TORN
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1. Welches Objektiv soll ich als Canon Neueinsteiger kaufen (Stand 4. August 2010)?
Letzte Änderungen: aktuelle Objektive hinzu gefügt, ein paar Preise korrigiert, kleinere Korrekturen, Stabilisatoren der Fremdhersteller beschrieben, schnelle Objektivbewertung nach Fotografenprofil, generell ein wenig aufgeräumt.
1.1. Inhalt
1.1. Inhalt
1.2. Einleitung
1.3. DSLR oder Kompaktkamera?
1.4. Die Kameraoberklasse: Darf es ein bisschen mehr sein?
1.5. Vollformat – ja bitte! Die 5D ein Wunder?
1.6. Allgemeine Auswahlkriterien für Objektive
1.7. Besonderheiten bei digitalen SLR Kameras
1.8. Objektivbeschriftung
1.9. Canon L-Objektive, Sigma EX, Tamron SP oder Tokina Pro
1.10. Schutz der Objektive
1.11. Kategorieneinteilung der Objektive
1.12. Mögliche Objektivkombinationen für kleine Sensoren
1.13. Schnelle Objektivbewertung nach Fotografenprofil
1.14. Nachwort
1.2. Einleitung
Die digitale Spiegelreflexkamera (aus dem Englischen kurz: DSLR camera oder schlicht DSLR) ist so populär wie nie zuvor, insbesondere seitdem die Preise für ein breiteres Publikum erschwinglich geworden sind. Eine der charakteristischen Eigenschaften der DSLR ist die Möglichkeit, für jede Anwendung das optimale Objektiv aufsetzen zu können (Wechselobjektive). Bis es jedoch so weit ist, müsst ihr einerseits eine ausreichend gefüllte Brieftasche besitzen und andererseits den Überblick über die verfügbaren Objektive und die eigenen Bedürfnisse gewinnen. Den ersten Punkt müsst ihr leider ganz alleine übernehmen. Jedoch kann ich euch möglicherweise bei der Suche nach eurem ganz speziellen Objektiv-Gral ein wenig weiterhelfen.
Obwohl es für die meisten Leser bereits „zu spät“ ist und die Canon DSRL eurer Wahl bereits lockend vor euch liegt, möchte ich für die Unentschlossenen kurz auf die möglichen Alternativen zu den gängigen DSLRs der Einsteiger- und Mittelklasse eingehen. Da wäre zum einen die Kompaktkamera, die komplett mit eingebautem Objektiv oftmals recht handlich und vor allem erschwinglich daher kommt. Auf der anderen Seite der Skala stehen die sündhaft teuren Objekte der Begierde, namentlich die 5D und die 1D-Modelle, die für erfahrene (und/oder gut betuchte) Digitalfotografen oder Umsteiger von Analog zu Digital interessant sein können.
Wer es ganz besonders eilig hat (also keine 22 Seiten lesen möchte) und als Neueinsteiger keinerlei Erfahrung mit der Spiegelreflexfotografie besitzt, aber definitiv eine DSLR kaufen möchte, dem möchte ich ans Herz legen sich eine DSLR der Einsteiger- oder Mittelklasse mit dem Objektiv EF-S 18-55mm 3.5-5.6 IS (Wichtig: auf die IS-Version achten!) im Paket zu kaufen, damit erste Erfahrungen zu sammeln und vielleicht später noch einmal wieder zu kommen, um sich über weiteren Möglichkeiten zu informieren. Sich jetzt theoretisch mit möglichen Objektivkombinationen zu traumatisieren bringt weitaus weniger als erst mal in das Hobby einzutauchen und eigene Erfahrungen zu sammeln. Das Kit Objektiv lässt sich ohne Verlust wieder verkaufen und das Risiko eines Fehlkaufs ist somit gleich Null. Wer weitere 200 Euro aufzubringen vermag, kann sich gleich das EF-S 55-250mm 4.5-5.6 IS dazu nehmen. Ein Einstieg mit weitaus teureren Objektiven ohne vorher seine fotografischen Vorlieben zu kennen kann klappen, kann aber auch sehr teuer werden, wenn man später seine Objektivsammlung wieder umstellen will.
Wer es ganz besonders eilig hat und schon ein wenig den Überblick hat, der mag vielleicht ein wenig in Kapitel 1.12. und 1.13. rumstöbern.
Die Objektivauswahl in diesem Ratgeber basiert auf meinen eigenen, subjektiven Erfahrungen und ist primär für die günstigen und mittelpreisigen DSLR Kameras wie z.B. 300D, 500D, 40D oder 7D gedacht (kleine Sensoren, Crop-Format). Objektive, die ich für die 5D (großer Sensor, Vollformat, Kleinbildformat) empfehlen kann, sind speziell durch ! (mit Einschränkungen) bis !!! (topp) markiert. Diese sind auch für die 1D-Modelle sehr geeignet.
Da ich nicht jede Kamera und jedes Objektiv selber in die Hand nehmen kann, ist die hier vorgestellte Auswahl möglicherweise etwas eingeschränkt, aber ich möchte davon absehen Tipps zu Ausrüstung abzugeben, mit der ich selber keinerlei Erfahrung sammeln konnte. Diese Geräte werde ich nur als Referenz angeben.
1.3. DSLR oder Kompaktkamera?
Viele DSLR Neulinge sind beim ersten Umgang mit einer DSLR überrascht: Bei DSLR Kameras schaut man auf der Jagd nach dem geeigneten Motiv traditionell durch den optischen Sucher – das ist dieses kleine Guckloch über dem rückwärtigen Bildschirm. Im Gegensatz zu Kompaktkameras bleibt dabei der hintere Bildschirm schwarz. Erst nachdem das Bild aufgenommen wurde, wird es auf dem Bildschirm angezeigt. Also einfach die Kamera in die Luft halten und bei der Motivsuche auf den Bildschirm schauen, so wie es beispielsweise auf Konzerten im Übermaß mit Fotohandies und Kompakten praktiziert wird, funktionierte bei DSLR Kameras lange Zeit nicht so. Davon abgesehen, dass man seine DSLR normalerweise am Einlass zu solchen Veranstaltungen als professionelle Ausrüstung abgeben muss.
Einige aktuelle DSLRs verfügen jedoch über einen sogenannten Liveview, mit dessen Hilfe auch bei DSLR Kameras ein Bild des Geschehens vor der Linse unmittelbar auf dem rückwärtigen Bildschirm sichtbar wird. Damit ist nun grundsätzlich das Fotografieren ähnlich wie mit einer Kompaktkamera möglich. Dabei verzichtet man dann allerdings auf den besonders schnellen Autofokus und muss mit dem langsameren Liveview Autofokus vorlieb nehmen oder alternativ eine gewisse Auslösungsverzögerung in Kauf nehmen. Zudem macht es nicht zwingend Spaß, eine DSLR mit einer Hand vor sich zu halten, während man mit der anderen Hand vorne am Objektiv rumregelt – Verwackler inbegriffen. Auch wird das Arbeiten bei starkem Sonnenlicht eher zum Glücksspiel, weil das Display kaum abzulesen ist. Und zu guter Letzt verbraucht Liveview viel Strom, was sich auf die Ausdauer der Kamera negativ auswirkt. Dennoch ist Liveview gerade für Makro Fotografie oder auch für Weitwinkel oder Architektur ein sehr nützliches Hilfsmittel. Auch für die Videofunktionalität einiger DSLRs ist Liveview die Grundvoraussetzung. Es sei also darauf hingewiesen, dass sich Liveview als Hauptbedienungskonzept bei einer DSLR nicht unbedingt in gleichem Maß aufdrängt wie bei einer Kompaktkamera und der Blick durch den Sucher durchaus Vorteile zu bieten hat.
Der hohe Grad an Verbreitung und überschwängliche Schwärmerei von Freunden verleitet oft zu der Annahme, dass eine DSLR eine Art fotografisches Allheilmittel darstellt. Man hört häufig "wenn man ordentliche Bilder haben möchte, dann muss es schon eine Spiegelreflex sein". Das ist leider nur eine von vielen weit verbreiteten Halbwahrheiten. Nach wie vor haben DSLR Kameras gegenüber den kompakten Kameras mit fest eingebauter Linse ein paar Vorteile wie den guten optischen Sucher, der unabhängig von den Lichtverhältnissen und ohne Zeitverzögerung ein klares Bild liefert, die Geschwindigkeit von Autofokus, Auslösung und Bildverarbeitung, die gute Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen und natürlich die wechselbaren Objektive und damit eine hohe Flexibilität. Dies alles kommt aber zu einem Preis. Das Wechseln der Objektive stößt nicht bei jedem auf Begeisterung. Ebenso wenig hat jeder Freude daran, einen Fotorucksack durch den Familienurlaub zu wuchten. Und da wäre natürlich noch der Preis im wörtlichen Sinn. Eine vollständige DSLR Ausrüstung kostet am Ende schon mal schnell das Dreifache des Kamerapreises. Kein Wunder, dass die Hersteller mit günstigen Einsteigerangeboten locken. Sie verdienen hinterher reichlich am Zubehör.
An dieser Stelle sollte man vielleicht noch mal kurz in sich gehen und sich fragen, ob es denn überhaupt eine DSLR sein muss. Für saubere A4 Ausdrucke oder Belichtungen sind Kompakte ab etwa 5 MP grundsätzlich ausreichend, sofern man nicht regelmäßig in fotografische Bereiche vorstößt, die derzeit noch weitgehend den DSLR Kameras vorbehalten sind (Action, Dunkelheit, Portraits mit losgelöstem Hintergrund, teils Makro, Studiofotografie, generell Bilder mit geringer Tiefenschärfe - Bereiche vor und hinter dem Motiv werden unscharf abgebildet). Auch bedarf es ein wenig mehr Erfahrung, um einer DSLR die knackige Bildqualität zu entlocken, die man von den Kompakten gewöhnt ist. DSLR Kameras liefern mit den Standardeinstellungen erst einmal weichere Ergebnisse als die Kompakten, weil sie weniger in das Bildergebnis eingreifen und diese Möglichkeiten dem Fotografen bei der Nachbearbeitung der Bilder am Computer überlassen. Durch entsprechende Aufbereitung per Software lässt sich aber durchaus mehr herausholen. Also nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, wenn es auf Anhieb nicht klappt. Der erste Blick auf die Ergebnisse aus einer DSLR birgt oftmals Enttäuschung im Vergleich zu den Bildern aus der Kompakten. Wer grundsätzlich keinerlei Interesse an der Bildaufbereitung per Software besitzt, der sollte noch intensiver über eine Kompaktkamera nachdenken, da diese standardmäßig stark geschärfte und gesättigte Ergebnisse produziert. Mit ein wenig Übung und der richtigen Software muss es aber gar nicht viel Aufwand bedeuten, den DSLR Fotos flott den letzten Schliff zu verleihen.
Eine DSLR erfordert mehr Einarbeitung und eine größere Investition von Geld und Zeit als eine Kompakte, dafür sind in vielen Fällen insgesamt bessere oder gefälligere Ergebnisse möglich. Kompaktkameras haben unter günstigen fotografischen Umständen mittlerweile eine solche Qualität, dass man sich schon ein wenig Mühe geben muss, um sie mit einer DSLR zu übertreffen.
1.4. Die Kameraoberklasse: Darf es ein bisschen mehr sein?
Manche Anfänger wollen sich gleich etwas "Richtiges" kaufen und werfen ein Auge auf eine 5D oder beispielsweise eine 1D. Man sollte bedenken, dass man an diesen Kameras auch sehr gutes Glas (in Form von Objektiven) zum Einsatz bringen sollte, um das Potenzial auszuschöpfen. Es kommen also relativ locker mehrere Tausend Euro zusammen. Ob das für ein Hobby angebracht ist, muss jeder selber entscheiden. Es ist jedenfalls gut zu wissen, dass man mit einer DSLR Ausrüstung für etwa 1200-1500 Euro bis DIN A4 oder sogar bis A3 in vielen Fällen die gleiche Bildqualität erreichen kann wie mit den High-End Gerätschaften. Ein A4 Ausdruck entspricht etwa dem, was man in der 20%-Ansicht am Bildschirm sieht. Wenn einen also mal wieder der Kaufrausch packt und man die Bildschirmansicht auf 100% hochschraubt, um noch einen Grund mehr für eine teure Neuanschaffung zu haben, dann lieber mal tief durchatmen und in Ruhe nachdenken. Die tollen Ergebnisse, die man in vielen Fotogemeinschaften sieht, beruhen zum großen Teil auf fotografischer Erfahrung, dem guten Auge und dem richtigen Moment sowie der richtigen Bildaufbereitung per elektronischer Bildverarbeitung (EBV). Verbesserung in diesen Disziplinen bringt viel mehr für die Bilder als teureres Equipment. Ehrlich!
Damit soll nun aber nicht gesagt sein, dass eine günstige Einsteigerkamera wie die 400D insgesamt gleichwertig mit einem Kamera Topp-Modell der 1er Serie ist. Diese Modelle glänzen in erster Linie durch hohe Zuverlässigkeit in jeder Lebenslage – vor allem auch in fotografischen Extrembereichen. Mehr Treffer, höhere Stabilität, mehr Konfigurationsmöglichkeiten, höhere Leistung, bessere Bedienbarkeit sind einige Auszeichnungsmerkmale. Die Investition in ein solches Gerät macht sich aber erst für Fortgeschrittene richtig bezahlt. Unter den meisten Umständen kommt man mit einer günstigeren Kamera schon recht weit.
1.5. Vollformat – ja bitte! Die 5D ein Wunder?
Oder auch: was ist das? Die digitalen Kameras der niedrigen und mittleren Preisklasse besitzen bei Canon einen Bildaufnahmesensor, der deutlich kleiner (um den Faktor 1.6) als ein Filmnegativ (Kleinbild, 36x24mm) ist. Manche von euch kennen noch diese netten durchsichtig-bunten Streifen aus dem Fotogeschäft, aus denen man seine Bilder entwickeln ließ. Die kleinen Sensoren sehen nur den zentralen Ausschnitt (Englisch: crop, dazu später mehr) dessen, was zu analogen Zeiten auf dem Foto angekommen ist. Die Kameras der 1D-Serie haben einen größeren Sensor (Faktor 1.3) und die 1Ds-Serie sowie die 5D haben einen Sensor, dessen Größe in etwa einem Kleinbildnegativ (36x24mm) entspricht. In der analogen Welt gab und gibt es auch noch deutlich größere Negativformate wie beispielsweise Mittel- oder Großformat. Dennoch dominierte spätestens seit den 50ern, als Canon und Nikon bzw. deren Vorläufer entstanden, weitestgehend das Kleinbildformat das fotografische Geschehen. Aus diesem Grund sehen viele das Kleinbildformat als Standardformat und nicht als eines von vielen Formaten an. Daher betrachtet man gerne die Sensoren der 5D und der 1Ds-Serie als Vollformat Sensoren – schlicht volle Kleinbildformatgröße. Korrekterweise müsste man eigentlich von Sensoren im Kleinbildformat sprechen.
Ein größerer Sensor ist ungleich teurer und komplizierter herzustellen als ein etwas Kleinerer, da der Produktionsausschuss mit der Sensorgröße übermäßig anwächst! Die 5D war dahingehend etwas ganz Besonderes, da sie erstmals zum sensationellen Preis von etwa 2500 Euro einen Sensor im Vollformat anbot. Dies war bisher den Besitzern der 1Ds-Serie für weit über 6500 Euro oder noch teureren, älteren Vorläufern vorbehalten.
Schön, denkt ihr euch. Vollformat. 2500 Euro. Sieht genauso aus wie eine 30D. Und?
Und das ist auch genau die Frage, die ihr euch ganz dringend stellen und sehr intensiv überlegen solltet, wenn ihr auch nur den Hauch einer Kauflust für die 5D verspürt. Durch den (zugegeben nicht für jedermann) attraktiven Preis der 5D ist diese in Reichweite von gut betuchten Amateuren gekommen und hat eine gewisse Verbreitung gefunden. Dadurch entbrannten zwischen den 5D-Jüngern, die sich aus der Masse hervorgehoben fühlten, und den anderen Kamerafreunden erbitterte Grabenkämpfe, warum nun Vollformat so viel besser sei (oder schlechter, je nach Standpunkt) als die kleineren Sensorformate. Ich kann nur davor warnen, Vollformat mit BESSER gleichzusetzen.
Ich möchte an dieser Stelle nur so viel dazu sagen, dass die Fotografie mit einem Vollformatsensor sich in mehr als nur der technischen Spezifikation von der Fotografie mit kleineren (oder größeren) Formaten unterscheidet. Die volle Tragweite erschließt sich möglicherweise nur durch eigene praktische Erfahrung. Viele Fotografen, die bisher bei der analogen Fotografie verblieben sind oder einen starken analogen Hintergrund haben, wechseln nur aufgrund der 5D zu Digital, weil sie mit der 5D nun in der digitalen Welt genauso arbeiten können, wie sie es in Analog stets gewohnt waren. Nach meiner Erfahrung fällt der Neueinstieg ohne analogen Hintergrund in die Welt der DSLR über ein kleineres Sensorformat – nicht nur finanziell – leichter.
Prinzip bedingt erlaubt ein Vollformatsensor unter anderem die Konstruktion von größeren optischen Suchern, eine bessere Lichtausbeute auf dem Sensor, eine bessere Ausnutzung der Objektive im Bildzentrum (zu Lasten der stärker abfallenden Randbereiche), eine bessere Motivfreistellung (flacherer Bildbereich, der scharf abgebildet wird), kleinere Autofokuspunkte im Verhältnis zum Sucherbild (präzisere Scharfstellung von kleinen Motivdetails) und die Verwendung von Objektiven wie bisher bei Film.
