Es geht mir nicht um eine Kaufentscheidung. Es ging mir wirklich nur um den Vergleich der Beiden. Der Hintergrund war/ist, ich habe eine 600D + 18-55mm Objektiv, was ja nicht schlecht sein soll und ein billiges Sigma 70- 300mm und eigentlich wenig Ahnung. Seit ca. 2 Jahren bemühe ich mich dazu zu lernen. Mich faszinieren Flugfotos! Habe mich auch ab und zu daran versucht, das Ergebnis war bescheiden. Unter 1000 super schlechten, war vielleicht ein weniger schlechtes.

Eine Bekannte, null Erfahrung hat sich für ihre Afrikareise eine D 90 einreden lassen und bringt scharfe Vogelfotos mit!

Brachte mich natürlich ins Grübeln. Und es stellte sich mir die Frage, bemühe ich mich vergeblich? Oder gibts in Afrika einfach schärfere Vögel?
Lass Dich nicht ins Grübeln bringen. Vor dem Kauf einer neuen Kamera solltest Du etwas Übung haben und wissen, was Du brauchst und kannst.
Bei der Vogelfotografie kommt es mMn auf zwei wesentliche Gegebenheiten an: Ein Objektiv, das schnell genug ist, und viel Übung beim Fotografen.
Eine neue Kamera wird Dir mMn gerade bei einem begrenzten Budget fast gar nichts bringen. Ich persönlich fand selbst am Strand (bei Tag) das Tamron 70-300 am Crop teilweise zu kurz für Möwen!
ich würde mir eine Stelle suchen, an der sich viele Vögel präsentieren, jetzt z.B. Krähen auf Feldern oder Dächern und einfach mal üben.
Natürlich werden viele Fotos nichts werden, schließlich fotografierst Du Lebewesen, die nicht fotografiert werden wollen, weiter von Dir entfernt sind und das ohne optimale Bedingungen (der Hintergrund ist z.B. auf einem abgeernteten Feld oder auf einem alten Hausdach nicht so interessant). Und vermutlich ist hierfür selbst ein 70-300 noch weit zu kurz, um Einzelportraits zu schießen so dass Du immer mehrere andere störende Krähen im Bild haben wirst.
Konzentriere Dich dann auf
ein Ziel, z.B. eine Landung, einen Start, einen Streit, Fressen und mache so viele Bilder davon wie möglich - nicht nur an einem Tag. Davon behältst Du nach und nach Bilder mit immer strenger werdenden Kriterien und verfeinerst so Deine Ansprüche. Und eben auch Deine Übung!
Fange mit irgendwelchen Vögeln an, die überall zu finden sind, neben Krähen und Möwen wären auch Stadttauben interessant. Das Gemeine ist, dass diese Tierchen meisten langweilig auf dem Boden rumlaufen - Du musst also warten, bis sich ein schönes Einzelprotrait ergibt. eine interessante (Ab-) Flugszene etc.
Der Hintergrund muss stimmen. Es sollten keine Beine von Menschen im Bild sein (oder vielleicht gerade, falls das Deine Absicht war). Usw. Verfeinere die Ansprüche und Ideen, verfeinere Dein Können, diese Ideen umzusetzen - und erst wenn Du das bei den immer präsenten Vögeln sehr gut kannst und einige interessante Bilder gesammelt hast, würde ich über den Neukauf von Ausrüstung (lichtstärkeres oder längeres Objektiv, neue Kamera) nachdenken. Denn dann weißt Du, wie Du vorgehen musst, obwohl Du mit dem neuen Equipment auch wieder von vorne lernen musst, falls Du etwa schwer zu entdeckende Vögel auf Bäumen etc. fotografieren willst (Äste im Weg, Umgang mit dem langen Objektiv, Vögel finden etc.).
Nimm doch mal Deine Bekannte zu solchen einfach zu findenden Vögeln mit und mache Fotos - mit Deiner Kamera, mit ihrer Kamera, tauscht Tipps und Ideen aus, vergleiche Eure Bilder, Eure Ansätze beim Fotografieren etc.
LG
Frederica
PS
Es gibt auch in Deutschland immer mal wieder Kurse über Vogelfotografie. Versuche doch mal, so einen Kurs zu finden!