Hasenherz
Themenersteller
Hallo zusammen,
nachdem ich hier auch schon einige (zum Teil längere) Geschichten zum Thema "für Freunde/Bekannte/Verwandte ... oder deren Freunde/Bekannte/usw." gelesen habe und mir eine Meinung bilden konnte, durfte ich auch gleich Gelerntes zeitnah anwenden und bin erleichtert über den Ausgang.
Aber fangen wir vorne an.
Ich wurde vor einiger Zeit von der entfernten (angeheirateten) Verwandschaft gefragt, ob ich nicht auf der Hochzeit von Bekannten Hochzeitsfotos machen könnte. Man sprach hier von einem "Auftrag", welcher sicher weitere nach sich ziehen würde, da dort wohl so langsam alles im heiratsfähigen (bzw. -willigen) Alter ist.
Einem kleinen Nebenverdienst nicht abgeneigt (ja, die Sache mit der Gewinnabsicht hätte ich nicht außer Acht gelassen) sagte ich erstmal formlos zu und man verabredete, sich zu gegebener Zeit über Details zu unterhalten.
Keine 2 Tage später (also nach mündlicher Erteilung des "Auftrags") meldete sich die nicht ganz so entfernte Verwandschaft und meinte, dass man als nicht-Profi und um den Einstieg besser gestalten zu können, doch nur eine kleinere Gage fordern dürfe.
Ich hatte sowieso nicht vor, überzogene Summen zu fordern, diskutierte aber gerne mit über eine andere Fotografin einer kürzlich besuchten Hochzeit, welche Trauung wie Feier für läppische €150,- fotografiert hat.
Die Bilder wurden im Nachhinein von allen kritisiert, da überhaupt keine Überarbeitung stattgefunden hat (bei dem Preis kein Wunder!). Rote Augen, schiefe Bilder und alle Unscharfen ... alles auf 2 CDs.
Aber gut. Man versuchte mich davon zu überzeugen, dass €150,- wohl das Äußerste wären. Ich vertrat die Meinung, dass Arbeit und Leistung (auch weniger professionelle) ihren Preis hätten und merkte an, wieviel Arbeit für 1 Stunde Fotografieren noch anfallen könne. Tage passierte nichts mehr.
Hier gilt es noch anzumerken, dass die entfernte Verwandschaft dem Brautpaar den Fotografen (ich nenne mich einfach mal so) bzw. dessen Resultate schenken wollte, da das Brautpaar in Ermangelung finanzieller Mittel kein Geld für jemanden mit einer besseren Kamera als der eines Handys hat.
Man mache schon ein größeres (!!) Geldgeschenk, die Fotos sollten noch das Schmankerl obendrauf sein.
Ich schrieb dann eine eMail mit noch zu klärenden Details. In dieser eMail erfragte ich grundsätzliches (hier nur in Kürze) wie beispielsweise die voraussichtliche Dauer (nur Trauung, vor der Kirche, etc), die Art der Aufnahmen (gestellt, Paar- Gruppen- usw, Dokumentation, Detailaufnahmen), Details bzgl einer stimmigen Nachbearbeitung wie der Ausgabe oder Präsentation der Ergebnisse.
Dann wagte ich es, nach dem finanziellen Rahmen zu fragen und ob im Budget auch eventuelle Folgekosten für Fotobücher oder Mappen vorgesehen seien.
..... eine Woche lang keine Reaktion.
Dann kam, wer hätte es gedacht, eine flüchtige Andeutung aus Richtung der etwas näheren Verwandschaft.
Man ging davon aus, mir eine einmalige Gelegenheit bieten zu können indem man mich auf dieser Hochzeit _üben_ ließe. Das soll wohl genug der Ehre sein, als dass man sich das durch den schnöden Mammon kaputt machen sollte. Denkt an die lukrativen Folgeaufträge ^^
Es sei ja auch bis dato nie die Rede einer Aufwandsentschädigung gewesen. Das vorher nur von einem "Auftrag" bzw. "Job" gesprochen wurde, ward nie mehr erwähnt. Plötzlich sei jedoch auch schon immer klar gewesen, dass sowohl die Trauung, als auch die komplette anschließende Feier fotografiert werden solle. Dauer >8 Stunden.
