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Wildlife Fotografie - Tipps & Tricks?

Gast_514998

Guest
Hallo zusammen,

bislang fotografierte ich überwiegend in Hallen Eishockey und Handball. Nun habe ich eine neue Leidenschaft entdeckt. Wildlife oder auch Tierfotografie.

Aus einem anderen Thread, in dem wir über das Sigma 150-600 - welches ich dazu nutze - und dessen Möglichkeiten diskutierten, kam von Jochen W. dieser interessante Post. Um mehr zu diesem Thema zu lernen habe ich mir erlaubt den Beitrag zu kopieren und als Diskussionsgrundlage für einen neuen Thread zu nutzen. Denn dazu habe ich gleich viele Fragen.

Vorsicht mit aus der Wohnung heraus am Vogelhaus fotografieren. Wie schon gesagt, andere Lufttemperatur innen und außen, andere Luftfeuchtigkeit, Luftwirbel hervorgerufen durch Wind und / oder Temperaturdifferenz. Im Endeffekt geht der Weg des Lichts vom Motiv zur Linse dann durch Schichten von Luft mit unterschiedlichem Brechungsindex. Als Auswirkung bekommt man im Prinzip denselben Effekt wie bei einer Fatamorgana, z.B. wenn man in der Ferne über eine heiße Straße schaut und die Luft flimmert.

Bezüglich Tierfotografie allgemein möchte ich an der Stelle noch mal hervorheben, dass große Abstände zum Motiv und starker Beschnitt Qualitätskiller Nr. 1 sind.
Jedes "gescheite" Tierbild bei dem der Funke direkt überspringt - egal ob Vögel, Fuchs, Dachs, Reh oder sonstwas - wurde aus einer Distanz aufgenommen die im Idealfall überhaupt keinen Beschnitt mehr erforderlich macht oder falls doch, dann nur relativ geringen Beschnitt. Im Idealfall zeigt es halt auch noch eine sehenswerte Situation, eine Jagdszene, Aggression, Zuneigung, Interaktion mit anderen Individuen derselben oder einer anderen Art, arttypisches (oder auch mal untypisches - noch interessanter) Verhalten usw. Klar, kann man alles nicht planen. Deshalb ist es ja auch nicht gerade einfach mit den guten Tierbildern, zumal wenn es wildlife ist. Aber so ist es eben und da hat ja auch jeder einen anderen Anspruch. Und es muss auch nicht immer super besonders sein finde ich, den Anspruch habe ich selbst z.B. auch nicht und freue mich auch schon über einfach "nur" ein schönes gelungenes Bild das a) technisch gut ist und b) gewisse ästhetische Kriterien erfüllt.

Eine gute ausreichende Nähe zum Motiv sollte man nicht nur aus den zuvor genannten Gründen anstreben, sondern es ist auch ein gestalterisches Mittel: Je näher du am Motiv bist in Relation zu der Distanz zum Hintergrund, desto weicher / unschärfer wird der Hintergrund im Bild auch dargestellt. Und ein weicher Hintergrund führt das Auge des Betrachters automatisch direkter zum Hauptmotiv, deine Fotos "funktionieren" dann einfach besser.
Außnahmen gibt es natürlich immer, aber das ist zumindest die Regel.
Neben der Distanz von dir zum Motiv und dann zum Hintergrund spielt auch die Perspektive eine sehr wichtige Rolle. Die Flamingos auf der Vorseite zeigen gut wie die Wasseroberfläche spiegelt und natürlich sieht man auch durch die genannte Distanz, dass einfach kaum mehr Details des Gefieders abgebildet werden konnten. Erstens näher und zweitens aus geringerer Höhe aufgenommen wäre das Bild sicher ansprechender.

Bei manchen Motiven die es einem erlauben lohnt es sich wirklich, mal ein paar Schritte hin und her zu gehen und vor oder zurück, manchmal machen nur wenige cm aus ob ein Zweig z.B. genau den Kopf einer Waldohreule im Schlafbaum "durchschneidet" was einfach irgendwie visuell wehtut und stört oder ob der Zweig knapp daneben verläuft und vielleicht wegen geringerem Abstand auch noch weicher abgebildet wird.
Bei anderen Motiven die eben zu scheu sind für dieses Vorgehen muss man sich die richtige Position für den Fotoansitz eben vorab ganz genau ausdenken. Das Verhalten der Tiere und z.B. regelmäßig genommene Pfade sind dabei nur ein Faktor von vielen. Man muss dabei schon auch die Geländeform berücksichtigen, wie weit weg der Hintergrund von welcher Stelle aus ist, aus welcher Richtung das Sonnenlicht zur entsprechenden Zeit einfällt, ggf. Windrichtung usw. Für ansprechende Bilder ist der auf der Vorseite erwähnte Hochsitz allerdings zu 99,9% der absolut falsche Ort (Stichwort Perspektive).

Mein Fragen zu dem Post sind folgende:

1.) Fotografieren aus der Wohnung/Balkon und der möglichen Einwirkung von "Hitze". Ist das eurer Meinung nach wirklich sooo kriegsentscheidend?

Man sitzt in nem kalten Raum, hat das Fenster offen und sitzt hinter einem Tarnschal mit dem Tele im Freien oder auf einem Balkon, Türe geschlossen und fotografiert Vögel im gegenüber befindlichen Baum?

2.) Bis zu welcher Verschlußzeit würdet Ihr sagen, dass man mit einem Tele 150-600 noch vernünftig aus der Hand und ab wann man mit einem Stativ (Ein-/Dreibein) losziehen muss?

