Ich habe noch kein weiteres Equipment außer meiner Fuji XT-3 & 16 Eneloops von früher.
Das wäre für mich ein weiterer Grund, eher bei Godox einzukaufen, jedenfalls wenn du dir Erweiterungsoptionen offen halten möchtest.
Die YN560 und Kompatible funktionieren als manuelles System natürlich mit jeder Kamera, die einen Mittenkontakt hat - TTL oder HSS via Funk gibt es bei Yongnuo aber für Canon oder Nikon. Beim neuen 560-TX PRO System war ursprünglich auch mal die Rede Sony, bisher sehe ich da aber noch nichts von, den Trigger gibt es ebenfalls nur für Canon und Nikon, und YNs einziger Sony-Blitz im Angebot kann zwar Funk, aber nur manuell.
Für Fuji haben sie nichts, und ich kann mich auch nicht an irgendwelche Ankündigungen erinnern.
Da ich beruflich das ein oder andere Mal mit dem Equipment durch die Gegend fahre und nicht immer sicher gestellt ist, das vor Ort Strom zur Verfügung steht, müsste ich auf Aufsteckblitze oder einen Porty setzten.
Gäbe es bei Godox ja auch zur Genüge im Angebot, ist halt nur nicht so günstig so ein einfacher Studioblitz.
Günstigster Einstieg wäre da tatsächlich der von dir genannte AD200 (pro oder non-pro). Es gibt auch noch den AD100pro, der kostet aber kaum weniger und ist eher ein Aufsteckblitz im Gehäuse einer Getränkedose. Nackt eingesetzt kann er mit seiner effizienten zoombaren Fresnel-Linse den AD200 mit dem (optionalen) H200R Rundkopf und dessen simpler Diffusorfront ausstechen, in einer Softbox zb aber eher nicht (da würde man am AD200 auch eher den Barebulb-Kopf benutzen).
Eventuell wäre auch noch der AD300pro interessant - wobei der ein ganzes Stück über dem genannten Budget liegen würde (ca 500-550€ kostet er).
Interessant vor allen Dingen aus einem Grund: dem Godox-Bajonett. Das findet man aktuell nur beim AD300pro und AD400pro. Es gibt auch nicht sehr viele Lichtformer dafür, mit den Godox S65 und S85 faltbaren Oktaboxen aber eben zwei sehr interessante, wenn man mobil unterwegs ist. Faltbare Oktas bekommt man natürlich auch für Bowens, nur da der Durchmesser des Bowens-Bajonetts deutlich größer ist, ist es dann halt auch die Softbox im zusammengefalteten Zustand.
Falls dich die Softboxen interessieren, hier werden die (und der Godox Mount) mal kurz vorgestellt (englisch):
https://www.youtube.com/watch?v=Z4z-ty_9GsQ
Der Kanal ist bzgl Godox sowieso zu empfehlen, wenn man sich mal einen Überblick verschaffen möchte.
Bowens geht mit dem AD300pro / AD400pro natürlich auch - für beide gibt es fest montierbare Bowens-Anschlüsse (beim AD400pro im Lieferumfang, beim AD300pro als Zusatzkauf), die den Blitz aber natürlich größer machen. Alternativ nimmt man eine Godox S2 Bracket, beide Blitze passen dort rein. Dann hat man ebenfalls Bowens zur Verfügung.
Zweiter Vorteil vom AD300pro ist das 12W LED Einstellicht, zumindest für Drinnen ist das nutzbar wenn der Raum nicht gerade Sonnenlichtdurchflutet ist.
Beim AD200 könnte man aber auch eine optionale AD-B2 Bracket (statt der S2 Bracket) verwenden, die hätte dann ebenfalls 10W Einstellicht.
Dabei geht es um die Frage, ob ich mir 2 Aufsteckblitze kaufe, diese dann in einem Bowens-Adapter schiebe und damit eine verhältnismäßig große Softbox ausleuchte
Durch einen Bowens-Bajonett (da würde ich immer zu raten, weil man dafür das größte Angebot an bezahlbaren Lichtformern findet) passen keine zwei Aufsteckblitze durch. Die Godox S2 Bracket erlaubt die verwendung von zwei TT350, die sind aber kleiner und auch Leistungsschwächer als so ein YN560 bzw TT600.
