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EF/EF-S/RF/RF-S Akkus (LP-E6NH) im Vergleich: Canon vs. Nachbau vs. Fälschung

ESO

Themenersteller
Im anderen Thread hatte ich bereits einen Vergleich mit einer Fälschung gezeigt.
Hier ein erweiterter Vergleich inkl. eines Nachbau-Modells:

2023-11-27_LP-E6NH_Vergleich.png

Testequimpent:
- EOS R
- RF 24-105 STM

Einstellungen:
- 4K, 29,97p, IPB
- eine Wand als statisches Motiv
- AF OneShot
- "M" mit f/7.1, 105 mm, 1/40, ISO 6400

Der hohe ISO-Wert ist Absicht, weil dadurch der Prozessor mit der permanenten Entrauschung stärker beansprucht wird und damit der Akku einem höheren Stromverbrauch ausgesetzt wird.

Die Akkus habe ich zur Sicherheit unmittelbar vor dem Test noch zweimal ins Ladegerät gelegt, damit eine volle Ladung sichergestellt werden kann. In der Kamera wurden zum Start auch immer 100 % angezeigt.

Kommentar zu Nachbauten:
- Mit dem Nachbau-Akku von SmallRig habe ich bereits ein "höherwertiges" Modell mit 2400 mAh gewählt.
- Auch alle anderen Nachbauhersteller bieten in ihren "besten" Varianten 2400 mAh an, von daher kann man davon ausgehen, dass die reale Kapazität ähnlich ist.
- Diese Kapazitätsangaben sind jedoch nicht vergleichbar, da die Realität deutlich anders aussieht, wenn ein neuer Nachbau-Akku mit angeblich 2400 mAh gerade mal ungefähr auf die Kapazität eines steinalten Canon LP-E6N mit nur 1865 mAh kommt.
- Billigere Nachbauakkus haben vermutlich eine noch deutlich schlechtere Leistung.
- Nahezu alle Nachbauakkus, selbst die "besseren", haben nicht den von Canon vorgesehen Temperatursensur als Überhitzungsschutz verbaut!
- Das kann beim Schnellladen oder auch bei intensiver Kameranutzung zu Überhitzungen führen.
- Überhitzungen verringern die Akkulebensdauer und können in seltenen Fällen auch zum Sicherheitsrisiko werden.
- Wer trotz der niedrigeren Kapazität mit Nachbau-Akkus Geld sparen will, sollte zumindest auf einen verbauten "NTC-Sensor" achten.
- Nur sehr wenige Nachbau-Akkus werden mit NTC-Sensor beworben. Zwei Beispiele: "Patona Protect" oder "Baxxtar MaxProtect".

Kommentar zur Fälschung:
- Die Leistung ist unterirdisch schlecht, das steht außer Frage.
- Ein Temperatursensor ist auch hier nicht vorhanden.
- Zur Erkennung von Fälschungen verweise ich auf den anderen Thread: Canon Akku LP-E6NH gefälscht!
- Daher Achtung beim Kauf von dubiosen Händlern und auch von privat.

Kommentar zum Original:
- Wer maximale Leistung will, der greift zum Canon LP-E6NH.
- Auch der LP-E6N bietet für sein hohes Alter noch eine gute Leistung und ist damit eine Alternative zu einem Nachbau-Akku.
- Vorausetzung für eine lange Akku-Lebensdauer ist allerdings eine gute Pflege. Dazu gehört z.B. regelmäßiges Nachladen bei längerer Nichtnutzung, um eine Tiefentladung zu vermeiden.
- Die kamerainterne Anzeige der "Aufladeleistung" hat praktisch keine Aussagekraft. Der rote Balken kommt automatisch nach einem gewissen Alter. Es sagt aber nichts über den realen Zustand des Akkus aus.
 
Danke für den spannenden Vergleich. Bin tatsächlich überrascht, dass die neuen SmallRig Akkus genau so lange halten wie ein 9 bzw. 7 Jahre alter LP-E6N mit nur einem Balken Aufladeleistung. Hätte angenommen, dass diese Aufladeleistung mehr Aussagekraft hat. Da ich immer unter wechselnden Bedingungen fotografiere und nie identische Rahmenbedingungen habe (ohne welche so ein Test ja keinen Sinn macht), werde ich demnächst selbst so einen Versuch mit meinen Akkus machen (Original LP-E6NH, Patona Protect LP-E6, RAVpower LP-E6NH).
 
Danke für deine Arbeit! Hast du evtl. die Möglichkeit, die Tabelle noch um einen der genannten Patona oder Baxxter Akkus zu ergänzen?
 
Hast du evtl. die Möglichkeit, die Tabelle noch um einen der genannten Patona oder Baxxter Akkus zu ergänzen?
Das würde mich auch noch interessieren, aber dann müsste ich noch mehr Akkus kaufen. Von daher bleibt es vorerst beim aktuellen Stand.
Vielleicht bekomme ich ja irgendwann noch weitere Akkus in die Hände. ;)
 
Interessanter Vergleich! Danke @ESO!
Krass, wie stark die Fälschung abfällt! Da soll nochmals einer sagen, das Labeling erfolge bei allen Akkus erst nach der Produktion ...
 
