vosh
Themenersteller
"Gear dosen't matter?"
Liebe Diskutierende,
da ich hier öfters mal mitlese und über den Biete/Suche Thread auch schon die ein oder andere Kamera gekauft habe, dachte ich mir, dass ich mich sonst auch beteiligen möchte.
Beim Stöbern durch das Forum ist mir aufgefallen, dass wir hier in einer "Technikblase" atmen. Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich im Kopf die Preise, der in den Signaturen präsentierten Ausrüstung summiere und mir fällt dabei oft die Kinnlade runter. Dabei sind die meisten von euch "Amateure" im besten Sinne des Wortes. Ich liebe die Fotografie und ich hoffe, es geht euch genauso.
Ich kann mir vorstellen wie ein solcher Vorwurf aufgenommen werden kann. Lest ihn bitte mit Wohlwollen. Ich möchte niemanden attackieren sondern zu einer Reflexion über unsere Tätigkeit einladen.
Schließlich bin ich selbst oft genug vom sog. "GAS-Syndrome" (Gear Akquisition Syndrome) befallen und muss mich immer wieder von tonnenweise angesammeltem Ballast befreien. Gestern war es wieder einmal so weit und es fühlte sich gut an.
Ich habe meine A7II samt Objektiven und meine RX100III verkauft, weil ich das Gefühl hatte, sie würden mir die Luft zum Atmen nehme und besitze momentan als einzige Kamera eine Ricoh GRD IV von 2011. Ich habe sie mir vor ein paar Wochen gekauft, weil ich beim Durchgehen meiner Bilder bemerkt habe, dass ich mit dieser Kamera die besten Bilder gemacht habe und, weil ich (mal wieder) gedacht habe, dass nicht die Kamera das Bild macht, sondern ich. Gleichzeitig suche ich schon wieder nach der nächsten Kamera. Wie gesagt, wir sitzen allem gleichen Boot.
Wenn ich an Fotografie denke, dann denke ich an ein kurzes Gefühl von Freiheit, dass ich manchmal spüre, wenn ich etwas vollständig Banales in ein bestimmtes Licht stelle. Etwas, dass alle anderen übersehen haben, was für mich aber ganz besonders ist.
Manchmal wünsche ich mir, ich könnte nur mit meinen Augen fotografieren. Und zu anderen Zeiten sehe ich, dass es auf Youtube ein neues Review zu einer Kamera gibt, die ich mir niemals kaufen werde und sehe es mir mit Begeisterung an, recherchiere Spezifikationen und erzähle davon meinen Freunden. Vielleicht sind das einfach zwei verschiedene Spiele: Fotografie und Fotografie-Technik.
All das wäre aus meiner Sicht nicht so problematisch, wenn dieses "Hobby des Sammelns" unschuldig wäre, aber das ist es leider nicht. Ich gehe davon aus, dass viele von euch in technischen Berufen arbeiten (auch ich war mal Ingenieur) und es gewohnt sind mit Zahlen zu hantieren. Ich glaube das Problem ist, dass wir fälschlicherweise etwas aus der Welt der Zahlen (Quantitäten) in eine Welt der Qualität übernehmen. Das ist vielleicht bei einer Kamera nicht so schlimm, aber die Geschichte lehrt uns, dass es selten bei unseren Hobbys bleibt. Wir quantifizieren alles oder zumindest vieles und ich frage mich: Was ist es, was wir hier wirklich suchen und brauchen?
Ich freue mich auf eure Gedanken,
Vladi
Liebe Diskutierende,
da ich hier öfters mal mitlese und über den Biete/Suche Thread auch schon die ein oder andere Kamera gekauft habe, dachte ich mir, dass ich mich sonst auch beteiligen möchte.
Beim Stöbern durch das Forum ist mir aufgefallen, dass wir hier in einer "Technikblase" atmen. Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich im Kopf die Preise, der in den Signaturen präsentierten Ausrüstung summiere und mir fällt dabei oft die Kinnlade runter. Dabei sind die meisten von euch "Amateure" im besten Sinne des Wortes. Ich liebe die Fotografie und ich hoffe, es geht euch genauso.
Ich kann mir vorstellen wie ein solcher Vorwurf aufgenommen werden kann. Lest ihn bitte mit Wohlwollen. Ich möchte niemanden attackieren sondern zu einer Reflexion über unsere Tätigkeit einladen.
Schließlich bin ich selbst oft genug vom sog. "GAS-Syndrome" (Gear Akquisition Syndrome) befallen und muss mich immer wieder von tonnenweise angesammeltem Ballast befreien. Gestern war es wieder einmal so weit und es fühlte sich gut an.
Ich habe meine A7II samt Objektiven und meine RX100III verkauft, weil ich das Gefühl hatte, sie würden mir die Luft zum Atmen nehme und besitze momentan als einzige Kamera eine Ricoh GRD IV von 2011. Ich habe sie mir vor ein paar Wochen gekauft, weil ich beim Durchgehen meiner Bilder bemerkt habe, dass ich mit dieser Kamera die besten Bilder gemacht habe und, weil ich (mal wieder) gedacht habe, dass nicht die Kamera das Bild macht, sondern ich. Gleichzeitig suche ich schon wieder nach der nächsten Kamera. Wie gesagt, wir sitzen allem gleichen Boot.
Wenn ich an Fotografie denke, dann denke ich an ein kurzes Gefühl von Freiheit, dass ich manchmal spüre, wenn ich etwas vollständig Banales in ein bestimmtes Licht stelle. Etwas, dass alle anderen übersehen haben, was für mich aber ganz besonders ist.
Manchmal wünsche ich mir, ich könnte nur mit meinen Augen fotografieren. Und zu anderen Zeiten sehe ich, dass es auf Youtube ein neues Review zu einer Kamera gibt, die ich mir niemals kaufen werde und sehe es mir mit Begeisterung an, recherchiere Spezifikationen und erzähle davon meinen Freunden. Vielleicht sind das einfach zwei verschiedene Spiele: Fotografie und Fotografie-Technik.
All das wäre aus meiner Sicht nicht so problematisch, wenn dieses "Hobby des Sammelns" unschuldig wäre, aber das ist es leider nicht. Ich gehe davon aus, dass viele von euch in technischen Berufen arbeiten (auch ich war mal Ingenieur) und es gewohnt sind mit Zahlen zu hantieren. Ich glaube das Problem ist, dass wir fälschlicherweise etwas aus der Welt der Zahlen (Quantitäten) in eine Welt der Qualität übernehmen. Das ist vielleicht bei einer Kamera nicht so schlimm, aber die Geschichte lehrt uns, dass es selten bei unseren Hobbys bleibt. Wir quantifizieren alles oder zumindest vieles und ich frage mich: Was ist es, was wir hier wirklich suchen und brauchen?
Ich freue mich auf eure Gedanken,
Vladi
Zuletzt bearbeitet: