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"Gear doesen't matter"

vosh

Themenersteller
"Gear dosen't matter?"

Liebe Diskutierende,

da ich hier öfters mal mitlese und über den Biete/Suche Thread auch schon die ein oder andere Kamera gekauft habe, dachte ich mir, dass ich mich sonst auch beteiligen möchte.

Beim Stöbern durch das Forum ist mir aufgefallen, dass wir hier in einer "Technikblase" atmen. Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich im Kopf die Preise, der in den Signaturen präsentierten Ausrüstung summiere und mir fällt dabei oft die Kinnlade runter. Dabei sind die meisten von euch "Amateure" im besten Sinne des Wortes. Ich liebe die Fotografie und ich hoffe, es geht euch genauso.

Ich kann mir vorstellen wie ein solcher Vorwurf aufgenommen werden kann. Lest ihn bitte mit Wohlwollen. Ich möchte niemanden attackieren sondern zu einer Reflexion über unsere Tätigkeit einladen.
Schließlich bin ich selbst oft genug vom sog. "GAS-Syndrome" (Gear Akquisition Syndrome) befallen und muss mich immer wieder von tonnenweise angesammeltem Ballast befreien. Gestern war es wieder einmal so weit und es fühlte sich gut an.

Ich habe meine A7II samt Objektiven und meine RX100III verkauft, weil ich das Gefühl hatte, sie würden mir die Luft zum Atmen nehme und besitze momentan als einzige Kamera eine Ricoh GRD IV von 2011. Ich habe sie mir vor ein paar Wochen gekauft, weil ich beim Durchgehen meiner Bilder bemerkt habe, dass ich mit dieser Kamera die besten Bilder gemacht habe und, weil ich (mal wieder) gedacht habe, dass nicht die Kamera das Bild macht, sondern ich. Gleichzeitig suche ich schon wieder nach der nächsten Kamera. Wie gesagt, wir sitzen allem gleichen Boot.

Wenn ich an Fotografie denke, dann denke ich an ein kurzes Gefühl von Freiheit, dass ich manchmal spüre, wenn ich etwas vollständig Banales in ein bestimmtes Licht stelle. Etwas, dass alle anderen übersehen haben, was für mich aber ganz besonders ist.

Manchmal wünsche ich mir, ich könnte nur mit meinen Augen fotografieren. Und zu anderen Zeiten sehe ich, dass es auf Youtube ein neues Review zu einer Kamera gibt, die ich mir niemals kaufen werde und sehe es mir mit Begeisterung an, recherchiere Spezifikationen und erzähle davon meinen Freunden. Vielleicht sind das einfach zwei verschiedene Spiele: Fotografie und Fotografie-Technik.

All das wäre aus meiner Sicht nicht so problematisch, wenn dieses "Hobby des Sammelns" unschuldig wäre, aber das ist es leider nicht. Ich gehe davon aus, dass viele von euch in technischen Berufen arbeiten (auch ich war mal Ingenieur) und es gewohnt sind mit Zahlen zu hantieren. Ich glaube das Problem ist, dass wir fälschlicherweise etwas aus der Welt der Zahlen (Quantitäten) in eine Welt der Qualität übernehmen. Das ist vielleicht bei einer Kamera nicht so schlimm, aber die Geschichte lehrt uns, dass es selten bei unseren Hobbys bleibt. Wir quantifizieren alles oder zumindest vieles und ich frage mich: Was ist es, was wir hier wirklich suchen und brauchen?

Ich freue mich auf eure Gedanken,

Vladi
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum sprichst Du immer von "wir"? Ich nicht! Ich kann bessere Ergebnisse erzielen, wenn die Kamera höher auflöst, weniger rauscht, die Objektive sauber abbilden usw.

