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Bekloppte Übersetzungen in Handbüchern und Software

blue_heron

Themenersteller
Handbücher und Software zu übersetzten ist sicher ein sehr undankbarer Job.
Während man bei der Übersetzung literarisch wertvoller Werke durchaus noch eine gewisse Anerkennung erwerben kann, wird die korrekte Übersetzung von Bedienungsanleitungen und Userinterfaces als selbstverständlich angenommen - und wahrscheinlich entsprechend bezahlt.

In diesem Thread würde ich gern einige Perlen aus diesem Genre zusammentragen, und zwar aus gegebenem Anlass, da ich mich nämlich grade durch das grässliche Handbuch meiner neuen Kamera kämpfe.

Erstes Beispiel:
Panasonic Lumix LX100 II
„Depth of field properties“ —> „Tiefe der Feldeigenschaften“

🤪
 
Gleich noch einer:

Panasonic Lumix LX100 II
„Drive Settings“ —> „Antrieb-Einstellungen“ (im Rest der Beschreibungen werden die Ausdrücke „Drive“, „Burst“ und „Serienbilder“ verwendet)
 
Es geht dank Rechtschreibkorrektur schon eine Stufe eher Richtung Nonsense. Bei einem Firmware Update für die Fujifilm X-T200 stand als Beschreibung „fix of miner bags“ statt „fix of minor bugs“. Und schon werden aus kleinen Unzulänglichkeiten die Taschen der Bergleute. Noch heute, 1 Jahr später, steht „miner“ statt „minor“….

Will sagen: der Mensch macht da immer weniger. Autokorrektur und Google Translate sorgen dann für Erstaunliches.
 
Die automatischen Übersetzer haben sich zu einer regelrechten Seuche entwickelt. Das betrifft ja nicht nur Handbücher und Software, sondern auch eBay-Angebote, YouTube-Videos und viele weitere Bereiche.

Ich gebe ja zu: Ich habe im Bedarfsfall auch schon mit automatischen Übersetzern (z. B. DeepL) gearbeitet, weil sie eine nützliche Rohübersetzung liefern und damit viel Zeit sparen können. Aber entscheidend ist, dass man das Ergebnis kontrolliert und ggfs. vor der Veröffentlichung korrigiert. Genau das tun die meisten Firmen eben nicht.

PS: Wenn jemand einen Trick kennt, wie man die bescheuerten Titelübersetzungen in der YouTube-App abschalten kann, wäre ich sehr froh. Das ist so ein Blödsinn. Wer Videos auf Englisch verstehen kann, braucht wohl kaum eine (fehlerhafte) Übersetzung des Titels.

Handbücher und Software zu übersetzten ist sicher ein sehr undankbarer Job.
Ja, und noch dazu ein anspruchsvoller. Wer eine Kamera-Bedienungsanleitung übersetzt, muss ja nicht nur allgemein beide Sprachen beherrschen, sondern auch die Fachausdrücke korrekt übertragen können. Und die ändern sich dauernd, d. h. man muss immer auf dem Laufenden sein.
Umso mehr erstaunt mich, dass zumindest die bekannten Kamerahersteller wie Canon und Nikon es noch zu 99 % ganz gut hinkriegen. Die kuriosen Fehl-Übersetzungen findet man doch eher bei kleinen (Billigzubehör-)Herstellern. Wobei das obige Beispiel von Panasonic jetzt auch nicht gerade Mut macht... :(
 
Moin,

Canon hat da in der letzten Zeit allerdings ganz gut nachgelassen. Da findet man öfter mal Unfug in den Handbüchern – und bei den jüngsten R-Modellen auch in der obersten Preisklasse einen Menüeintrag in der Kamera: "Auslöser bei Abschaltung" – auf englisch "Shutter at shutdown". Dass die Optionen für den Menüeintrag "Offen" und "Geschlossen" lauten, hat den Übersetzer offenbar ebenso wenig irritiert wie das Icon, das dazu angezeigt wird und ganz deutlich einen Verschluss und keinen Auslöser zeigt. Auch Firmware-Updates haben an diesem Eintrag bislang nichts geändert.
 