Es kommt noch besser, man wollte mich zwar in keinster Weise für meine Mühen entlohnen, hätte aber den anderen erzählt, wieviel man für mich ausgegeben hätte (beliebigen Betrag hier denken) ... damit andere (ja, die "Folgeaufträge") später wüssten woran sie sind und ich dann bezahlt würde.
Ich, immer noch nichts vom eigentlichen Auftraggeber gehört, eine erneute eMail geschrieben.
Und hier möchte ich diesem Forum danken
Ich schrieb, dass meine Leistung einen gewissen Wert habe, ich mir nach Vorstellungen der Auftraggeber einen entsprechenden Preis kalkuliert und ihn anschließend auf ein für beide Seiten faires Niveau in Form eines Freundschaftspreises gebracht hätte.
Ferner meinte ich, dass ich -sofern ich denn üben wollte- mit Zeit, Ort, Dauer etc selbst vorgeben würde und dieses nicht unter einem entsprechenden Druck von Auftraggebern, Brautpaar und Gästen machen würde.
Ich beendete meine eMail mit den Worten, dass ich auf dieser Hochzeit keine Fotos machen werde. Punkt, Ende, Aus.
Dann passierte wieder nichts ... bis heute.
Eine schlichte Ein-Zeilen-Antwort per eMail mit dem Inhalt:
"Vergiss es, das ist uns zu kompliziert!" (mir Ausrufungszeichen)
Die (entfernteren) verwandschaftlichen Verhältnisse sind jetzt sicher etwas unterkühlt, aber mein Gewissen könnte reiner nicht sein.
Ich war nah dran den üblichen Fehler zu begehen und einzuknicken (ist ja für die Verwandschaft) ... aber das war es in diesem Fall ja nur vordergründig. Und zu solchen ... kann man eigentlich Konditionen sagen? ... nein danke. Ich hoffe zumindest einem, der mal in einer ähnlichen Situation sein wird, in Erinnerung zu bleiben damit auch er/sie rechtzeitig die Notbremse ziehen kann.
Wie solche Dinge enden können konnte man hier ja schon zu Hauf lesen.
Jetzt müssen sie sich doch jemand anderen suchen ... für lau ... aber es sind ja noch etwas über 2 Monate Zeit.
Mir geht's gut, ich wollte das nur mal berichten
nachdem ich hier auch schon einige (zum Teil längere) Geschichten zum Thema "für Freunde/Bekannte/Verwandte ... oder deren Freunde/Bekannte/usw." gelesen habe und mir eine Meinung bilden konnte, durfte ich auch gleich Gelerntes zeitnah anwenden und bin erleichtert über den Ausgang.
Aber fangen wir vorne an.
Ich wurde vor einiger Zeit von der entfernten (angeheirateten) Verwandschaft gefragt, ob ich nicht auf der Hochzeit von Bekannten Hochzeitsfotos machen könnte. Man sprach hier von einem "Auftrag", welcher sicher weitere nach sich ziehen würde, da dort wohl so langsam alles im heiratsfähigen (bzw. -willigen) Alter ist.
Einem kleinen Nebenverdienst nicht abgeneigt (ja, die Sache mit der Gewinnabsicht hätte ich nicht außer Acht gelassen) sagte ich erstmal formlos zu und man verabredete, sich zu gegebener Zeit über Details zu unterhalten.
Keine 2 Tage später (also nach mündlicher Erteilung des "Auftrags") meldete sich die nicht ganz so entfernte Verwandschaft und meinte, dass man als nicht-Profi und um den Einstieg besser gestalten zu können, doch nur eine kleinere Gage fordern dürfe.
Ich hatte sowieso nicht vor, überzogene Summen zu fordern, diskutierte aber gerne mit über eine andere Fotografin einer kürzlich besuchten Hochzeit, welche Trauung wie Feier für läppische €150,- fotografiert hat.
Die Bilder wurden im Nachhinein von allen kritisiert, da überhaupt keine Überarbeitung stattgefunden hat (bei dem Preis kein Wunder!). Rote Augen, schiefe Bilder und alle Unscharfen ... alles auf 2 CDs.
Aber gut. Man versuchte mich davon zu überzeugen, dass €150,- wohl das Äußerste wären. Ich vertrat die Meinung, dass Arbeit und Leistung (auch weniger professionelle) ihren Preis hätten und merkte an, wieviel Arbeit für 1 Stunde Fotografieren noch anfallen könne. Tage passierte nichts mehr.