Also mehr bringt auch mehr. Und bei meiner Kreativität und den Ergebnissen hilft es auch, mehr raus zu holen. Vielleicht nicht unbedingt direkt proportional zum finanziellen Aufwand, aber immerhin :)

Grundsätzlich gilt für mich auch, dass gutes Werkzeug Spaß macht - und wenn ich mit Spaß bei der Sache bin, dann stimmen auch meine Ergebnisse.

Also bitte Deine Sinnkriese nicht verallgemeinern und so tun, als wären hier nur verschwenderische Armleuchter am Start.
 
Beim Stöbern durch das Forum ist mir aufgefallen, dass wir hier in einer "Technikblase" atmen.
Das findest du in einem Forum, in dessen Seitenquelltext steht
<meta name="description" content="Deutschsprachiger Treffpunkt für digitale Spiegelreflexfotografie. Anfänger und Profis diskutieren gemeinsam über die neueste Technik. Fragen zu Kameras, Objektiven und Zubehör werden prompt beantwortet." />
jetzt aber nicht verwunderlich, oder was hast du erwartet, um was es hier geht?




.
 
Gleichzeitig suche ich schon wieder nach der nächsten Kamera. Wie gesagt, wir sitzen allem gleichen Boot.
Und du wirst anfangs sehr glücklich mit der X-Pro1 sein, bis du dann liest, was die X-Pro2 alles besser kann. Und dass das 23/1.4 am Ende doch ne Packe "besser" ist als das 23/2, das du grad suchst.:devilish:;)

Ich bilde mir auch ständig ein, ich bräuchte dieses und jenes. Schaue mir an, was andere Leute mit Objektiv XY für geile Bilder machen und denke, dass bei mir die Ausbeute dann auch so groß wäre. Was ich schon an Kohle versenkt habe - und es glücklicherweise durch einen florierenden Gebrauchtmarkt sogar noch haaaalbwegs abgemildert wird - das darf man keinem erzählen.

Aber ist halt ein Hobby. Da zählen Vernunft und Wirtschaftlichkeit nicht. Baue auch hunderte Stunden an einem ferngesteuerten Boot und verkaufe es hinterher zum nackten Materialpreis. Genauso gaga.

Nicht drüber nachdenken.:D
 
Natürlich mattert Ausrüstung... ich habe den teuren Kram, damit ich keine Ausreden dafür habe, warum meine Fotos Mist sind. Außerdem nehme ich ein gutes Werkzeug einfach lieber in die Hand, das kann sich auch im Ergebnis widerspiegeln.

Wer allerdings glaubt ohne persönliches Investment, allein durch die Ausrüstung, besser zu werden... dem kann Technik auch nicht helfen.
 
Also bitte Deine Sinnkriese nicht verallgemeinern und so tun, als wären hier nur verschwenderische Armleuchter am Start.

Ich sortiere mich mal in diese Kategorie ein...
In Summe habe ich für meinen Einstieg in die DSLM-VF-Technik etwa 10.000 € ausgegeben.
Hier meine Käufe und warum...
1. Sony AIII mit Kit-Objektiv (02/2020) / fotografieren ist für mich ein Hobby werden, dass mich fasziniert
2. Objektivkauf Sony 16-35 f4 (02/2020)/ mehr Weitwinkel - Anfrage vom Freund seinen 60.Geburtstag fotografisch zu dokumentieren, Einstieg Astrofotografie
3. Objektivkauf 70-300 f/4.5-5.6 (04/2020)/ mehr Brennweite für Natur-Aufnahmen, hatte Einblick in ein Storchennest
4. Objektivkauf 70-200 f 2,8 / (12/2020) / für Porträt- und Tierfotografie (
5. Objektivkauf 100-400 mit Konverter 1,4 (02/2021)/ mehr Brennweite für Tierfotografie

Etwa 8 Monate nach dem Kamerakauf starb meine Mutter (91 Jahre). Ich hatte sie die letzten Monate fotografisch begleitet und habe etwa 300 Fotos (zur Freude der Familie) in einer Cloud zur Verfügung gestellt...