Der Klassiker schlechthin ist die Übersetzung JAPANISCH <-> TEUTONISCH für einen Jahresendartikel glimmender Sorte:

"Mit sensazionell Modell GWK 9091 Sie bekomen nicht teutonische Gemutlichkeit fuer trautes Heim nur, auch Erfolg als moderner Mensch bei anderes Geschleckt nach Weihnachtsganz aufgegessen und laenger, weil Batterie viel Zeit gut lange. Zu erreischen Gluckseligkeit unter finstrem Tann, ganz einfach Handbedienung von GWK 9091: 1. Auspack und freu. 2. Slippel A kaum abbiegen und verklappen in Gegenstippel B fuer Illumination von GWK 9091. 3. Mit Klamer C in Sacco oder Jacke von Lebenspartner einfraesen und laecheln fuer Erfolg mit GWK 9091. 4. Fuer eigens Weihnachtsfeierung GWK 9091 setzen auf Tisch. 5. Fuer kaput oder Batterie mehr zu Gemutlichkeit beschweren an: wir, Bismarckstrasse 4. Fuer neue Batterie alt Batterie zurueck fuer Sauberwelt in deutscher Wald."

Die blumigen asiatischen Sprachen voller Sprachbilder müssen wirklich ein Fest für Übersetzer sein.
 
ich habe gerade kein konkretes Beispiel aber bei Sony sind die deutschen abgekürzten Menüpunkte zu 80% nicht verständlich noch kann ich die Funktion wirklich erschließen. Zum Glück gibt es englisch, da muss man dann nicht mehr rätseln, da passt die Übersetzung japanisch <> englisch
 
Da fällt mir spontan ein Menüpunkt bei der Pentax KP ein:
englisch: "Shutter Mode Selection: mechanical shutter - electronical shutter"
deutsch: "Blendenmodus Auswahl: mechanische Blende - elektronische Blende"
Hinweis: es geht um den Verschluss.

Wenn man bedenkt, dass z.B bei der Pentax 20 Sprachen im Menü zur Auswahl stehen, kann so etwas bei der Übersetzung schon mal vorkommen. Oft wird die Übersetzung auch über die "Zwischensprache" Englisch laufen, denn es ist wahrscheinlich einfacher erst mal japanisch->englisch zu übersetzen und dann englisch->türkisch, als einen japanisch->türkisch Übersetzer zu finden
 
Moin,

klar, aber im englischen steht es ja korrekt – insofern stellt sich hier schon die Frage, wie irgendjemand auf die Idee kommen kann, "shutter" mit "Blende" zu übersetzen. Vor allem aber zeigen etliche dieser Beispiele, dass es keine vernünftige Qualitätskontrolle bei den Übersetzungen gibt. Ich habe sowohl Fachbücher als auch technische Handbücher übersetzt und war als Fachgutachter für Übersetzungen tätig; da gab es immer eine anschließende fachliche und eine sprachliche Kontrolle durch zwei getrennte Personen. Auch da können noch Fehler passieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist schon recht gering – vor allem, dass da grober Unfug drinsteht.

Das Beispiel von Lars gehört natürlich in eine ganz andere Kategorie. Da war ja kein Mensch zugange, der auch nur einen Hauch von Ahnung von Übersetzungen gehabt hätte.

(Nebenbei bemerkt: Handbücher – und erst recht Fachbücher – zu übersetzen ist ganz und gar kein undankbarer Job. Der Auftraggeber muss allerdings bereit sein, den Preis für einen Fachübersetzer zu zahlen.)
 
Es gibt auch noch das False-Friend-Problem.