3.) Distanz zum Motiv. Auf welche Entfernung würdet Ihr bevorzugt einheimische Tiere/Vögel ablichten? Nur formatfüllend, ein wenig Cropp akzeptieren, bzw. das Motiv in der Umgebung "einbauen" oder Hauptsache man hat das Ding im Kasten, egal wie klein, croppen kann man noch immer wenn die ISO halbwegs passt.

4.) Ansitzen in einem Hide (hinter einem Tarnnetz, einem Tarnzelt, im Tarnanzug) und das Verwenden eines Stativs. Was haltet Ihr von dieser Vorgehensweise und wie sinnvoll erachtet Ihr diese. Immer vorausgesetz man weiß dass ich in der Nähe des Versteckst auch wirklcih Tiere aufhalten :).

5.) Stativ mit Kogelkopf oder mit Gimbal? Was ist wann und wofür das brauchbarste und am Besten geeignetste?

6.) Da ich häufig im Wald, bzw. bei nicht ganz so optimalem Licht fotografiere, welche Einschätzung zur ISO vs. Verschlusszeit habt ihr? Lieber die ISO rauf oder eher mit einer längeren Verschlußzeit (125/160/250?) riskieren, ein unscharfes Bild zu bekommen falls sich das Objekt doch noch bewegt.

Ich freue mich auf eine rege Diskussion und viele hilfreiche Antworten zu meinen vielen Fragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
1.) Fotografieren aus der Wohnung/Balkon und der möglichen Einwirkung von "Hitze". Ist das eurer Meinung nach wirklich sooo kriegsentscheidend?
Das musst du einfach mal ausprobieren. Grundsätzlich gilt hier das gleiche wie draussen bei Hitze fotografieren: Möglichst viele Bilder machen, damit das Eine oder Andere dann gut ist. Die Hitze 'flimmert' nicht regelmässig, dazwischen gibt es immer wieder Momente wo der Effekt nicht so sichtbar ist.
Besser ist es natürlich das möglichst zu vermeiden... also in der Kälte ansitzen :ugly:
2.) Bis zu welcher Verschlußzeit würdet Ihr sagen, dass man mit einem Tele 150-600 noch vernünftig aus der Hand und ab wann man mit einem Stativ (Ein-/Dreibein) losziehen muss?
Schwierig zu sagen.
3.) Distanz zum Motiv. Auf welche Entfernung würdet Ihr bevorzugt einheimische Tiere/Vögel ablichten?
Hier gilt (wenigstens für mich): so nah wie möglich :D
4.) Ansitzen in einem Hide (hinter einem Tarnnetz, einem Tarnzelt, im Tarnanzug) und das Verwenden eines Stativs.
Das ist oft die einzige Möglichkeit nahe genug an ein Tier heranzukommen. Die Erfolgsquote ist (bei guter Vorbereitung) viel höher als einfach herumzulaufen und Tiere zu fotografieren. Kommt halt auch auf die Art an.
5.) Stativ mit Kogelkopf oder mit Gimbal? Was ist wann und wofür das brauchbarste und am Besten geeignetste?
Kugelkopf ist ungeeignet, ein Gimbal ist IMO ein muss.
6.) Da ich häufig im Wald, bzw. bei nicht ganz so optimalem Licht fotografiere, welche Einschätzung zur ISO vs. Verschlusszeit habt ihr?
Das kommt auf die Kameraund deine Ansprüche an. Aber, ein verwackeltes Bild ist verwackelt... Rauschen kann man korrigieren
 
1) Du siehst das Flimmern, wenn du das Fenster am beheizten Raum aufmachst. Wenn der Raum einigermaßen abgekühl ist, sollte es im unteren Bereich des Fensters eher wenig Probleme geben, gerade wenn das Objektiv aus dem Fenster hinausragt. Alternativ Kamera draußen positionieren und per Fernauslöser auslösen.

2) Trainingssache & Stabi-Wirkung. Wenn der Vogel ruhig sitzt, sind 1/250s wohl noch machbar (Tamron 150-600mm G2 Stabi Modus 3). Normalerweise versuche ich mich an 1/Brennweite-Regel zu halten.

3) Bei heimischen Singvögeln solltest du schon unter 10m dran sein um sie einigermaßen formatfüllend zu bekommen.

4) absolut empfehlenswert; nur musst du den Platz gut (nahe) festlegen und braucht dann viel Geduld. Es dauert ggf. mehrere Stunden/Tage bis das perfekte Foto zustande kommt. Hocker + Verpflegung nicht vergessen! Ich habe Sommer/Herbst einen Eisvogel gejagdt, ca. 2h nach Sonnenaufgang gab es regelmäßig einen Überflug. Für ein paar Sekunden flog etwas blaues bzw. oranges - und weg war er; kein einziges Foto.

5) Der Kugelkopf ist instabil und behindert eher. Gimbal ist ein Muss. Für den Einstieg gibt's die Billigvariante "am Fluss" - nur muss man den etwas tunen. Anleitungen dazu gibt's in den Rezensionen und auf YT.

6) Kamera und Verschlusszeit entscheiden. Wenn's hart hergeht, müssen es bei mir auch mal ISO1600 (7dII) oder 3200 (5dIII) sein. "Besser ein schlechte Foto als kein Foto" und in der Nachbearbeitung noch was retten.
 
Danke für eure Einschätzungen und die Infos.
 
1.) Fotografieren aus der Wohnung/Balkon und der möglichen Einwirkung von "Hitze". Ist das eurer Meinung nach wirklich sooo kriegsentscheidend?

Ist es, gerade jetzt, wo das Delta zwischen Außen- und Innentemperatur recht groß ist, wird dir die Luftunruhe einen Strich durch die Rechnung machen und je länger die Belichtungszeit, desto unschärfer wird das Bild.