Die teuerste Technik ist die, die ungenutzt im Schrank liegt...

Thomas
 
Nix verschwenderischer Armleuchter - alles richtig gemacht, weil Spaß dabei (y)

Wenn man Spaß an der Arbeit hat, dann wird das Ergebnis auch stimmen. Nur die lustlos dahin geranzten Sachen werden natürlich nix.
 
Ich denke auch, dass man mit dem "wir" aufpassen sollte, und nicht aus Eigenreflexionen auf verallgemeinerte Zusammenhänge schließen darf. Also streiche vielleicht einfach das "im selben Boot" und das "Amateure" für eine offenere Diskussion. Beides finde ich kann gewisse Angriffsflächen bieten. Ersteres erhebt einen Allgemeingültigkeitsanspruch, der suggeriert, dass Du wüsstest, was andere antreibt. Zweiteres wird häufig mit laienhaft und "minder" professionell in Verbindung gebracht. Wobei Amateur in erster Linie ja auch nur für nicht erwerbstätig und ohne Berufsausbildung in einem Bereich steht. Dabei sollte keine Aussage zu Erfahrung, Niveau oder Können enthalten sein. Ich bin der Ansicht, dass sich Deine Frage zum persönlichen Bezug zur Ausrüstung ohne diese beiden Annahmen/Aussagen ebenso gut diskutieren ließe.

Ein paar Punkte, die Du über Dich selbst sagst, fielen mir auf, da ich gewisse Parallelen zu mir und meinen Gedanken darüber feststellen kann. Daher teile ich mal ein paar:

Ich sehe mein persönliches Hobby der Fotografie tatsächlich in zwei Teile getrennt, die mich beide fast unabhängig voneinader begeistern und faszinieren:

Zum einen das Ausführen des Fotografierens, worunter ich das Auswählen von Motiven, das Aufnehmen ebendieser und die nachfolgende digitaler Entwicklung der Datein verstehe. Mich begeistert daran die besondere Sichtweise, die ich auf meine Umgebung, in aller Regel Natur und Tiere, gewinne. Seit ich mich bewusst mit viel Zeit diesem Hobby widme, nehme ich diese Umwelt auf einer weiteren Ebene noch intensiver wahr. Da ich viel im Bereich Makro und Insekten fotografiere, fallen mir häufig die kleinsten Wesen auf und ich bleibe stehen um sie zu beobachten- auch ohne Kamera. Mit dem Fotografieren der Insekten kam für mich auch der Wunsch auf Lebensweisen, Lebensräume und die Artenbestimmung zu verstehen und mir anzulesen. Dafür habe ich mich vor meiner "Fotozeit" gar nicht interessiert. Und natürlich freue ich mich über schöne Bildergebnisse am Ende des Tages, die diese Faszination einfangen und gerne in hochwertigen Drucken und fein gerahmt den Weg an die Wand finden.