Ein (mittlerweile allerdings fest ins Deutsche integrierter) Klassiker ist ja das Bildschirmmenü. Kommt ursprünglich vom Englischen "menu", was dort soviel wie "Speisekarte" heißt und insofern eine nachvollziehbare Ableitung war. Unkundige Übersetzer haben im Deutschen daraus das "Menü" gemacht, was erst mal keinen Sinn ergibt, weil das Wort "Menü" auf Deutsch für eine Abfolge von Speisen steht und nicht für etwas Geschriebenes.

Ein gängiges False-Friend-Beispiel aus der Fototechnik ist die Übersetzung von "speed" mit "Geschwindigkeit", obwohl im konkreten Fall "Lichtstärke" gemeint sein kann (hängt aber natürlich vom Kontext ab).

Die Übersetzung von "lens" mit "Linse" (statt "Objektiv") ist nach meiner Beobachtung seltener geworden.

Häufig sehe ich jedoch noch "stand" mit "Stand" übersetzt (statt "Ständer" oder "Stativ", je nach Zusammenhang).

Auch schon gesehen: Übersetzung von "portrait" und "landscape" mit "Porträt" und "Landschaft" (statt "Hochformat"/"Querformat").

Was mir auch in Übersetzungen gelegentlich auffällt ist der unsachgemäße Gebrauch des Schrägstriches (slash). Bin mir nicht sicher, wie dazu die Regeln im Englischen sind, aber ich lese dort den Schrägstrich häufig als allgemeines Trennzeichen. Etwa die Wattsekunden-Angaben zur Stärke von Studioblitzen erfolgen in den englischen Versionen meist als "W/s". Manche Übersetzer übernehmen das dann ins Deutsche – obwohl der Schrägstrich hier die Bedeutung "geteilt durch" oder "pro" hat (was falsch und irreführend ist, weil es ja "Watt mal Sekunde" sind und nicht etwa "Watt pro Sekunde").
 
Etwa die Wattsekunden-Angaben zur Stärke von Studioblitzen erfolgen in den englischen Versionen meist als "W/s". Manche Übersetzer übernehmen das dann ins Deutsche – obwohl der Schrägstrich hier die Bedeutung "geteilt durch" oder "pro" hat (was falsch und irreführend ist, weil es ja "Watt mal Sekunde" sind und nicht etwa "Watt pro Sekunde").
Diese Version - W/s - ist mir nicht geläufig, allenfalls als ausgeschriebene Version mit Bindestrich "watt-second".
Es mag natürlich sein dass es irgendwo so vorkommt, in diesem Fall würde ich es allerdings als falsch bezeichnen.

Im Deutschen auch sehr beliebt sind die Schreibweisen mit / bei Kilowattstunden, Amperestunden, Newtonmeter... :ugly:
 
der unsachgemäße Gebrauch des Schrägstriches

Diesen gibt es auch bei der Bezeichnung von Objektiven. Die Brennweite gehört in den Zähler, die Blendenzahl in den Nenner.

Man schreibt f/1.8 oder setzt statt der Variablen gleich die Brennweite ein: 50mm/1.8 (daraus ergibt sich dann eine Eintrittspupille von ca 27,8mm).
Schreibt man es (wie häufig zu sehen) andersrum, dann bedeutet das "neunzig pro Millimeter" und das ist ziemlicher Quatsch (obwohl man natürlich weiss was gemeint ist).
 
ich habe gerade kein konkretes Beispiel aber bei Sony sind die deutschen abgekürzten Menüpunkte zu 80% nicht verständlich noch kann ich die Funktion wirklich erschließen. Zum Glück gibt es englisch, da muss man dann nicht mehr rätseln, da passt die Übersetzung japanisch <> englisch

Und weil eine korrekte Bedienungsanleitung ein wesentlicher Bestandteil eines Artikels ist und diese wie hier so aussieht, ist das auch ein erheblicher Mangel und berechtigt zur Rückgabe eines Artikels. Habe ich auch schon deswegen mal zurückgegeben.