Danke für den Test!

Bei iFixit sind NCR18500 Zellen von einem Lp-e6 zu sehen, welche auf Panasonic schließen lassen.

Was besseres habe ich nicht gefunden:


Da stellt sich die Frage wie die anderen auf 2400mAh kommen, wenn Canon selbst dort Spielraum lässt.
 
Danke für den Vergleich. Auch wenn ich mittlerweile aus dem Thema LP-E6N(H) raus bin, kann ich nur aus eigener Erfahrung sagen, dass auch die "höherwertigen" Nachbauten nie so gut funktionierten wie das (deutlich) teurere Original. Deine Tabelle bestätigt das.
 

Da stellt sich die Frage wie die anderen auf 2400mAh kommen, wenn Canon selbst dort Spielraum lässt.

Mit den Kapazitätsangaben wird offensichtlich viel "rumgeschwurbelt".
Schon Panasonic als Zellhersteller differenziert zwischen verschiedenen Werten, die von die verlinkten Zellen z.B. mit 2250 mAh (min.) und 2350 mAh (typisch).
Die komplette Kapazität einer Akkuzelle kann man allerdings nicht nutzen, da sie sonst tiefentladen und damit defekt wäre. Nutzbar ist die Kapazität also nur bis zu einer bestimmten Spannung, um einen weiteren Spannungsabfall zu verhindern.
Canon gibt hier offensichtlich die reale Kapazität unter diesen Bedingungen kann, vermutlich auch noch mit einem Sicherheitsabschlag, damit die aufgedruckte Nennkapazität auch wirklich erreicht wird.
Die Fremdhersteller machen genau das Gegenteil und geben eine Zellkapazität an, die zwar theoretisch möglich wäre, aber nie voll genutzt werden kann.
Daher sind die Kapazitätsangaben der unterschiedlichen Hersteller nicht vergleichbar. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass irgendein Fremdhersteller auf dem Markt das Original übertrifft.

Jetzt ist noch die interessante Frage, welche Zellen in den jeweiligen Akkus verbaut wurden.
Beim uralten Canon LP-E6 sind es Panasonic NCR18500.
Bei den von mir getesteten SmallRig LP-E6NH sind Panasonic NCR18500A verbaut (laut Herstellerangabe), was wohl der aktuellen Variante entspricht.

Beim Canon LP-E6NH muss also irgendwas Besseres verbaut sein und vielleicht ist das der von dir herausgesuchte NCR1850B. Der wird mit 2350 mAh typischer Kapazität angegeben.
Der NCR18500A hat "nur" 2040 mAh an typischer Kapazität, von daher wäre das für mich anhand der Differenz durchaus plausibel.
 
Also meine Zubehör Akkus von Baxxter wie von XXX sind genau das Gegenteil wie dem Test hier Auch mit meinen Canon Orig. Akkus die ich seit der ersten 7D hatte sprechen genau das Gegenteilige Bild, denn die waren immer recht schnell mit den Balken im zumindest ein, meist aber im zwei Roten Balken Bereich, und zwar nach max. drei Jahren. Die Baxxter hatte ich Neun! Jahre lang und sie waren immer noch min genauso Potent was die Anzahl der gemachten Aufnahmen angeht wie die Originalen.

Die Zubehör Akkus die ich Aktuell in meiner R6M2 verwende halten auch länger durch, wenn mein LPE6NH auf 2% steht, hat der etwas stärker angegebene Zubehör Akku noch 8-10% mehr drauf. Ich muss zuerst mal schauen wie die Akku heißen, mach ich später und schreibs hier rein.

Die Canon Akkus sind leider völlig überzogen was den Preis angeht, das altbekannte Spiel. Es gab ne zeit wo ich vier orig. Akkus hatte, alle dieselbe Leier, die Anzeige war bei dreien nach weniger als drei Jahren im Roten Balken Bereich, deshalb hab ich sie ausgemustert und kaufe nur noch Zubehör Akkus.
 
Interessanter Vergleich! Danke @ESO!
Krass, wie stark die Fälschung abfällt! Da soll nochmals einer sagen, das Labeling erfolge bei allen Akkus erst nach der Produktion ...
Das könnte auch so sein. Ist ja auch bei CPUs nicht unüblich.
Bei Allen wäre aber eine mutmaßliche Verallgemeinerung, die niemand belegen oder entwerten kann.
Auch die Messung von @ESO - Respekt für die Mühe, zeigt lediglich Einzelfälle von ein paar Akkus.
Daraus kann man weder einen Trend ableiten noch generell eine Aussage formen. Vielleicht das man von bewussten Fälschungen besser die Finger lässt - aber ich denke das steht sowieso außer Frage.

