Wackelpudding3000
Themenersteller
Schönen Tag allesamt!
Für viele Hobbyfotografen (abgesehen von denen, die nicht gefragt werden oder es prinzipiell ablehnen) kommt unweigerlich das erste Mal, daß sie gebeten werden, eine Hochzeit zu fotografieren. Bei mir war es gestern so weit. Über drei Ecken wurde ich angefragt, die Trauung mit anschließender Feier und Restaurantbesuch fotografisch zu begleiten (... das wäre super, wenn du das machen könntest ... das Paarshooting letzten Samstag im Lietzenseepark war richtig klasse ... die beiden waren von den Fotos total hin und weg ...
)
Zuerst war ich davon gar nicht begeistert, weil ich erst am Sonntag spät abends aus Köln zurückgekommen bin, habe mich aber dann doch breitschlagen lassen ... ein üppiges Taschengeld hatte man mir ja auch zugesagt, und aufgrund eines leider nötigen Kaufs eines gebrauchten KFZ (auf der Fahrt nach Köln ist mir zwei Kilometer vor dem Wuppertaler Kreuz der Motor verreckt ...
) kommt es mir gegenwärtig auch gelegen
...
Bewaffnet mit 6D, 760D sowie 28-75mm 2.8, 70-200mm 2.8, 50mm 1.8 und 35mm 2.0 habe ich mich sodann in die Schlacht gestürzt. Das 70-200er kam nicht zum Einsatz, weil die Räumlichkeiten doch eher klein waren und eine Telebrennweite nicht erforderlich war. So weit, so gut ... um 13.30 Uhr haben wir uns dann vor der Hochzeitsvilla am Teltower Damm getroffen. Um 14 Uhr sollte es losgehen – Zeit für ein paar Probefotos. Perfektes Wetter – Sonne, ein paar Wölkchen und 28 Grad! Hinzufügen möchte ich noch, daß es sich um eine muslimische Hochzeit handelte.
Nun sollte die Trauung auch per Video festgehalten werden. Die Standesbeamtin fragte auch gleich, wer die Fotos macht. So durfte ich als erster in das Trauungszimmer und konnte das Stativ mit Camcorder aufbauen. Aber irgendwas geht immer schief – als das Brautpaar das Zimmer betrat, mogelte sich ein Kleinkind vorbei, rannte an mir vorbei und warf das Stativ um ...
Geistesgegenwärtig konnte ich mit einem beherzten Griff den Aufprall des Camcorders auf dem Boden verhindern.
Dann ein paar Fotos von der Hochzeitsgemeinschaft, dem Brautpaar usw. Jawort, Ringtausch etc. fotografisch festgehalten. Als er seiner Braut den Ring auf den Finger schob, hatte ich freie Sicht. Sie aber hatte Probleme, den Ring auf seinen Finger zu schieben. Dabei beugte sie sich vor, die Sicht war verdeckt, und bevor ich mir eine andere Position suchen konnte, war es auch schon vorbei. Schade, aber ich konnte nichts machen.
Danach kam das Paarshooting, welches ursprünglich im Lietzenseepark (es ist sehr schön dort und wie geschaffen für ein Brautpaar-Shooting) geplant war. Aus zeitlichen Gründen war das leider nicht möglich, so daß der nahe gelegene Grunewald herhalten mußte. Na ja, bei hochstehender Sonne im Wald war das gar nicht so einfach, aber ich gab mein Bestes! Leider mußte alles schnell gehen, und ich war mit dem Ergebnis auch nicht so zufrieden. Das Brautpaar allerdings gab sich nach einer Schnelldurchsicht via Kameradisplay hochzufrieden! Gut, daß fotografische Laien so leicht zufriedenzustellen sind ...
Dann ging es weiter zur Feier. Da die ganze Planung der Hochzeit etwas chaotisch war, wurde ich gebeten, das Hochzeitspaar dorthin mitzunehmen. Ich bot der Braut den Beifahrersitz an, woraufhin der Bräutigam allerdings intervenierte, er wollte mit seiner frisch angetrauten Ehegattin auf der Rückbank Platz nehmen. War mir auch recht.
In Kreuzberg hatten die beiden einen kleinen Theaterraum für die Feier angemietet. Da dort nichts vorbereitet war, bin ich mit dem Bräutigam in einen türkischen Supermarkt gegangen, um dort Gebäck, Snacks und Säfte für die Feier zu besorgen. Der Theaterraum selbst war recht düster mit Spots an der Decke. Der Bräutigam wünschte kein Blitzlicht wegen der anwesenden Kinder und weil das generell störend ist. Wieder versuchte ich, mein Bestes zu geben. So weit, so gut.
Danach ging es noch nach Pankow in ein italienisches Restaurant. Allerdings arbeiten dort wohl afghanische Köche und Küchenhelfer, die das Essen für die Hochzeitsgesellschaft vorbereiteten, so daß afghanische Gerichte serviert wurden. Leider dauerte das Kochen über zwei Stunden – kurz nach 20 Uhr war ich dort, aber serviert wurde erst ca. 22.15 Uhr ... das war schon nervig, aber gut. Das Essen war gewöhnungsbedürftig, eine schöne Pizza oder ein leckeres Pastagericht wären mir lieber gewesen. Aber man kann sich das halt nicht aussuchen.
In dem Gastraum war es heiß und stickig, ich war mehr oder weniger komplett vollgeschwitzt. Glücklicherweise durfte ich mir zwischendurch ein schönes, eiskaltes Hefeweizen bestellen, das hat mich echt gerettet!
Nach dem Essen und als der Hochzeitstag gegen Mitternacht ausklang, wollte ich mich dann doch auf den Heimweg machen, weil ich auch ziemlich fertig war. Allerdings wollte der Bräutigam noch ein paar Gruppenfotos mit seinen afghanischen Freunden. Okay ... nur wollten die erst noch komplett die Tische abräumen und dann noch saubermachen. Da habe ich interveniert, daß ich doch ziemlich fertig bin und nach Hause möchte – fünf Minuten später waren die Fotos im Kasten. Geht doch! Eine kleine Panne gab es dennoch ... ich mußte etwas zurücktreten wegen des Bildausschnitts – dabei stand das kleine Mädchen (das bereits das Stativ umgerissen hatte) hinter mir und ich bin ihr auf den Fuß getreten ... meiner Treu, war das ein Gebrüll ...
Aber ein paar Minuten später war alles wieder gut!
Mein Resümee ... es war eine schöne Erfahrung und ich würde es wieder tun. Am wichtigsten ist mir, daß die beiden den schönsten Tag im Leben unbeschwert genießen konnten und daß ihnen die Fotos gefallen. Ich habe den beiden schon mal 10 schnell bearbeitete Fotos übermittelt, sie waren voll des Lobes.
Was würde ich beim nächsten Mal anders machen? Auf jeden Fall eine intensive Vorbesprechung, wie sich die beiden verhalten sollen, damit z.B. so ein Faux pas wie beim Ringtausch nicht wieder vorkommt. Dazu muß ich sagen, daß der Bräutigam in seinem Verhalten doch eher dominant war und auf gewisse Hinweise von mir, z.B. was Positionierung und Gestik etc. betrifft, überhaupt nicht eingegangen ist. Also blieb mir nur übrig, aus den sich ergebenden Situationen das Beste zu machen ... war gar nicht so einfach.
Was habt ihr auf eurer ersten Hochzeit für Erfahrungen gemacht? War das Brautpaar mit den Fotos zufrieden? Was für Pannen gab es? Würdet ihr es wieder tun? Falls nein, warum nicht?
Für viele Hobbyfotografen (abgesehen von denen, die nicht gefragt werden oder es prinzipiell ablehnen) kommt unweigerlich das erste Mal, daß sie gebeten werden, eine Hochzeit zu fotografieren. Bei mir war es gestern so weit. Über drei Ecken wurde ich angefragt, die Trauung mit anschließender Feier und Restaurantbesuch fotografisch zu begleiten (... das wäre super, wenn du das machen könntest ... das Paarshooting letzten Samstag im Lietzenseepark war richtig klasse ... die beiden waren von den Fotos total hin und weg ...