Gerade die kritischen Bildränder (ca. 25% des Bildes), die an einer Kamera mit kleinerem Sensor sozusagen ausgeblendet werden, stellen bei einer Vollformatkamera erhöhte Anforderungen an die konstruktionsbedingt schwächeren Randbereiche der Objektive. Dies macht sich teils durch Unschärfe und im Vergleich zum übrigen Bild dunkler werdende Bildrandbereichen bemerkbar (oft Vignette oder Vignettierung oder Randabschattung oder Englisch light falloff/shading genannt). Derweil werden die zentralen 75% des vom Objektiv belichteten Bereichs (Bildkreis) derzeit etwas besser ausgenutzt. Durch (Abblenden = Schließen der Blende) kann man den negativen Effekten weitestgehend entgegenwirken. Unter diesen Umständen ist es vermutlich nachvollziehbar, dass man an solch einer Kamera gerne sehr gute Objektive verwenden möchte, die auch in den Randbereichen noch eine gute Leistung erbringen. Es ist natürlich auch klar, dass dies nicht billig sein wird. Dennoch gibt es ein paar erstaunlich erschwingliche Alternativen zu den hochpreisigen Objektiven:
Tamron 17-35mm 2.8-4.0 Di I + Tamron 28-75mm 2.8 Di I
Beide leisten für ihren Preis (zusammen um 750 Euro) Außerordentliches an der 5D. Kombiniert mit einem Canon 70-200mm 4L bekommt man für etwa 1400 Euro eine wirklich gute Zoom-Ausstattung. Alternativ geben zu einem ähnlichen Preis folgende Objektive eine sehr gute Kombination ab:
Tamron 17-35mm 2.8-4.0 Di I + Canon 85mm 1.8 + Canon 200mm 2.8L
Möchte man die hohe Lichtausbeute und Schärfe des Tamron 28-75 gegen mehr Flexibilität in der Reichweite austauschen, ist das ähnlich teure Canon 28-135mm 3.5-5.6 IS USM auch eine Möglichkeit.
Bedenken sollte man, dass moderne Kameras mit 20 MP (Megapixel) oder mehr Auflösung sehr hohe Anforderungen an die Objektive stellen und diese oft nur mit außergewöhnlich guten Objektiven zu erreichen sind – insbesondere im Randbereich.
Digitales Kleinbildformat hat also durchaus seine Vorzüge insbesondere bei wenig Licht oder wenn Motive maximal vom Hintergrund losgelöst werden sollen oder auch, wenn es auf die höchste Auflösung ankommt. Mittlerweile sind aber die Crop-DSLRs in vielen Fällen völlig gleichwertig.
1.6. Allgemeine Auswahlkriterien für Objektive
Nachdem ihr euch also entschieden habt, mit der DSLR Technik ein Vermögen auf angenehme Art loszuwerden, können wir nun zum Lieblingszubehör den Objektiven kommen. Grundsätzlich muss man sagen, dass keine Ratschläge und keine Quelle im Netz einem abnehmen können, das Objekt der Begierde einmal in Aktion in eigenen Fingern gehalten zu haben. Manchmal wird man sofort Freund fürs Leben und manchmal... In diesem Sinne wünsche ich euch viel Glück auf eurer Reise durch das Objektiv-Schlaraffenland.
Die Frage nach dem geeigneten Objektiv kann nur beantwortet werden, wenn man sich mit den nachfolgenden Aspekten beschäftigt. Wenn ihr Fragen nach der Objektivwahl in ein Internet-Forum einstellt, dann gebt doch auch bitte an, wie wichtig euch die einzelnen Aspekte sind. Andernfalls ist euch eine nichts sagende Empfehlungsflut sicher. Im Abschnitt „Mögliche Objektivkombinationen“ am Ende finden sich ein paar Vorschläge für gute Objektivkombinationen zur Anregung für die ganz verlorenen Seelen. Von vielen erfahrenen Fotografen wird empfohlen, keine einzelnen Objektive auszuwählen sondern sich für ein Set zu entscheiden, welches man sich dann nach und nach zulegt, denn die Objektive passen unterschiedlich gut zueinander und zu den persönlichen Schwerpunkten. Auch sollte man darauf achten, dass man sein Geld schwerpunktmäßig in seine fotografischen Schwerpunkte investiert. Eine teure Linse, die oft zu Hause bleibt, macht nur begrenzt Sinn.
a) Was genau will ich fotografieren?
Von dieser Frage hängen die übrigen entscheidend ab. Möchte ich Landschaften, Portraits, meine Kinder, Haustiere, Kleinstlebewesen, Blumen, Vögel, Sport oder Architektur fotografieren? Möchte ich ein Objektiv für die Reise? Werde ich mit der Ausrüstung wandern oder klettern gehen?
b) Wie viel kann ich ausgeben?
Ein einfaches Objektivsetup ist ab 300 Euro zu bekommen. Sehr gute Qualität liegt oftmals schon bei 1200-1500 Euro oder darüber. Möchte man wirklich jede fotografische Anwendung abdecken, dann wird es sehr schnell noch teurer und kann nahezu den Preis eines Kleinwagens erreichen. Ein Standardset mit zwei sehr guten Zooms und einer Festbrennweite lässt sich ab etwa 1200 Euro zusammenstellen.
c) Neu oder gebraucht?
Achtung bei ebay. Hier werden regelmäßig optische Gurken und inkompatible Altgeräte angeboten. Zudem werden zuweilen schlecht justierte Objektive angeboten. Der Verkäufer ist dann fein raus und macht bei den aktuellen Wucherpreisen auf ebay auch noch seinen guten Schnitt. Natürlich sind nicht alle Angebote auf ebay schlecht, aber ein Kauf dort ohne Garantie ist schon eine Art Glücksspiel. Das gilt aber für den Gebrauchtkauf generell und dieser Risiken sollte man sich bewusst sein. Als Verkäufer haben die Wucherpreise natürlich auch Vorteile. Ein gutes gebrauchtes Objektiv verliert meist nur wenig an Wert. Dies kann ein Weg sein, sehr gute Objektive für geringe Kosten zu nutzen. Sie dürfen dabei nur nicht kaputt gehen – also ein Spekulationsgeschäft.
d) Festbrennweite oder Zoom?
Festbrennweiten (Objektive mit nur einem Bildbereich; eine Brennweite) können im Allgemeinen bessere optische Qualität erreichen als Zoom-Objektive (Objektive, die viele Bildbereiche abdecken; Brennweitenbereich) mit Ausnahme vielleicht der teuren Profiobjektive. Dafür muss man in Kauf nehmen, dass man selber ein wenig mehr in Bewegung kommt als mit einem Zoom, bei dem man den Bildausschnitt direkt am Gerät wählen kann (Bilddetails näher heranholen oder weiter weg schieben). Viele Anfänger kaufen sich Festbrennweiten für die beste Qualität und lernen hinterher, dass sie ungern Objektive wechseln oder dass ihnen der gebotene, feste Bildausschnitt doch nicht gefällt. Zusätzlich gibt es Festbrennweiten, die erheblich mehr Licht einfangen können als die besten Zoom-Objektive. Das ist besonders von Vorteil, wenn man bei wenig Licht arbeiten oder schnelle Bewegungen einfrieren möchte. Auch ist es damit möglich, den Bereich eines Bildes, der scharf abgebildet wird, sehr schmal zu gestalten. Festbrennweiten machen genau an den Anwendungsschwerpunkten Sinn. Diese sollte man also zunächst herausfinden.
e) Welcher Brennweitenbereich?
Am besten man schaut sich seine bisher erstellten Fotos an und entscheidet dann. Es ist eigentlich nie verkehrt, für den Anfang zumindest ein Standardzoom zu besitzen. Die Meinungen sind hier geteilt, jedoch halte ich es für wichtig, 17 oder 18mm Brennweite mit dem Standardobjektiv abzudecken (bei kleinen Bildsensoren). Zumindest sollte man sich darüber einmal Gedanken gemacht haben. Gerade in Städten und auf der Reise sind 18mm sehr nützlich. Entscheidet man sich für die 18mm, so wird die Auswahl schnell sehr übersichtlich. Am Vollformat entspricht dies etwa 28mm.
f) Brauche ich ein lichtstarkes Objektiv (möglichst kleine Offenblendenzahl)?
Möchte ich Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen ohne Stativ oder Blitz machen? Möchte ich Portraits machen, bei denen der Hintergrund verschwimmt und so das Motiv freistellt? Dann sollte ich über eine hohe Lichtstärke nachdenken (1:1.8 ist z.B. lichtstärker als 1:3.5; da dies normalerweise als Bruch angegeben wird, bedeutet eine kleine Zahl wie 1.8 eine große offene Blende - ohne dieses Wissen spricht man manchmal fälschlicherweise von "kleiner Blende" und meint damit eine kleine Blendenzahl wie z.B. 1.8 und damit eine weit offene Blende; eigentlich ist das eine "große Blende" und man meint damit eine kleine Blendenzahl wie 1.8 und einen großen Bruch 1:1.8). Sollte man daran denken, öfter bei schlechten Lichtverhältnissen zu arbeiten, dann kommt man um ein Stativ (Einsteiger: Manfrotto 055 PROLB Set inkl. 141RC Stativkopf um 160 Euro oder in kleiner Manfrotto 190 in verschiedenen Varianten) oder/und einen Blitz (z.B. Canon 430 EX um 250 Euro) oftmals nicht herum. Diese Hilfsmittel können dann möglicherweise wichtiger als die zusätzliche Lichtstärke eines teuren Objektivs sein. Das Canon 50mm 1.8 erfreut sich dank eines sehr guten Preis-/Leistungsverhältnisses ausgesprochener Beliebtheit für schwierige Lichtverhältnisse und je nach Räumlichkeiten für (Brust-)Portraits. Erwähnenswert ist sicher noch, dass mit einer großen Blende wie z.B. 1.8 die Tiefenschärfe (grob gesagt der Tiefenbereich im Bild, der scharf abgebildet wird) sehr gering wird und es schwer ist, das eigentliche Motiv scharf zu treffen – beispielsweise Personengruppen. Lichtstärke ist also ein zweischneidiges Schwert und wenn man Extreme verwenden möchte meist ein klobiges, schweres und teures Vergnügen.
g) Brauche ich einen Bildstabilisator (kurz: IS, Image Stabilizer) im Objektiv?
Diese Frage wird oft in Zusammenhang mit der Lichtstärke gesehen. Ein Bildstabilisator besteht aus ein paar Sensoren und Zusatzlinsen im Objektiv. Diese Technik gleicht Kameraverwackler aus. Das ist gut, wenn man z.B. aufgrund des Alters die Kamera nicht mehr so ruhig halten kann wie früher. Auch genießt man damit Vorteile bei schlechtem Licht oder im Telebereich und kann Aufnahmen machen, die ohne IS verwackeln würden. IS kann aber eines mit Sicherheit nicht und das ist Lichtstärke ersetzen. Lichtstärke bringt einem kürzere Belichtungszeiten, die benötigt werden, um bei schlechten Lichtverhältnissen zum einen Verwackeln zu vermeiden und zum anderen Bewegung der Motive "einzufrieren". Der IS hilft gegen Verwackeln aber eben nicht bei raschen Bewegungen in schlechtem Licht. Idealerweise möchte man also beides haben, jedoch wird das sehr teuer. Sollte man in der Praxis nicht hauptsächlich Action bei schlechtem Licht fotografieren, so kann sich der IS durchaus öfter bewähren als eine zusätzlich Blendenstufe (1.4, 2.0, 2.8, 4.0, 5.6, …) an Lichtstärke.
h) Original Canon oder auch Fremdanbieter (Sigma, Tamron, Tokina)?
Fremdanbieter bauen einige ausgezeichnete Objektive zu sehr attraktiven Preisen, allerdings muss man sich hier vorher ausgiebig informieren. Es gibt gerade bei älteren Sigma Objektiven möglicherweise Kompatibilitätsprobleme. Möglicherweise treten solche Probleme auch erst mit zukünftigen Canon Kameras auf. Bei aktuellen Objektiven von Fremdanbietern sollte man erst im Laden testen oder zumindest ein Rückgaberecht mit dem Händler vereinbaren (dies gilt seit 2002 bei Kauf im Laden NICHT MEHR AUTOMATISCH, bei Online-Bestellungen jedoch innerhalb von 14 Tagen), da immer wieder Qualitätsschwankungen von sich reden machen. Erwischt man eine "Gurke", so hilft einem oftmals niemand weiter und die Hersteller versuchen sich gegenseitig den schwarzen Peter zuzuschieben. Die Hauptfrage ist hier: Lohnt sich der günstige Preis des Fremdanbieters für die gebotene Leistung und das verbundene Risiko? Eine definitive Antwort wird man hier nicht finden. Erfahrene Fotografen tendiere gerne zur Antwort: manchmal oder nein. Allerdings verfügen sie auch oft über ein höheres Budget als der Neueinsteiger.
i) Ist mir das Handling und die Fertigungsqualität wichtig?
Fokusgeschwindigkeit und Handling können sich ebenso wie die Stabilität stark unterscheiden. Die Canon Ring-USM Motoren sind schnell, leise und können jederzeit manuell nachgestellt werden (FTM - full time manual, das geht in der Regel nicht bei Micro-USM (Ausnahme: Canon 50mm 1.4); beide heißen bei Canon aber nur schlicht USM und sind vom Namen her nicht zu unterscheiden). Die meisten aktuellen USM Objektive benutzen einen Ring-USM. Hier bildet z.B. die USM-Version des EF-S 18-55 mit seinem Micro-USM eine Ausnahme. Neuerdings gibt es etwas Ähnliches auch von Sigma (HSM, mit FTM) und auch die anderen Anbieter werden nachziehen. Profigeräte (L-Objektive bei Canon) bestechen außerdem durch ihre Stabilität, gute Bedienbarkeit und perfekte Verarbeitung. Das alles schlägt sich allerdings auch im Preis nieder.
j) Welche Aspekte der optischen Qualität sind mir wichtig?
Schärfe und Kontrast sind sicher wichtig. Aber wie sieht es mit Verzeichnung (Verzerrung), Vignettierung (Abdunkelung der Ecken), Flare (Kontrastminderung und Flecken durch Streulicht; Gegenmaßnahme Gegenlichtblende siehe auch Objektivschutz) oder einer langsamen (großen) Offenblende (=lichtschwach) aus? Einige dieser Faktoren kann man mit geeigneter Bildverarbeitung teils wieder korrigieren, aber es spart doch Zeit und Mühe, wenn das Objektiv gleich die guten Eigenschaften mitbringt. Dies ist einer der Hauptvorteile der teuren L-Objektive.
k) Portabilität?
Wie klein und/oder leicht darf es sein? Wie kombiniert sich ein Objektiv von der Filtergröße mit meinen anderen Objektiven? Brauche ich also z.B. mehrere verschieden große Polfilter? Wie viele Objektive brauche ich, um meine Anforderungen zu erfüllen? Möchte ich wirklich mehr als zwei Objektive mitnehmen? Möchte ich ständig das Objektiv wechseln im Urlaub (problematisch insbesondere in Begleitung)? Muss ich innerhalb meines favorisierten Brennweitenbereiches immer zwischen zwei Objektiven hin- und her wechseln? Auf welche Eigenschaften bin ich notfalls am ehesten bereit zu verzichten? Ihr seht schon, das wird nicht einfach. Eine Menge von bis zu drei Objektiven ist einigermaßen übersichtlich und gut zu transportieren.
l) Passt das Objektiv in mein aktuelles oder künftiges Linsensetup?
Ja. Diese Frage drängt sich dem Neuling fast nie auf, ist aber eigentlich eine der Wichtigsten. Es macht wirklich Sinn, sich gleich zu Beginn zumindest ein wenig Gedanken zu machen, welche Linsen man zukünftig sein eigen nennen möchte. Wer dies nicht tut kauft oft doppelt und dreifach und das kostet Zeit und Geld. Als kleine Anregung füge ich am Ende des Artikels ein paar Beispielsetups auf.
m) Möchte ich mir die Möglichkeit eines größeren Sensors offen halten?
Sicherlich für die meisten Neueinsteiger eine Frage, mit der sie nicht viel anfangen können. Solltet ihr euch nicht vorstellen können, 3000 Euro oder mehr für eine neue Kameraausrüstung auszugeben, dann beantwortet diese Frage mit nein. Auch wenn ihr gerne Brennweiten um 500mm oder größer nutzt, lautet die Antwort möglicherweise eher nein. Die Sensorgröße ist nicht der entscheidende Faktor dabei, ob ihr gute Bilder machen könnt oder nicht. Dank Tamron gibt es übrigens eine erschwingliche und von der Bildqualität sehr gute Objektivausstattung für kleinbildformatige Kameras (Vollformat, z.B. 5D).
1.7. Besonderheiten bei digitalen SLR Kameras
Grundsätzlich greifen bei Objektiven für digitale Kameras dieselben Auswahlkriterien wie bei den analogen Geräten ggf. mit leicht unterschiedlicher Gewichtung.
Drei Punkte sind darüber hinaus bei DSLR Kameras zu bedenken.
Zunächst einmal sind diese Kameras nicht billig und sehr leistungsfähig, allerdings nur in Kombination mit der richtigen Optik. Daher macht es selten Sinn, die teuerste Kamera mit den billigsten Objektiven auszustatten. Zum ersten Herantasten an die eigenen Vorlieben oder bei schmalstem Budget kann sich ein sehr günstiges Objektiv lohnen.
