Kompakt und hochwertig, könnte eine Lücke sein.
Mit anderen Worten: Weiter so wie bisher. Das war ein erfolgloses Konzept. Das läuft in den Untergang.
Dass das „weiter so wie bisher“ bedeuten würde, sehe ich nicht ganz so.
Bis vor kurzem gab es z.B. noch gar kein Modell von Olympus, das kompakt war und AF-C konnte. Und dann kam die E-M5III, war aus Plastik inkl. Meldungen über ausgerissene Stativgewinde und sollte mehr kosten als eine A7III.
Da ist meiner Meinung nach noch Luft nach oben, was das Angebot an kleinen „hochwertigeren“ Kameras und Objektiven angeht, wenn man es mit dem Preis nicht völlig übertreibt – ohne dass OMDS ein Vermögen in die Entwicklung stecken müsste.
Aber ob da wirklich ein Umdenken stattfindet, wenn weiter die selben Manager zuständig sind?
Vielleicht sehen wir den deutschen Markt (oder sogar nur das deutsche Forenumfeld) aber auch zu sehr als das Maß aller Dinge an und die Chancen für JIP liegen in Strategien, die hier nur wenige Fans finden.
Weltweite Marktanteile sind auch nicht alles. Die Olympus Kamerasparte hat jahrelang auch mit größeren Marktanteilen rote Zahlen geschrieben und es gibt kleinere Firmen, die Gewinne machen.
Die Situation auf dem Kameramarkt ist sehr schwierig, das ist keine Frage und das hier sehe ich auch als großes Versäumnis:
Der erste Monat nach einer längere Zeit geplanten Übernahme ist rum, bislang fällt mir absolut nichts auf, was sich im Kameramarkt -ausgenommen zwei, drei Newsletter an einige wenige registrierte Kunden- bemerkbar machen würde, was den Endverbraucher als potentiellen Kunden darauf aufmerksam machen würde, dass es die Marke Olympus überhaupt noch gibt.
Andererseits tun sich auch viele andere Japanische Unternehmen schwer mit ihrer Kommunikation und existieren weiter.
Am 18.2. soll es ja ein Live-Event von OMDS für die deutschsprachigen Kunden geben, bei dem man auch auf Fragen von Nutzen antworten will und vom 25. bis 28. 2. findet die CP+ statt, an der sie ebenfalls teilnehmen wollen. So lange hat der Nachruf nun auch noch Zeit.
Was die Konzentration im Marketing auf „outdoorbegeisterte Herren über 50, die seit Jahren Stammkunde sind“ angeht – damit hatte schon Pentax nur begrenzt Glück. Das reicht einfach nicht. Die Stammkundschaft schrumpft oder stirbt aus, wenn keine Neukunden dazu kommen, das ergraute Image wird irgendwann zum Nachteil und selbst die Rentner wollen vielleicht mal ihre rennenden Enkel fotografieren.
Du glaubst wirklich, der gemeine Einsteiger informiert sich hier im Forum in der Kaufberatung? Sorry, aber das ist Blauäugig. Vielleicht 1 - 5%...
Wer sich heute noch eine Kamera neben dem Handy kauft, der wird sich
irgendwo informieren, und wenn es nur oberflächlich ist. Google, Youtube, Amazon Bewertungen, Facebook, oder man kauft was, weil Canon drauf steht und Canon schon immer die besten waren. (Ironiewarnung)
Google spuckt dann diverse Listen aus, z.B. „Top-Ten-Kameras für Einsteiger“. Olympus Kameras (z.B. E-M10 II und III und E-PL 8-10) bekommen da regelmäßig schlechte Ratings für Bildqualität und „falls Sie bewegte Objekte fotografieren wollen“, wenn sie überhaupt auftauchen. Bei den größeren Influencern sieht das nicht anders aus.
Ein Marketing Gau für den westlichen Raum ist auch die Bezeichnung micro 4/3 – da kaufe ich mir doch lieber eine Kamera mit einem „großen“ ein Zoll Sensor oder das volle Format.
Oly/JIP brauchen also keinen neuen Sensor, schon gar keinen anderen, keine besonderen Optiken, keine funktionierende Connectivity oder innovative Software-Spielereien. Sie brauchen einfach ein paar neue Influencer.
Das war ja einfach.
Baustellen gibt es viele… oder positiv: Optimierungsmöglichkeiten und Chancen für OMDS gibt es zum Glück in jedem Bereich, Öffentlichkeitsarbeit ist einer davon.
Bei der E-PL Werbung musste ich mich manchmal anstrengen, mich nicht beleidigt zu fühlen, so rückwärtsgerichtet ist das Bild vom potentiellen Kunden, offenbar einer Frau, die man nicht mit technischen Begriffen überfordern darf und die ausschließlich an einem schicken Style-Item für ihre Handtasche interessiert ist und nicht am Fotografieren.
Die Olympus Influenzer, über die ich bisher gestolpert bin, waren im besten Fall nett und konservativ, was sympathisch ist, aber wenig Neukunden anzieht. Dazu scheinen sie Olympus und Panasonic wie zwei getrennte Systeme zu behandeln.
Ich hoffe, da wird sich etwas tun und es wird auch die passende kleine hochwertige Kamera dazu vorgestellt.