Hier gilt es noch anzumerken, dass die entfernte Verwandschaft dem Brautpaar den Fotografen (ich nenne mich einfach mal so) bzw. dessen Resultate schenken wollte, da das Brautpaar in Ermangelung finanzieller Mittel kein Geld für jemanden mit einer besseren Kamera als der eines Handys hat.
Man mache schon ein größeres (!!) Geldgeschenk, die Fotos sollten noch das Schmankerl obendrauf sein.
Ich schrieb dann eine eMail mit noch zu klärenden Details. In dieser eMail erfragte ich grundsätzliches (hier nur in Kürze) wie beispielsweise die voraussichtliche Dauer (nur Trauung, vor der Kirche, etc), die Art der Aufnahmen (gestellt, Paar- Gruppen- usw, Dokumentation, Detailaufnahmen), Details bzgl einer stimmigen Nachbearbeitung wie der Ausgabe oder Präsentation der Ergebnisse.
Dann wagte ich es, nach dem finanziellen Rahmen zu fragen und ob im Budget auch eventuelle Folgekosten für Fotobücher oder Mappen vorgesehen seien.
..... eine Woche lang keine Reaktion.
Dann kam, wer hätte es gedacht, eine flüchtige Andeutung aus Richtung der etwas näheren Verwandschaft.
Man ging davon aus, mir eine einmalige Gelegenheit bieten zu können indem man mich auf dieser Hochzeit _üben_ ließe. Das soll wohl genug der Ehre sein, als dass man sich das durch den schnöden Mammon kaputt machen sollte. Denkt an die lukrativen Folgeaufträge ^^
Es sei ja auch bis dato nie die Rede einer Aufwandsentschädigung gewesen. Das vorher nur von einem "Auftrag" bzw. "Job" gesprochen wurde, ward nie mehr erwähnt. Plötzlich sei jedoch auch schon immer klar gewesen, dass sowohl die Trauung, als auch die komplette anschließende Feier fotografiert werden solle. Dauer >8 Stunden.
Es kommt noch besser, man wollte mich zwar in keinster Weise für meine Mühen entlohnen, hätte aber den anderen erzählt, wieviel man für mich ausgegeben hätte (beliebigen Betrag hier denken) ... damit andere (ja, die "Folgeaufträge") später wüssten woran sie sind und ich dann bezahlt würde.
Ich, immer noch nichts vom eigentlichen Auftraggeber gehört, eine erneute eMail geschrieben.
Und hier möchte ich diesem Forum danken

Ich schrieb, dass meine Leistung einen gewissen Wert habe, ich mir nach Vorstellungen der Auftraggeber einen entsprechenden Preis kalkuliert und ihn anschließend auf ein für beide Seiten faires Niveau in Form eines Freundschaftspreises gebracht hätte.
Ferner meinte ich, dass ich -sofern ich denn üben wollte- mit Zeit, Ort, Dauer etc selbst vorgeben würde und dieses nicht unter einem entsprechenden Druck von Auftraggebern, Brautpaar und Gästen machen würde.
Ich beendete meine eMail mit den Worten, dass ich auf dieser Hochzeit keine Fotos machen werde. Punkt, Ende, Aus.
Dann passierte wieder nichts ... bis heute.
Eine schlichte Ein-Zeilen-Antwort per eMail mit dem Inhalt:
"Vergiss es, das ist uns zu kompliziert!" (mir Ausrufungszeichen)
Die (entfernteren) verwandschaftlichen Verhältnisse sind jetzt sicher etwas unterkühlt, aber mein Gewissen könnte reiner nicht sein.
Ich war nah dran den üblichen Fehler zu begehen und einzuknicken (ist ja für die Verwandschaft) ... aber das war es in diesem Fall ja nur vordergründig. Und zu solchen ... kann man eigentlich Konditionen sagen? ... nein danke. Ich hoffe zumindest einem, der mal in einer ähnlichen Situation sein wird, in Erinnerung zu bleiben damit auch er/sie rechtzeitig die Notbremse ziehen kann.
Wie solche Dinge enden können konnte man hier ja schon zu Hauf lesen.
Jetzt müssen sie sich doch jemand anderen suchen ... für lau ... aber es sind ja noch etwas über 2 Monate Zeit.
Mir geht's gut, ich wollte das nur mal berichten