Ich habe zumindest eine Halterung gesehen, die 4 Blitze fassen könnte, welche dann in einer großen Softbox saß.
Ja, sowas kann man finden.
Ich hab solche Dinger noch nicht benutzt, aber grundsätzlich: vier (oder auch zwei) Aufsteckblitze passen nicht durch das Bowens-Bajonett. Was wiederum bedeutet, die Blitze sitzen in der Softbox. Wenn du also die Softbox wechseln willst, musst du erstmal die Blitze ausbauen und in der neuen Softbox wieder montieren. Je nach Lichtformer kann das nervig werden, abhängig davon wie weit man die Hülle der Softbox hinten am Bajonett öffnen kann und wieviele Streben die Softbox hat. Alternativ muss man von vorne ran und erstmal Front- und - falls vorhanden - den Zwischendiffusor ausbauen.
Einige faltbare Softboxen haben eine Schirmmechanik, die sitzt dann auf einer Art Käfig über dem Bowens-Bajonett ungefähr dort, wo mit solchen 4fach Adaptern die Aufsteckblitze wären. Solche faltbaren Softboxen fallen dann also mal weg, wobei es auch andere Faltlösungen gibt - muss man dann beim Kauf drauf achten.
Klassische Softbox-Konstruktionen ohne Faltmechanismus gehen natürlich, ich weiß allerdings nicht, ob du so eine Softbox schonmal aufgebaut hast.
Ich habe drei von solchen. Nach dem ersten Abbau war ich so hellauf begeistert von der Prozedur, dass ich beschlossen habe, die Softbox am besten nie wieder aufzubauen

(die anderen beiden sind zum Glück Stripboxen, die im aufgebauten Zustand zusammen prima oben auf meinen Schrank passen - sonst hätte ich sie vermutlich ebenfalls direkt durch faltbare Softboxen ersetzt)
Inwieweit ich TTL & HSS benötige, kann ich noch nicht abschätzen.... Ich habe es aber bei meiner damaligen Kombi mit dem Yongnuo nicht vermisst.
TTL ist meiner Meinung nach unnütz - wobei man fairerweise dazu sagen muss, dass die meisten meiner Blitze kein TTL können und mir somit die Erfahrung fehlt.
Ich würde manuell wegen der Konsistenz immer vorziehen, aber mit dem XPro zb könnte ich theoretisch TTL nutzen, um mich nach einem Umbau halbwegs an die richtigen Einstellungen ranzutasten und dann die letzte TTL Messung in manuelle Werte umrechnen zu lassen zur Fixierung.
Hab ich noch nie ausprobiert (weil keine TTL Blitze), stelle ich mir in manchen Situationen sicherlich ganz hilfreich vor, ob es mir den Aufpreis allerdings wert wäre...? (wobei, die meisten Godox Akkuportys gibt es nur mit TTL, da stellt sich die Frage dann auch nicht mehr, wenn ich neu kaufen sollte)
HSS kann - je nach dem, was man macht - schon verdammt hilfreich sein. Ich nutze es sehr gerne draussen, wenn ich wegen des Umgebungslichts und eher offener Blende entweder auf kurze Belichtungszeiten oder einen Graufilter ausweichen muss.
Mit einem Aufsteckblitz & HSS steht man dann aber meist eher ziemlich verloren da, insbesondere wenn noch eine Softbox im Spiel ist und man die vielleicht auch noch ein, zwei Meter von der Person weg positionieren muß. Wirklich Spaß macht das dann erst so grob ab 300Ws, schätze ich.
Wenn ich meine damalige Kombination wieder nehmen würde, wäre die Rechnung zumindest bei
2x Yongnuo 560 III 130€
1x Yongnuo 560TX 40€
Ich persönlich würde das durch zwei TT600 und einen XPro-F ersetzen. Die Blitze sollten etwa das gleiche kosten, der Trigger 30€ mehr.
Falls du später dann doch öfter draussen bist oder generell mehr Leistung haben möchtest, steht dir ein Upgrade jederzeit offen.
