Das ist der einzige Sinn, warum Canon sich für MJPEG entschieden hat, es ist ein ideales Format für den Videoschnitt.
Für die Jüngeren hier noch ein paar Ergänzungen aus der Abteilung "Opa erzählt aus dem Krieg":
Ich habe im Jahr 1997 erstmals nonlinearen Videoschnitt gemacht (so nannte man Videoschnitt im Computer damals). Die CPUs waren noch nicht leistungsfähig genug dafür, weswegen man spezielle Schnittkarten brauchte, die das Codieren und Decodieren übernahmen. Das Schnittformat der Wahl war damals MJPEG – eben weil es so wenig ressourcenhungrig war. Dann kam miniDV, dessen natives Format auch noch ganz gut zu bearbeiten war.
Als die HDV-Camcorder MPEG2 verwendeten, stöhnten die Cutter, weil MPEG2 doch viel zu komplex zum Schneiden sei – noch dazu in HD-Auflösung. Irgendwann schafften die Rechner es dann aber.
Mit AVCHD und dessen H.264-Codierung ging das Theater von vorn los. Es dauerte Jahre, bis man das halbwegs flüssig schneiden konnte (und dann nur dank Unterstützung in der GPU, die die CPU entlastet). Wenn man (wie ich) keinen ausreichen starken Rechner hatte, half in den Frühzeiten des H.264-Videos nur eines: das Umwandeln in ein Intermediate-Format. In meinem Fall war das zwar nicht mehr MJPEG, aber Canopus-HQ mit ähnlichen Eigenschaften. Durch die Umwandlung wurden die Dateien rund fünfmal (!) so groß, aber man konnte sie flüssig schneiden (sogar beim Trimmen einzelbildweise rückwärts). Statt Kauf eines neuen Rechners genügte das Nachrüsten einer großen Festplatte.
ich kenne NLE, die drehen bei Fütterung mit mjpg frei und stottern sich einen ab.
Wenn das Schnittprogramm nicht mehr richtig mit MJPEG umgehen kann, sucht man sich halt ein anderes. Ich finde nicht, dass Canon seine Formate an die Defizite einzelner Schnittprogramme anpassen sollte.