2.) Bis zu welcher Verschlußzeit würdet Ihr sagen, dass man mit einem Tele 150-600 noch vernünftig aus der Hand und ab wann man mit einem Stativ (Ein-/Dreibein) losziehen muss?

Mein Nikon 200-500/5.6 halte ich auch noch bei ner 1/100 so ruhig, dass ich je nach Vogelart durchaus in diesen Bereich gehe. Ich habe es auch schon mit 1/50s und noch länger geschafft, allerdings ist das schon ein Bereich, den ich zu vermeiden versuche, aber ne 1/100s geht bei mir eigentlich immer wenn ich mich irgendwo anlehnen/aufstützen kann.

3.) ... Hauptsache man hat das Ding im Kasten, egal wie klein, croppen kann man noch immer wenn die ISO halbwegs passt.

Das sieht man den Bildern meist an und das macht sie nicht besser, wenn dann so nah ran wie möglich!

4.) Ansitzen in einem Hide (hinter einem Tarnnetz, einem Tarnzelt, im Tarnanzug) und das Verwenden eines Stativs. Was haltet Ihr von dieser Vorgehensweise und wie sinnvoll erachtet Ihr diese. Immer vorausgesetz man weiß dass ich in der Nähe des Versteckst auch wirklcih Tiere aufhalten :).

Das ist meiner Meinung nach der beste Weg!

5.) Stativ mit Kogelkopf oder mit Gimbal? Was ist wann und wofür das brauchbarste und am Besten geeignetste?

Der Gimbal ist mit Sicherheit der Königsweg, allerdings nutze ich auch gern mal einen großen Kugelkopf mit feiner Friktionseinstellung, aber wenn ich mich schon in einen Ansitz begebe wo ein Stativ Platz findet, dann würde ich auch eher zum Gimbal tendieren.

6.) Da ich häufig im Wald, bzw. bei nicht ganz so optimalem Licht fotografiere, welche Einschätzung zur ISO vs. Verschlusszeit habt ihr? Lieber die ISO rauf oder eher mit einer längeren Verschlußzeit (125/160/250?) riskieren, ein unscharfes Bild zu bekommen falls sich das Objekt doch noch bewegt.

Das kommt auf das Tier an. Eine Eule hält gern schon mal still, da kannst du auch mit 1/50s rangehen, aber ne Tannenmeise wirst du damit kaum scharf abbilden.
 
Hallo zusammen,

ich werde eure Ratschläge gerne ausprobieren. Als erstes kaufte ich mir einen Gimbal-Head.
Die heutigen Versuche waren sehr vielversprechend wie man auf beigefügtem Bild sehen kann. Die Entfernung war gut und gerne 180m.
Bei Sonnenschein geht sowas. Aus dem Garten heraus mit Stativ und dem neuen Gimbal-Head aufgenommem.
Klar ist das sau weit und näher wäre mir lieber gewesen. Aber für einen ersten Testschuß ist das Ergebnis mehr als zufriedenstellend. Noch dazu wo nichts beschnitten ist.
 
edit: Wurde doch vorhin ein bisschen viel, habe es eben noch mal neu formatiert was hoffentlich der leichteren Lesbarkeit dient.

Jetzt wurde ja schon detailliert auf die einzelnen Punkte eingegangen. Ich ergänze einfach mal noch, dass es auch sehr stark darauf ankommt welche Tiere man fotografieren will und in welcher Umgebung.
Es gibt auch ganz viele Situationen in denen ein Tarnzelt etwa kontraproduktiv wäre. Manche Arten sind einfach auch nicht wirklich scheu und in manchen Umgebungen noch weniger (bzw. dort dann auch solche die anderswo scheu wären eher zutraulicher).
Super Paradebeispiel dafür sind Graureiher. Hier in Stuttgart in den Parkanlagen spazieren die teilweise auf den Wegen zwischen den Leuten umher, ab und zu läuft sogar mal einer bei der Nahrungssuche von der Wiese aus auf die unmittelbar angrenzende U-Bahn-Haltestelle.
In dünn besiedelten ländlichen Gebieten irgendwo auf dem Acker oder der Wiese fliegt ein Graureiher hingegen oft schon ab sobald er dich irgendwo in knapp 100m Entfernung in seine Richtung kommen sieht.

Die meisten meiner Vogelbilder sind z.B. ohne Tarnung entstanden weil die Beweglichkeit in meiner Umgebung und bei meinen meisten Arten hier entscheidend ist. Viel zu groß etwa die genutzte Fläche der Turmfalken in den Weinbergen, jeder einzelne Rebstock kann ein Ansitz sein und es gibt keinen klar bevorzugten.
Gleichzeitig lassen sie einen aber teilweise bis zu 10m heran. Sich da irgendwo mit Zelt mitten in die Landschaft zu setzen wäre absolut kontraproduktiver Quatsch. Nicht nur, dass die Wahrscheinlichkeit eines direkt vor dem Tarnzelt landenden Individuum sehr gering wäre - auch die Perspektive wäre einfach Mist weil ich da aus meiner Augenhöhe arbeiten muss und aus dem Sitzen praktisch nie die Sicht frei wäre oder immer Himmel im Hintergrund. Gleiches gilt für Zaunammer, Goldammer, Zilpzalp, Fitis, Grauschnäpper usw. in derselben Umgebung. Rotkehlchen habe ich auch noch nie im Leben ein scheues getroffen. Unsere lokal ansässigen und auch brütenden Zwergtaucher im Park sind auch nicht scheu, unsere Stockenten auch nicht, mancherorts auch die Reiherenten nicht. Die anderen Entenarten die wir hier nur als Wintergäste haben bleiben dagegen fast alle auf recht großer Distanz und sind ziemlich scheu, sei es nun Krick-, Schell-, Spieß-, Pfeifente oder sonstwas.

