Hat jemand von euch ne Ahnung wie gut das kommt einen Blitz wie bspw. nen 430EX oder 430EZ auf die Kamera zu setzen? Bzw. kommt da überhaupt ein Signal aus der Kamera? Mir ist die Technik dahinter nicht ganz klar..
Das Signal kommt aus dem winzigen Koaxialstecker rechts unten an der Objektivplatte.
Nimm das entsprechende Kabel für Dein Blitzgerät (hast Du wahrscheinlich nicht), besorge Dir einen Adapter, so'n Würfel, den Du oben auf die Kamera in den Zubehörschuh stecken kannst, an dem das benötigte Kabel dran ist und wo oben drauf der Blitz eingeschoben werden kann, weil oben drauf ein Mittenkontakt ist (unnötig e Kosten, klobig, wackelig) oder hol' Dir vom Flohmarkt, bei einem Annoncenportal oder Versteigerungshaus einen handlichen Blitz für Batteriebetrieb mitsamt Kabel für wenig mehr als 'nen Euro wie hier (abgelaufen):
http://cgi.ebay.de/Agfa-Agfatronic-...räte_Zubehöhr_Blitzgeräte&hash=item1c1d05e583 oder hier, aktuell:
http://www.hood.de/auction/39061194/top-berotron-computerblitz-1400a.htm .
Hebel (V,X,M) auf "X" einstellen.
Verschlußzeit: wahrscheinlich ist Dein Prontor-SVS vollsynchronisiert für alle Zeiten, aber fang' den ersten Versuch mit 1/30 Sekunde an und achte auf nicht zuviel Umgebungslicht wg. der Dreissigstel, also probier's erstmal in der düsteren Wohnung.
Blende: Leitzahl des Blitzes dividiert durch die Meter. Also angenommen, als Leitzahl steht beim Blitz "22" dabei und das ist für 100 Asa (21 Din) geschrieben und Du habest auch tatsächlich einen 100-Asa-Film drin, und Dein Motiv ist 2 mtr. entfernt, dann ist 22 durch 2 gleich Blende 11. Bei hoher getäfelter Decke bzw. im Freien eine Blende besser nehmen, also Blende 8. Beim Leitzahlverfahren ist nämlich die Reflektion innerhalb von Wohnräumen bereits einbezogen.
Computerblitz: Fast alle Blitze, z.B. auch der National, den ich unlängst auf dem Flohmarkt als Sklavenblitz für meinen vorhandenen Sensorauslöser für 1 Euro mitnahm, lassen sich auf Computerblitz umstellen. Also Blitz auf Computerblitz gestellt, Blende irgendwo an der Tabelle/Einstellskala für die betreffende Filmempfindlichkeit abgelesen und dieselbe an der Kamera eingestellt, abdrücken. Wenn das Licht reicht, darf der Blitz hierbei auch indirekt gerichtet bzw. reflektiert werden, aber der Sensor muss auf das Motiv zeigen wie die Kamera.
Bei beabsichtigtem Mischlicht darfst Du die Kamera z.B. eine Blende weiter zudrehen, als für den Blitz zulässig wäre, und die Belichtungszeit dann entsprechend der Blende und vorhandenen Raumbeleuchtung wählen oder noch eine Blendenstufe knapper (also Belichtungsmesser sagt 1/15tel, nimm 1/30tel plus den Blitz). Die Methode: "Von jedem die Hälfte Licht dazunehmen" gilt für Computerblitz als auch für das Leitzahlverfahren.
Die Möglichkeit, durch Variation der Verschlußzeit zu mischen, ist der Vorteil der Vollsynchronisation.
Bei reiner Aufhellung z.B. am Tag bei Gegenlicht musst Du rumprobieren. Bei Blende 5.6 oder 8, der laut Belichtungsmesser genau dazu passenden Verschlußzeit und Schnappschussentfernungen wird der Blitz wahrscheinlich ausreichen, um Schatten aufzuhellen. (Gegensatz: Bei Blende 16 und einem 10 mtr. entfernten Motiv am sonnigen Tag wird man nie merken, dass eine Blitzaufhellung der Schatten versucht wurde). Auch diese Möglichkeit ist wieder ein Vorteil der Vollsynchronisation beim Zentralverschluß, denn Du willst drei Sachen: blitzen; eine nicht allzu dunkle Blende, z.B. 5.6, trotz hellen Tageslichtes wählen; und daher musst Du eine kurze Zeit einstellen können, damit nicht das Tageslicht zu einer Überbelichtung von allem führt.
Es ist wohl klar geworden, dass meiner Meinung nach sich die Anschaffung eines alten Blitzgerätchens und das Experimentieren mit der Analogkamera für Dich sehr lohnt. Erst damit verinnerlichst Du die ganzen Zusammenhänge und Möglichkeiten, während andere ohne das locker fünfzigmal so teure TTL-dedicated-Computerblitzgeraffels hilflos sind ;-) .