Der andere Teil ist, dass ich gute Fotoausrüstung mag und mich gerne mit ihr befasse. Sowohl in der Auswahl, als auch in der Anschaffung und Erprobung. Einerseits finde ich gut funktionierende Fotowerkzeuge, die in ihrem Aufgabengebiet "abliefern" einfach zufriedenstellend. Andereseits mag ich allgemein gerne technische Geräte und erfreue mich an gut verarbeiteten und hoch funktionalen Geräten. Das mag durch meinen ingenieurtechnischen Hintergrund verschärft worden sein, war aber eigentlich schon so lange ich denken kann so. Das stetige Pflegen und Umbauen der Ausrüstung spiegelt aber auch eine praktsichen Zweck, der Spezialisierung und Anpassung des Werkzeugkastens auf die gewachsenen Fähigkeiten und Ansprüche wider. Ich freue mich für mich persönlich, dass ich im Bereich Foto nicht erwerbstätig bin und sich für mich "nichts rechnen muss" oder Investionen wirtschaftlich zu bewerten sind. Ich kann auf etwas sparen und mir etwas "leisten", das mir dann lange Freude bei meinem Hobby bereitet. Das ist doch super. Wenn es das Wetter oder die Umstände nicht zulassen, dass ich fotografieren gehen kann, dann "verfalle" ich gerne den Gedanken, was man als nächstes anschaffen könnte und recherchiere. Das finde ich an sich auch schon interessant. Ich sehe selbst an meinen eigenen Arbeiten zwar, dass meine besten Fotos die Situation und der Moment ausgemacht haben, nicht die Ausrüstung. Dennoch bedeutet leistungsfähigere Ausrüstung mit mehr Features in machen Situationen auch einfach gern genommenen Komfort. Beispiel: Ich habe mich zu lange mit einem durchschnittlichen Stativkopf gepalgt. Mit Einstellschlitten darauf, ist der regelmäßig eingeknickt. Bei Makroarbeiten sehr nervig. Irgendwann reichte mir das und ich habe einen sehr massiven und für mich nicht günstigen Kugelkopf beschafft. Problem gelöst. Seitdem ist es eine Freude den Einstellschlitten auch voll ausgefahren beliebig zu positionieren, flutsch den Kopf festzudrehen und alles sitzt bombenfest. Das dann gemachte Foto ist für sich nicht besser, aber der stabile Kopf hat mir das Motiv in dieser Position vielleicht erst zugänglich gemacht. Und so wird es mit Sicherheit noch mehr Equipment geben, was den Weg zu mir findet.
 
Beim Stöbern durch das Forum ist mir aufgefallen, dass wir hier in einer "Technikblase" atmen. Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich im Kopf die Preise, der in den Signaturen präsentierten Ausrüstung summiere und mir fällt dabei oft die Kinnlade runter. Dabei sind die meisten von euch "Amateure" im besten Sinne des Wortes. Ich liebe die Fotografie und ich hoffe, es geht euch genauso.

Ich habe meine A7II samt Objektiven und meine RX100III verkauft, weil ich das Gefühl hatte, sie würden mir die Luft zum Atmen nehme und besitze momentan als einzige Kamera eine Ricoh GRD IV von 2011. Ich habe sie mir vor ein paar Wochen gekauft, weil ich beim Durchgehen meiner Bilder bemerkt habe, dass ich mit dieser Kamera die besten Bilder gemacht habe und, weil ich (mal wieder) gedacht habe, dass nicht die Kamera das Bild macht, sondern ich.

Sehr interessanter Thread, danke für die Eröffnung! Du schreibst "Gear doesen't matter" was so natürlich nicht stimmt. Deine kleine Ricoh hat halt genau eine Brennweite. Das mag für vieles passen denn die Brennweite tut es ja schließlich auch in Milliarden Telefonen. Aber 28mm sind eben keine 16mm, 50mm, 200mm oder 400mm. Darum suchst du auch schon nach der nächsten Kamera.

Die vermeintlich fehlende Luft zum atmen ist vielleicht einfach fehlende Kreativität? Es ist nunmal nicht jeder der große Künstler. Und so lange man sich an den technischen Spielereien abarbeiten kann hat man doch auch Spaß. Man kann tausende Euro in Equipment stecken, 20 verschiedene Nischen der Fotografie bedienen, Makro, Highspeed Fotos, Portrait, Langzeitbelichtung, Street und was weiß ich nicht alles und hat trotzdem keine Meisterleistung erbracht, keinen eigenen Stil gefunden. Dann stellt sich die große Sinnfrage. Einige geben das Hobby auf, andere steigern sich ins Technik Klein-Klein hinein. Einige Vielschreiber hier, so hat es den Anschein, diskutieren mehr als sie fotografieren. Alles vollkommen legitim. Dann ist das halt das Hobby. Also aus mir wird kein Gursky mehr.

Mach dir keinen Stress und sieh es als entspannendes Hobby. Es muss kein Ergebnis herauskommen. Beim Wandern gibt es doch auch kein Ergebnis außer Muskelkater und ein gutes Gefühl.
 