Geschummelt wird bei Akkus immer. Da schreibt man ein paar mA/h mehr drauf und für viele ist das dann das Kriterium.
Für mich könnte sich die Kapazitäz der Smallrig auch anders erklären.
Nimmt man mal von den ausgelobten 2400 mA/h 80%, so landet man im Bereich des LP E6N.
Es fehlt immer noch der NTC Widerstand der vor Überhitzung schützen soll. Auch da stellt sich zunächst die Frage ob man es dort anders gelöst hat?
Es nicht zu tun und den NTC durch einen statischen 10K zu ersetzen ist sicherlich nicht die beste Lösung.
Daher nutze ich auch die Patona Protect, die einen akzeptablen Preis haben und bisher einwandfrei funktionieren.
Meine DSLR Nachbauten aus grauer Vorzeit werden wohl so etwas nicht drin haben vermute ich. Auch sie funktionieren seit vielen Jahren einwandfrei.
 
@Toedi, es wird mit dem Video eine konstant hohe Last angelegt.

Bei Amazon gibt's ein Bild mit Patona Protect, welche unter Last auch einbrechen, bei normaler Nutzung hingegen dem Original entsprechen.

Ich habe hier auch diverse Nachbau Akkus, teils von Kollegen bekommen welche sich in neuen Ladegerät nicht laden lassen.
3 Grüne Balken haben und dennoch weniger als ein Original mit einem roten Balken können.

@ESO, hast du mal so einen Nachbau Akku auseinander genommen?
 
Auch die Messung von @ESO - Respekt für die Mühe, zeigt lediglich Einzelfälle von ein paar Akkus.
Daraus kann man weder einen Trend ableiten noch generell eine Aussage formen. Vielleicht das man von bewussten Fälschungen besser die Finger lässt - aber ich denke das steht sowieso außer Frage.
Denkst du denn, dass es da so starke Schwankungen gibt?
Vom SmallRig habe ich immerhin drei identische Exemplare getestet und die Serienstreuung war nur gering.

@ESO, hast du mal so einen Nachbau Akku auseinander genommen?

Nein, dafür waren sie mir dann doch zu schade.
Aber evtl. mache ich das später noch mit der Fälschung, nachdem die ohnehin kaum brauchbar ist.
 
Die Balkenanzeige von Canon ist für die Tonne und der vom TO gemachte Test nur ein grober Hinweis.
Wenn man es richtig machen will muß man richtige Konstantstromentladekennlinien aufnehmen.
Die gemachten Annahmen bezüglich der Zellen sind korrekt, im E6 ist die Panasonic NCR18500 und im E6N die NCR18500A eingebaut.
Selber mache ich alle paar Jahre eine echte Kapazitätsmessung, wenn die Akku schwächelt, dann kommen neue NCR18500A rein.
Die Neubestückung kostet 8,40€ je Zelle, also 16,80€ zzgl. Versandkosten
 
Zuletzt bearbeitet:
Denkst du denn, dass es da so starke Schwankungen gibt?
Vom SmallRig habe ich immerhin drei identische Exemplare getestet und die Serienstreuung war nur gering.


vierstelligen
Wäre denkbar, das es an der Charge/Losnummer liegt.

Wie ich aber schon schrub scheint hier nur der Aufdruck übertrieben da sie die Kapazität des N haben.

Erfahrungen habe ich eher mit Li Akkus die im drei- und vierstelligen Kapazitätsbereich vor dem Komma arbeiten.
Dort sind die Zellen alle ziemlich ähnlich. Schrott gibts selten. Durch den Zusammenbau und minderwertige BMS entstehen dort
die Qualitätsunterschiede.

Meine EOS Akkus lade ich mit einem Ladegerät mit Ladungszähler. Da kann ich zumindest keinen großen Ausreißer erkennen.

Mal sehen wie sich der Protect schlägt. Ich habe in Praxi nichts zu meckern.
 
Interessant.....

ich messe nicht, aber meine 2 Patona Protect funktionieren zumindest ähnlich gut wie meine 2

LP-E6NH​

 
In Kürze wird bei ESO ein von mir bestellter Patona Protect eintreffen. Ich wollte mir schon länger einen oder mehrere zulegen, war mir aber nie ganz sicher was die wirklich leisten. Jetzt macht meiner auf dem Weg zu mir Station bei ESO und wir wissen dann mehr. Sicher könnte man den Test wissenschaftlicher durchführen und ich könnte das, wenn ich denn Zeit und Lust hätte auch selber machen, habe aber beides nicht. So wie ESO das macht, ist das für die Praxis mehr als ausreichend. Wer Elektronen zählen will, kann das dann ja gerne selber machen.
 
Die Balkenanzeige von Canon ist für die Tonne und der vom TO gemachte Test nur ein grober Hinweis.
Wenn man es richtig machen will muß man richtige Konstantstromentladekennlinien aufnehmen.
Meine Messmethodik sollte auch einen halbwegs konstanten Entladestrom haben, nachdem es immer das selbe Video von einem statischen Motiv ist.
Ich kann die Ergebnisse auch ohne nennenswerte Abweichung reproduzieren.
Die Praxisnähe sehe ich jedenfalls nicht als Nachteil. Am Ende zählt, was man praktisch nutzen kann.
 
Der Strom , mit dem der Akku belastet wird ist aber unbekannt und kann auch schwanken.
Damit weiß man am Schluß auch nicht, wieviel Ah der Akku noch hat.
 
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