Seit einiger Zeit gibt es Objektive, die "optimiert" sind für Digital, jedoch auch problemlos an analogen Kameras laufen. Hierunter fällt zum Beispiel die DG-Serie von Sigma. Die DI-Serie von Tamron ist ebenfalls "digital optimiert". Das macht sich aber auch an analogen SLR Kameras nicht negativ bemerkbar. Die Hersteller haben jedoch auch angefangen, spezielle Objektive für digitale Kameras mit kleinem Sensor herzustellen. Diese Objektive sollten nur von Fachkundigen an alten analogen SLR Kameras oder DSLR Kameras mit großem Sensor angeschlossen werden, da sie den Spiegel in der Kamera beschädigen können! Bei Sigma sind das DC, bei Tamron Di II, bei Tokina DX Objektive. Besonders achten muss man auf die EF-S Objektive von Canon, da diese aufgrund ihrer Bauart ausschließlich auf die Crop-Kameras mit kleinen Sensoren (also nicht 5D oder 1D) passen. Das Kit-Objektiv (18-55mm 3.5-5.6) ist so ein Vertreter. Aufgepasst 10D/D30/D60-Besitzer/Käufer! Trotz kleinem Sensor passt EF-S bei diesen älteren Kameras nicht! Alte Objektive, die per Adapter auf die Kamera aufgesetzt werden, können ebenfalls so weit in das Gehäuse hineinragen, dass sie den Spiegel beschädigen. Von diesen Experimenten also bitte Finger weg, solange ihr nicht ganz sicher seid!
Ferner besitzen die Crop-Kameras durch den kleinen APS-C Sensor eine Bildausschnittsvergrößerung von 1.6 (Ausnahme: APS-H Sensor der 1D-Serie 1,3), der meist salopp als Crop-Faktor oder Verlängerungsfaktor bezeichnet wird. Dies führt dazu, dass Objektive an einer Crop-DSLR eine ähnliche Abbildung produzieren wie Objektive mit längerer Brennweite an einer analogen oder vollformatigen digitalen SLR. Ein 50mm Objektiv an einer 300D (APS-C) liefert ein ähnliches Bild wie ein 80mm Objektiv an einer analogen SLR oder an einer 5D (Kleinbild). Dies ist nur eine sehr oberflächliche Betrachtung, doch sie trifft einigermaßen den Punkt. Dies ist vor allem schön für den Freund langer Brennweiten (>100mm), die dadurch noch länger wirken.
Bedenken sollte man gerade bei langen Brennweiten, dass z.B. 300mm an der 300D zu einem Bildausschnitt eines 480mm Objektivs mutieren. Aus der Hand hält man so etwas normalerweise nur bei 1/500 Sekunde oder kürzer ohne zu verwackeln. So viel Licht gibt es eigentlich meist nur bei Sonnenschein. Ein Stativ (zumindest ein Einbein) oder ein Bildstabilisator ist hier oft Pflicht. Bevor man also zu möglichst hohen Brennweiten greift sollte man sich fragen, wie oft man diese real auch benutzen kann. Der so genannte Bildstabilisator oder kurz IS von Canon hilft einem, das eigene Verwackeln zu minimieren. Jedoch hilft einem das nicht Bewegungen "einzufrieren". Hier braucht man im Zweifel die hohe Lichtstärke. Beides zusammen gibt es nur für sehr viel Geld und mit hohem Gewicht. Den Bildstabilisator gibt es mittlerweile auch bei Tamron als VC (Vibration Control) und bei Sigma als OS (Optical Stabilisation).
In Zusammenhang mit dem Crop und den günstigen Einsteigergeräten fällt oft die Frage, ob man eine DSLR mit kleinem Sensor mit dem Kit-Objektiv 18-55mm kaufen sollte. Allgemein hat sich die Meinung durchgesetzt, dass der geringe Aufpreis die Anschaffung meist lohnt. Das Kit liefert akzeptable Bilder und bietet eine der wenigen sehr günstigen Möglichkeiten, in den Weitwinkelbereich von 28mm (analog = 18mm * 1.6 crop) vorzustoßen. Das Kit-Objektiv passt nicht auf die älteren 10D/D30/D60! Die besten Ergebnisse erzielt man mit ihm bei Blende 8 bis 11, wo es wirklich scharf wird. Die aktuelle Version des Kits kommt als Kit-Objektiv 18-55mm IS mit dem sehr nützlichen Bildstabilisator daher und ist zudem optisch merklich besser als der Vorgänger. Hier bekommt man eine optisch sehr gute Lösung für wenig Geld und die 50 Euro Aufpreis sind nur dann unnötig, wenn man schon eine andere Alternative ausgesucht hat. Dem Neueinsteiger sei das Kit-Objektiv 18-55mm IS wärmstens empfohlen als erstes Objektiv, zumal es sich verlustfrei verkaufen lässt, wenn man später auf eine teurere Optik umsteigen möchte.
Anmerkung: Der 10D/D30/D60 Nutzer mag sich auch für das günstige Sigma 18-50 DC interessieren da das Canon 18-55 Kitobjektiv nicht passt.
1.8. Objektivbeschriftung
CANON LENS EF 28-80mm 1:3.5-5.6L II USM. Ø58mm (fiktives Objektiv!)
EF gibt an, dass dieses Objektiv für Canon EOS Kameras gebaut wurde. Ein Canon EF-Objektiv passt auf alle DSLR Kameras. EF-S Objektive ragen tiefer in die Kamera hinein und können derzeit nur an den Kameras mit kleinem Sensor wie z.B. der 400D betrieben werden. An den älteren 10D/D30/D60 sollte man diese Objektive in keinem Fall benutzen. FD bezeichnet ältere Objektive, die ohne weiteres nicht auf die modernen DSLR Kameras passen. Also Achtung bei ebay. Dort werden diese gerne günstig angeboten.
28-80mm beziffern den Brennweitenbereich, der vom Objektiv abgedeckt wird. Hier handelt es sich um ein klassisches Standardzoom für eine analoge SLR oder digitales Vollformat. Es entspricht etwa dem 18-55 an DSLR Kameras mit kleinem Sensor.
1:3.5-5.6 bezeichnet die größtmögliche offene Blende des Objektivs. Hier finden wir die Blende 1:3.5 bei 28mm und 1:5.6 bei 80mm, d.h. die Offenblende ändert sich hier mit der Brennweite. Einige meist teurere Objektive besitzen bei allen Brennweiten die gleiche Offenblende wie z.B. 70-200 1:4L Ø67mm. Oft wird das "1:" auch weg gelassen. "L" kennzeichnet hier ein Profiobjektiv der Canon L-Serie.
Die "II" gibt im Fall von Canon die Baureihe an. Teilweise gibt es Objektive in älteren und neueren Versionen. Bei Tamron bezeichnet "Di II" Objektive, die speziell für kleine Sensoren entwickelt wurden.
USM gibt eine aufwendigere und exaktere Technik an, die zur Fokussierung verwendet wird. USM sind schnell und leise. Hier sollte man sich informieren, ob ein Ring-USM (siehe oben unter Punkt h) oder ein Micro-USM (einfachere Variante) eingesetzt wird. Die teureren Objektive verfügen meist über einen Ring-USM.
Die letzte Angabe ist der Durchmesser für Filter, die man vorne auf das Objektiv aufsetzen kann. allgemein gilt: Je größer desto teurer der Filter und desto schwerer oftmals das Objektiv.
Weiter oben unter "Besonderheiten bei DSLR Kameras" finden sich noch ein paar Kürzel, die bei den Fremdherstellern Verwendung finden. Darüber hinaus haben die Hersteller eine Vielzahl Kürzel, die man am besten auf den Seiten des Herstellers nachliest.
1.9. Canon L-Objektive, Sigma EX, Tamron SP oder Tokina Pro
"L" ist die Bezeichnung für die Profiserie der Canon Objektive. Hier kommen aufwendige optische Modifikationen zum Einsatz, die generell für eine bessere Abbildungsleistung sorgen. Darüber hinaus ist die Fertigungsqualität von ausgezeichneter Qualität. Auch die Ausstattung (USM bei Canon, HSM bei Sigma, derzeit noch nichts Vergleichbares bei Tamron oder Tokina) ist super. Diese Objektive wurden für die Bedürfnisse von Profis gefertigt. Man sollte sich sehr eingehend informieren, ob man persönlich zu dieser (Preis-) Klasse greifen muss. Für den Anfänger empfiehlt sich das eigentlich nicht, wenn man von den etwas erschwinglicheren Exemplaren (um 400 Euro) der Fremdanbieter absieht.
Zoom-Objektive mit Offenblenden von 2.8 (oftmals die angesprochenen hochwertigen Objektive) bringen mögliche Autofokusprobleme erst richtig zur Geltung. Gerade hier hat die Erfahrung gezeigt, dass eine umfangreiche Begutachtung beim Kauf vor Ort empfehlenswert sein kann. Die günstigeren DSLR besitzen nicht gerade das präziseste AF-System. Man muss sich allerdings auch vor Augen halten, dass es sich dabei um Einsteiger- und Semiprofessionelle Produkte handelt und dass die Leistung für viele Nutzer völlig ausreicht. Gerade bei Action-Fotografie oder bei sehr schwachen Lichtverhältnissen kann man aber in den Grenzbereich gelangen, da hier große Blendenöffnungen und damit kleine Tiefenschärfe zum Einsatz kommen. Hier möchte man in der Regel einen sehr präzisen Autofokus haben. Im Forum tauchen in diesem Zusammenhang folgende Objektive häufiger auf:
1.10. Schutz der Objektive
Es kann sich lohnen, teurere Objektive durch einen durchsichtigen UV-Filter, der permanent vorne auf das Objektiv geschraubt wird, vor Schmutz oder leichten Stößen zu schützen. Empfehlenswert sind hier die MRC-Filter von B+W, die sehr gut aber auch etwas teurer sind (je nach Größe 20-40 Euro). Auch die Hoya Super Serie genießt einen guten Ruf. Es gibt auch Leute, die ihre Objektive ausschließlich durch die aufgesetzte Gegenlichtblende (kurz GeLi) oder/und den Objektivdeckel schützen. Eine GeLi hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie das seitliche Einfallen von Streulicht vermindert und so die Kontraste bei starker Lichteinstrahlung deutlich verbessern und Flare (Strahleneffekte auf den Bildern) verhindern kann. Verkäufer empfehlen natürlich in der Regel sämtliche Maßnahmen, jedoch sollte man bedenken, dass es kaum lohnt, ein 100 Euro Objektiv durch einen 40 Euro Filter und eine GeLi zu schützen. Die Superbilligschnäppchen-Filter auf ebay sind mit Vorsicht zu genießen, da sie meist von geringer Qualität sind und daher die Bildqualität senken können.
1.11. Kategorieneinteilung der Objektive
Im Laufe der Zeit haben sich mehrere Preis/Leistungsgruppen herausgebildet. Dies sind keine offiziellen Einstufungen der Hersteller, können aber als generelle Richtlinie dienen. Die aufgelisteten Objektive sind häufig genannte Vertreter ihrer Kategorie. Für den Neueinsteiger empfehlen sich meist Objektive der Kategorien a, b und c!
Besonders populäre Vertreter wurden in Dunkelblau markiert.
Vollformattaugliche Objektive werden in drei Abstufung mit ! für mit Einschränkungen empfehlenswert bis !!! für höchst empfehlenswert gekennzeichnet.
a) Cheapie (Abfällig auch: Scherbe, Flaschenboden, usw.)
Dies sind generell sehr billig gefertigte Objektive bei deren Fertigung die Hauptpriorität auf dem Verkaufspreis und nicht auf der Bildqualität liegt. Übliche Preise rangieren hier um gut 100-150 Euro. Man kann auch mit diesen Geräten gute Fotos machen, jedoch sind sie schlichtweg eingeschränkt in ihrer Leistungsfähigkeit. Abgeblendet auf Blende 8 können hier durchaus recht scharfe Ergebnisse erzielt werden. Man sollte also nach Möglichkeit die Offenblende vermeiden.
Die glorreiche Ausnahme bildet hier das oft empfohlene Canon 50mm 1.8 Mk II (neue Version mit Plastikanschluss), welches trotz einfacher Fertigung sehr gute Bildleistung liefert. Auch das billige Kit Objektiv EF-S 18-55 3.5-5.6 schlägt sich wacker, wenngleich es mit dem 50mm nicht mithalten kann. Neuerdings gibt es zum Kit Objektiv 18-55 jedoch einen Nachfolger mit Bildstabilisator: EF-S 18-55 3.5-5.6 IS. Dieses Objektiv wurde optisch weitgehend verbessert und ist gerade für den Neueinsteiger unbedingt zu empfehlen. Gleiches gilt für das zugehörige Tele Zoom EF-S 55-250 4.0-5.6 IS. Beide Objektive vermitteln ein recht billiges Plastikgefühl, aber optisch und wegen der Flexibilität durch den eingebauten Stabilisator sind sie nur durch deutlich teurere Objektive zu schlagen. Für limitiertes Budget gibt es derzeit keine wirkliche Alternative.
b) Einfache Zooms
Hier finden sich generell die Objektive mit besserer optische Leistung, qualitativ hochwertigerer Verarbeitung und besserer Ausstattung. So sind hier z.B. schon Vertreter mit USM/HSM anzutreffen. Normalerweise sollte der Neueinsteiger spätestens in dieser Kategorie bei seiner Suche nach dem ersten Objektiv fündig werden. Preise liegen neu bei 200-450 Euro. Allerdings gibt es auch teurere Vertreter (Sigma EX, Tamron SP), die in ihrer Bildqualität kaum Wünsche offen lassen.
Wie unter Besonderheiten erläutert ist zu beachten, dass bei einer Bildausschnittsvergrößerung von 1.6 (kleiner Sensor) die 24mm oder 28mm am kurzen Ende des Objektivs keineswegs mehr zu Weitwinkelaufnahmen befähigen, sondern mit der realen Bildwirkung eines 38mm und 45mm schon deutlich im Normalbereich liegen. Als alleinige Allroundlinse empfiehlt sich daher eher ein Objektiv mit 17 oder 18mm Anfangsbrennweite. Eine alternative Strategie für Weitwinkelfreunde wäre, sich ein Ultraweitwinkel Objektiv (UWW) ab 10 oder 12mm zu kaufen und dieses mit einem der genannten Objektive ab 24 oder 28mm nach oben zu ergänzen. Hier ist zu bedenken, dass ein UWW kaum unter 400 Euro zu haben ist und in der Praxis zudem häufigere Objektivwechsel zu erwarten sind. Diese Option sollte man daher eher in Betracht ziehen, wenn man seine Gewohnheiten bereits ein wenig abschätzen kann.
Häufig genannte Vertreter in dieser Kategorie sind (die wichtigsten zuerst):
Manche Leute bevorzugen Objektive, die alle gängigen Brennweiten erschlagen. Hier muss man ggf. Einschränkungen in der Bildqualität hinnehmen, bekommt dafür jedoch ultimative Flexibilität, was die Brennweite angeht. Diese Boliden, die meist von 28 bis 200mm oder gar 300mm reichen, werden hier häufig als Suppenzoom bezeichnet. Interessant ist hier auch das oben erwähnte Sigma 18-125 oder die Canons 18-135 bzw. 18-200.
Durchschnittliche Fertigung mit sehr guter Bildqualität zu erschwinglichem Preis? Auch das ist möglich. Vertreter dieser Gattung wären z.B.:
Gute Fertigung und hervorragende Bildqualität, was jedoch schon seinen Preis hat. Viele dieser Objektive liegen schon in der 400-500 Euro Klasse oder darüber. Von der Fertigung liegen die Objektive hinter der L-Serie zurück, jedoch wird meist nahezu die gleiche Bildqualität geboten und teils wird diese überboten.
e) Profiobjektive (L-Objektive und ähnlich teure)
Hier kann man solide Profiqualität erwarten, die jedoch auch ihren Preis hat. Bis auf wenige Ausnahmen ist hier kaum etwas unter 1000 Euro zu haben. Die Profi-Serien der Fremdanbieter (Sigma EX und Tamron SP) bieten zu deutlich geringeren Preisen optisch teils ähnliche Abbildungsleistungen und sind solide gebaut. Jedoch sollte man hier mit anderen Kompromissen rechnen und sich gründlich vor dem Kauf informieren. Wer kompromisslos die beste Abbildungsqualität haben will, findet im Telebereich L-Objektive als Festbrennweiten, jedoch sind diese bis auf das Canon 200 2.8L Ø72mm (680 Euro) recht unerschwinglich und werden daher hier nicht aufgelistet.
Ein paar günstigere Modelle erfreuen sich aufgrund ihrer Leistung und ihres moderaten Preises auch bei Amateuren an großer Beliebtheit. Die günstigen L-Objektive sind keineswegs in ihrer Qualität abgespeckte Versionen. Man erhält durchweg volle L-Qualität.
1.12. Mögliche Objektivkombinationen für kleine Sensoren
Anbei ein paar beliebte Objektivzusammenstellungen für kleine Sensoren (crop). Diese sollen als Anregung für den hoffnungslos überforderten Neuling dienen und nicht als die heilige Wahrheit. Mehr Informationen zu den einzelnen Objektiven findet ihr oben.