….
Manchmal wünsche ich mir, ich könnte nur mit meinen Augen fotografieren. Und zu anderen Zeiten sehe ich, dass es auf Youtube ein neues Review zu einer Kamera gibt, die ich mir niemals kaufen werde und sehe es mir mit Begeisterung an, recherchiere Spezifikationen und erzähle davon meinen Freunden. Vielleicht sind das einfach zwei verschiedene Spiele: Fotografie und Fotografie-Technik.

All das wäre aus meiner Sicht nicht so problematisch, wenn dieses "Hobby des Sammelns" unschuldig wäre, aber das ist es leider nicht…..

Du hast es richtig geschrieben. Das Beschäftigen mit Fotografie ist ein schönes Hobby. Das Beschäftigen mit schöner oder innovativer Technik auch. Bei manchen passt beides zusammen. Manchen reicht wenig Technik für tolle Fotografie. Manche spielen nur mit der Technik und vergessen das Fotografieren dabei.

Aber das ist doch alles legitim, nichts ist „problematisch“ oder „nicht unschuldig“. Außer wenn man „Lust-Konsum“ verwerflich findet aus irgendeinem Grund. Dann kann man sich ja einschränken, eine gebrauchte x100T o.ä. kaufen und gut ist. Kann ja jeder für sich entscheiden.
 
Ich arbeite als Amateur bei allem nur mit Profi-Werkzeugen, sei es Kamera, Bohrmaschine etc, EDV-Equipment oder Küchengerät.

Händling und Resultate bestätigen mich, dass die Mehrausgaben sinnvoll sind und waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn mir in Bezug auf meine Fotografie mal die „Luft zum Atmen fehlt“, dann wegen der atemberaubenden technischen Bildqualität, und Bildmöglichkeiten, welche mir moderne Kameras erlauben.

So manches meiner Lieblingsbilder hätte ich mit meinem alten Kram nicht machen können, weil ...

... der AF (und erst recht eine manuelle Einstellung) nicht schnell und präzise genug gewesen wäre um die Bewegung der Tiere festzuhalten.

... ich ohne IS/IBIS und ohne Stativ zur Hand die Dämmerungsaufnahme nicht hätte machen können.

... die Nachtaufnahme wegen der schwachen High ISO-Performance gnadenlos verrauscht herausgekommen wäre.

... ich wegen der umständlichen Einstellungsänderung an meiner Kamera im entscheidenden Moment zu spät ausgelöst hätte.

... mir schlichtweg die Brennwie nicht gereicht hätte, um das Motiv sinnvoll abzubilden.

... etc.

Scheinheiliges „Gear doesn,t matter“-Gerede kommt für mich in den meisten Fällen als Schönrederei rüber.
Sorry, aber für mich und meine Fotografie spielt die Technik definitiv eine Rolle.
Alles andere baut darauf auf.
 
… dass wir hier in einer "Technikblase" atmen….
Schließlich bin ich selbst oft genug vom sog. "GAS-Syndrome" befallen und muss mich immer wieder von tonnenweise angesammeltem Ballast befreien…
Manchmal wünsche ich mir, ich könnte nur mit meinen Augen fotografieren…
Vielleicht sind das einfach zwei verschiedene Spiele: Fotografie und Fotografie-Technik…
Was ist es, was wir hier wirklich suchen und brauchen?

Erst mal vorne weg: suum cuique, wie der antiquierte Indigene sagt, jedem das Seine!
Denn am wenigsten braucht irgendwer noch einen Glaubenskrieg. :)

Abgesehen davon kenne ich das Gefühl sehr gut!
Über ein Jahr hab ich meinen "Ballast" abgeworfen, was meine Freunde in der Nikon-Ecke bestätigen können.
Mein entsprechender Thread zog sich über 32 Seiten mit 318 Beiträgen und wurde immerhin 43.000(!) Mal aufgerufen.
Was darauf hinweist, dass das Leiden weiter verbreitet sein könnte...

