Ich habe mich wirklich lange und intensiv mit der R-d1 beschäftigt. An sich gefällt mir die Kamera ausgesprochen gut.
Auf der Pro Seite stehen für mich:
- Die allgemeine 'Arbeitsweise'. Sprich das manuelle Aufziehen, das wegklappen des Displays und die generell recht 'analoge', besser simple Bedienung. Da ich Messucher durch die M6 kennengelernt habe, gefällt mir das ausgesprochen gut.
- Der allgemeine Bildlook ist recht 'analog'. Soll heißen: Nicht so clean und steril, sondern mit (schönem) Rauschen schon bei niedriger Iso und generell einfach anders.
Auf der Contra Seite stehen für mich:
- "nur" 6MP. Sollte eigentlich ja reichen, aber was, wenn man dann doch mal A3 oder größer drucken will?
- "nur" Aps-C, was an sich kein Problem ist, aber dank der beknackt gewählten Rahmen dann doch wieder murks ist, weil man eine Bildwirkung wie 35mm nicht ohne Aufstecksucher realisieren kann (Wobei angeblich die 24mm Objektive dem kompletten Sucher entsprechen. Dann wiederum geht einem aber der Vorteil eines Messuchers flöten.)
- Die Kamera im Vergleich zu einer M8/M9 recht groß zu sein scheint (Allerdings konnte ich die Kameras noch nie live vergleichen)
Was wären also die Alternativen?
-M8, die einen ähnlich einzigartigen Look hat, dabei aber dank dem 1,33x Crop manche Brennweiten besser nutzt (28 z.B.), außerdem einen 'schnelleren' Verschluss hat und eben eine Leica ist. Im allgemeinen die modernere Kamera. ABER zumindest das Kaffeefleckproblem, so es denn eines ist, kann nicht mehr gelöst werden und es kann durchaus zu Problemen kommen, wenn ohne Filter fotografiert wird . Der ganze Spaß ist dann etwa 400-500€ teurer als die R-D1.
-M9/M9P/M-E: Kleinbildsensor, voller Service von Leica, soweit ich weiß und generell eine geile Kamera. Aber: Für den Preis einer M9 gibt's mit etwas Glück schon eine M8 mit 40mm 'cron und 75mm Summarit. Die M9 selbstverständlich ohne Objektiv.
Wenn du es dir leisten kannst, dann los! Sofern man Messucher mag, kann man da nicht so richtig viel falsch machen.
Als neuere Leica gäbe es dann noch die M, aber da kann ich nichts zu sagen.
Eine Alternative Nummer 3 gibt es dann aber doch noch.
-M6 plus Reflecta RPS 7200. Wenn man den analogen Look und das Arbeiten mag (Wieso sonst willst du manuell neu spannen?), kann man doch gleich analog fotografieren und dann scannen. Mit etwas Glück kostet das obige Set auch nicht mehr als eine M8, aber man hat schonmal das Kleinbildformat.
Selbst entwickeln musst du ja noch nicht mal, je nach dem, was du für Filme nutzt.
Das Geld was du im Vergleich zur M9 sparst, kannst du für Filmmaterial nutzen.
Einzig der Zeitaufwand ist größer, so zumindest meine Erfahrungen.
EDIT: Wenn du durchschnittlich 10€ für Film und Entwicklung zahlst, kannst du für die Differenz M9/M6+Scanner ganze 5760 Bilder machen...
Egal wie du dich entscheidest, lass es uns bitte wissen!
