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Licht/Lichtformer Andoer LM100W (billige LED-Leuchte mit Bowens-Bajonett)

beiti

Themenersteller
Nach längerer Zeit mal wieder ein ausführlicher Testbericht von mir. Vielleicht interessiert es ja irgendjemanden...

Durch Zufall bin ich auf die Andoer LED-Leuchten gestoßen, die bei eBay angeboten werden (direkt vom chinesischen Hersteller, aber über ein Lager in Deutschland). Es handelt sich um Foto- und Videoleuchten mit Bowens-Bajonett, also zur Verwendung mit gängigen Lichtformern. Das Besondere daran sind die aufgerufenen Dumpingpreise:
LM60W (60 Watt Tageslicht) 41,99 €
LM100W (100 Watt Tageslicht) 42,59 €
LM60Bi (135 Watt BiColor) 53,59
Preise sind jeweils inkl. Versand.
Alle Varianten sollen einen CRI von über 95 sowie einen superleisen Lüfter haben.
Die BiColor-Version bringt ihre beworbenen 135 Watt nur mit Mischfarbe; im reinen Tageslicht- oder Kunstlichtbetrieb geht sie jeweils auf etwa 60 Watt runter (was auch die 60 in der Typenbezeichnung erklärt). Die LM60W finde ich angesichts der Preisgestaltung ziemlich uninteressant, denn man kriegt ja quasi fürs gleiche Geld die stärkere Version. Daher erschien mir die LM100W mit 100 Watt Tageslicht am attraktivsten und ich habe sie mir bestellt.
Interessant ist, dass der Anbieter nur echte Wattzahlen (Stromverbrauch) angibt. Man findet keine Lumen-Angabe und auch keine „umgerechnete“ Halogen-Wattzahl, die einen direkten Hinweis auf die Lichtausbeute geben würde.
Polo_1095.jpg Polo_1094.jpg Polo_1093.jpg Polo_1092.jpg
Der erste Eindruck ist gemischt. Das Gehäuse aus Metall und Kunststoff ist etwas grobschlächtig gebaut, aber es funktioniert. Das Bowens-Bajonett ist von einfachster Machart und verhält sich (zumindest mit den Lichtformern, die ich probiert habe) ziemlich hakelig. Aber es ist im Prinzip nutzbar.
Das mitgelieferte Netzkabel ist 3 Meter lang. Es ist nur zweipolig und hat netzseitig einen Eurostecker. Das wundert mich, weil ein Teil des Leuchtengehäuses aus Metall besteht und ich von daher einen Schukostecker mit Schutzkontakt erwartet hätte. Ich habe die Leuchte aber nicht aufgeschraubt und kann von daher nichts über die interne Isolierung sagen.
Polo_1096.jpg
Etwas fragwürdig finde ich das Lüftungskonzept: Luft wird offenbar hinten angesaugt und vorn durch die Kühlkörper (um die LED herum) rausgeblasen. An meiner großen Softbox kann ich richtig sehen, wie der Frontdiffusor nach außen aufgebläht wird. Da frage ich mich, ob sich nicht bei Verwendung kleinerer Softboxen oder Lichtkugeln die Hitze übermäßig stauen würde. Solange man nur Schirme oder andere offene Lichtformer verwendet, ist das wohl kein Problem.
Der Lüfter ist vom Geräusch her für Fotozwecke okay, aber auch keineswegs flüsterleise. Für Videoaufnahmen mit Ton sehe ich die Leuchte als nicht richtig geeignet an.
Es wird eine Fernbedienung mitgeliefert, mit der man die Helligkeit regeln können soll. Die habe ich aber gar nicht erst ausgepackt und demnach auch nicht getestet, weil ich sie nicht brauche. Ich gehe mal davon aus, dass sie funktionieren würde. (Ich habe übrigens keine Möglichkeit gesehen, irgendwelche Fernbedien-Codes zu programmieren. Vermutlich kann man bei Verwendung mehrerer dieser Leuchten also nur alle gemeinsam rauf- und runterregeln.)
Polo_1097.jpg
Ohne Fernbedienung dreht man einfach am Regler hinten an der Leuchte. Hier findet sich auch das Display, das hinreichend gut ablesbar ist (wenn man nicht zu weit seitlich draufschaut).
Bisher habe ich die Schutzfolie nicht abgezogen. Vielleicht wäre der Kontrast des Displays dann noch etwas besser.
Polo_1091.jpg
Die Leistung kann man in 5-%-Schritten von 5 bis 100 regeln. Ein Flimmern konnte ich in keiner Einstellung feststellen (getestet mit der 1000-fps-Zeitlupe meiner Kamera).
Die angegebenen Wattzahlen werden von meinem Energiemessgerät ziemlich gut bestätigt (der Stromverbrauch liegt immer ca. 2 bis 3 Watt höher als die eingestellte Wattzahl – was sich ja allein schon durch den Lüfter und das Display erklären lässt).
Ich habe versucht, die Helligkeit zu bestimmen. Leider besitze ich nicht den perfekten Aufbau für eine Lumen-Messung und zudem liefern meine zwei Messgeräte dabei leicht unterschiedliche Resultate, aber als Anhaltspunkte kann man die Werte schon brauchen (zur Vereinfachung gebe ich sie hier nur grob gerundet an). Ich messe 1500 Lumen bei Einstellung auf 10 %, 5600 Lumen bei 50 % und 9400 Lumen bei 100 %. Offenbar verhält sich die Helligkeit nicht ganz proportional zur Prozentzahl bzw. zum Stromverbrauch. Man würde ja erwarten, dass man bei 100 % die zehnfache Lichtmenge gegenüber 10 % erhält, aber es ist nur rund die sechsfache Menge.
Falls jemand mit den Lumen-Zahlen nichts anfangen kann: Die maximale Lichtausbeute bei 100 % ist in etwa so hoch wie die einer 500 Watt Halogenleuchte.