Der geneigte Leser möge sich dringend Gedanken machen, ob er 18mm in seinem Setup haben möchte oder sogar noch weiter in den Weitwinkelbereich vordringen möchte. Für den Landschaftsfotograf mag ein zusätzliches Ultraweitwinkel a la 12-24 in Frage kommen. In dem Fall muss die anschließende Linse nicht zwingend bei 18 oder 24mm anfangen und man kann auf einen der Kandidaten ab 28mm zurückgreifen. Bedenken sollte man aber, dass man dann ggf. oft bei 24mm wechseln muss - je nach Fotografiegewohnheit. Grundsätzlich läuft es also an einer Crop Kamera wie der 10D, 450D, 50D oder 7D oftmals darauf hinaus, dass man entweder ein Zoom-Setup mit 2 Linsen ab 17/18mm wählt oder nach unten ein Ultraweitwinkelzoom ergänzt und dann drei Linsen wechseln muss.
Für den "Hausgebrauch" reichen eigentlich 200mm. 300mm sind so eine Sache. Oftmals schwer aus der Hand ohne Verwackeln zu halten und für kleine Viecher doch oft nicht lang genug. Tierfotografen werden hier früher oder später auf ein 400er oder ähnliches wechseln.
Der Makrofreund wird sicherlich noch ein Makroobjektiv oder zumindest eine Nahlinse hinzufügen. Das Canon EF-S 60mm 2.8 USM Makro findet hier noch keine Berücksichtigung, kann aber sicherlich für manche Fotografen Lichtstärke und gleichzeitig den Makrobereich abdecken.
a) El Default (um 350 Euro)
Günstig, portabel, sehr leicht und wackelig, flexibel und gut für die Reise mit großer Reichweite. Keine Lichtstärke aber dafür IS. Optisch in dem Preisbereich kaum zu schlagen.
Canon EF-S 18-55mm IS (Kit, wichtig die IS-Version)
Canon EF-S 55-250mm IS (leicht)
b) El Cheapissimo (um 440 Euro)
Sehr billig, leicht, brauchbare Fertigungsqualität, portabel, sehr flexibel und gut für die Reise, keine lange Brennweite aber dafür eine lichtstarke Festbrennweite.
Sigma 18-125mm OS HSM
Canon 50mm 1.8
c) El rapido Medium (um 550 Euro)
Erschwinglich, gute Qualität, portabel, sehr flexibel (IS beim Standardobjektiv) und gut für die Reise.
Sehr schnell dank USM.
Canon 17-85mm IS USM
Canon 70-210mm 3.5-4.5 USM (gebraucht, siehe oben; 250 Euro Aufpreis zum gebrauchten 70-200 4L sind sehr lohnenswert)
Canon 50mm 1.8
d) El rapido Grande (um 1300 Euro)
Erschwinglich, gute Qualität, portabel, sehr flexibel (IS beim Standardobjektiv) und gut für die Reise.
Sehr schnell dank USM.
Canon 15-85mm IS USM (derzeit leider noch arg überteuert, aber deutlich besser als das 17-85er)
Canon 70-200mm 4L USM (gebraucht, siehe oben)
Canon 50mm 1.8
e) El IS Grande (um 1300 Euro)
Erschwinglich, gute Qualität, portabel, sehr flexibel (IS) und gut für die Reise.
Sehr schnell dank USM, wobei das Tele eher träger daher kommt. Fällt bei 300mm etwas ab.
Canon 15-85mm IS USM (derzeit leider noch arg überteuert, aber deutlich besser als das 17-85er)
Canon 70-300mm IS USM
Canon 50mm 1.8
f) El rapido IS Grande (um 2000 Euro)
Teuer, portabel, sehr flexibel (IS) und gut für die Reise.
Sehr schnell dank USM. Topp Qualität.
Canon 17-55mm 2.8 IS USM
Canon 70-200mm 4L IS USM
Canon 50mm 1.4 USM
g) El qualitativo Belissimo (um 900 Euro)
Erschwinglich, gute bis sehr gute Fertigung, sehr gute Bildqualität, portabel, sehr flexibel und gut für die Reise. Lichtstark im Weitwinkel- und Normalbereich. Sehr schnell dank USM im Telebereich. Gleiche Filtergröße von 67mm.
Tamron 17-50mm 2.8 / Sigma 18-50mm 2.8 EX
Canon 70-200mm 4L USM
h) El L (um 1200 Euro) !!
Erschwinglich, sehr gute Fertigung, sehr gute Bildqualität, portabel, sehr flexibel und gut für die Reise. Sehr schnell dank USM. Keine hohe Lichtstärke. Gut geeignet auch für Kleinbild Kameras.
Canon 17-40mm 4L USM
Canon 70-200mm 4L USM
i) El Lux Natura (um 1150-1350 Euro)
Wer die Lichtstärke braucht, gerne Natur, Architektur, Makros und Personen aufnimmt. Das Tamron 28-75 ist ein sehr (!) gutes und günstiges Basisobjektiv, wenn einem die 28mm ausreichen oder wenn man ein Ultraweitwinkel a la 12-24 eingeplant hat.
Tokina 12-24mm (billiger) / Canon 10-22 USM (kompakter und teurer)
Tamron 28-75mm 2.8
Tamron 90mm Macro
j) El Concerto (um 1300 Euro)
Wer die Lichtstärke braucht. Landschaft, Sport oder Konzert.
Sigma 18-50mm 2.8 EX / Tamron 17-50mm 2.8
Canon 85mm 1.8 oder 100mm 2.0
Canon 200mm 2.8L
k) El Versatile Maxima (ab 900 Euro)
Wer mit einem Objektiv beste Bildqualität und Reichweite kombinieren möchte, aber auf den Weitwinkel verzichten kann oder dafür ein weiteres Objektiv einsetzen möchte. Dazu ist diese Kombination sehr schnell und dank IS flexibel.
Canon 24-105 4L IS USM
Kombiniert sich gut mit einem oder mehreren Objektiven aus:
Canon EF-S 10-22mm (nur Crop)
Canon 35mm 2.0
Canon 50mm 1.4 oder Sigma 50mm 1.4 HSM
Canon 70-200mm 4L IS USM
Canon 100-400 4.5-5.6L IS USM
1.13. Schnelle Objektivbewertung nach Fotografenprofil
Unter Excel: Entscheidungshilfe bei der Objektivauswahl findet ihr ein kleines Excel-Datenblatt, welches ich mit einigen gängigen Objektiven und ihren Eigenschaften (frei nach meiner Einschätzung) gefüttert habe. Wenn ihr in Zeile 2 euer Profil von 0 (egal) bis 5 (extrem wichtig) eingebt, wird eine entsprechende Bewertung für die aufgelisteten Objektive ermittelt. Sehr geeignete Objektive werden grün markiert und die am wenigsten zu empfehlenden rot. Die höchsten Werte in einer Spalte werden grau hinterlegt (gerade beim Preis oder Preis/Leistung interessant). In Zeile 3 lässt sich auch ein beliebiges Vergleichsobjektiv eintragen, welches man dann aber relativ zu den anderen Objektiven bewerten muss. Dabei nimmt man sich am besten ein ähnliches Objektiv her und variiert dann die Parameter ein wenig.
Dieses Hilfsmittel ist nur ein Ideenlieferant. Anforderungen an Objektive sind so vielgestaltig und die Bewertung stets so subjektiv, dass es nie eine einzige richtige Antwort geben kann.
1.14. Nachwort
Dieser Artikel entstand vor einigen Jahren unter Anlehnung an den englischen Aufsatz unter http://photonotes.org/articles/beginner-faq (gibt es nicht mehr). Die Informationen wurden erweitert, gekürzt, übersetzt, neu zusammengestellt und speziell für die Canon Kameras (300D, 350D, 400D, 10D, 20D, 30D und ihre neueren Nachfolger) unter Berücksichtigung der mir bekannten Diskussionen aus dem Forum und meiner eigenen Erfahrung angepasst. Die Weiterverwendung des Artikels auch in Auszügen außerhalb dieses Forums (dslr-forum) ist nicht erwünscht.
Euer TORN
Letzte Änderungen: aktuelle Objektive hinzu gefügt, ein paar Preise korrigiert, kleinere Korrekturen, Stabilisatoren der Fremdhersteller beschrieben, schnelle Objektivbewertung nach Fotografenprofil, generell ein wenig aufgeräumt.
1.1. Inhalt
1.1. Inhalt
1.2. Einleitung
1.3. DSLR oder Kompaktkamera?
1.4. Die Kameraoberklasse: Darf es ein bisschen mehr sein?
1.5. Vollformat – ja bitte! Die 5D ein Wunder?
1.6. Allgemeine Auswahlkriterien für Objektive
1.7. Besonderheiten bei digitalen SLR Kameras
1.8. Objektivbeschriftung
1.9. Canon L-Objektive, Sigma EX, Tamron SP oder Tokina Pro
1.10. Schutz der Objektive
1.11. Kategorieneinteilung der Objektive
1.12. Mögliche Objektivkombinationen für kleine Sensoren
1.13. Schnelle Objektivbewertung nach Fotografenprofil
1.14. Nachwort
1.2. Einleitung
Die digitale Spiegelreflexkamera (aus dem Englischen kurz: DSLR camera oder schlicht DSLR) ist so populär wie nie zuvor, insbesondere seitdem die Preise für ein breiteres Publikum erschwinglich geworden sind. Eine der charakteristischen Eigenschaften der DSLR ist die Möglichkeit, für jede Anwendung das optimale Objektiv aufsetzen zu können (Wechselobjektive). Bis es jedoch so weit ist, müsst ihr einerseits eine ausreichend gefüllte Brieftasche besitzen und andererseits den Überblick über die verfügbaren Objektive und die eigenen Bedürfnisse gewinnen. Den ersten Punkt müsst ihr leider ganz alleine übernehmen. Jedoch kann ich euch möglicherweise bei der Suche nach eurem ganz speziellen Objektiv-Gral ein wenig weiterhelfen.
Obwohl es für die meisten Leser bereits „zu spät“ ist und die Canon DSRL eurer Wahl bereits lockend vor euch liegt, möchte ich für die Unentschlossenen kurz auf die möglichen Alternativen zu den gängigen DSLRs der Einsteiger- und Mittelklasse eingehen. Da wäre zum einen die Kompaktkamera, die komplett mit eingebautem Objektiv oftmals recht handlich und vor allem erschwinglich daher kommt. Auf der anderen Seite der Skala stehen die sündhaft teuren Objekte der Begierde, namentlich die 5D und die 1D-Modelle, die für erfahrene (und/oder gut betuchte) Digitalfotografen oder Umsteiger von Analog zu Digital interessant sein können.
Wer es ganz besonders eilig hat (also keine 22 Seiten lesen möchte) und als Neueinsteiger keinerlei Erfahrung mit der Spiegelreflexfotografie besitzt, aber definitiv eine DSLR kaufen möchte, dem möchte ich ans Herz legen sich eine DSLR der Einsteiger- oder Mittelklasse mit dem Objektiv EF-S 18-55mm 3.5-5.6 IS (Wichtig: auf die IS-Version achten!) im Paket zu kaufen, damit erste Erfahrungen zu sammeln und vielleicht später noch einmal wieder zu kommen, um sich über weiteren Möglichkeiten zu informieren. Sich jetzt theoretisch mit möglichen Objektivkombinationen zu traumatisieren bringt weitaus weniger als erst mal in das Hobby einzutauchen und eigene Erfahrungen zu sammeln. Das Kit Objektiv lässt sich ohne Verlust wieder verkaufen und das Risiko eines Fehlkaufs ist somit gleich Null. Wer weitere 200 Euro aufzubringen vermag, kann sich gleich das EF-S 55-250mm 4.5-5.6 IS dazu nehmen. Ein Einstieg mit weitaus teureren Objektiven ohne vorher seine fotografischen Vorlieben zu kennen kann klappen, kann aber auch sehr teuer werden, wenn man später seine Objektivsammlung wieder umstellen will.
Wer es ganz besonders eilig hat und schon ein wenig den Überblick hat, der mag vielleicht ein wenig in Kapitel 1.12. und 1.13. rumstöbern.
Die Objektivauswahl in diesem Ratgeber basiert auf meinen eigenen, subjektiven Erfahrungen und ist primär für die günstigen und mittelpreisigen DSLR Kameras wie z.B. 300D, 500D, 40D oder 7D gedacht (kleine Sensoren, Crop-Format). Objektive, die ich für die 5D (großer Sensor, Vollformat, Kleinbildformat) empfehlen kann, sind speziell durch ! (mit Einschränkungen) bis !!! (topp) markiert. Diese sind auch für die 1D-Modelle sehr geeignet.
Da ich nicht jede Kamera und jedes Objektiv selber in die Hand nehmen kann, ist die hier vorgestellte Auswahl möglicherweise etwas eingeschränkt, aber ich möchte davon absehen Tipps zu Ausrüstung abzugeben, mit der ich selber keinerlei Erfahrung sammeln konnte. Diese Geräte werde ich nur als Referenz angeben.
1.3. DSLR oder Kompaktkamera?
Viele DSLR Neulinge sind beim ersten Umgang mit einer DSLR überrascht: Bei DSLR Kameras schaut man auf der Jagd nach dem geeigneten Motiv traditionell durch den optischen Sucher – das ist dieses kleine Guckloch über dem rückwärtigen Bildschirm. Im Gegensatz zu Kompaktkameras bleibt dabei der hintere Bildschirm schwarz. Erst nachdem das Bild aufgenommen wurde, wird es auf dem Bildschirm angezeigt. Also einfach die Kamera in die Luft halten und bei der Motivsuche auf den Bildschirm schauen, so wie es beispielsweise auf Konzerten im Übermaß mit Fotohandies und Kompakten praktiziert wird, funktionierte bei DSLR Kameras lange Zeit nicht so. Davon abgesehen, dass man seine DSLR normalerweise am Einlass zu solchen Veranstaltungen als professionelle Ausrüstung abgeben muss.
Einige aktuelle DSLRs verfügen jedoch über einen sogenannten Liveview, mit dessen Hilfe auch bei DSLR Kameras ein Bild des Geschehens vor der Linse unmittelbar auf dem rückwärtigen Bildschirm sichtbar wird. Damit ist nun grundsätzlich das Fotografieren ähnlich wie mit einer Kompaktkamera möglich. Dabei verzichtet man dann allerdings auf den besonders schnellen Autofokus und muss mit dem langsameren Liveview Autofokus vorlieb nehmen oder alternativ eine gewisse Auslösungsverzögerung in Kauf nehmen. Zudem macht es nicht zwingend Spaß, eine DSLR mit einer Hand vor sich zu halten, während man mit der anderen Hand vorne am Objektiv rumregelt – Verwackler inbegriffen. Auch wird das Arbeiten bei starkem Sonnenlicht eher zum Glücksspiel, weil das Display kaum abzulesen ist. Und zu guter Letzt verbraucht Liveview viel Strom, was sich auf die Ausdauer der Kamera negativ auswirkt. Dennoch ist Liveview gerade für Makro Fotografie oder auch für Weitwinkel oder Architektur ein sehr nützliches Hilfsmittel. Auch für die Videofunktionalität einiger DSLRs ist Liveview die Grundvoraussetzung. Es sei also darauf hingewiesen, dass sich Liveview als Hauptbedienungskonzept bei einer DSLR nicht unbedingt in gleichem Maß aufdrängt wie bei einer Kompaktkamera und der Blick durch den Sucher durchaus Vorteile zu bieten hat.
Der hohe Grad an Verbreitung und überschwängliche Schwärmerei von Freunden verleitet oft zu der Annahme, dass eine DSLR eine Art fotografisches Allheilmittel darstellt. Man hört häufig "wenn man ordentliche Bilder haben möchte, dann muss es schon eine Spiegelreflex sein". Das ist leider nur eine von vielen weit verbreiteten Halbwahrheiten. Nach wie vor haben DSLR Kameras gegenüber den kompakten Kameras mit fest eingebauter Linse ein paar Vorteile wie den guten optischen Sucher, der unabhängig von den Lichtverhältnissen und ohne Zeitverzögerung ein klares Bild liefert, die Geschwindigkeit von Autofokus, Auslösung und Bildverarbeitung, die gute Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen und natürlich die wechselbaren Objektive und damit eine hohe Flexibilität. Dies alles kommt aber zu einem Preis. Das Wechseln der Objektive stößt nicht bei jedem auf Begeisterung. Ebenso wenig hat jeder Freude daran, einen Fotorucksack durch den Familienurlaub zu wuchten. Und da wäre natürlich noch der Preis im wörtlichen Sinn. Eine vollständige DSLR Ausrüstung kostet am Ende schon mal schnell das Dreifache des Kamerapreises. Kein Wunder, dass die Hersteller mit günstigen Einsteigerangeboten locken. Sie verdienen hinterher reichlich am Zubehör.
An dieser Stelle sollte man vielleicht noch mal kurz in sich gehen und sich fragen, ob es denn überhaupt eine DSLR sein muss. Für saubere A4 Ausdrucke oder Belichtungen sind Kompakte ab etwa 5 MP grundsätzlich ausreichend, sofern man nicht regelmäßig in fotografische Bereiche vorstößt, die derzeit noch weitgehend den DSLR Kameras vorbehalten sind (Action, Dunkelheit, Portraits mit losgelöstem Hintergrund, teils Makro, Studiofotografie, generell Bilder mit geringer Tiefenschärfe - Bereiche vor und hinter dem Motiv werden unscharf abgebildet). Auch bedarf es ein wenig mehr Erfahrung, um einer DSLR die knackige Bildqualität zu entlocken, die man von den Kompakten gewöhnt ist. DSLR Kameras liefern mit den Standardeinstellungen erst einmal weichere Ergebnisse als die Kompakten, weil sie weniger in das Bildergebnis eingreifen und diese Möglichkeiten dem Fotografen bei der Nachbearbeitung der Bilder am Computer überlassen. Durch entsprechende Aufbereitung per Software lässt sich aber durchaus mehr herausholen. Also nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, wenn es auf Anhieb nicht klappt. Der erste Blick auf die Ergebnisse aus einer DSLR birgt oftmals Enttäuschung im Vergleich zu den Bildern aus der Kompakten. Wer grundsätzlich keinerlei Interesse an der Bildaufbereitung per Software besitzt, der sollte noch intensiver über eine Kompaktkamera nachdenken, da diese standardmäßig stark geschärfte und gesättigte Ergebnisse produziert. Mit ein wenig Übung und der richtigen Software muss es aber gar nicht viel Aufwand bedeuten, den DSLR Fotos flott den letzten Schliff zu verleihen.