Außer, du hast früher ständig den Zoom-Reflektor an den Blitzen via Funktrigger verstellt, das geht bei den TT600 wie schon erwähnt nicht (gerade in Softboxen hatte ich meine Aufstecker aber immer fix auf der weitesten Zoomstellung stehen)
Dann bliebe noch Geld für mein Gedanke mit dem Doppelblitz in einer großen Softbox (wenn das überhaupt machbar ist?)
Wie gesagt, geht schon, meist aber mit Komfort-Abstrichen. Siehe weiter oben.
Alternativ gibt es noch so Schirmsoftboxen. Die haben kein Bajonett, sondern sind quasi ein tiefer Reflexschirm mit einem Softbox-Diffusor vorne. Da kriegt man problemlos zwei oder auch vier Aufsteckblitze rein. Die sitzen dann ziemlich weit vorne und feuern wie bei einem Reflexschirm in die Rückseite der Softbox, wodurch das Licht ganz gut verteilt wird, den Rest erledigt der Frontdiffusor.
Einen Nachteil gibt es aber auch: weil es im Prinzip Schirme sind, läuft das Stativ dann durch einen Schlitz in die Softbox hinein, wo dann so ein Schirmneiger zur Befestigung sitzt. Das limitiert die Neigungsfähigkeit der Softbox ziemlich.
Für meine Schirmsoftboxen hatte ich deswegen so kleine Auslegearme, die hatten oben eine Aufnahme für die Schirmstange und auch gleich eine Befestigung für zwei Blitze und haben den Schwenkpunkt quasi nach ausserhalb der Softbox verlagert.
Leider finde ich die günstigen nicht mehr bei eBay, und auch das Original (Phottix Multiboom) scheint inzwischen wohl abgekündigt zu sein. Problem mit diesen kleinen Ausleger-Armen war allerdings auch: für meine 120er Octabox waren die allesamt zu kurz

Da hätte es die große Version des Multibooms benötigt, die damals glaube ich rund 150€ gekostet hatte... ich hab mir dann selber was gebastelt
Wenn man aber noch überhaupt nichts hat, ist das doch kein Problem - dann gibt es kein Wildwuchs, sondern man kauft eben das, was zusammen auch funktioniert.
Klar, ist dann aber halt auch auf das limitiert, was es gibt.
Wenn man genau weiß, mehr braucht man nicht, dann kann man natürlich bedenkenlos zugreifen. Ich würde aber lieber auch Erweiterungsoptionen offenhalten - ist nach meiner Erfahrung häufig sinnvoll.
Vor ein paar Jahren hab ich zb ausschließlich mit Aufsteckblitzen gearbeitet, das hat auch prima funktioniert. Drinnen.
Irgendwann wollte ich aber auch draussen fotografieren, und habe dann gemerkt: vier oder mehr Aufsteckblitze in einer Softbox sind zwar technisch machbar, müssen aber auch irgendwie zur Location kommen und der Aufbau wird mit zunehmender Anzahl an Aufsteckern auch nicht gerade schneller. Das war dann der Punkt wo ich mir den ersten kleinen Porty angeschafft habe.
Ein paar Monate später hab ich ein zwei kleine alte Studioblitze geschenkt bekommen, und hab dann gemerkt - das macht mir irgendwie mehr Spaß mit denen als mit meinen Aufsteckern, und schneller wars auch noch (Blitz aufs Stativ, Schutzkappe ab, Softbox drauf, Einschalten vs Softbox aufklappen, Mini-Boom montieren, Batterien in die Aufstecker, Aufstecker auf in die Blitzhalter, E27 Fassung mit LED Birne als Einstellicht in die Softbox rein, Diffusor drauf, Grid drauf). Dann hatten die Aufstecker bei mir auch im Heimstudio langsam ausgedient.
Ist nur meine persönliche Erfahrung, wobei ich mehrere Leute kenne bei denen das ähnlich lief.
Es ist kein Garant, daß ein zukünftig neuer supertoller Blitz dann vielleicht nicht vom bestehenden Kommunikationssystem unterstützt wird, und dann nach 622TX vielleicht was ganz neues kommen muß.