Auf der anderen Seite wäre es aber auch unverantwortlich, ohne jegliche Tarnung vor einer Bruthöhle rumzuschleichen, sich direkt an den Rand eines Kornweihenschlafplatzes zu stellen und es wäre sicher auch nicht von Erfolg gekrönt, sich an einen aufgebaumten Habicht anzupirschen.
Das sind solche Beispiele in denen man die Tiere nur stören oder aufscheuchen würde bzw. die Weihen würden einen zumeist großräumiger umfliegen und somit würde man letztlich ja auch eine Störung darstellen (es gibt ab und zu Ausnahmen, aber von diesen wenigen Individuen sollte man nicht grundsätzlich ausgehen).
Bei sowas geht es dann halt nur aus einem getarnten Ansitz heraus. Bei Kornweihen (und einigen anderen Arten) funktioniert da mitunter auch das Auto erstaunlich gut. Auch Steinkäuze fotografieren manche Leute aus dem Auto (speziell dafür habe ich selbst schon top Beispiele von einem mir bekannten Vogelfotografen gesehen). Da braucht es dann eben eine Stelle die entsprechend zugänglich ist / wo man auch mit dem Auto stehen darf und bei der Abstand und Hintergrund dann passen.
Ansonsten sind Greifvögel am Boden oder auf einem rustikalen Ansitzsast niedrig über dem Boden sitzend - oft dann auch noch mit Beute (gerade die ganz arg wachsamen scheuen Arten wie Habicht) - zu 99% aus einem extra angelegten Fotoversteck aufgenommen bei dem dann auch langfristig immer wieder angefüttert wird (darf man aber zumindest mit z.B. im Straßenverkehr verendetem Wild wie Hasen oder Mardern m.W. gar nicht so einfach, wenn es sich nicht auf eigenem Grund befindet). Solche Hides gibt es ja auch einige die man mieten kann. Sicherlich ein bewährter Weg, zu sehr guten Bildern zu kommen von scheuen Greifvögeln, andererseits gleicht da oft ein Bild dem anderen (ganz typisch oft noch der Rand einer künstlichen Wasserstelle). Für mich persönlich deshalb weniger reizvoll.

Also da muss sich jeder der ein bestimmtes Vorhaben hat wirklich erst mal intensiver mit dem Verhalten der jeweiligen Art direkt bei sich im Umfeld befassen. Und darauf basierend sich dann eine Vorgehensweise überlegen die den örtlichen Gegebenheiten gerecht wird und dort funktioniert.
Bei den Steinkäuzen in meiner Gegend verwende ich z.B. oft eine Kombination aus schon vorhandenen Objekten wie Bäumen, deren herabhängenden Zweigen, oder auch Gartenhäuschen mit zusätzlich aufgespanntem Tarnnetz.
Bei einigen Steinis im direkten Siedlungsumfeld deren Reviere an Wegen liegen und die Menschen kennen genügt auch oft einfach still an einer Stelle verharren und warten.
Mein letzter Zugang in Sachen Tarnung ist ein Tarnüberwurf. Für vieles ein toller Kompromiss, denn man kann darunter auch stehen mit Stativ und aus Augenhöhe arbeiten. Man ist gut getarnt, kann bei Gelegenheit aber auch schneller und einfacher seinen Standort wechseln als mit Zelt.

Konkret bei deinem Fuchs heißt das nun weiter beobachten wo er läuft, wohin er geht, woher er kommt, Spuren gibt es im Schnee sicher auch. Wenn der Schnee weg ist mal in der Umgebung mit offenen Augen am Waldrand entlang schauen z.B.
Manche Füchse haben aber auch mitten in der Wiese irgendwo einen Bau, ich kenne so einen in meiner Gegend den man sogar in Google Maps erkennt.
Wenn sich da genauere Muster zeigen kannst du dir mal überlegen wo man sich positionieren könnte und dann z.B. eben mit Tarnzelt (gibt auch welche mit niedrigen Öffnungen) oder Isomatte und Tarnnetz dein Glück versuchen.


Was die Verschlusszeiten, die ISO und den Stabilisator angeht:

Das Thema ISO und Rauschen ist ja sehr individuell. Nicht nur von der Kamera abhängig meine ich jetzt damit (das natürlich auch). Sondern jeder Mensch hat andere Ansprüche.
Deshalb bitte da einfach selbst mal eine Testreihe machen und die Bilder daheim am Monitor anschauen und sich selbst überlegen wo die eigene "ISO-Schmerzgrenze" liegt.
Am besten macht man das auch in der Dämmerung in einer dunklen Ecke weil das Rauschen dann noch eher sichtbar zum Vorschein kommt als im Mittagslicht wenn evtl. durch sehr kurze Verschlusszeit die ISO auch hoch wäre.

Mit der Verschlusszeit ist es so eine Sache, da muss man halt in jeder Situation auch etwas abwägen wie selten dieser Moment gerade ist und wie lange die Situation wohl noch andauern wird.
Je seltener und besonderer die Situation, desto eher neige ich auch zur "sicheren Seite" - sprich: kürzeren Verschlusszeiten.
Andererseits: Bei Situationen die so in der Art ziemlich oft wieder vorkommen und halbwegs "reproduzierbar" sind (Neuntöter sitzt auf seinem Lieblingszweig oder sowas) fange ich tendenziell auch mit kürzeren Zeiten an.
Ich schieße dann aber auch immer eine Serie und gehe alle paar Bilder mit der Zeit rauf (gemäß dem was das Motiv maximal erlaubt natürlich) um dafür eben etwas weniger ISO zu haben.