Eine DSLR erfordert mehr Einarbeitung und eine größere Investition von Geld und Zeit als eine Kompakte, dafür sind in vielen Fällen insgesamt bessere oder gefälligere Ergebnisse möglich. Kompaktkameras haben unter günstigen fotografischen Umständen mittlerweile eine solche Qualität, dass man sich schon ein wenig Mühe geben muss, um sie mit einer DSLR zu übertreffen.
1.4. Die Kameraoberklasse: Darf es ein bisschen mehr sein?
Manche Anfänger wollen sich gleich etwas "Richtiges" kaufen und werfen ein Auge auf eine 5D oder beispielsweise eine 1D. Man sollte bedenken, dass man an diesen Kameras auch sehr gutes Glas (in Form von Objektiven) zum Einsatz bringen sollte, um das Potenzial auszuschöpfen. Es kommen also relativ locker mehrere Tausend Euro zusammen. Ob das für ein Hobby angebracht ist, muss jeder selber entscheiden. Es ist jedenfalls gut zu wissen, dass man mit einer DSLR Ausrüstung für etwa 1200-1500 Euro bis DIN A4 oder sogar bis A3 in vielen Fällen die gleiche Bildqualität erreichen kann wie mit den High-End Gerätschaften. Ein A4 Ausdruck entspricht etwa dem, was man in der 20%-Ansicht am Bildschirm sieht. Wenn einen also mal wieder der Kaufrausch packt und man die Bildschirmansicht auf 100% hochschraubt, um noch einen Grund mehr für eine teure Neuanschaffung zu haben, dann lieber mal tief durchatmen und in Ruhe nachdenken. Die tollen Ergebnisse, die man in vielen Fotogemeinschaften sieht, beruhen zum großen Teil auf fotografischer Erfahrung, dem guten Auge und dem richtigen Moment sowie der richtigen Bildaufbereitung per elektronischer Bildverarbeitung (EBV). Verbesserung in diesen Disziplinen bringt viel mehr für die Bilder als teureres Equipment. Ehrlich!
Damit soll nun aber nicht gesagt sein, dass eine günstige Einsteigerkamera wie die 400D insgesamt gleichwertig mit einem Kamera Topp-Modell der 1er Serie ist. Diese Modelle glänzen in erster Linie durch hohe Zuverlässigkeit in jeder Lebenslage – vor allem auch in fotografischen Extrembereichen. Mehr Treffer, höhere Stabilität, mehr Konfigurationsmöglichkeiten, höhere Leistung, bessere Bedienbarkeit sind einige Auszeichnungsmerkmale. Die Investition in ein solches Gerät macht sich aber erst für Fortgeschrittene richtig bezahlt. Unter den meisten Umständen kommt man mit einer günstigeren Kamera schon recht weit.
1.5. Vollformat – ja bitte! Die 5D ein Wunder?
Oder auch: was ist das? Die digitalen Kameras der niedrigen und mittleren Preisklasse besitzen bei Canon einen Bildaufnahmesensor, der deutlich kleiner (um den Faktor 1.6) als ein Filmnegativ (Kleinbild, 36x24mm) ist. Manche von euch kennen noch diese netten durchsichtig-bunten Streifen aus dem Fotogeschäft, aus denen man seine Bilder entwickeln ließ. Die kleinen Sensoren sehen nur den zentralen Ausschnitt (Englisch: crop, dazu später mehr) dessen, was zu analogen Zeiten auf dem Foto angekommen ist. Die Kameras der 1D-Serie haben einen größeren Sensor (Faktor 1.3) und die 1Ds-Serie sowie die 5D haben einen Sensor, dessen Größe in etwa einem Kleinbildnegativ (36x24mm) entspricht. In der analogen Welt gab und gibt es auch noch deutlich größere Negativformate wie beispielsweise Mittel- oder Großformat. Dennoch dominierte spätestens seit den 50ern, als Canon und Nikon bzw. deren Vorläufer entstanden, weitestgehend das Kleinbildformat das fotografische Geschehen. Aus diesem Grund sehen viele das Kleinbildformat als Standardformat und nicht als eines von vielen Formaten an. Daher betrachtet man gerne die Sensoren der 5D und der 1Ds-Serie als Vollformat Sensoren – schlicht volle Kleinbildformatgröße. Korrekterweise müsste man eigentlich von Sensoren im Kleinbildformat sprechen.
Ein größerer Sensor ist ungleich teurer und komplizierter herzustellen als ein etwas Kleinerer, da der Produktionsausschuss mit der Sensorgröße übermäßig anwächst! Die 5D war dahingehend etwas ganz Besonderes, da sie erstmals zum sensationellen Preis von etwa 2500 Euro einen Sensor im Vollformat anbot. Dies war bisher den Besitzern der 1Ds-Serie für weit über 6500 Euro oder noch teureren, älteren Vorläufern vorbehalten.
Schön, denkt ihr euch. Vollformat. 2500 Euro. Sieht genauso aus wie eine 30D. Und?
Und das ist auch genau die Frage, die ihr euch ganz dringend stellen und sehr intensiv überlegen solltet, wenn ihr auch nur den Hauch einer Kauflust für die 5D verspürt. Durch den (zugegeben nicht für jedermann) attraktiven Preis der 5D ist diese in Reichweite von gut betuchten Amateuren gekommen und hat eine gewisse Verbreitung gefunden. Dadurch entbrannten zwischen den 5D-Jüngern, die sich aus der Masse hervorgehoben fühlten, und den anderen Kamerafreunden erbitterte Grabenkämpfe, warum nun Vollformat so viel besser sei (oder schlechter, je nach Standpunkt) als die kleineren Sensorformate. Ich kann nur davor warnen, Vollformat mit BESSER gleichzusetzen.
Ich möchte an dieser Stelle nur so viel dazu sagen, dass die Fotografie mit einem Vollformatsensor sich in mehr als nur der technischen Spezifikation von der Fotografie mit kleineren (oder größeren) Formaten unterscheidet. Die volle Tragweite erschließt sich möglicherweise nur durch eigene praktische Erfahrung. Viele Fotografen, die bisher bei der analogen Fotografie verblieben sind oder einen starken analogen Hintergrund haben, wechseln nur aufgrund der 5D zu Digital, weil sie mit der 5D nun in der digitalen Welt genauso arbeiten können, wie sie es in Analog stets gewohnt waren. Nach meiner Erfahrung fällt der Neueinstieg ohne analogen Hintergrund in die Welt der DSLR über ein kleineres Sensorformat – nicht nur finanziell – leichter.
Prinzip bedingt erlaubt ein Vollformatsensor unter anderem die Konstruktion von größeren optischen Suchern, eine bessere Lichtausbeute auf dem Sensor, eine bessere Ausnutzung der Objektive im Bildzentrum (zu Lasten der stärker abfallenden Randbereiche), eine bessere Motivfreistellung (flacherer Bildbereich, der scharf abgebildet wird), kleinere Autofokuspunkte im Verhältnis zum Sucherbild (präzisere Scharfstellung von kleinen Motivdetails) und die Verwendung von Objektiven wie bisher bei Film.
Gerade die kritischen Bildränder (ca. 25% des Bildes), die an einer Kamera mit kleinerem Sensor sozusagen ausgeblendet werden, stellen bei einer Vollformatkamera erhöhte Anforderungen an die konstruktionsbedingt schwächeren Randbereiche der Objektive. Dies macht sich teils durch Unschärfe und im Vergleich zum übrigen Bild dunkler werdende Bildrandbereichen bemerkbar (oft Vignette oder Vignettierung oder Randabschattung oder Englisch light falloff/shading genannt). Derweil werden die zentralen 75% des vom Objektiv belichteten Bereichs (Bildkreis) derzeit etwas besser ausgenutzt. Durch (Abblenden = Schließen der Blende) kann man den negativen Effekten weitestgehend entgegenwirken. Unter diesen Umständen ist es vermutlich nachvollziehbar, dass man an solch einer Kamera gerne sehr gute Objektive verwenden möchte, die auch in den Randbereichen noch eine gute Leistung erbringen. Es ist natürlich auch klar, dass dies nicht billig sein wird. Dennoch gibt es ein paar erstaunlich erschwingliche Alternativen zu den hochpreisigen Objektiven:
Tamron 17-35mm 2.8-4.0 Di I + Tamron 28-75mm 2.8 Di I
Beide leisten für ihren Preis (zusammen um 750 Euro) Außerordentliches an der 5D. Kombiniert mit einem Canon 70-200mm 4L bekommt man für etwa 1400 Euro eine wirklich gute Zoom-Ausstattung. Alternativ geben zu einem ähnlichen Preis folgende Objektive eine sehr gute Kombination ab:
Tamron 17-35mm 2.8-4.0 Di I + Canon 85mm 1.8 + Canon 200mm 2.8L
Möchte man die hohe Lichtausbeute und Schärfe des Tamron 28-75 gegen mehr Flexibilität in der Reichweite austauschen, ist das ähnlich teure Canon 28-135mm 3.5-5.6 IS USM auch eine Möglichkeit.
Bedenken sollte man, dass moderne Kameras mit 20 MP (Megapixel) oder mehr Auflösung sehr hohe Anforderungen an die Objektive stellen und diese oft nur mit außergewöhnlich guten Objektiven zu erreichen sind – insbesondere im Randbereich.
Digitales Kleinbildformat hat also durchaus seine Vorzüge insbesondere bei wenig Licht oder wenn Motive maximal vom Hintergrund losgelöst werden sollen oder auch, wenn es auf die höchste Auflösung ankommt. Mittlerweile sind aber die Crop-DSLRs in vielen Fällen völlig gleichwertig.
1.6. Allgemeine Auswahlkriterien für Objektive
Nachdem ihr euch also entschieden habt, mit der DSLR Technik ein Vermögen auf angenehme Art loszuwerden, können wir nun zum Lieblingszubehör den Objektiven kommen. Grundsätzlich muss man sagen, dass keine Ratschläge und keine Quelle im Netz einem abnehmen können, das Objekt der Begierde einmal in Aktion in eigenen Fingern gehalten zu haben. Manchmal wird man sofort Freund fürs Leben und manchmal... In diesem Sinne wünsche ich euch viel Glück auf eurer Reise durch das Objektiv-Schlaraffenland.
Die Frage nach dem geeigneten Objektiv kann nur beantwortet werden, wenn man sich mit den nachfolgenden Aspekten beschäftigt. Wenn ihr Fragen nach der Objektivwahl in ein Internet-Forum einstellt, dann gebt doch auch bitte an, wie wichtig euch die einzelnen Aspekte sind. Andernfalls ist euch eine nichts sagende Empfehlungsflut sicher. Im Abschnitt „Mögliche Objektivkombinationen“ am Ende finden sich ein paar Vorschläge für gute Objektivkombinationen zur Anregung für die ganz verlorenen Seelen. Von vielen erfahrenen Fotografen wird empfohlen, keine einzelnen Objektive auszuwählen sondern sich für ein Set zu entscheiden, welches man sich dann nach und nach zulegt, denn die Objektive passen unterschiedlich gut zueinander und zu den persönlichen Schwerpunkten. Auch sollte man darauf achten, dass man sein Geld schwerpunktmäßig in seine fotografischen Schwerpunkte investiert. Eine teure Linse, die oft zu Hause bleibt, macht nur begrenzt Sinn.
a) Was genau will ich fotografieren?
Von dieser Frage hängen die übrigen entscheidend ab. Möchte ich Landschaften, Portraits, meine Kinder, Haustiere, Kleinstlebewesen, Blumen, Vögel, Sport oder Architektur fotografieren? Möchte ich ein Objektiv für die Reise? Werde ich mit der Ausrüstung wandern oder klettern gehen?
b) Wie viel kann ich ausgeben?
Ein einfaches Objektivsetup ist ab 300 Euro zu bekommen. Sehr gute Qualität liegt oftmals schon bei 1200-1500 Euro oder darüber. Möchte man wirklich jede fotografische Anwendung abdecken, dann wird es sehr schnell noch teurer und kann nahezu den Preis eines Kleinwagens erreichen. Ein Standardset mit zwei sehr guten Zooms und einer Festbrennweite lässt sich ab etwa 1200 Euro zusammenstellen.
c) Neu oder gebraucht?
Achtung bei ebay. Hier werden regelmäßig optische Gurken und inkompatible Altgeräte angeboten. Zudem werden zuweilen schlecht justierte Objektive angeboten. Der Verkäufer ist dann fein raus und macht bei den aktuellen Wucherpreisen auf ebay auch noch seinen guten Schnitt. Natürlich sind nicht alle Angebote auf ebay schlecht, aber ein Kauf dort ohne Garantie ist schon eine Art Glücksspiel. Das gilt aber für den Gebrauchtkauf generell und dieser Risiken sollte man sich bewusst sein. Als Verkäufer haben die Wucherpreise natürlich auch Vorteile. Ein gutes gebrauchtes Objektiv verliert meist nur wenig an Wert. Dies kann ein Weg sein, sehr gute Objektive für geringe Kosten zu nutzen. Sie dürfen dabei nur nicht kaputt gehen – also ein Spekulationsgeschäft.
d) Festbrennweite oder Zoom?
Festbrennweiten (Objektive mit nur einem Bildbereich; eine Brennweite) können im Allgemeinen bessere optische Qualität erreichen als Zoom-Objektive (Objektive, die viele Bildbereiche abdecken; Brennweitenbereich) mit Ausnahme vielleicht der teuren Profiobjektive. Dafür muss man in Kauf nehmen, dass man selber ein wenig mehr in Bewegung kommt als mit einem Zoom, bei dem man den Bildausschnitt direkt am Gerät wählen kann (Bilddetails näher heranholen oder weiter weg schieben). Viele Anfänger kaufen sich Festbrennweiten für die beste Qualität und lernen hinterher, dass sie ungern Objektive wechseln oder dass ihnen der gebotene, feste Bildausschnitt doch nicht gefällt. Zusätzlich gibt es Festbrennweiten, die erheblich mehr Licht einfangen können als die besten Zoom-Objektive. Das ist besonders von Vorteil, wenn man bei wenig Licht arbeiten oder schnelle Bewegungen einfrieren möchte. Auch ist es damit möglich, den Bereich eines Bildes, der scharf abgebildet wird, sehr schmal zu gestalten. Festbrennweiten machen genau an den Anwendungsschwerpunkten Sinn. Diese sollte man also zunächst herausfinden.
e) Welcher Brennweitenbereich?
Am besten man schaut sich seine bisher erstellten Fotos an und entscheidet dann. Es ist eigentlich nie verkehrt, für den Anfang zumindest ein Standardzoom zu besitzen. Die Meinungen sind hier geteilt, jedoch halte ich es für wichtig, 17 oder 18mm Brennweite mit dem Standardobjektiv abzudecken (bei kleinen Bildsensoren). Zumindest sollte man sich darüber einmal Gedanken gemacht haben. Gerade in Städten und auf der Reise sind 18mm sehr nützlich. Entscheidet man sich für die 18mm, so wird die Auswahl schnell sehr übersichtlich. Am Vollformat entspricht dies etwa 28mm.
f) Brauche ich ein lichtstarkes Objektiv (möglichst kleine Offenblendenzahl)?
Möchte ich Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen ohne Stativ oder Blitz machen? Möchte ich Portraits machen, bei denen der Hintergrund verschwimmt und so das Motiv freistellt? Dann sollte ich über eine hohe Lichtstärke nachdenken (1:1.8 ist z.B. lichtstärker als 1:3.5; da dies normalerweise als Bruch angegeben wird, bedeutet eine kleine Zahl wie 1.8 eine große offene Blende - ohne dieses Wissen spricht man manchmal fälschlicherweise von "kleiner Blende" und meint damit eine kleine Blendenzahl wie z.B. 1.8 und damit eine weit offene Blende; eigentlich ist das eine "große Blende" und man meint damit eine kleine Blendenzahl wie 1.8 und einen großen Bruch 1:1.8). Sollte man daran denken, öfter bei schlechten Lichtverhältnissen zu arbeiten, dann kommt man um ein Stativ (Einsteiger: Manfrotto 055 PROLB Set inkl. 141RC Stativkopf um 160 Euro oder in kleiner Manfrotto 190 in verschiedenen Varianten) oder/und einen Blitz (z.B. Canon 430 EX um 250 Euro) oftmals nicht herum. Diese Hilfsmittel können dann möglicherweise wichtiger als die zusätzliche Lichtstärke eines teuren Objektivs sein. Das Canon 50mm 1.8 erfreut sich dank eines sehr guten Preis-/Leistungsverhältnisses ausgesprochener Beliebtheit für schwierige Lichtverhältnisse und je nach Räumlichkeiten für (Brust-)Portraits. Erwähnenswert ist sicher noch, dass mit einer großen Blende wie z.B. 1.8 die Tiefenschärfe (grob gesagt der Tiefenbereich im Bild, der scharf abgebildet wird) sehr gering wird und es schwer ist, das eigentliche Motiv scharf zu treffen – beispielsweise Personengruppen. Lichtstärke ist also ein zweischneidiges Schwert und wenn man Extreme verwenden möchte meist ein klobiges, schweres und teures Vergnügen.
g) Brauche ich einen Bildstabilisator (kurz: IS, Image Stabilizer) im Objektiv?