Zuerst war ich davon gar nicht begeistert, weil ich erst am Sonntag spät abends aus Köln zurückgekommen bin, habe mich aber dann doch breitschlagen lassen ... ein üppiges Taschengeld hatte man mir ja auch zugesagt, und aufgrund eines leider nötigen Kaufs eines gebrauchten KFZ (auf der Fahrt nach Köln ist mir zwei Kilometer vor dem Wuppertaler Kreuz der Motor verreckt ...


Bewaffnet mit 6D, 760D sowie 28-75mm 2.8, 70-200mm 2.8, 50mm 1.8 und 35mm 2.0 habe ich mich sodann in die Schlacht gestürzt. Das 70-200er kam nicht zum Einsatz, weil die Räumlichkeiten doch eher klein waren und eine Telebrennweite nicht erforderlich war. So weit, so gut ... um 13.30 Uhr haben wir uns dann vor der Hochzeitsvilla am Teltower Damm getroffen. Um 14 Uhr sollte es losgehen – Zeit für ein paar Probefotos. Perfektes Wetter – Sonne, ein paar Wölkchen und 28 Grad! Hinzufügen möchte ich noch, daß es sich um eine muslimische Hochzeit handelte.
Nun sollte die Trauung auch per Video festgehalten werden. Die Standesbeamtin fragte auch gleich, wer die Fotos macht. So durfte ich als erster in das Trauungszimmer und konnte das Stativ mit Camcorder aufbauen. Aber irgendwas geht immer schief – als das Brautpaar das Zimmer betrat, mogelte sich ein Kleinkind vorbei, rannte an mir vorbei und warf das Stativ um ...