Aus vier High-End Nikons mit 27 Objektiven wurde so eine mit nur mehr 3 Linsen.
Allerdings kam unlängst eine Mittelformatkamera (mit vorerst nur einem Objektiv) dazu - soviel zu GAS. :lol:

Ich glaube, es ist weniger eine Frage der Qualität als der Quantität (genauer: der quantitativen Überforderung).
Mir ist das bei einer Atlas-Tour (also einer Reise durch das Atlas-Gebirge in Marokko) erstmals so richtig bewusst geworden. Das Equipment war keine Bereicherung, sondern wurde zur Belastung.
Im Jahr darauf zog ich unbeschwert ohne Auto mit nur einer Nikon Dƒ und drei kleinen Voigtländer Linsen durch Andalusien und Katalonien und meine Ausbeute war (subjektiv jedenfalls) weit besser. Ich kam locker mit den Leuten ins Gespräch und machte mir keine Sorgen um technische Details.
Deshalb hab ich mich im Anschluss vom größten Teil meiner Ausrüstung getrennt.
Jetzt könnte man einwenden, man kann es ja zu Haus lassen und hat es, wenn man es braucht. Nur bei mir läuft das so nicht. Am Ende schleppe ich doch wieder viel zu viel mit.

Natürlich sollte ich nicht verschweigen, dass sich meine fotografischen Ambitionen stark gewandelt haben. Vor Jahrzehnten hab ich als Student im Nebenjob für eine große Nachrichtenagentur Sport, Event, Politik und Reportage fotografiert. Von daher war ich mit der Canon EOS 1 und RT natürlich in der (damaligen) HiTech-Schiene.
Als ich später meine Familienfotos damit machte, wurde mir erst nach und nach klar, wie lächerlich der Overkill aussehen musste, und ich hab den ganzen Plunder verkauft.
Für Schulsport der Kinder und den Hund kam dann wieder GAS ins Spiel, wovon diesmal Nikon nicht zu knapp profitierte.
Wieder ein Jahrzehnt später drehen sich meine Ansprüche um Reisen und (dank Lockdown zunehmend) Bergsteigen. Da spielen eben wieder Größe und Gewicht eine Rolle.

Und dann kam letzten Sommer der WOW-Effekt: ein Bekannter machte auf einer gemeinsamen Bergtour durch die Alpen Fotos mit seiner Hasselblad. Die waren einfach so viel überwältigender als meine, dass mir klar wurde: das ist es!
Eine Hassi mit Zentralverschlussobjektiven ist jetzt nicht ganz im Rahmen meines Budgets, also kam mir die neue Fuji GFX 100s gerade recht.

Trotzdem hat meine gesamte Ausrüstung heute in einer Etage meines Fotoschranks locker Platz, der noch vor zwei Jahren über fünf Stockwerke gerappelt voll war. Und das ist gut so.
Zwei Mittelformatgläser sollen noch dazukommen, die Nikon dafür vielleicht ganz weg.
Preislich ist das ein Nullsummenspiel, denn die GFX mit Glas ist auch kein Schnäppchen.
Da geht es wohl mehr um die Frage, was es einem Wert ist - außer Geld spielt keine Rolle.

Und ja: es können durchaus auch zwei Spiele sein!
Ein Bekannter sammelt seit Jahrzehnten fotografische Raritäten und hat echte Exoten in seinem Kabinett, die er sogar mittels diverser Adapter auch nutzt. Der macht das mit der Hingabe eines Tüftlers und Archivars.
Aber das zweite ist nicht mein Spiel.