Ein schwierigeres Thema ist die Lichtqualität.
Die Herstellerangabe beträgt 5600 K (+/- 200 K). Meine Messung mit Spektralfotometer ergibt eine CCT von 7613 K. (CCT = Correlated Color Temperature. Das ist eine technisch veraltete, aber bei Herstellern immer noch sehr gebräuchliche Norm zur Benennung von Lichtfarben.)
Die tatsächliche Farbe (nach modernem Verfahren gemessen) liegt sogar bei 9233 K auf der Tageslichtkurve mit einem zusätzlichen ΔE von 14,7 in Richtung Magenta (d. h. die Farbe ist ein ganzes Stück von der Tageslichtkurve weg in Richtung Magenta verschoben). Das deckt sich gut meinem ersten Eindruck: Schon mit bloßem Auge war mir aufgefallen, dass die Lichtfarbe im Vergleich zum Tageslicht an meinem Fenster etwas in Richtung Rosa/Magenta geht.
Der gemessene CRI beträgt 89,6 (also ein wenig unterhalb des versprochenen CRI 95+) und der TLCI beträgt 80,8. Das ist nicht so gut wie bei hochwertigen Videoleuchten, aber auf dem Niveau heutiger Haushalts-LED-Lampen für Wohnräume (und für Foto- und Videozwecke durchaus brauchbar).
Die Bedeutung hoher CRIs wird m. M. n. überschätzt. Ob der CRI nun 85 oder 95 beträgt, merkt kein Mensch. Und was viele gar nicht wissen: Weder CRI noch TLCI sagen etwas darüber aus, welche absolute Farbe das Licht hat. CRI und TLCI werden immer ausgehend vom tatsächlichen Weißpunkt gemessen – auch wenn der völlig anders ist als vom Hersteller versprochen und starke Abweichungen in Richtung Grün oder Magenta hat.
Ich habe ein bisschen herumprobiert, wie man den Magenta-Stich im Bedarfsfall mittels Farbfolien wegbekommt. Das beste Ergebnis habe ich mit „1/2 Plus Green“ erzielt. Das ergibt eine geringfügige Überkompensation (ΔE 2,9 in Richtung Grün – passt übrigens gut zu Tageslicht, das durch ein mehrfachverglastes Fenster fällt). Die Tageslicht-Farbtemperatur liegt dann bei 5989 K (die CCT bei 6081 K). Durch die Farbfolie sinkt leider der CRI auf 82,1 und der TLCI auf 79,6, aber das ist nicht weiter schlimm. Viel wichtiger ist in der Praxis die Anpassung der Farbe, damit man das Licht unauffällig mit echtem Tageslicht mischen kann.
Fairerweise sei angemerkt: Auch einige teurere LED-Leuchten, die ich bisher probiert habe (u. a. von Aputure), waren nicht ganz frei von Farbabweichungen in Richtung Grün oder Magenta. Aber bei bisher keiner war der Fehler so stark ausgeprägt wie bei dieser Andoer-Leuchte. Außerdem waren die CRIs und TLCIs bei den teuren Leuchten höher und entsprachen stets den Herstellerangaben.

