Hallo Christian, willkommen im Forum!
Ich kann mich gut in deine Lage versetzen. Kurz gesagt: Für gute Sportfotos braucht man eine geeignete Ausrüstung und etwas Erfahrung als Fotograf. Deine Kamera-Ausrüstung ist bedingt geeignet. Ich würde sie nicht direkt abschreiben. Ich denke, du kannst da "ausreichend" gute Fotos hinbekommen - je nach Anspruch eben. Das mit der Erfahrung kommt dann mit der Zeit.
Probiere die Tipps von
tingel aus! Hier siehst du das erwähnte
Moduswahlrad, das du auf Tv stellst. (Das stehst übrigens für "Time value", weil du damit die Belichtungszeit vorgibst.)
Je nachdem, wie die Kamera eingestellt ist, müsste dann etwa ein solches
Bildschirmmenü hinten sichtbar sein.
Dort wo 1/4000 steht, sollte bei dir auch eine möglichst kleine Zahl (bzw. große Zahl unter dem Bruchstrich) stehen. 1/4000 müssen es nicht unbedingt sein, aber ich denke, etwas weniger als die empfohlenen 1/250 wären angebracht. Das musst du ausprobieren! Ich denke eher an 1/500 oder 1/800. (Diese Zahl ist die Belichtungszeit in Sekunden. Je kürzer, desto weniger können Bewegungen verwischen. Im Moment eines Wurfs wird auch eine tausendstel Sekunde noch zu lang sein. Allerdings musst du auch dafür sorgen, dass noch genügend Licht in die Kamera fällt. Je kürzer die Belichtungszeit, desto weniger Licht kann hineinfallen.)
- Dort wo F5.6 steht, sollte eine möglichst kleine Zahl stehen. Ich weiß nicht genau, wie man eine EOS 450D bedient, aber irgendwie wirst du wohl jeweils das Feld auswählen und dort eine Einstellung treffen können. Das Objektiv lässt wohl - je nachdem, wie viel du gezoomt hast - als kleinste Zahl etwas zwischen F3.5 und F5.6 zu. Du solltest den Wert einfach "auf Anschlag nach links" drehen, damit du immer die kleinstmögliche Zahl erhältst. (Der Zahlenwert gibt quasi an, wie viel Licht das Objektiv in die Kamera hineinfallen lässt - je kleiner, desto mehr. Dein Sigma 28-200 mm lässt nicht viel Licht rein, was die Tauglichkeit für Sportfotos in der Halle einschränkt. Gute Werte wären z.B. F2.8 und kleinere Zahlen.)
- Dort wo ISO 100 steht, sollte bei dir mindestens ISO 800 stehen, eher ISO 1600. Höhere Zahlen scheint die EOS 450D nicht zu können. (Die ISO-Zahl gibt die Empfindlichkeit des Bildsensors an. Je höher die Zahl, desto weniger Licht benötigt die Kamera, um ein helles Bild zu erzeugen. Da du (1.) die bewegten Motive nur sehr kurz belichten darfst, (2.) das Objektiv nicht viel Licht einfängt und (3.) die Halle nicht sonderlich hell ist und, musst du diese Zahl also auf Anschlag drehen. Eine hohe ISO-Zahl verschlechtert allerdings die Bildqualität durch das sog. Bildrauschen. Bildrauschen ist jedoch i.d.R besser als verwischte Fotos. Modernere Kamera können höhere ISO-Zahlen anbieten und erreichen dabei eine sichtbar bessere Bildqualität als die relativ alte EOS 450D.)
- Dort wo ONE SHOT steht, könnte/sollte evtl. auch etwas anderes stehen. Da kenne ich mich bei Canon leider nicht genau aus. Ich glaube, das ist die Einstellung des Autofocus. Die Einstellung könnte z.B. auf AI FOCUS o.ä. stehen. Dann versucht die Kamera, ein bewegtes Motiv zu verfolgen und im Fokus (also scharf) zu halten. Sie fokussiert also permanent nach.
Probiere es einfach mal aus! Du kannst dabei die o.g. Einstellungen variieren und schauen, welchen Effekt das hat. Viel Erfolg!
P.S.
- Den Tipp, die Kamera jemandem in die Hand zu drücken, der sich evtl. etwas besser auskennt, finde ich gut. Vielleicht findet sich auch jemand im Forum, der dir gern vor Ort ein paar Kniffe zeigt...falls du verraten willst, woher du kommst.
- Es gibt von Canon z.B. ein Objektiv, das viel Licht reinlässt und sehr günstig ist (gut 100 € neu). Es ist ein 50 mm F1.8. Das kann aber nicht zoomen. Aber du könntest jetzt schon testen, ob 50 mm - wenn du diese an deinem Sigma 28-200 mm einstellst - für einen passenden Bildausschnitt sorgen. Mit der hohen Lichtstärke von F1.8 könntest du bessere Fotos machen, da du z.B. die ISO-Zahl verringern kannst (für weniger Bildrauschen) und/oder die Belichtungszeit noch weiter verkürzen kannst (für noch weniger Bewegungsunschärfe).