Ich bin gerade im Begriff von Pentax DSLR auf Sony Mirrorless zu wechseln und suche daher einen Ersatz für mein Wildlife-Objektiv. Bisher habe ich mit einer Pentax KP (24MP APS-C) und dem 300/4 gearbeitet. Schöne Kombi, tolle Bilder, die Batterien sind schneller leer als das Gewicht stört. Jetzt wird es eine A7Riii und doch die Frage nach dem passenden Tele bleibt. Beide Sonys (100-400GM, 200-600G) wären irgendwo Kompromisse, sei es bei Gewicht, Größe, Preis, Brennweite.... Das 200-600 wäre zwar von der Brennweite her super, aber Gewicht und Größe passen einfach nicht zu meiner Art Fotos zu machen: Ich bin gerne agil, wechsel häufig den Standort und die Kameraposition, fotografiere meist freihand. Der Klopper bliebe auf Wanderungen doch zu Hause. Ärgerlich, wenn ausgerechnet dann mal ein Motiv herumläuft...
Fällt die Entscheidung für das 100-400 GM, würde ich im Vergleich zu vorher etwas Brennweite verlieren, könnte das aber wieder "reincroppen", aber dafür ist das Teil schon sehr teuer. Teilweise sind mir die 300mm an APS-C zu schon zu kurz, gerade bei kleineren Tieren / Vögeln. Immerhin, ich spare mir vermutlich das Macro. Ohne Batteriegriff wäre die Kombi sogar leichter als meine alte mit BG.
Jetzt kommt das Tamron und wird immer interessanter, je mehr ich darüber nachdenke:
- Ich gewinne 50mm am langen und 300mm am kurzen Ende, kann aber mehr croppen: Croppe ich auf 24MP runter erhalte ich eine äquivalente Brennweite von 650mm, also 200mm Zugewinn bei gleich bleibender Auflösung, verglichen mit der alten Kamera (Beim gleichen Gedankenspiel kommt das GM nur auf 500mm)
- Transportgröße (bzw. -länge) bleibt ungefähr gleich, so auch das GM
- Naheinstellgrenze am kurzen Ende top, am langen Ende etwas schlechter als mein altes (1,4m), oder das GM. Ein Macro müsste da nicht "vorsichtshaler" mit in den Rucksack
- Gewichtsmäßig ist hier der einzige Kompromiss, mMn. Keins der Objektive kommt an das 1kg vom Pentax ran, aber dafür sind es ja Zooms. 700g mehr bei Tamrom wird spürbar. Ob mich das bei Wanderungen abschreckt, weiß ich noch nicht
- Preis ist okay. Ja, für 1500€ bekomme ich auch ein gebrauchtes 200-600, ein paar hundert Gramm mehr Glas und Milimeter Brennweite, die ich wieder ungern rumschleppen will....
- Kleinigkeiten:
-- Farbe: Schwarz ist unaffälliger, sowohl für Mensch und Tier. Da müsste ich nix extra bekleben
-- Fuß: Es ist auch keine extra Acra-Swiss-Platte nötig, falls doch mal ein Einbein zum Einsatz kommt
-- Lenscreep: Beim Umhängen vertraue ich einem Schalter mehr als dem Friction-Ring beim 100-400
-- Stabi: keine Ahnung wie IBIS und VC zusammenarbeiten, kann aber nicht schlechter sein als IBIS allein
-- kein TC: stört mich nicht, da mich das Wechseln im Feld eh etwas nervt und die Bildqualität bei den Zooms eher leidet
Ich hab mir mal die RAWs, die beim Schießstand-Video verlinkt sind, herunter geladen und muss sagen: top Bildqualität - zumindest bei diesen idealen Bedingungen. Mein 300/4 ist schon ein Sahnestück, da müssen andere Zooms erstmal ran kommen. Hier bin wirklich positiv überrascht. Autofocus scheint ja auch prima zu funktionieren, wie andere Previews zeigen - aber alles besser als Pentax