Mein Fazit: Man bekommt hier viel flimmerfreies, regelbares Licht für wenig Geld. Aber die sonstige Qualität der Leuchte passt zum günstigen Kaufpreis. Solange man keine geschlossenen Lichtformer benutzt und rein im Studio fotografiert (ohne Mischlicht, ohne Beteiligung von Leuchten anderer Typen/Hersteller), spricht nichts gegen Verwendung dieser billigen Andoer-Leuchten. Ein manueller Weißabgleich lässt den Farbstich ja komplett verschwinden. Wenn man doch mal mit Tageslicht mischen muss, kann man sich mit 1/2 Plus Green Folien (Lee/Rosco Nr. 278) behelfen – sofern die verwendeten Lichtformer das zulassen.
Für Video würde ich die Leuchte aufgrund des hörbaren Lüfters nur benutzen, wenn kein Ton aufgenommen wird. Ansonsten gelten dieselben Hinweise wie fürs Fotografieren.
Es mag also durchaus Anwender geben, für die solche billigen Leuchten gute Dienste leisten. Mir persönlich wäre das Hantieren mit Filterfolien auf Dauer zu blöd. Außerdem stört mich die Lüftung in die Softbox hinein; da sehe ich Überhitzungsprobleme kommen. Deshalb werde ich die Leuchte in den nächsten Tagen zurückschicken. War dennoch interessant, so ein Ding mal ausprobiert zu haben.
 
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Das Kabel mit dem Eurostecker ist definitiv nicht zulässig, weil der Schutzleiter fehlt - gleich entsorgen und den Nachkauf eines langen Kaltgerätekabels einkalkulieren.

Deine Farbmessungen in Ehren, aber im Superbillig-Preissegment muss man generell davon ausgehen, dass die verbauten LEDs nicht nur im CRI zweifelhaft sind, sondern auch eine große Serienstreuung haben. Wenn man für Foto oder Video mehrere Lampen kombiniert einsetzen will, besser in ein seriöses Produkt investieren. Trotzdem nichts gegen die Marke Andoer, ich habe von denen ein wenig Kleinzeug, das völlig OK ist.
 
Das Kabel mit dem Eurostecker ist definitiv nicht zulässig, weil der Schutzleiter fehlt - gleich entsorgen und den Nachkauf eines langen Kaltgerätekabels einkalkulieren.
Das wird nichts helfen. Ich habe mit einem Durchgangsmesser herumprobiert, und offenbar ist der mittlere Pin des Kaltgerätesteckers mit keinem Teil des Gehäuses leitend verbunden. Also wenn man die zusätzliche Sicherheit wollte, müsste man diese Verbindung erst mal intern herstellen. Am Ende kommt so viel Bastelaufwand hinzu (Schutzleiter, Farbfilterung, Verbesserung der Luftführung etc.) dass das den günstigen Anschaffungspreis stark relativiert.

Elektrische Sicherheit ist sowieso nicht die Stärke günstiger China-Geräte. Ich erinnere nur an die Geschichte mit den stromleitenden Teilen an Jinbei-Blitzen...
 
Noch eine amüsante Anmerkung
Ich hatte gleich zwei Stück dieser Leuchten bestellt (aber zum Testen nur eine davon ausgepackt). Gesamtpreis für zwei LM100W inkl. Versand war 82,62 €.
Wie schon angekündigt, habe ich die Leuchten am Montag zurückgeschickt, da sie für meine Zwecke nicht taugen. Zuvor hatte ich bei eBay offiziell die Rückgabe eingeläutet.
Offenbar wissen die Verantwortlichen aber nicht, dass die Rücksendung bereits unterwegs ist. Seit drei Tagen bekomme ich nun täglich E-Mails, in denen mir von der Rückgabe abgeraten wird ("das Porto ist so teuer") und mir stattdessen ein Nachlass angeboten wird. Am Dienstag wurden 7 Euro geboten, am Mittwoch 14 Euro und heute nun 20 Euro. Jetzt bereue ich fast die schnelle Rücksendung, weil ich gern wissen würde, wie weit das noch geht...
 
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