Eulen sind dann eh wieder etwas speziell, die können teilweise wirklich extrem gut stillhalten und ich habe auch schon manche Eulenarten eine Sekunde oder zwei Sekunden belichtet.
Hierbei kommt dann halt auch wieder die Artenkenntnis ins Spiel und wie gut man auch genau das jeweilige Individuum mit seinem typischen Verhalten kennt.
Auch die Raumnutzung innerhalb des Reviers sollte man möglichst gut kennen (bestimmte immer wieder gerne genutzte Ansitze wie abgebrochene Baumstümpfe, Pfosten oder Dächer von Gartenhäuschen etwa beim Steinkauz).
Wenn dann z.B. der Steinkauz soeben einen Hüpfer aus dem Apfelbaum runter auf den Pfosten der Pferdekoppel gemacht hat und da nun steht kann ich mir schon denken, dass er ziemlich sicher in 5 Sekunden immer noch auf diesem Pfosten steht.
Und so brauche ich dann auch erst gar nicht mit kurzen Verschlusszeiten und bescheuert hoher ISO meine Bilder ruinieren sondern nutze lange Zeiten mit Kabelauslöser und elektronischem Verschluss um jede Quelle von Vibration auszuschließen und die ISO erträglich zu halten.

Was ein Stabilisator für Verschlusszeiten erlaubt ist vom Objektiv und der Person abhängig.
Mit dem Nikon 200-500VR konnte ich im Extremfall bis zu 1/15s halten, allerdings war dann auch nicht mehr jedes Bild scharf sondern eben ein gewisser Prozentsatz der natürlich steigt je kürzer die Zeit ist.
Der Steinkauz im Anhang war mit 1/30s an der D500 und ist durchaus auch auf 100% scharf.

Grobe Faustregel für einige Situationen und Arten würde ich mal so zusammenfassen:

- Enten im Flug: 1/1600s oder besser noch 1/2000s und je nach verfügbarem Licht auch gerne noch kürzer.

- Greifvögel im Flug: Mäusebussard oder Rotmilan im langsamen Gleitflug kann auch schon mit 1/1000s scharf werden, kürzer ist natürlich trotzdem besser.
Und wenn es ein jagender Baumfalke ist oder auch nur ein Turmfalke im Sturzflug wäre die 1/1000s halt doch zu lang und es wäre eher 1/2000s oder noch kürzer angesagt.

- Wasservögel schwimmend (Enten oder alle möglichen Lappentaucher z.B.): Lieber kürzer als 1/800s, noch besser kürzer als 1/1000s. Wenn sich Zwergtaucher oder Blässhühner schnell über die Wasseroberfläche jagen dass die Tropfen nur so spritzen muss es halt doch eher 1/1600s oder 1/2000s sein.
Dafür kann man es bei einem wirklich ganz still treibenden Schwan auch ausnahmsweise mit längerer Zeit probieren. Wellengang ist natürlich hierbei auch ein zu beachtender Faktor.

- Limikolen wie etwa der Alpenstrandläufer im Anhang: Stehen selten still und wenn sie laufen stochern sie meistens mit sehr schnellen auf- und ab-Bewegungen des Kopfes im Schlick.
Dann braucht es schon möglichst 1/1600s, gerade für die schnelle Stocherbewegung ist 1/1000s auch schon deutlich zu lang. Wenn so ein Vogel jedoch wirklich mal still stehenbleibt (typisch ist zwischendurch kurzes Sichern mit Blick gen Himmel) kann durchaus auch mal 1/250s funktionieren.

- wirklich still sitzende Kleinvögel wie Meisen, Spatzen, Goldammern usw. ohne Wind und auf einem nicht schwingenden Ansitz: Das geht mit etwas Glück durchaus auch mal mit 1/50s.

- Meistens schwingt der Zweig aber doch etwas, der Vogel singt aus voller Kehle und / oder es geht etwas Wind: Da kann durchaus auch mal 1/1000s oder bei singenden Vögeln auch mal 1/1600s nötig sein (Kehle und Schnabelbereich bewegen sich beim Gesang ja sehr schnell).

- still sitzende Eulen ohne Wind und auf nicht schwingendem Ansitz: Je länger desto höher das Risiko, prinzipiell kann man aber sogar auch bei 2 Sekunden noch Glück haben. Auch klar: Ist noch genug Licht da, dann halt auch nur so lang wie wirklich nötig belichten.

- Feldhase: Vorsicht, hier nicht täuschen lassen wenn einer scheinbar "nur still sitzt" - Der Bereich um die Nase mit den feinen Haaren bewegt sich vom Atmen (oder auch beim Kauen) oft in einem kleinen Bereich, aber recht schnell.
Das sieht man aus der Ferne mit dem bloßen Auge evtl. gar nicht, ist aber oft so. Dann sollte man schon auch so 1/800s haben oder noch kürzer. Muss man im Einzelfall genau hinschauen. Wenn einer schnell springt sind wir gleich wieder bei 1/1600s oder kürzer.

- Fuchs der normal läuft: Ich fotografiere praktisch nie Füchse, mit der Erfahrung von Bewegungsgeschwindigkeit und Schärfe bei anderen Arten würde ich da aber auch lieber unter 1/1000s bleiben.

Bei Füchsen, Rehen usw. könnten jetzt aber bestimmt andere Fotografen genauere Tipps geben. Sowas kommt mir nur super selten vor die Linse weil ich es auch gar nicht darauf anlege sondern halt Vögel und dabei vorrangig unsere heimischen Eulenarten meine Fotoprojekte sind.