Vielmehr komme ich in ein Alter, wo man sich eher fragt, wozu noch die ganzen Bilder? "Hendis" machen notfalls heute in Alltagssituationen auch wirklich gute Fotos!
Und tut's nicht überhaupt ein gutes Fernglas, um den Moment zu genießen? :cool:

Mein Fazit für den Moment: lieber eine gute Kamera mit drei exzellenten Objektiven, als ein Anhänger voll Kompromisslösungen.
Im Zweifelsfall lieber ein gutes Smartphone als eine schlechte Kamera.
 
Ich verstehe den Beitrag des TO, kann ich aber in der Form nicht so nachvollziehen...
"Ich habe meine A7II samt Objektiven und meine RX100III verkauft, weil ich das Gefühl hatte, sie würden mir die Luft zum Atmen"
Das ist ja schrecklich. Dann würde ich das fotografieren lassen.
Ergo finde ich das "wir" auch mehr als unpassend weil es in vielen Fällen einfach nicht stimmt.
Und ja, manchmal spielt Ausrüstung sehr wohl eine Rolle.
Ich finde es auch nicht verwerflich auf moderne Technik zu stehen.
Ich kann mit alten nostalgischen Kameras nichts anfangen.
Gerade was mit modernster Technik möglich ist fasziniert mich so:)
 
Und ja, manchmal spielt Ausrüstung sehr wohl eine Rolle.
Ich finde es auch nicht verwerflich auf moderne Technik zu stehen.
Ich kann mit alten nostalgischen Kameras nichts anfangen.
Gerade was mit modernster Technik möglich ist fasziniert mich so:)

Wer "es verwerflich findet, auf moderne Technik zu stehen", wird sich eh nicht in das Forum verirren, das müsste ein(e) Masochist(in) sein. :)

Nostalgische Kameras haben schon ihren Reiz. Ich find's erstaunlich, was manche aus den alten Schätzchen rausholen, und der nicht ganz so saubere Look bringt bei all der Hochglanz-Perfektion heute gelegentlich geradezu eine menschliche Dimension zurück.
Aber zugegeben - meins ist die Bastelei auch nicht.

Als Actionfotograf war ich damals Verfechter der Hochleistungs-DSLR.
Heute interessiere ich mich für Landschafts- und still life photography und fps sind mir Schnuppe. Dafür hab ich das IBIS der GFX sehr rasch zu schätzen gelernt.
Obwohl die Mittelformat mehr als die doppelte Auflösung der D850 besitzt, lassen sich Bilder aus der Hand auch in schwierigen Lichtsituationen locker halten, wo ich mit der Nikon schon Probleme habe.
Auf diese Technik würde ich also nur mehr ungern verzichten wollen. Insofern versteh ich den Widerwillen des TO gegen die A7II auch nicht.
Aber gut, dass es für jeden Anspruch was Passendes gibt!

Unbestreitbar ist aber für mich, dass technischer Overkill lähmt.
Wenn ich eine halbe Stunde überlege, ob ich für ein Portrait das 105/1.4 E oder doch lieber das 135/2.0 DC verwenden soll, werde ich inzwischen dem Model unsympathisch. Unbestreitbar lassen sich mit beiden Gläsern ganz nette Bildchen machen. Unbestreitbar auch, dass Fotografen mit einem alten 85/1.8, das einen Bruchteil kostet, u.U. auch schon wahre Meisterwerke geschaffen haben.
Es ist nicht immer NUR Technik.

P.S. Das mit den Pflänzchen gilt übrigens für Dich auch! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Berichte sind seehr inspirierend und können einen in Versuchung bringen, was zu ändern - zumal ich in deine Richtung zu Analogzeiten auch schon reingerochen hab.
Zum Glück reichen die Taler in diesem Leben dazu nicht mehr :).

Aber den Spruch "Gear doesn' matter" kann ich nicht unterschreiben, wie ich grad die letzte Zeit festgestellt hab.
Ich behaupte mal, wenn man plötzlich das genau für einen passende Zeuchs in den Fingern hat, verändert sich etwas ziemlich.
Oder hab ich jetzt hier was falsch verstanden?
 
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