Diese Frage wird oft in Zusammenhang mit der Lichtstärke gesehen. Ein Bildstabilisator besteht aus ein paar Sensoren und Zusatzlinsen im Objektiv. Diese Technik gleicht Kameraverwackler aus. Das ist gut, wenn man z.B. aufgrund des Alters die Kamera nicht mehr so ruhig halten kann wie früher. Auch genießt man damit Vorteile bei schlechtem Licht oder im Telebereich und kann Aufnahmen machen, die ohne IS verwackeln würden. IS kann aber eines mit Sicherheit nicht und das ist Lichtstärke ersetzen. Lichtstärke bringt einem kürzere Belichtungszeiten, die benötigt werden, um bei schlechten Lichtverhältnissen zum einen Verwackeln zu vermeiden und zum anderen Bewegung der Motive "einzufrieren". Der IS hilft gegen Verwackeln aber eben nicht bei raschen Bewegungen in schlechtem Licht. Idealerweise möchte man also beides haben, jedoch wird das sehr teuer. Sollte man in der Praxis nicht hauptsächlich Action bei schlechtem Licht fotografieren, so kann sich der IS durchaus öfter bewähren als eine zusätzlich Blendenstufe (1.4, 2.0, 2.8, 4.0, 5.6, …) an Lichtstärke.
h) Original Canon oder auch Fremdanbieter (Sigma, Tamron, Tokina)?
Fremdanbieter bauen einige ausgezeichnete Objektive zu sehr attraktiven Preisen, allerdings muss man sich hier vorher ausgiebig informieren. Es gibt gerade bei älteren Sigma Objektiven möglicherweise Kompatibilitätsprobleme. Möglicherweise treten solche Probleme auch erst mit zukünftigen Canon Kameras auf. Bei aktuellen Objektiven von Fremdanbietern sollte man erst im Laden testen oder zumindest ein Rückgaberecht mit dem Händler vereinbaren (dies gilt seit 2002 bei Kauf im Laden NICHT MEHR AUTOMATISCH, bei Online-Bestellungen jedoch innerhalb von 14 Tagen), da immer wieder Qualitätsschwankungen von sich reden machen. Erwischt man eine "Gurke", so hilft einem oftmals niemand weiter und die Hersteller versuchen sich gegenseitig den schwarzen Peter zuzuschieben. Die Hauptfrage ist hier: Lohnt sich der günstige Preis des Fremdanbieters für die gebotene Leistung und das verbundene Risiko? Eine definitive Antwort wird man hier nicht finden. Erfahrene Fotografen tendiere gerne zur Antwort: manchmal oder nein. Allerdings verfügen sie auch oft über ein höheres Budget als der Neueinsteiger.
i) Ist mir das Handling und die Fertigungsqualität wichtig?
Fokusgeschwindigkeit und Handling können sich ebenso wie die Stabilität stark unterscheiden. Die Canon Ring-USM Motoren sind schnell, leise und können jederzeit manuell nachgestellt werden (FTM - full time manual, das geht in der Regel nicht bei Micro-USM (Ausnahme: Canon 50mm 1.4); beide heißen bei Canon aber nur schlicht USM und sind vom Namen her nicht zu unterscheiden). Die meisten aktuellen USM Objektive benutzen einen Ring-USM. Hier bildet z.B. die USM-Version des EF-S 18-55 mit seinem Micro-USM eine Ausnahme. Neuerdings gibt es etwas Ähnliches auch von Sigma (HSM, mit FTM) und auch die anderen Anbieter werden nachziehen. Profigeräte (L-Objektive bei Canon) bestechen außerdem durch ihre Stabilität, gute Bedienbarkeit und perfekte Verarbeitung. Das alles schlägt sich allerdings auch im Preis nieder.
j) Welche Aspekte der optischen Qualität sind mir wichtig?
Schärfe und Kontrast sind sicher wichtig. Aber wie sieht es mit Verzeichnung (Verzerrung), Vignettierung (Abdunkelung der Ecken), Flare (Kontrastminderung und Flecken durch Streulicht; Gegenmaßnahme Gegenlichtblende siehe auch Objektivschutz) oder einer langsamen (großen) Offenblende (=lichtschwach) aus? Einige dieser Faktoren kann man mit geeigneter Bildverarbeitung teils wieder korrigieren, aber es spart doch Zeit und Mühe, wenn das Objektiv gleich die guten Eigenschaften mitbringt. Dies ist einer der Hauptvorteile der teuren L-Objektive.
k) Portabilität?
Wie klein und/oder leicht darf es sein? Wie kombiniert sich ein Objektiv von der Filtergröße mit meinen anderen Objektiven? Brauche ich also z.B. mehrere verschieden große Polfilter? Wie viele Objektive brauche ich, um meine Anforderungen zu erfüllen? Möchte ich wirklich mehr als zwei Objektive mitnehmen? Möchte ich ständig das Objektiv wechseln im Urlaub (problematisch insbesondere in Begleitung)? Muss ich innerhalb meines favorisierten Brennweitenbereiches immer zwischen zwei Objektiven hin- und her wechseln? Auf welche Eigenschaften bin ich notfalls am ehesten bereit zu verzichten? Ihr seht schon, das wird nicht einfach. Eine Menge von bis zu drei Objektiven ist einigermaßen übersichtlich und gut zu transportieren.
l) Passt das Objektiv in mein aktuelles oder künftiges Linsensetup?
Ja. Diese Frage drängt sich dem Neuling fast nie auf, ist aber eigentlich eine der Wichtigsten. Es macht wirklich Sinn, sich gleich zu Beginn zumindest ein wenig Gedanken zu machen, welche Linsen man zukünftig sein eigen nennen möchte. Wer dies nicht tut kauft oft doppelt und dreifach und das kostet Zeit und Geld. Als kleine Anregung füge ich am Ende des Artikels ein paar Beispielsetups auf.
m) Möchte ich mir die Möglichkeit eines größeren Sensors offen halten?
Sicherlich für die meisten Neueinsteiger eine Frage, mit der sie nicht viel anfangen können. Solltet ihr euch nicht vorstellen können, 3000 Euro oder mehr für eine neue Kameraausrüstung auszugeben, dann beantwortet diese Frage mit nein. Auch wenn ihr gerne Brennweiten um 500mm oder größer nutzt, lautet die Antwort möglicherweise eher nein. Die Sensorgröße ist nicht der entscheidende Faktor dabei, ob ihr gute Bilder machen könnt oder nicht. Dank Tamron gibt es übrigens eine erschwingliche und von der Bildqualität sehr gute Objektivausstattung für kleinbildformatige Kameras (Vollformat, z.B. 5D).
1.7. Besonderheiten bei digitalen SLR Kameras
Grundsätzlich greifen bei Objektiven für digitale Kameras dieselben Auswahlkriterien wie bei den analogen Geräten ggf. mit leicht unterschiedlicher Gewichtung.
Drei Punkte sind darüber hinaus bei DSLR Kameras zu bedenken.
Zunächst einmal sind diese Kameras nicht billig und sehr leistungsfähig, allerdings nur in Kombination mit der richtigen Optik. Daher macht es selten Sinn, die teuerste Kamera mit den billigsten Objektiven auszustatten. Zum ersten Herantasten an die eigenen Vorlieben oder bei schmalstem Budget kann sich ein sehr günstiges Objektiv lohnen.
Seit einiger Zeit gibt es Objektive, die "optimiert" sind für Digital, jedoch auch problemlos an analogen Kameras laufen. Hierunter fällt zum Beispiel die DG-Serie von Sigma. Die DI-Serie von Tamron ist ebenfalls "digital optimiert". Das macht sich aber auch an analogen SLR Kameras nicht negativ bemerkbar. Die Hersteller haben jedoch auch angefangen, spezielle Objektive für digitale Kameras mit kleinem Sensor herzustellen. Diese Objektive sollten nur von Fachkundigen an alten analogen SLR Kameras oder DSLR Kameras mit großem Sensor angeschlossen werden, da sie den Spiegel in der Kamera beschädigen können! Bei Sigma sind das DC, bei Tamron Di II, bei Tokina DX Objektive. Besonders achten muss man auf die EF-S Objektive von Canon, da diese aufgrund ihrer Bauart ausschließlich auf die Crop-Kameras mit kleinen Sensoren (also nicht 5D oder 1D) passen. Das Kit-Objektiv (18-55mm 3.5-5.6) ist so ein Vertreter. Aufgepasst 10D/D30/D60-Besitzer/Käufer! Trotz kleinem Sensor passt EF-S bei diesen älteren Kameras nicht! Alte Objektive, die per Adapter auf die Kamera aufgesetzt werden, können ebenfalls so weit in das Gehäuse hineinragen, dass sie den Spiegel beschädigen. Von diesen Experimenten also bitte Finger weg, solange ihr nicht ganz sicher seid!
Ferner besitzen die Crop-Kameras durch den kleinen APS-C Sensor eine Bildausschnittsvergrößerung von 1.6 (Ausnahme: APS-H Sensor der 1D-Serie 1,3), der meist salopp als Crop-Faktor oder Verlängerungsfaktor bezeichnet wird. Dies führt dazu, dass Objektive an einer Crop-DSLR eine ähnliche Abbildung produzieren wie Objektive mit längerer Brennweite an einer analogen oder vollformatigen digitalen SLR. Ein 50mm Objektiv an einer 300D (APS-C) liefert ein ähnliches Bild wie ein 80mm Objektiv an einer analogen SLR oder an einer 5D (Kleinbild). Dies ist nur eine sehr oberflächliche Betrachtung, doch sie trifft einigermaßen den Punkt. Dies ist vor allem schön für den Freund langer Brennweiten (>100mm), die dadurch noch länger wirken.
Bedenken sollte man gerade bei langen Brennweiten, dass z.B. 300mm an der 300D zu einem Bildausschnitt eines 480mm Objektivs mutieren. Aus der Hand hält man so etwas normalerweise nur bei 1/500 Sekunde oder kürzer ohne zu verwackeln. So viel Licht gibt es eigentlich meist nur bei Sonnenschein. Ein Stativ (zumindest ein Einbein) oder ein Bildstabilisator ist hier oft Pflicht. Bevor man also zu möglichst hohen Brennweiten greift sollte man sich fragen, wie oft man diese real auch benutzen kann. Der so genannte Bildstabilisator oder kurz IS von Canon hilft einem, das eigene Verwackeln zu minimieren. Jedoch hilft einem das nicht Bewegungen "einzufrieren". Hier braucht man im Zweifel die hohe Lichtstärke. Beides zusammen gibt es nur für sehr viel Geld und mit hohem Gewicht. Den Bildstabilisator gibt es mittlerweile auch bei Tamron als VC (Vibration Control) und bei Sigma als OS (Optical Stabilisation).
In Zusammenhang mit dem Crop und den günstigen Einsteigergeräten fällt oft die Frage, ob man eine DSLR mit kleinem Sensor mit dem Kit-Objektiv 18-55mm kaufen sollte. Allgemein hat sich die Meinung durchgesetzt, dass der geringe Aufpreis die Anschaffung meist lohnt. Das Kit liefert akzeptable Bilder und bietet eine der wenigen sehr günstigen Möglichkeiten, in den Weitwinkelbereich von 28mm (analog = 18mm * 1.6 crop) vorzustoßen. Das Kit-Objektiv passt nicht auf die älteren 10D/D30/D60! Die besten Ergebnisse erzielt man mit ihm bei Blende 8 bis 11, wo es wirklich scharf wird. Die aktuelle Version des Kits kommt als Kit-Objektiv 18-55mm IS mit dem sehr nützlichen Bildstabilisator daher und ist zudem optisch merklich besser als der Vorgänger. Hier bekommt man eine optisch sehr gute Lösung für wenig Geld und die 50 Euro Aufpreis sind nur dann unnötig, wenn man schon eine andere Alternative ausgesucht hat. Dem Neueinsteiger sei das Kit-Objektiv 18-55mm IS wärmstens empfohlen als erstes Objektiv, zumal es sich verlustfrei verkaufen lässt, wenn man später auf eine teurere Optik umsteigen möchte.
Anmerkung: Der 10D/D30/D60 Nutzer mag sich auch für das günstige Sigma 18-50 DC interessieren da das Canon 18-55 Kitobjektiv nicht passt.
1.8. Objektivbeschriftung
CANON LENS EF 28-80mm 1:3.5-5.6L II USM. Ø58mm (fiktives Objektiv!)
EF gibt an, dass dieses Objektiv für Canon EOS Kameras gebaut wurde. Ein Canon EF-Objektiv passt auf alle DSLR Kameras. EF-S Objektive ragen tiefer in die Kamera hinein und können derzeit nur an den Kameras mit kleinem Sensor wie z.B. der 400D betrieben werden. An den älteren 10D/D30/D60 sollte man diese Objektive in keinem Fall benutzen. FD bezeichnet ältere Objektive, die ohne weiteres nicht auf die modernen DSLR Kameras passen. Also Achtung bei ebay. Dort werden diese gerne günstig angeboten.
28-80mm beziffern den Brennweitenbereich, der vom Objektiv abgedeckt wird. Hier handelt es sich um ein klassisches Standardzoom für eine analoge SLR oder digitales Vollformat. Es entspricht etwa dem 18-55 an DSLR Kameras mit kleinem Sensor.
1:3.5-5.6 bezeichnet die größtmögliche offene Blende des Objektivs. Hier finden wir die Blende 1:3.5 bei 28mm und 1:5.6 bei 80mm, d.h. die Offenblende ändert sich hier mit der Brennweite. Einige meist teurere Objektive besitzen bei allen Brennweiten die gleiche Offenblende wie z.B. 70-200 1:4L Ø67mm. Oft wird das "1:" auch weg gelassen. "L" kennzeichnet hier ein Profiobjektiv der Canon L-Serie.
Die "II" gibt im Fall von Canon die Baureihe an. Teilweise gibt es Objektive in älteren und neueren Versionen. Bei Tamron bezeichnet "Di II" Objektive, die speziell für kleine Sensoren entwickelt wurden.
USM gibt eine aufwendigere und exaktere Technik an, die zur Fokussierung verwendet wird. USM sind schnell und leise. Hier sollte man sich informieren, ob ein Ring-USM (siehe oben unter Punkt h) oder ein Micro-USM (einfachere Variante) eingesetzt wird. Die teureren Objektive verfügen meist über einen Ring-USM.
Die letzte Angabe ist der Durchmesser für Filter, die man vorne auf das Objektiv aufsetzen kann. allgemein gilt: Je größer desto teurer der Filter und desto schwerer oftmals das Objektiv.
Weiter oben unter "Besonderheiten bei DSLR Kameras" finden sich noch ein paar Kürzel, die bei den Fremdherstellern Verwendung finden. Darüber hinaus haben die Hersteller eine Vielzahl Kürzel, die man am besten auf den Seiten des Herstellers nachliest.
1.9. Canon L-Objektive, Sigma EX, Tamron SP oder Tokina Pro
"L" ist die Bezeichnung für die Profiserie der Canon Objektive. Hier kommen aufwendige optische Modifikationen zum Einsatz, die generell für eine bessere Abbildungsleistung sorgen. Darüber hinaus ist die Fertigungsqualität von ausgezeichneter Qualität. Auch die Ausstattung (USM bei Canon, HSM bei Sigma, derzeit noch nichts Vergleichbares bei Tamron oder Tokina) ist super. Diese Objektive wurden für die Bedürfnisse von Profis gefertigt. Man sollte sich sehr eingehend informieren, ob man persönlich zu dieser (Preis-) Klasse greifen muss. Für den Anfänger empfiehlt sich das eigentlich nicht, wenn man von den etwas erschwinglicheren Exemplaren (um 400 Euro) der Fremdanbieter absieht.
Zoom-Objektive mit Offenblenden von 2.8 (oftmals die angesprochenen hochwertigen Objektive) bringen mögliche Autofokusprobleme erst richtig zur Geltung. Gerade hier hat die Erfahrung gezeigt, dass eine umfangreiche Begutachtung beim Kauf vor Ort empfehlenswert sein kann. Die günstigeren DSLR besitzen nicht gerade das präziseste AF-System. Man muss sich allerdings auch vor Augen halten, dass es sich dabei um Einsteiger- und Semiprofessionelle Produkte handelt und dass die Leistung für viele Nutzer völlig ausreicht. Gerade bei Action-Fotografie oder bei sehr schwachen Lichtverhältnissen kann man aber in den Grenzbereich gelangen, da hier große Blendenöffnungen und damit kleine Tiefenschärfe zum Einsatz kommen. Hier möchte man in der Regel einen sehr präzisen Autofokus haben. Im Forum tauchen in diesem Zusammenhang folgende Objektive häufiger auf:
- Sigma 28-70 2.8 Ex Ø77mm (insbesondere Fokus bei 65-70mm testen)
- Tamron SP 28-75 2.8 XR DI Ø67mm (insbesondere Fokus bei 28mm testen)
- Sigma 70-200 2.8 EX Ø77mm (Fokus generell testen)
- Canon 70-200 4L Ø67mm (insbesondere Fokus bei 70-100mm testen, auch mit größerer Motiventfernung)
1.10. Schutz der Objektive
Es kann sich lohnen, teurere Objektive durch einen durchsichtigen UV-Filter, der permanent vorne auf das Objektiv geschraubt wird, vor Schmutz oder leichten Stößen zu schützen. Empfehlenswert sind hier die MRC-Filter von B+W, die sehr gut aber auch etwas teurer sind (je nach Größe 20-40 Euro). Auch die Hoya Super Serie genießt einen guten Ruf. Es gibt auch Leute, die ihre Objektive ausschließlich durch die aufgesetzte Gegenlichtblende (kurz GeLi) oder/und den Objektivdeckel schützen. Eine GeLi hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie das seitliche Einfallen von Streulicht vermindert und so die Kontraste bei starker Lichteinstrahlung deutlich verbessern und Flare (Strahleneffekte auf den Bildern) verhindern kann. Verkäufer empfehlen natürlich in der Regel sämtliche Maßnahmen, jedoch sollte man bedenken, dass es kaum lohnt, ein 100 Euro Objektiv durch einen 40 Euro Filter und eine GeLi zu schützen. Die Superbilligschnäppchen-Filter auf ebay sind mit Vorsicht zu genießen, da sie meist von geringer Qualität sind und daher die Bildqualität senken können.