Ich hatte mir mal einen Drumcomputer angeschafft, den man nicht einfach aus Intuition heraus bedienen konnte. Ich ließ mir also die Anleitung dazu geben und bediente dieses Gerät nach dieser Anleitung - dort war jeder noch so kleine, aber trotzdem maßgebende Schritt für den nächsten mit Bild beschrieben. Man konnte nichts falsch machen. Der Verkäufer sagte, das Gerät wurde einem Anfänger gegeben und einer der Firma saß daneben und und korrigierte bzw. ergänzte die Anleitung, wenn dieser nicht mehr weiter kam. Das machen die wenigsten, weil das natürlich zeit- und geldaufwändig ist. Die beste Anleitung die ich je in der Hand hatte - man blieb nirgends hängen, weil etwas nicht genau erklärt bzw. beschrieben war. Natürlich wurde ein DIN A3-Buch daraus, weil ja auch die Bilder klar zu erkennen waren.
 
Und weil eine korrekte Bedienungsanleitung ein wesentlicher Bestandteil eines Artikels ist und diese wie hier so aussieht, ist das auch ein erheblicher Mangel und berechtigt zur Rückgabe eines Artikels. Habe ich auch schon deswegen mal zurückgegeben.
Krass!

Ich oute mich mal als Angehöriger der „Try-And-Error-Fraktion“.
Das heisst: Ich packe aus und lege los, so weit ich kann. Zur BDA greife ich erst, wenn es ohne zu nervig wird.
Ich lese gerne und viel - aber eben etwas interessanteren Lesestoff als BDAs.
Mir ist es lieber, wenn die Produzenten ihr Herzblut in das Produkt geben, als in die verbale Beschreibung.

Und wenn es da mal bockige Übersetzungen gibt, bringt mich das höchstens zum Schmunzeln und ich nehme ich das als Bonus-Unterhaltung.
 
Da gebe ich dir recht, aber es gab mal Zeiten, da war die Elektronik und vor allem computergesteuerte Geräte nicht Allgemeingut. Heute spielen schon kleine Kinder mit Elektronik.
 
Da gebe ich dir recht, aber es gab mal Zeiten, da war die Elektronik und vor allem computergesteuerte Geräte nicht Allgemeingut. Heute spielen schon kleine Kinder mit Elektronik.
Aber (kleine) Kinder lesen schon gar keine BDA und können mit den Geräten schon mehr anfangen, bevor die Eltern dort mal über das Inhaltsverzeichnis hinausgekommen sind … :)
 
Aber (kleine) Kinder lesen schon gar keine BDA und können mit den Geräten schon mehr anfangen, bevor die Eltern dort mal über das Inhaltsverzeichnis hinausgekommen sind … :)

...weil sie damit schon auf die Welt kommen!

Aber darum geht es ja gar nicht nach dem Threadtitel.
 
Moinsen,

Kinder kommen mit Kameras auf die Welt? Faszinierend.

Ich möchte wetten, dass die wenigsten von den Kindern mit der Bedienung einer Sony ZV-1 (um nur einmal ein Beispiel einer aktuellen Kamera zu nennen) klarkommen, ohne sich vorher ein Dutzend YouTube-Videos anzusehen, andere Leute zu fragen oder die Bedienungsanleitung zu lesen. Insbesondere jüngere Menschen würden nämlich wahrscheinlich davon ausgehen, dass der Touchscreen sich dazu eignet, die Kamera zu bedienen.

Apropos ZV-1. Da gibt es dann Menüeinträge (ich rede nicht über die Bedienungsanleitung, sondern das Herzblut, das der Hersteller in das Gerät gegossen hat) wie: Langzeit-RM, Vor-AF, Zirkul. d. Fokuspkt., GesPrior b. M-Mess., Fokusvergröß, Kantenanh.-Einstlg., Autom. Dual Rec, Film mit Verschluss, Belich.einst.-Anleit., Benutzerkey, An SmartpSend.-Fkt., StO.infoVerknEinst und noch so einiges anderes.
 
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