Aber das garantiert dir Godox doch auch nicht.
Klar, eine Garantie gibt es da nie. Wobei Godox schon echt blöd sein müßte, wenn sie das machen würden - ich denke die wissen genau, dass die Interoperabilität aller Geräte eben gerade die Stärke des Systems ist.
YN hat den 622TX übrigens quasi abgelöst - durch den YN 560-TX PRO, der endlich das manuelle System mit TTL vereint.
Leider ist nur nicht ganz klar, welche Blitze kompatibel sind. Die Liste derer, die YN listet, ist lang, nur die meisten eben nur im manuellen Modus. Bei einigen gab es inzwischen ein Firmware-Update, wobei die Beschreibung der Updates teils so krude ist, dass nicht immer klar ist, ob sie jetzt den Support für 560-TX PRO mit TTL nachgerüstet haben oder nicht.
Und es haben sich schon Leute den neuen YN200 gekauft um ihn zusammen mit dem schon vorhandenen YN685 zu nutzen. Und guckten dann teilweise dumm aus der Wäsche, weil der YN685 TTL/HSS nur mit dem YN622 kann, der YN200 aber wohl nur mit dem 560-TX PRO und den YN622 noch nicht mal zum Auslösen versteht. Und es wird halt nicht besser durch die geile Chinesisch -> Englisch Übersetzung, bei der man manchmal eben raten muss, was die Kompatibilität angeht.
Das finde ich bei Godox deutlich besser gelöst.
Wobei beide Hersteller offenbar daran kranken, dass sie die Kompatibilitätslisten, sofern auf den Produktseiten vorhanden, teilweise offenbar nach Erstveröffentlichung nicht mehr aktualisieren, selbst wenn zwischenzeitlich weitere kompatible Produkte erschienen sind... bei YN fällt es nur mehr ins Gewicht, da bei Godox Inkompatiblitäten eher die Ausnahme und nicht wie bei YN die Regel sind
Jetzt mal ganz abgesehen davon, dass im vorliegenden Fall eine Fuji-Kamera genutzt wird, da gibt es TTL / HSS aktuell überhaupt nicht von YN.
Ich möchte auch niemandem ein YN System ausreden. Habe ja selbst lange eines benutzt, und abgelöst wurde es nicht, weil es schlecht war. Sondern weil ich ausbauen wollte und das mit YN nicht konnte.
Man sollte vielleicht auch noch das Problem der Garantie ansprechen: hat man bei beiden Herstellern faktisch nicht wirklich. YN gibt glaube ich ein Jahr Garantie, möchte allerdings dass du das bitte auf eigene Kosten nach China schickst (DHL Paket mit Tracking: ab 41€ zu haben).
Godox sagt direkt: Service machen bitte die Händler. Daher sollte man sich am besten einen suchen, der das auch wirklich macht. Beim günstigsten Angebot auf ebay direkt aus Fernost (oder nur mit deutschem Lager) ist der Service dann ggf nicht so gut.
Ist wie gesagt bei YN im Endeffekt genauso, allerdings verkauft YN eben vorwiegend Blitze bis 100€. Falls wirklich mal was kaputt geht lässt sich das halt besser verschmerzen als bei einem 500€ oder 1000€ Blitz, die man bei Godox eben auch bekommt.
Ich kaufe sowas deswegen ganz gerne im großen Fluss, und achte auch darauf, dass der große Fluß es selbst versendet. Dann ist nämlich auch deren Kundensupport Ansprechpartner für etwaige Reklamationen, und zumindest bei mir hieß das in den wenigen Fällen, wo ich mal mit denen zu tun hatte: innerhalb der ersten zwei Jahre Ersatzgerät oder Geld zurück.
Alternativ haben ein paar deutsche Onlinehändler eine begrenzte Auswahl an Godox-Produkten im Angebot, für die sie wohl auch Service bieten. Und in letzter Zeit hab ich auch einige lokale Fotofachhändler Godox ins Produktportfolio aufgenommen, vermutlich seit Cullmann offiziell den deutschen Vertrieb übernommen hat...
~ Mariosch