1.11. Kategorieneinteilung der Objektive
Im Laufe der Zeit haben sich mehrere Preis/Leistungsgruppen herausgebildet. Dies sind keine offiziellen Einstufungen der Hersteller, können aber als generelle Richtlinie dienen. Die aufgelisteten Objektive sind häufig genannte Vertreter ihrer Kategorie. Für den Neueinsteiger empfehlen sich meist Objektive der Kategorien a, b und c!
Besonders populäre Vertreter wurden in Dunkelblau markiert.
Vollformattaugliche Objektive werden in drei Abstufung mit ! für mit Einschränkungen empfehlenswert bis !!! für höchst empfehlenswert gekennzeichnet.
a) Cheapie (Abfällig auch: Scherbe, Flaschenboden, usw.)
Dies sind generell sehr billig gefertigte Objektive bei deren Fertigung die Hauptpriorität auf dem Verkaufspreis und nicht auf der Bildqualität liegt. Übliche Preise rangieren hier um gut 100-150 Euro. Man kann auch mit diesen Geräten gute Fotos machen, jedoch sind sie schlichtweg eingeschränkt in ihrer Leistungsfähigkeit. Abgeblendet auf Blende 8 können hier durchaus recht scharfe Ergebnisse erzielt werden. Man sollte also nach Möglichkeit die Offenblende vermeiden.
Die glorreiche Ausnahme bildet hier das oft empfohlene Canon 50mm 1.8 Mk II (neue Version mit Plastikanschluss), welches trotz einfacher Fertigung sehr gute Bildleistung liefert. Auch das billige Kit Objektiv EF-S 18-55 3.5-5.6 schlägt sich wacker, wenngleich es mit dem 50mm nicht mithalten kann. Neuerdings gibt es zum Kit Objektiv 18-55 jedoch einen Nachfolger mit Bildstabilisator: EF-S 18-55 3.5-5.6 IS. Dieses Objektiv wurde optisch weitgehend verbessert und ist gerade für den Neueinsteiger unbedingt zu empfehlen. Gleiches gilt für das zugehörige Tele Zoom EF-S 55-250 4.0-5.6 IS. Beide Objektive vermitteln ein recht billiges Plastikgefühl, aber optisch und wegen der Flexibilität durch den eingebauten Stabilisator sind sie nur durch deutlich teurere Objektive zu schlagen. Für limitiertes Budget gibt es derzeit keine wirkliche Alternative.
b) Einfache Zooms
Hier finden sich generell die Objektive mit besserer optische Leistung, qualitativ hochwertigerer Verarbeitung und besserer Ausstattung. So sind hier z.B. schon Vertreter mit USM/HSM anzutreffen. Normalerweise sollte der Neueinsteiger spätestens in dieser Kategorie bei seiner Suche nach dem ersten Objektiv fündig werden. Preise liegen neu bei 200-450 Euro. Allerdings gibt es auch teurere Vertreter (Sigma EX, Tamron SP), die in ihrer Bildqualität kaum Wünsche offen lassen.
Wie unter Besonderheiten erläutert ist zu beachten, dass bei einer Bildausschnittsvergrößerung von 1.6 (kleiner Sensor) die 24mm oder 28mm am kurzen Ende des Objektivs keineswegs mehr zu Weitwinkelaufnahmen befähigen, sondern mit der realen Bildwirkung eines 38mm und 45mm schon deutlich im Normalbereich liegen. Als alleinige Allroundlinse empfiehlt sich daher eher ein Objektiv mit 17 oder 18mm Anfangsbrennweite. Eine alternative Strategie für Weitwinkelfreunde wäre, sich ein Ultraweitwinkel Objektiv (UWW) ab 10 oder 12mm zu kaufen und dieses mit einem der genannten Objektive ab 24 oder 28mm nach oben zu ergänzen. Hier ist zu bedenken, dass ein UWW kaum unter 400 Euro zu haben ist und in der Praxis zudem häufigere Objektivwechsel zu erwarten sind. Diese Option sollte man daher eher in Betracht ziehen, wenn man seine Gewohnheiten bereits ein wenig abschätzen kann.
Häufig genannte Vertreter in dieser Kategorie sind (die wichtigsten zuerst):
- Canon EF-S 17-55mm 2.8 IS USM Ø77mm (840 Euro) (die ultimative Standardlinse für kleine Sensoren; natürlich zu heftigem Preis; zieht gerne Staub unter die Frontlinse, lässt sich aber z.B. mit einem Frontfilter vermeiden Achtung: passt als EF-S nicht auf 10D/D30/D60 oder Vollformat)
- Canon EF-S 17-85mm 4-5.6 IS USM Ø67mm (350 Euro) (Mängel bei 17-24mm an den Bildrändern, aber super Features; zum aktuellen Kurs sehr wohl eine Option, liegt optisch insgesamt nicht deutlich vor dem einfachen EF-S 18-55mm 3.5-5.6 IS (das 17-85 ist in der Bildmitte besser und hat bessere Kontraste, das 18-55 ist an den Rändern verlässlicher); alternativ mit mehr Reichweite gibt es noch Canon EF-S 18-135mm 3.5-5.6 IS und Canon EF-S 18-200mm 3.5-5.6 IS, die jedoch keinen USM besitzen; optisch kann ich die letzten beiden nicht selber bewerten, aus den Internetinformationen heraus würde ich jedoch dann das Canon EF-S 18-200mm 3.5-5.6 IS wählen und erwarten, dass es vor allem bei 17-20mm und 60-85mm nicht ganz an das 17-85 heran reicht; Achtung: passt als EF-S nicht auf 10D/D30/D60 oder Vollformat)
- Canon EF-S 15-85mm 3.5-5.6 IS USM Ø72mm (700 Euro) (Nachfolger des 17-85 und optisch in jeder Hinsicht besser gelungen, leider derzeit noch arg überteuert; Achtung: passt als EF-S nicht auf 10D/D30/D60 oder Vollformat)
- Tamron SP 17-50mm 2.8 XR Di II LD IF Ø67mm (350 Euro) (sehr scharf; für kleine Sensoren und zu dem Preis vermutlich das beste Preis/Leistungsverhältnis für ein 2.8er Standardzoom)
- Tamron SP 17-50mm 2.8 SP XR VC Di II LD IF ASPH Ø72mm (390 Euro) (selber nicht getestet, aber was für ein Name; jetzt mit Stabilisierung (VC); scheint solide, hat aber im Vergleich zur non-VC Version – also ohne Bildstabilisierung – etwas Probleme bei Offenblende 2.8; hier muss man sehen, ob der Vorteil des VC überwiegt; wenn man häufig die Blende 2.8 benutzen möchte, scheinen Canon 17-55 2.8 IS USM oder Tamron 17-50 2.8 ohne VC – wenn man auf Stabilisierung verzichten kann - die besseren Optionen zu sein)
- Sigma 18-50mm 2.8 Ex Ø67mm (370 Euro) (ersetzt das Kit perfekt, liefert schon offen erstaunliche Schärfe, schnell, kompakt; reicht am langen Ende im Vergleich mit Canon 50mm nur bis etwa 45mm; Autofokus testen - insbesondere bei 28mm; liefert je nach Kameramodell unterschiedliche Ergebnisse - bitte testen)
- Sigma 17-50mm 2.8 Ex DC HSM OS Ø77mm (620 Euro) (selber nicht getestet; jetzt mit Stabilisierung (OS); scheint solide und hat im Wesentlichen zwei Nachteile: Schwächen bei Offenblende 2.8 sowie „einfacher“ HSM mit mitdrehendem Fokusring; wenn man häufig die Blende 2.8 benutzen möchte, scheinen Canon 17-55 2.8 IS USM oder Tamron 17-50 2.8 ohne VC – wenn man auf Stabilisierung verzichten kann - die besseren Optionen zu sein; für den aktuellen Preis von über 600 Euro aus meiner Sicht noch keine echte Alternative zur Konkurrenz)
- Sigma 17-70mm 2.8-4.0 HSM DC OS Ø77mm (390 Euro) (selber nicht getestet; jetzt mit Stabilisierung (OS) und nicht zu verwechseln mit dem Vorgänger ohne OS; scheint insgesamt solide und bietet einen guten Kompromiss aus Lichtstärke und Brennweitenflexibilität; „einfacher“ HSM mit mitdrehendem Fokusring; auch hier leichte Schwächen bei Blende 2.8 und am langen Ende bei 70mm sind auch abgeblendet keine Höhenflüge zu erwarten; hier sollte man überlegen, ob man nicht etwas Brennweite opfert, um bei einer Alternative eine durchgehend 2.8er Blende zu bekommen)
- Sigma 18-125mm 3.5-5.6 DC OS HSM Ø62mm (330 Euro) (häufig als "Immerdrauf" empfohlen, relativ günstig, großzügiger Brennweitenbereich, zudem Weitwinkelbereich abgedeckt, mit HSM Autofokus und Bildstabilisator OS (hilft nur 2 Stufen, summt auch wenn OS ausgeschaltet ist), verzerrt an den Brennweitenenden und lässt mit der Bildleistung am langen Ende deutlich nach; das HSM ist ebenso wie der Vorgänger ohne HSM und OS relativ laut und langsam und gerade bei schlechtem Licht auch weniger zuverlässig)
- Tamron SP 28-75mm 2.8 XR DI Ø67mm (350 Euro) (häufig als "Immerdrauf" empfohlen, sehr scharf, recht kompakt, lichtstark; Test vor Ort empfohlen; reicht am langen Ende im Vergleich mit Canon 70mm nur bis etwa 63mm; dieses Objektiv ist eine klare Empfehlung, wenn man ein gutes Exemplar erwischt und auf Weitwinkel verzichten kann) !!
- Canon 70-300mm 4-5.6 IS USM Ø58mm (450 Euro; wurde im Vergleich zum 75-300 IS USM technisch aufgewertet und besitzt nun eine LD (low dispersion) Linse zur Bildkorrektur, wie sie sonst nur bei Toplinsen Einsatz finden; die optische Qualität soll deutlich verbessert gegenüber dem Vorgänger sein; Micro-USM und daher kein ständiger Eingriff in den Autofokus möglich) !!
- Canon 28-135mm 3.5-5.6 IS USM Ø72mm (400 Euro) (sehr großzügiger Brennweitenbereich leider ohne Weitwinkel, IS ermöglicht wackelfreiere Bilder, USM; günstige Alternative für Kleinbild DSLRs) !
- Canon 24-85mm 3.5-4.5 USM Ø67mm (320 Euro) (häufig als "Immerdrauf" empfohlen, besonders beliebt wegen der 24mm im Weitwinkelbereich)
- Canon 28-105mm 3.5-4.5 II USM Ø58mm (290 Euro) (häufig als "Immerdrauf" empfohlen, besonders beliebt wegen des großzügigen Brennweitenbereichs)
- Sigma 28-70mm 2.8 Ex Ø77mm (300 Euro) (sehr scharf, lichtstark, günstig, jedoch Auslaufmodell und schwer zu beschaffen; Test vor Ort dringend empfohlen) !
- Canon 75-300mm 4-5.6 USM Ø58mm (270 Euro; mit IS 500 Euro) (gibt es mit etwa gleicher Abbildungsleistung auch als bildstabilisierte IS Variante, jedoch auch deutlich teurer; Micro-USM und daher kein ständiger Eingriff in den Autofokus möglich) !
- Canon 100-300mm 4.5-5.6 USM Ø58mm (320 Euro) (sehr schneller Autofokus; aufgrund der Konstruktion kann der Fronttubus mit der Zeit ein wenig leichtgängig werden und sich beim Neigen der Kamera verschieben)
- Sigma 18-50mm 3.5-5.6 DC (100 Euro) (billigste Möglichkeit, ohne Kit an Weitwinkel zu kommen, insbesondere für D30/D60 und 10D Nutzer)
- Sigma 24-70mm 2.8 Ex DG Asp Makro (ohne HSM) Ø82mm (470 Euro) (lichtstark, recht scharf mit Einschränkungen an den Rändern im Kleinbildformat; Test vor Ort empfohlen, das aktuelle 2009er mit HSM soll besser sein als der Vorgänger, ist aber auch deutlich teurer) !
- Sigma 70-300mm 4-5.6 Apo Macro Super II Ø58mm (190 Euro) (Forumstele, früher häufig im Forum als günstiger Einstieg empfohlen wurde es mittlerweile vom Canon EF-S 55-250mm 4.0-5.6 IS überholt; Achtung nur mit rotem Ring nicht mit Goldenem - Kompatibilität!)
- Tamron SP 17-35mm 2.8-4 XR Di LD Asph. IF Ø77mm (400 Euro) (für kleine Sensoren weniger attraktiv, jedoch ein Geheimtipp für Vollformat; relativ nah an der Leistung des 17-40L am Volformat) !!
- Canon EF-S 10-22mm 3.5–4.5 USM Ø77mm (680 Euro) (leicht, kompakt, schnell aber dafür etwas teuer; Achtung: passt als EF-S nicht auf 10D/D30/D60 oder Vollformat)
- Tokina AT-X 12-24mm 4.0 Ø77mm (500 Euro) (schwer, sehr solide gebaut, günstig; alternativ das ähnliche und optisch sehr gute Tokina AT-X 11-16 2.8, welches lichtstärker aber von der Brennweite weniger flexibel ist)
- Sigma AF 12-24mm 4.5-5.6 EX DG Asp IF (750 Euro) (wenig lichtstark, schwer, sehr solide gebaut, wegen gewölbter Frontlinse kein Filter aufschraubbar; einziges Zoom in dem Bereich, welches auf analogen Kameras oder digitalen Kameras mit Kleinbildformatsensor wie z.B. der 5D eingesetzt werden kann) !!
- Sigma AF 8-16mm 4.5-5.6 DC HSM (750 Euro) (ist weitgehend dem Sigma 12-24 sehr ähnlich, jedoch nur für Crop Kameras gedacht; liefert wirklich extremen Weitwinkel und ist optisch sehr gut)
- Tamron 10-24mm 3.5-4.5 SP Di II LD Asp IF Ø77mm (380 Euro) (schlicht der Preistipp)
- Canon 70-210mm 3.5-4.5 USM Ø58mm (um 160 Euro bei ebay) (sehr schnell, portabel und gute Abbildungsleistung; Ring-USM ermöglicht FTM - jederzeit Eingriff in den Autofokus möglich; aufgrund der Konstruktion kann der Fronttubus mit der Zeit ein wenig leichtgängig werden und sich beim Neigen der Kamera verschieben; da diese Objektive mittlerweile recht alt sind und es ein gutes gebrauchtes Canon EF 70-200mm 4.0L USM für 425 Euro zu kaufen gibt, sollte man sich das genau überlegen; auch das EF-S 55-250mm 4.0-5.6 IS ist dank IS flexibler einsetzbar, aber nicht so schnell) !
- Canon 70-210mm 4.0 Ø58mm (unter 100 Euro bei ebay) (portabel und gute Abbildungsleistung, Vorläufer des 70-210 USM mit sehr ähnlicher Abbildungsqualität, mechanisch überholt)
- Canon 28-70mm 3.5-4.5 II Ø52mm (um 50 Euro bei ebay) (sehr billig und recht gute Abbildungsleistung; mechanisch veraltet; ist spätestens seit dem EF-S 18-55mm 3.5-5.6 IS überholt)
Manche Leute bevorzugen Objektive, die alle gängigen Brennweiten erschlagen. Hier muss man ggf. Einschränkungen in der Bildqualität hinnehmen, bekommt dafür jedoch ultimative Flexibilität, was die Brennweite angeht. Diese Boliden, die meist von 28 bis 200mm oder gar 300mm reichen, werden hier häufig als Suppenzoom bezeichnet. Interessant ist hier auch das oben erwähnte Sigma 18-125 oder die Canons 18-135 bzw. 18-200.
- Tamron 28-300mm 3.5-6.3 XR Di LD Asp Ø62mm (320 Euro) (besonders beliebt wegen des großzügigen Brennweitenbereichs, sehr kompakt, einigermaßen flott)
Durchschnittliche Fertigung mit sehr guter Bildqualität zu erschwinglichem Preis? Auch das ist möglich. Vertreter dieser Gattung wären z.B.:
- Canon 35mm 2.0 Ø52mm (260 Euro) !
- Canon 50mm 1.8 Mk I Ø52mm (um 120 Euro bei ebay) (alte Version mit Metallanschluss und Entfernungsskala; gleiche Abbildungsleistung wie die neue Version Mk II; etwas robuster) !!
