Um Gotteswillen - Heimwerker!
Das ist 3/8" x 16 UNC (Unified Coarse) - dürfte das gebräuchlichste Zollgewinde überhaupt sein. (Das andere ist übrigens ein 1/4" x 20 UNC)
Maschinengewindebohrer per Hand reindrehen geht nur mit exakt winkligem Ansatz - z.B. mit einer Standbohrmaschine. Die auf gut glück und mit Winkellehre da rein zu drehen endet ziemlich oft in einem abgebrochenen Gewindebohrer, denn die sind extrem Hart und damit Spröde. Insbesondere bei Sacklöchern muss man sehr aufpassen, wenn die unten aufsetzen sind sie auch sofort weg. Raus kriegt man sie dann nur mit gaaaaanz viel Glück oder mit ner Senkerodiermaschine - so man eine hat, was normal nicht der Fall sein dürfte - denn sowas haben schon viele Fachbetriebe nicht.
Dafür gibts ja extra Handgewindebohrer!!! Die sind nicht ganz so hart und spröde, weil sie nicht für grossartige Standzeiten ausgelegt sein müssen. Durch die 3 Stufen braucht man weniger Kraft und durch lange Anschnitte (der Bereich unten am Gewindebohrer, wo das Gewindeprofil noch gar nicht oder nur sehr wenig ausgeprägt ist) muss man sich auch schon blöd anstellen, um sie schräg reinzuwürgen - geht aber, insbesondere bei dünnen Werkstücken. Da Maschinengewindebohrer einen kurzen Anschnitt haben, setzt man die sehr schnell schräg an - ergibt bestenfalls ein schräges Gewinde, schlimmstenfalls nen abgebrochenen Bohrer.
Handgewindebohrer gibts in Sätzen, Bei DIN-Gewinden normal 3 Stück. Bei Zollgewinden kommt man oft auch mit 2en aus. Also nicht wundern wenns nur 2 sind.
Ich hab ein Buchtset hier und eines aus dem ich glaub Plus. Alles der letzte schrott. Die Gewindebohrer sind nicht scharf, das material ist mies, sie haben Grat an den Schneiden, normal ists nur einer, was wenig taugen kann - die guten komen ja nicht umsonst in sätzen zu 3 bzw. 2 stck und die Massgenauigkeit des Ergebnisses ist unter aller sau, so man denn überhaupt ein ergebnis rauskriegt. Oft lassen sie sich wegen Stumpf und Grat gar nicht erst eindrehen.
Nen einfacher Satz Handgewindebohrer liegt in guter Quali übrigens unter 10€. Und statt Halter tuts zur not auch nen schraubenschlüssel. Die Halter sind aber auch bezahlbar. für die benötigte grösse wird man nochmal ca nen Zehner einplanen müssen.
Die Sethalter haben Griffe aus verchromtem Buntmetall - ich würd auf ne Zink-Alu Legierung tippen - vernünftige haben Stahlgriffe, halten mehr schraubvorgänge aus, verbiegen nicht, brechen nicht und bieten daher keine Verletzungsmöglichkeit. Ausserdem halten sie auch mehr gewalteinwirkung aus. Und bei nem 3/8" muss man schon etwas Gewalt anwenden.
Gewinde werden übrigens immer mit Öl geschnitten (Schneidöl, Honöl) ((Für einmal mag auch ein WD40 gehen - ohne gewähr))
Und man schneidet max. 2 Umdrehungen rein, eine viertel bis halbe umdrehung zurück, dann wieder max. 2 Umdrehungen rein usw. Das macht man um die Späne zu brechen, sonst wird der kraftaufwand irgendwann zu gross, weil sich Späne verklemmen
Grüsse
Holger (der grad den Meister macht)