Im Anhang mal einige Fotos zur groben Orientierung was für Zeiten funktionieren bei diesen Arten.
Der Steinkauz mit dem 200-500VR und 1/30s war freihändig mit VR im "normal" Modus. Bei dem Kormoran hätte wahrscheinlich auch 1/1600s gereicht. Aber da gab es ja genug Licht auch für 1/200s bei wenig ISO, also macht man das dann halt auch.
Die drei jungen Schleiereulen am Flugloch mit 1/10s waren hoch gepokert und absolut grenzwertig mit der Zeit und aus der Situation habe ich auch mindestens so viele bewegungsunscharfe Bilder wie scharfe.
Hierbei gilt aber wieder das was ich weiter oben angesprochen habe: Ich weiß doch die sind die ganze Zeit noch am Loch und gucken neugierig raus, die Situation geht jetzt nicht gleich vorbei.
Ich kam an als es noch Nacht war und die letzte der Kleinen ist im dunklen Inneren verschwunden als gerade die Sonne über den Horizont rauf kam. Also pokere ich halt auch gerne höher und mache hunderte Aufnahmen. Und dann sortiert man halt aus.
Gleiches gilt beim jungen Uhu am Felsfuß (saß direkt neben einem Trampelpfad, das örtliche Brutpaar kennt Wanderer und die sind da recht entspannt).
 

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Ach und einen ganz wichtigen Punkt habe ich noch vergessen: Keine Regel ohne Ausnahme und erlaubt ist was gefällt!

Sei es jetzt was typisch unscharfe Hintergründe angeht. Muss nicht immer sein:
https://www.nhm.ac.uk/wpy/gallery/2018-city-fisher

Oder was die perfekte scharfe Abbildung des Motivs bis in jedes einzelne Härchen angeht. Muss nicht unbedingt sein:
https://www.nhm.ac.uk/wpy/gallery/2019-framed

Dass man unbedingt ein Tele nehmen muss stimmt auch nicht:
https://www.nhm.ac.uk/wpy/gallery/2020-watching-you-watching-them

Man muss auch nicht mit jedem Tier das ganze Bild füllen wie es manche gerne machen, Georgina Steytlers Gewinnerbild beim Bird Photographer of the Year ist so ein Gegenbeispiel: https://images.squarespace-cdn.com/...mdbPSVIADpQiD6GSO4VW_ac/4ckaZXuL4LtznrT6H.jpg


Und der Turmfalke von mir im Anhang mal als Beispiel, dass man auch mal mit den üblichen Faustregeln bei den Verschlusszeiten absichtlich brechen darf um z.B. durch absichtliche Bewegungsunschärfe die Dynamik der Szene zu vermitteln.
Hier weiter unten bei "birds in flight" die Singschwände von Shu Qing sind noch so ein Beispiel, wobei er noch etwas extremer mit der Unschärfe gespielt hat: https://www.birdpoty.com/bpoty-2020-winners

Ich wollte wenigstens den Kopf scharf und nur die Flügel in Bewegung weil es den arttypischen Rüttelflug des Turmfalken zeigt.
Bei Eulen kommt man bedingt durch die erst sehr späte Flugaktivität auch oft nicht um die Variante Mitzieher mit langer Verschlusszeit herum, falls man sie im Flug fotografieren will. Bei sowas ist der Ausschuss natürlich ziemlich hoch. Sieht aber auch gut aus, wenn es denn mal klappt finde ich. Wobei ich die Waldohreule jetzt eher schon als zu unscharf auf dem Kopf empfinde und ich das Bild nicht größer vorzeigen würde, das soll jetzt auch nur als Beispiel in dem Zusammenhang hier dienen.
 

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Klasse Tipps. Bei mir sind es hauptsächlich, Greifvögel (Milan, Turmfalken und Bussarde) ausserhalb des Winters. Jetzt im Dezember- Februar rennen bei mir so dermassen viele Füches über die Wiesen vor dem Haus, dass ich denen hauptsächlich fotografosch nachstellt.

In dem Zusammenhang kann ich das Thema „Auto“ bestätigen. Entweder gleich von der Strasse aus (Nebensträssche ;-)) oder auf nen Feldweg. Wenn man lange genug wartet laufen die Füchse mit 15-20 m Entfernung vorbei. Nur richt hingestellt muss man sich halt habe , dunkle Sachen mit nem Schal vorm Gesicht und Handschuhe ( nicht nur wegen der Kälst sind hilfreich.

Mittlerweile habe ich mir so ein Tarncape besorgt. Wenn ich mich damit am Waldrand neben nen Baum setze und das Stativ mit nem Ternschal umwickle komme ich auf ähnliche Ergebnisse wie im Auot. Nur unbequemer :).

Ich versuchte die letzten Tage soviel als möglich zu fototgrafieren. Dabei nutzte ich soweit es das Licht zulies Verschlusszeiten von 1/1600 und noch kürzer.

Dabei probierte ich auch im Liveview über das eingeblendete Histogramm aus, so weit als möglich (solange es Sinn macht) das Histogramm zu schieben ohne rechts bzw. links anzustossen. Das hilf mir ungemein zu besseren Bildern zu gelangen. Wenn diemir die Histogrammwerte passen, versuche ich je nach Situation und wie ich mich wohler bei der Bedienung fühle durch den Sucher zu fotografieren. Gerade bei bewegten Motiven fällt mir das nach wie vor leicheter. Trotz Gimbal Head. Aber die Übung macht den Meister.

