Die Erklärung, die ich mir selber so zurechtgelegt habe, sieht so aus, ist aber mit Vorsicht zu geniessen, kann auch gut fehlerhaft sein:
Da ist ein Würfel, eine Ecke Schwarz, von dort gehen 3 Kanten in Rot/Grün/Blau aus. Es ist undefiniert (und auch unwichtig), welches Rot genau, welches Gamma, ob das Sensoren von Eingabegeräten oder Leds von TFTs sind, das einzig klare ist 0=aus/keine Intensität, 100%=ein=volle Intensität. Alles, was irgendwie wahrnehmbar/darstellbar ist findet sich in dem Würfel.
Farbmodell:
Farbmodell ist das Koordinatensystem, mit dem man die Punkte in dem Würfel beschreibt. Also was Null ist und in welche Richtungen die Pfeile zeigen.
RGB ist trivial, fängt bei (0/0/0) an, und die Pfeile gehen entlang der Kanten des Würfels.
CMYK fängt bei (100/100/100), also Weiß an, CMY sind die 3 Kanten des Würfels da, und K zeigt in Richtung Schwarz.
HIS/HSL und so sind ungefähr ein Pfeil von Schwarz nach Weiß, ein Drehwinkel drumrum (=Farbton) und ein Abstand von der SW-Achse(=Sättigung).
YCbCr ist dem Lab sehr Ähnlich, hat eine Achse von Schwarz nach Grün-Weiß, eine Senkrechte zu der Achse Richtung Rot, eine weitere Senkrechte Richtung Gelb.
Rechnen kann man in den Farbmodellen zwar auch mit 120%/-20%/-20%, irgendwelchen Sinneseindrücken oder Lichtquellen entspricht das aber nicht. Normale Grafikprogramme können solche Werte nicht, nur mit Lab/HDR kann man ein bisschen über den Würfel hinausrechnen.
Probleme:
Mal angenommen, die Kanten des Würfels sollen die Empfindlichkeit der Sinneszellen beschreiben...
-Es ist unmöglich, mit Licht nur Grün zu reizen, ohne auch Rot oder Blau anzusprechen. Der Würfel hat also Stellen, die per Licht nicht erreichbar sind. (Man kann aber tief in einen Blitz gucken und dann ins dunkle sehen und blinzeln, da kann man dann auch sonst unmögliche Farben erzeugen)
-Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Sinneszellen, jeder hat quasi seinen persönlichen Würfel, in dem sich Farben an unterschiedlichen Stellen wiederfinden.
-Das Auge braucht ungefähr 4mal soviel Licht, um etwas doppelt so hell wahrzunehmen. Ist aber auch nicht einheitlich, und rechnet man das mit ein?
-Wo genau finden sich eigentlich gelbe Wellenlängen?
Farbraum:
In einem Farbraum sind Farben ordentlich definiert. Lab ist sowas wie der Über-Farbraum, alles, was ein Durchschnittsmensch an Farbe kennt findet sich in Lab an definierten Stellen wieder und die Farben haben auch gute Abstände voneinander. Das heisst nicht, daß nicht manche Menschen mehr Farben wahrnehmen können, als von Lab abgedeckt werden, aber die Welt lebt schon lange wunderbar damit. Innerhalb dieses Lab-Farbraums legt man jetzt andere, beschränktere Farbräume an, die beschreiben, was irgendwelche Sensoren aufnehmen, was ein Monitor so darstellen kann oder einfach so irgendwelche Farbräume, die praktisch sind. Deren Eigenschaften werden in Profilen gespeichert. Technische Geräte, die Farben auf diese Weise produzieren können, gibt es nicht, zum Darstellen oder Beschreiben wird mit den Profilen umgerechnet, immer von/nach Lab.