Also es ist natürlich so, dass man leider in der Nachbearbeitung ziemlich beschränkt in den Möglichkeiten ist ohne RAW. Aber: Das machen viele in ihrem Workflow zwar nicht, aber man kann ja doch in Canon Kameras ziemlich viel einstellen in Bezug auf die JPGs. Gerade der Picture Style Editor bietet wirklich umfangreiche Möglichkeiten, den Umgang mit der RAW-Datei direkt in der Kamera festzulegen. Das in Kombination mit all den klassischen Methoden der Bildgestaltung aus der Zeit der analogen Fotografie, also Lichtsetzung etc. - die 400MP sind natürlich trotzdem ein tolles Geschenk von Canon, dass es für uns User mal eben so obendrauf auf die üblichen Bugfixes gab.
Theoretisch, je nach Situation mehr oder weniger praktikabel, aber eben möglich, könnte man auch folgenden Workaround machen (alles ein bisschen "slow", aber eben möglich):
Man macht ein RAW-Bild der geplanten Szene, zieht es auf den PC. In DPP entwickelt man es nach Geschmack. Von den exakten Entwicklungseinstellungen macht man ein Picture Style Profil, zieht das auf die Kamera. Dann macht man das selbe Foto mit dem entsprechenden Picture Style als Pixel-Shift-400MP-Bild. Damit müsste man enorm nah an seine Wunscheinstellungen rankommen. Alle Möglichkeiten mit komplexer Maskierung etc., die Lightroom z.B. bietet sind so natürlich nicht möglich. Aber immerhin die Interpretation der Farben, Kurvenverläufe etc. sind auf diese Weise im JPG umsetzbar.
Für manche Fotos könnte der Aufwand in der Tat lohnen. Der Detailgrad ist schon den Aufwand wert. Und nicht zuletzt sind die Canon JPGs ja auch mal nicht umsonst sehr beliebt gewesen und haben direkt in der Kamera ja auch inzwischen nicht wenige Einstellmöglichkeiten, selbst ohne Picture Style Editor.