Mein Augenmerk und meine Übungen zielen darauf ab, gute Bilder in schwierigen Lichtsituationen wie z.B. im Wald hin zubekommen. Stichwort üben - wir wollen dieses Jahr wieder Bären beobachen fahren - so der Corona-Gott das zulässt. Das Hide ist in einem lichten Wald. War es dieses Jahr auch, aber dichter wie 2021 - nur beherrschte ich die Kamera noch nicht so gut und - wie sich viel später herausstellte - sass der Fehler nicht hinter der Kamera. Das erste Model das ich bekam hatte einen AF Fehler. Nun versuche ich soviel wie möglich mit dem 150-600, dem 70-200 2,8 und dem 50 1,8 zu „üben“.

Dank eurer Ratschläge wird das immer besser und ich komme mit den Einstellungen unter Zuhilfenahme des Histogrammes immer besser hin. Bären sind keine Sprinter und bewegen sich eher langsam und träge. 1/80 - 1/160 sind aer auch dafür noch zu langsam wenn sie den Kopf bewegen. Also gilt es mit AV und ISO so zu üben wie es die Objektive und die Kamera gerade noch zulassen um gute Bildet zu bekommen. Und vor allem das Ganze so schnell zu entscheiden, dass es genau dann abrufbar ist, wenn notwendig. 2020 hat das nich sooo optimal geklappt. 2018 mit viel Licht in „offenem“ Gelände war es optimal. Allerding auch nicht sooo toll. Die Bilder hätten besser sein können.
 
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Guten Morgen, bin vor ein paar Tagen auf diesen Thread aufmerksam geworden und habe mir für dieses Jahr auch Vögel, unter anderem vorgenommen, mal zu fotografieren. Da wir auf der Terrasse Vogelfutterknödel haben und z.B. Tannenmeisen die toll finden habe ich mich heute morgen auf die Lauer gelegt und ich bin eigentlich zu 90% zufrieden mit der Ausbeute von 10 Minuten Wartezeit. Vielleicht könnt ihr mir helfen mit einem Tipp wo ich noch drauf achten sollte?
Ich habe die Nikon Z6 mit dem Sigma C 150-600mm auf einem Sirui P326 Einbein mit Manfrotto Neigekopf 234rc. Ich stehe im Zimmer bei offenem Fenster ca. 2m entfernt und der Futterknödel ist ca. 5m entfernt von meiner Position. Ich habe Matrixmessung eingestellt, Autofokus auf Af-C und kleines Einzelbild. Brennweite lag zwischen 250 und 550mm. Offenblende dann entsprechend bei f5.6 bis 6.3. Verschlusszeit bei 1/400 bis 1/800. Iso leider bei 3200. Ist dort begrenzt als max. Im Zimmer sind ca. 20°C. Draußen aktuell 0°C. Habe den Leise Modus eingeschaltet. Nach 10 Minuten warten kam eine Tannenmeise und ich konnte per 4er Serienbild ca. 80 Aufnahmen machen. Leider ist das Gefieder des Kleinen nicht so wie ich es mit erhofft habe. Das Rauschen ist schon nicht ohne. Entwickelt mit LR über Grundeinstellungen Auto (Belichtung, Lichter, Tiefen, weiß) und Rauschen und Schärfen bin ich eigentlich zufrieden aber als Verwendung in einem Din A3 Kalender wären die Bilder wohl nicht einsetzbar.
Jetzt meine Frage, sollte ich die Iso lieber runternehmen und dann in LR die Belichtung hochziehen oder ist das im Endeffekt das Gleiche, als wenn ich die Iso auf 3200 habe und die Belichtung eigentlich passt? Was kann ich anders machen oder sollte ich noch bedenken? Zeiten noch kürzer als 1/800?
Sorry für den langen Text aber somit kennt ihr alle Rahmenbedingungen. Habe noch keine Bilder hochgeladen bisher. Muss mal schauen wie das von statten geht ;-) Hoffe auf Tipps und Danke fürs Lesen. Gruß Christian
 
Bei der Temperaturdifferenz hatte ich schlimeres erwartet.
Bei 5 Meter Entfernung und 600mm sollte die Meise aber größer sein?
Ich würde trotzdem das Zimmer auskühlen lassen.
Oder aber ganz bequem - Kamera nach draußen, auf das Ziel ausrichten und dann schön von drinnen über Kamera App auslösen :D
 
Danke Michael,
der Raum wurde schnell etwas kühler nach 10 Minuten warten ;-D. Die Kamera raus wäre eine Idee und per Funk auslösen. Brennweiten waren zwischen 240 und 500mm. Habe jetzt einfach 3 Bilder hochgeladen. Anbei eins mit 500mm, Blende 6 und 1/640 bei Iso 3200. Für 600mm war die Meise nicht mehr da. Hatte langsam ran gezoomt.
 

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Jetzt meine Frage, sollte ich die Iso lieber runternehmen und dann in LR die Belichtung hochziehen oder ist das im Endeffekt das Gleiche

Lieber direkt die richtigen Parameter wählen. Insgesamt kommt es bei den heutigen Sensoren zwar grob auf das gleiche Ergebnis raus, wenn man nachträglich den Belichtungsregler hochzieht bezüglich Rauschen. Ich finde aber bei genauer Betrachtung gerade in den dunklen Bereichen wo vielleicht auch noch mehr aufgehellt werden soll ist direkt in der Situation ordentlich arbeiten dennoch besser.