Dann ein paar Fotos von der Hochzeitsgemeinschaft, dem Brautpaar usw. Jawort, Ringtausch etc. fotografisch festgehalten. Als er seiner Braut den Ring auf den Finger schob, hatte ich freie Sicht. Sie aber hatte Probleme, den Ring auf seinen Finger zu schieben. Dabei beugte sie sich vor, die Sicht war verdeckt, und bevor ich mir eine andere Position suchen konnte, war es auch schon vorbei. Schade, aber ich konnte nichts machen.
Danach kam das Paarshooting, welches ursprünglich im Lietzenseepark (es ist sehr schön dort und wie geschaffen für ein Brautpaar-Shooting) geplant war. Aus zeitlichen Gründen war das leider nicht möglich, so daß der nahe gelegene Grunewald herhalten mußte. Na ja, bei hochstehender Sonne im Wald war das gar nicht so einfach, aber ich gab mein Bestes! Leider mußte alles schnell gehen, und ich war mit dem Ergebnis auch nicht so zufrieden. Das Brautpaar allerdings gab sich nach einer Schnelldurchsicht via Kameradisplay hochzufrieden! Gut, daß fotografische Laien so leicht zufriedenzustellen sind ...

Dann ging es weiter zur Feier. Da die ganze Planung der Hochzeit etwas chaotisch war, wurde ich gebeten, das Hochzeitspaar dorthin mitzunehmen. Ich bot der Braut den Beifahrersitz an, woraufhin der Bräutigam allerdings intervenierte, er wollte mit seiner frisch angetrauten Ehegattin auf der Rückbank Platz nehmen. War mir auch recht.
In Kreuzberg hatten die beiden einen kleinen Theaterraum für die Feier angemietet. Da dort nichts vorbereitet war, bin ich mit dem Bräutigam in einen türkischen Supermarkt gegangen, um dort Gebäck, Snacks und Säfte für die Feier zu besorgen. Der Theaterraum selbst war recht düster mit Spots an der Decke. Der Bräutigam wünschte kein Blitzlicht wegen der anwesenden Kinder und weil das generell störend ist. Wieder versuchte ich, mein Bestes zu geben. So weit, so gut.
Danach ging es noch nach Pankow in ein italienisches Restaurant. Allerdings arbeiten dort wohl afghanische Köche und Küchenhelfer, die das Essen für die Hochzeitsgesellschaft vorbereiteten, so daß afghanische Gerichte serviert wurden. Leider dauerte das Kochen über zwei Stunden – kurz nach 20 Uhr war ich dort, aber serviert wurde erst ca. 22.15 Uhr ... das war schon nervig, aber gut. Das Essen war gewöhnungsbedürftig, eine schöne Pizza oder ein leckeres Pastagericht wären mir lieber gewesen. Aber man kann sich das halt nicht aussuchen.
In dem Gastraum war es heiß und stickig, ich war mehr oder weniger komplett vollgeschwitzt. Glücklicherweise durfte ich mir zwischendurch ein schönes, eiskaltes Hefeweizen bestellen, das hat mich echt gerettet!

Nach dem Essen und als der Hochzeitstag gegen Mitternacht ausklang, wollte ich mich dann doch auf den Heimweg machen, weil ich auch ziemlich fertig war. Allerdings wollte der Bräutigam noch ein paar Gruppenfotos mit seinen afghanischen Freunden. Okay ... nur wollten die erst noch komplett die Tische abräumen und dann noch saubermachen. Da habe ich interveniert, daß ich doch ziemlich fertig bin und nach Hause möchte – fünf Minuten später waren die Fotos im Kasten. Geht doch! Eine kleine Panne gab es dennoch ... ich mußte etwas zurücktreten wegen des Bildausschnitts – dabei stand das kleine Mädchen (das bereits das Stativ umgerissen hatte) hinter mir und ich bin ihr auf den Fuß getreten ... meiner Treu, war das ein Gebrüll ...

Mein Resümee ... es war eine schöne Erfahrung und ich würde es wieder tun. Am wichtigsten ist mir, daß die beiden den schönsten Tag im Leben unbeschwert genießen konnten und daß ihnen die Fotos gefallen. Ich habe den beiden schon mal 10 schnell bearbeitete Fotos übermittelt, sie waren voll des Lobes.

Was würde ich beim nächsten Mal anders machen? Auf jeden Fall eine intensive Vorbesprechung, wie sich die beiden verhalten sollen, damit z.B. so ein Faux pas wie beim Ringtausch nicht wieder vorkommt. Dazu muß ich sagen, daß der Bräutigam in seinem Verhalten doch eher dominant war und auf gewisse Hinweise von mir, z.B. was Positionierung und Gestik etc. betrifft, überhaupt nicht eingegangen ist. Also blieb mir nur übrig, aus den sich ergebenden Situationen das Beste zu machen ... war gar nicht so einfach.
Was habt ihr auf eurer ersten Hochzeit für Erfahrungen gemacht? War das Brautpaar mit den Fotos zufrieden? Was für Pannen gab es? Würdet ihr es wieder tun? Falls nein, warum nicht?
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