- Canon 50mm 1.8 Mk II Ø52mm (99 Euro) !!
- Canon 28mm 2.8 Ø52mm (190 Euro)
Gute Fertigung und hervorragende Bildqualität, was jedoch schon seinen Preis hat. Viele dieser Objektive liegen schon in der 400-500 Euro Klasse oder darüber. Von der Fertigung liegen die Objektive hinter der L-Serie zurück, jedoch wird meist nahezu die gleiche Bildqualität geboten und teils wird diese überboten.
- Sigma 30mm 1.4 EX DC HSM Ø62mm (einzige Möglichkeit an einer Crop-Kamera an eine maximal lichtstarke und erschwingliche Normalfestbrennweite zu kommen) (400 Euro)
- Canon 50mm 1.4 USM Ø58mm (340 Euro) (bietet FTM trotz Micro-USM also jederzeit Eingriff in den Autofokus) !!!
- Sigma 50mm 1.4 EX DG HSM Ø77mm (400 Euro) (bietet FTM, flotten und leisen Autofokus und ist bei Blende 1.4 und 2.0 besser als das Canon Pendant, am Crop insgesamt die empfehlenswertere Optik; am Kleinbild sind im Gegensatz zum Canon die Ecken aber auch durch weiteres Abblenden nie perfekt scharf zu bekommen; wie üblich sollte man Sigma im Laden testen und kaufen, da gerade bei Offenblende 1.4 kleine Justagefehler deutlich auffallen) !!
- Canon EF-S 60mm 2.8 Makro USM Ø52mm (360 Euro) (schnell und extrem hohe Auflösung; durch EF-S Bauweise nicht für 10D, D30 und D60 geeignet)
- Canon 85mm 1.8 USM Ø58mm (380 Euro) (gilt als eines der schärfsten Objektive) !!!
- Canon 100mm 2 USM Ø58mm (430 Euro) (gilt als eines der schärfsten Objektive)
- Tamron SP 90mm 2.8 Macro Ø55mm (370 Euro) (gilt als eines der schärfsten Objektive, ein weiteres sehr gelungenes Tamron Objektiv, gut geeignet für den Makroeinsteiger; ist derzeit in der alten und neuen Version verfügbar - beide sind vergleichbar gut)
- Canon 100mm 2.8 macro (520 Euro) (1. Version Ø52mm ohne USM, 2. Version Ø58mm mit USM und ändert Länge beim Fokussieren nicht) !!!
- Canon 135mm 2.0L Ø72mm (970 Euro) (gilt als eines der schärfsten Objektive) !!!
- Sigma 150mm 2.8 EX DG APO HSM IF Makro Ø72mm (700 Euro) (bietet Abbildungsmaßstab 1:1 und ist sehr empfehlenswert; testen!) !!-!!!
- Canon 20mm 2.8 USM Ø72mm (450 Euro)
- Canon 24mm 2.8 Ø58mm (430 Euro) !!
- Canon 28mm 1.8 USM Ø58mm (440 Euro)
- Canon 50mm 2.5 macro Ø52mm (260 Euro) (bietet Abbildungsmaßstab 1:2)
- Sigma 50mm F2,8 DG Makro EX Ø55mm (250 Euro) (bietet Abbildungsmaßstab 1:1)
- Sigma 105mm 2.8 Macro EX Ø58mm (360 Euro) (gilt als eines der schärfsten Objektive)
- Tamron SP 180mm 3.5 DI Macro Ø72mm (550 Euro) (bietet Abbildungsmaßstab 1:1)
e) Profiobjektive (L-Objektive und ähnlich teure)
Hier kann man solide Profiqualität erwarten, die jedoch auch ihren Preis hat. Bis auf wenige Ausnahmen ist hier kaum etwas unter 1000 Euro zu haben. Die Profi-Serien der Fremdanbieter (Sigma EX und Tamron SP) bieten zu deutlich geringeren Preisen optisch teils ähnliche Abbildungsleistungen und sind solide gebaut. Jedoch sollte man hier mit anderen Kompromissen rechnen und sich gründlich vor dem Kauf informieren. Wer kompromisslos die beste Abbildungsqualität haben will, findet im Telebereich L-Objektive als Festbrennweiten, jedoch sind diese bis auf das Canon 200 2.8L Ø72mm (680 Euro) recht unerschwinglich und werden daher hier nicht aufgelistet.
Ein paar günstigere Modelle erfreuen sich aufgrund ihrer Leistung und ihres moderaten Preises auch bei Amateuren an großer Beliebtheit. Die günstigen L-Objektive sind keineswegs in ihrer Qualität abgespeckte Versionen. Man erhält durchweg volle L-Qualität.
- Canon EF-S 17-55mm 2.8 IS USM Ø77mm (siehe einfache Zooms, von der Fertigung nicht auf L-Niveau)
- Tamron SP 17-50mm 2.8 XR Di II LD IF Ø67mm (siehe einfache Zooms, von der Fertigung nicht auf L-Niveau)
- Sigma 18-50 2.8 Ex Ø67mm (420 Euro) (siehe einfache Zooms, von der Fertigung nicht auf L-Niveau)
- Canon 17-40mm 4L USM Ø77mm (720 Euro) (erschwingliches L; am Crop jedoch von den 2.8er Varianten optisch teils überboten) !!
- Tamron SP 28-75mm 2.8 XR DI Ø67mm (400 Euro) (siehe einfache Zooms, von der Fertigung nicht auf L-Niveau) !!
- Sigma 70-200mm 2.8 EX HSM Ø77mm (800 Euro) (lichtstark, sehr scharf; Test vor Ort empfohlen) !!-!!!
- Sigma 100-300mm 4 EX HSM Ø82mm (850 Euro) (sehr scharf; Test vor Ort empfohlen) !!
- Canon 70-200 mm4L USM Ø67mm (580 Euro) (erschwingliches L, relativ leicht; die 70-200 L Reihe gilt als absolut gelungen; Achtung: es gibt im Forum einige Meldungen von Fokussierproblemen des 4L bei 70mm, also insbesondere bei größerer Motiventfernung vor dem Kauf ausgiebig testen; die Probleme sind bei 70mm meist am deutlichsten und minimieren sich bis 85mm; ab 85mm sind die Ergebnisse dann hervorragend) !!!
- Tokina AT-X Pro 11-16mm 2.8 DX Ø77mm, AT-X Pro 16-50mm 2.8 DX Ø77mm, AT-X Pro 50-135mm 2.8 DX Ø67mm (1850 Euro) (3er Kombi für Crop Kameras mit durchgehend Lichtstärke 2.8; zu den optischen Qualitäten kann ich nicht viel sagen, aber ich würde durchaus gute Ergebnisse erwarten; die Tokina Objektive sind sehr robust gebaut, müssen aber leider ohne sehr schnellen Autofokus auskommen; zu ähnlichem Preis bekommt man jedoch schon Canon 17-55mm 2.8 IS USM und 70-200mm 2.8L teils mit IS und beide mit USM für schnellen Autofokus, dazu mehr Reichweite und weniger Wechsel)
- Sigma 28-70 2.8 Ex Ø77mm (300 Euro) (siehe einfache Zooms, von der Fertigung nicht auf L-Niveau) !
- Sigma 24-70 2.8 Ex Ø82mm (470 Euro) (siehe einfache Zooms für Varianten mit und ohne HSM) !
- Canon 70-300 4.5-5.6 DO IS USM Ø58mm (1200 Euro) (kompaktes Tele dank DO-Technik, sehr flexibel dank IS neuester Bauart, gute Abbildungsqualität, jedoch auch verhältnismäßig sehr teuer; interessanter könnte für viele das neue und deutlich günstigere non-DO Canon 70-300 IS USM sein) !!
- Canon 24-70 2.8L USM Ø77mm (1200 Euro) (neben dem 24-105L bestes Standardzoom nur ohne Weitwinkel an Crop-Kameras; wiegt ein Kilo) !!!
- Canon 24-105 4L IS USM Ø77mm (1000 Euro) (neben dem 24-70L bestes Standardzoom nur ohne Weitwinkel an Crop-Kameras; qualitativ nahezu identisch in Verarbeitung und Abbildungsleistung; kompensiert Lichtstärke durch IS, längeren Brennweitenbereich und mit gut 650g kompakterer Bauweise; verzeichnet etwas mehr im Weitwinkel als das 24-70L; nur am Kleinbildformat der 5D und 1Ds: vignettiert etwa 1-2 Blenden mehr als das 24-70L im Bereich 24-28mm, darüber hinaus etwa 1 Blende mehr, ist aber eher unkritisch) !!!
- Canon 70-200mm 4L IS USM Ø67mm (900 Euro) (wie die Variante ohne IS nur einen Hauch besser und eben mit IS; höchst empfehlenswert, wenn auch der IS teuer bezahlt werden muss) !!!
- Canon 70-200 2.8L USM Ø77mm (1200 Euro) (läuft derzeit aus; die 70-200 L Reihe gilt als absolut gelungen) !!!
- Canon 70-200 2.8L IS USM Ø77mm (1850 Euro) (guter Bildstabilisator; die 70-200 L Reihe gilt als absolut gelungen) !!!
- Canon 100-400 4.5-5.6L IS USM Ø77mm (1600 Euro) (die beste flexible Art an 400mm zu kommen – Alternativ Festbrennweite um 300mm mit 1.4fach Telekonverter)!!!
1.12. Mögliche Objektivkombinationen für kleine Sensoren
Anbei ein paar beliebte Objektivzusammenstellungen für kleine Sensoren (crop). Diese sollen als Anregung für den hoffnungslos überforderten Neuling dienen und nicht als die heilige Wahrheit. Mehr Informationen zu den einzelnen Objektiven findet ihr oben.
Der geneigte Leser möge sich dringend Gedanken machen, ob er 18mm in seinem Setup haben möchte oder sogar noch weiter in den Weitwinkelbereich vordringen möchte. Für den Landschaftsfotograf mag ein zusätzliches Ultraweitwinkel a la 12-24 in Frage kommen. In dem Fall muss die anschließende Linse nicht zwingend bei 18 oder 24mm anfangen und man kann auf einen der Kandidaten ab 28mm zurückgreifen. Bedenken sollte man aber, dass man dann ggf. oft bei 24mm wechseln muss - je nach Fotografiegewohnheit. Grundsätzlich läuft es also an einer Crop Kamera wie der 10D, 450D, 50D oder 7D oftmals darauf hinaus, dass man entweder ein Zoom-Setup mit 2 Linsen ab 17/18mm wählt oder nach unten ein Ultraweitwinkelzoom ergänzt und dann drei Linsen wechseln muss.
Für den "Hausgebrauch" reichen eigentlich 200mm. 300mm sind so eine Sache. Oftmals schwer aus der Hand ohne Verwackeln zu halten und für kleine Viecher doch oft nicht lang genug. Tierfotografen werden hier früher oder später auf ein 400er oder ähnliches wechseln.
Der Makrofreund wird sicherlich noch ein Makroobjektiv oder zumindest eine Nahlinse hinzufügen. Das Canon EF-S 60mm 2.8 USM Makro findet hier noch keine Berücksichtigung, kann aber sicherlich für manche Fotografen Lichtstärke und gleichzeitig den Makrobereich abdecken.
a) El Default (um 350 Euro)
Günstig, portabel, sehr leicht und wackelig, flexibel und gut für die Reise mit großer Reichweite. Keine Lichtstärke aber dafür IS. Optisch in dem Preisbereich kaum zu schlagen.
Canon EF-S 18-55mm IS (Kit, wichtig die IS-Version)
Canon EF-S 55-250mm IS (leicht)
b) El Cheapissimo (um 440 Euro)
Sehr billig, leicht, brauchbare Fertigungsqualität, portabel, sehr flexibel und gut für die Reise, keine lange Brennweite aber dafür eine lichtstarke Festbrennweite.
Sigma 18-125mm OS HSM
Canon 50mm 1.8
c) El rapido Medium (um 550 Euro)
Erschwinglich, gute Qualität, portabel, sehr flexibel (IS beim Standardobjektiv) und gut für die Reise.
Sehr schnell dank USM.
Canon 17-85mm IS USM
Canon 70-210mm 3.5-4.5 USM (gebraucht, siehe oben; 250 Euro Aufpreis zum gebrauchten 70-200 4L sind sehr lohnenswert)
Canon 50mm 1.8
d) El rapido Grande (um 1300 Euro)
Erschwinglich, gute Qualität, portabel, sehr flexibel (IS beim Standardobjektiv) und gut für die Reise.
Sehr schnell dank USM.
Canon 15-85mm IS USM (derzeit leider noch arg überteuert, aber deutlich besser als das 17-85er)
Canon 70-200mm 4L USM (gebraucht, siehe oben)
Canon 50mm 1.8
e) El IS Grande (um 1300 Euro)
Erschwinglich, gute Qualität, portabel, sehr flexibel (IS) und gut für die Reise.
Sehr schnell dank USM, wobei das Tele eher träger daher kommt. Fällt bei 300mm etwas ab.
Canon 15-85mm IS USM (derzeit leider noch arg überteuert, aber deutlich besser als das 17-85er)
Canon 70-300mm IS USM
Canon 50mm 1.8
f) El rapido IS Grande (um 2000 Euro)
Teuer, portabel, sehr flexibel (IS) und gut für die Reise.
Sehr schnell dank USM. Topp Qualität.
Canon 17-55mm 2.8 IS USM
Canon 70-200mm 4L IS USM
Canon 50mm 1.4 USM
g) El qualitativo Belissimo (um 900 Euro)
Erschwinglich, gute bis sehr gute Fertigung, sehr gute Bildqualität, portabel, sehr flexibel und gut für die Reise. Lichtstark im Weitwinkel- und Normalbereich. Sehr schnell dank USM im Telebereich. Gleiche Filtergröße von 67mm.
Tamron 17-50mm 2.8 / Sigma 18-50mm 2.8 EX
Canon 70-200mm 4L USM
h) El L (um 1200 Euro) !!
Erschwinglich, sehr gute Fertigung, sehr gute Bildqualität, portabel, sehr flexibel und gut für die Reise. Sehr schnell dank USM. Keine hohe Lichtstärke. Gut geeignet auch für Kleinbild Kameras.
Canon 17-40mm 4L USM
Canon 70-200mm 4L USM
i) El Lux Natura (um 1150-1350 Euro)
Wer die Lichtstärke braucht, gerne Natur, Architektur, Makros und Personen aufnimmt. Das Tamron 28-75 ist ein sehr (!) gutes und günstiges Basisobjektiv, wenn einem die 28mm ausreichen oder wenn man ein Ultraweitwinkel a la 12-24 eingeplant hat.
Tokina 12-24mm (billiger) / Canon 10-22 USM (kompakter und teurer)
Tamron 28-75mm 2.8
Tamron 90mm Macro
j) El Concerto (um 1300 Euro)
Wer die Lichtstärke braucht. Landschaft, Sport oder Konzert.
Sigma 18-50mm 2.8 EX / Tamron 17-50mm 2.8
Canon 85mm 1.8 oder 100mm 2.0
Canon 200mm 2.8L
k) El Versatile Maxima (ab 900 Euro)
Wer mit einem Objektiv beste Bildqualität und Reichweite kombinieren möchte, aber auf den Weitwinkel verzichten kann oder dafür ein weiteres Objektiv einsetzen möchte. Dazu ist diese Kombination sehr schnell und dank IS flexibel.
Canon 24-105 4L IS USM
Kombiniert sich gut mit einem oder mehreren Objektiven aus:
Canon EF-S 10-22mm (nur Crop)
Canon 35mm 2.0
Canon 50mm 1.4 oder Sigma 50mm 1.4 HSM
Canon 70-200mm 4L IS USM
Canon 100-400 4.5-5.6L IS USM
1.13. Schnelle Objektivbewertung nach Fotografenprofil
Unter Excel: Entscheidungshilfe bei der Objektivauswahl findet ihr ein kleines Excel-Datenblatt, welches ich mit einigen gängigen Objektiven und ihren Eigenschaften (frei nach meiner Einschätzung) gefüttert habe. Wenn ihr in Zeile 2 euer Profil von 0 (egal) bis 5 (extrem wichtig) eingebt, wird eine entsprechende Bewertung für die aufgelisteten Objektive ermittelt. Sehr geeignete Objektive werden grün markiert und die am wenigsten zu empfehlenden rot. Die höchsten Werte in einer Spalte werden grau hinterlegt (gerade beim Preis oder Preis/Leistung interessant). In Zeile 3 lässt sich auch ein beliebiges Vergleichsobjektiv eintragen, welches man dann aber relativ zu den anderen Objektiven bewerten muss. Dabei nimmt man sich am besten ein ähnliches Objektiv her und variiert dann die Parameter ein wenig.
Dieses Hilfsmittel ist nur ein Ideenlieferant. Anforderungen an Objektive sind so vielgestaltig und die Bewertung stets so subjektiv, dass es nie eine einzige richtige Antwort geben kann.
1.14. Nachwort
Dieser Artikel entstand vor einigen Jahren unter Anlehnung an den englischen Aufsatz unter http://photonotes.org/articles/beginner-faq (gibt es nicht mehr). Die Informationen wurden erweitert, gekürzt, übersetzt, neu zusammengestellt und speziell für die Canon Kameras (300D, 350D, 400D, 10D, 20D, 30D und ihre neueren Nachfolger) unter Berücksichtigung der mir bekannten Diskussionen aus dem Forum und meiner eigenen Erfahrung angepasst. Die Weiterverwendung des Artikels auch in Auszügen außerhalb dieses Forums (dslr-forum) ist nicht erwünscht.
Euer TORN
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