Bezüglich ISO, 3200 ist für eine Z6 gar kein Problem. Habe ja selbst eine intensiv im Einsatz, viel für Eulen und auch oft mit hoher ISO, auch noch deutlich höher teilweise. Sogar mit der D500 konnte man schon bei 3200 super Resultate erzielen die auch locker für einen A3 Druck taugen.
Du musst aber wissen, dass bei dem Thema ganz viel von der Bearbeitung abhängig ist und dass Schärfung den sichtbaren Eindruck vom Rauschen verstärkt. Deshalb empfiehlt es sich, hierbei gar nicht global das gesamte Bild zu schärfen sondern nur lokal mit Masken die zu schärfenden Bereiche. Und ebenso die Entrauschung den lokalen Notwendigkeiten entsprechend über eine Maske dosiert aufzubringen, denn Entrauschung wirkt "aufweichend", also genau konträr zur Schärfung. Ein eh unscharfer Hintergrund und Vordergrund kann durchaus deutlich mehr Entrauschung vertragen als Gefiederdetails etwa. Aber auch bei Ästen und Blättern muss man aufpassen, das kann sonst schnell unnatürlich glattgebügelt aussehen bei zu starker Entrauschung.


Genereller Tipp worauf du noch achten solltest: Bildkomposition, Perspektive, Hintergründe, Farben, Lichtcharakter und Richtung usw. Es gibt etliche Punkte die zusammenwirkend das Bild richtig gut "funktionieren" lassen und das sind einige wesentliche davon.

Schau dich hier z.B. mal um bei Ralph Martin, Daniele Occhiato oder bei Steffen Fahl und überlege was an den Bildern anders ist als bei deinen Beispielen (abgesehen von den Arten):

http://visual-nature.de/startseite.html
https://www.instagram.com/daniele.occhiato/
https://www.naturfoto-fahl.de/

Thomas Wester, dessen Arbeit ich auch sehr schätze und für sehr gut empfinde, hat neulich einen ausführlichen Beitrag auf seinem Blog geschrieben den ich auch sehr empfehlen kann:
https://www.thomaswesterphoto.com/2020/10/31/was-macht-ein-gutes-naturfoto-aus-meine-annäherung/

Es geht darin zwar nicht nur um Tierbilder, aber auch. Und die wesentlichen Gedanken sind so grundlegend, dass man sie anwenden kann / sollte egal ob man nun eine Landschaft, eine Gams oder ein Blaukehlchen ablichten will.
Besonders gut greifbar wird es m.E. an dem Gedankenexperiment "wenn du das Bild malen würdest, welche Bildelemente würdest du dann auch malen oder weglassen weil sie nichts beitragen bzw. stören".


In deinem konkreten Beispiel könnte das z.B. bedeuten, einen besonders schönen Ansitzast irgendwo in der Nähe des Futters anzubringen auf dem die Vögel dann eine Zwischenlandung machen können und frei sitzen.
 
...Ich habe Matrixmessung eingestellt, Autofokus auf Af-C und kleines Einzelbild. Brennweite lag zwischen 250 und 550mm. Offenblende dann entsprechend bei f5.6 bis 6.3. Verschlusszeit bei 1/400 bis 1/800. Iso leider bei 3200. Ist dort begrenzt als max. ..

Ich habe M mit AutoISO und damit über die beiden Wahlräder die volle Kontrolle über Zeit und Blende. Mit meinen "alten" Kameras 5dIII und 7dII versuche ich bei ISO800 Schluss zu machen. Belichtungsmessung eher auf Spot Bei Schnee / hellem Wolkenhimmel Belichtung +0,7 bis 1 Blende.
Oft kommt auch so etwas wie bei dir heraus. Andererseits aber auch knackscharf, dass man noch mal kräftik reincroppen kann.
 
Hallo Jochen, hallo Coda, danke für eure Beiträge. Es geht mir hier nur um die reinen RAW Dateien ooc. Als ich diese heute morgen in LR importiert hatte war ich erst einmal von der Schärfe der Meisen enttäuscht, da ich mir schärfere Bilder erhofft hatte. Ich fotografiere immer im M Modus und Auto ISO war auf 3200 begrenzt. Zeiten hatte ich zwischen 1/400 und 1/800. Frage ist hier kann ich die länger machen bei Meisen am Futterplatz um die Iso runter zu bekommen oder sind die Zeiten zu lang und ich muss der ISO mehr Freiraum nach Oben geben? War auch mein erster Versuch mit Einbein. Vor dem Fenster steht ein Schreibtisch. Könnte darauf auch ein Stativ stellen dann habe ich wahrscheinlich mehr Licht und ich bin auf ca. 3m am Futterknödel dran. Da im Strauch 2 Knödel hängen hatte ich erst mit weniger Brennweite angefangen und dann reingezommt auf 500mm. Dann war der Vogel weg. Wollte einfach mal die Möglichkeit ausprobieren, nachdem ich gesehen hatte das die Tannenmeise den Knödel mag ;-) Für den nächsten Versuch wollte ich die Kamera einfach optimal eingestellt haben. Belichtungskorrektur hatte ich auf 0 und Spot würde hier was bringen statt Matrix?
 
Bei den genannten Zeiten kann man je nachdem wie der Vogel sich im Moment der Aufnahme bewegt schon mal etwas Bewegungsschärfe sehen.
Und dann ist halt noch die Frage war der Stabilisator an oder aus?

Kannst du mal einen 100% Ausschnitt zeigen von einem Problembild bei dem du mit der Schärfe nicht zufrieden bist?
Deine Blaumeisen oben sind ja die vollen Bilder und da fällt mir zumindest jetzt keine besonders sichtbare Unschärfe auf. Das kann aber halt auch an der Betrachtungsgröße hier im Forum liegen, daher die Frage nach einem 100% Ausschnitt.
 
moin,
das wichtig noch:
Keine Location von Tiere bekanntgeben!

Leider ist so, sobald ein Ort bekannt geben z.B: bei Uhu kommt dann nächste Tag schon 50 Fotografen und es wird gestört.


z.B: Brut wird abgebrochen, Tiere kommen nicht wieder. wie immer bitte Tiere in Ruhe lassen.

Danke Euch
 
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