quintanaCGN
Themenersteller
Der Thread muss jetzt nicht unbedingt ins Esoterische abdriften, aber mir ist im Laufe der Jahre bei der Fotografie etwas verloren gegangen und ich würde es mir gerne zurück holen. Vielleicht hat ja jemand Tipps.
Früher, also vor 10-15 Jahren, war Fotografie für mich etwas, was ich bereits während des Aufnahmeprozesses richtig genießen konnte. Ich war - wahrscheinlich ohne es damals benennen zu können - viel achtsamer beim fotografieren, habe viel mehr Motive gesehen, hatte viel mehr Spaß bereits beim Fotografieren selbst.
Dann wurde der Blick immer selektiver, mit zunehmender Erfahrung, welche Motive in der Vergangenheit funktioniert haben und welche nicht. Gleichzeitig wurden meine Kameras technisch immer perfekter und auch mein eigener Anspruch an meine Fotos. In den vergangenen Urlauben habe ich einige Fotos gemacht, die sich jetzt sehr gut als Hintergrundbild auf meinem 4K-Monitor machen oder ausgedruckt auf großer Leinwand an der Wand hängen. Das ist auch alles gut und ich möchte das nicht missen und doch ist beim Fotografieren selbst eine gewisse Leere entstanden.
Der eigene Anspruch auf Perfektion hat den Entdeckergeist verdrängt, die Neugier auf einfach mal etwas auszuprobieren, selbst wenn Equipment und/oder Fähigkeiten kein perfektes Resultat versprechen. Gleichzeitig frustriert der eigene hohe Anspruch an sich selbst auch, da es immer Fotografen gibt, die ich für talentierter halte, sei es nun was ihr Auge für Motive oder ihr Talent für EBV angeht.
Mittlerweile geht das schon so weit, dass ich die Fotografie teilweise als "Bürde" empfinde. Man schleppt das technisch nahezu perfekte Equipment im Urlaub immer mit, also muss ja zwangsläufig auch etwas Tolles dabei als Resultat herumkommen, so mein Gedankengang, bei dem ich mich oft erwische. Von dem eigentlichen Akt des Fotografierens fühle ich mich dabei oft regelrecht entfremdet. So technisch sinnvoll ein elektronischer Sucher z.B. auch sein mag, so fühlt er sich manchmal an wie eine Barriere zwischen dem Motiv und mir. So grandios die Bildqualität meiner Z7 auch ist, so frustrierend ist es oft, am Ende doch bestenfalls mittelmäßige Fotos damit zu machen.
Also was tun, um aus dieser Entwicklung wieder herauszukommen? Was tun, um wieder wirklich Freude am Fotografieren zu haben? Achtsam dabei zu sein und das wieder als den inspirierenden, erholenden und somit irgendwie auch meditativen Prozess wieder erleben zu können?
Ist es nur mein Mindset, das sich ändern muss? Oder würde eine bewusst imperfekte Kamera zumindest unterstützend wirken können? Oder sollte ich den Prozess neu denken? Vielleicht lieber bereits das JPEG in der Kamera zum Zeitpunkt der Aufnahme optimal hinbekommen anstatt später am Rechner das RAW so lange bearbeiten, bis ich frustriert feststelle, dass das Foto über ein mittelmäßiges Andenkenbild nicht hinaus kommen wird?
Ich bin ratlos und gleichermaßen frustriert, weil es sich irgendwie um so ein "Erste Welt Problem" zu handeln scheint. Denn je mehr technische Perfektion im Überfluss vorhanden war, desto weniger Spaß hatte ich, wobei ich nicht beantworten kann, ob es nun wirklich auf die immer bessere Technik zu schieben ist oder einfach der achtsame "Entdeckergeist" im Laufe der Zeit verloren gegangen ist.
Ein gewichtiger Faktor ist auf jeden Fall auch das Aufkommen der Handyfotografie, denke ich. Vor 10-15 Jahren hatte ich entweder gar kein Smartphone oder nur eins mit einer grottigen Kamera. Zur großen Kamera gab es also ohnehin kaum eine Alternative. Das ist jetzt anders. Heute machen Smartphones oft richtig brauchbare Fotos und zumindest solange die Festbrennweite des Handys dem Motiv halbwegs gerecht wird, fotografiere ich oft unachtsam einfach im Vorbeigehen - die Rechenpower des Handys wird es schon irgendwie so hinbiegen, dass es zumindest als Andenken ganz brauchbar aussehen wird.
Vielleicht geht es ja anderen hier ähnlich und vielleicht hat der ein oder andere sogar eine Lösung dafür gefunden, die er hier teilen mag.
Früher, also vor 10-15 Jahren, war Fotografie für mich etwas, was ich bereits während des Aufnahmeprozesses richtig genießen konnte. Ich war - wahrscheinlich ohne es damals benennen zu können - viel achtsamer beim fotografieren, habe viel mehr Motive gesehen, hatte viel mehr Spaß bereits beim Fotografieren selbst.
Dann wurde der Blick immer selektiver, mit zunehmender Erfahrung, welche Motive in der Vergangenheit funktioniert haben und welche nicht. Gleichzeitig wurden meine Kameras technisch immer perfekter und auch mein eigener Anspruch an meine Fotos. In den vergangenen Urlauben habe ich einige Fotos gemacht, die sich jetzt sehr gut als Hintergrundbild auf meinem 4K-Monitor machen oder ausgedruckt auf großer Leinwand an der Wand hängen. Das ist auch alles gut und ich möchte das nicht missen und doch ist beim Fotografieren selbst eine gewisse Leere entstanden.
Der eigene Anspruch auf Perfektion hat den Entdeckergeist verdrängt, die Neugier auf einfach mal etwas auszuprobieren, selbst wenn Equipment und/oder Fähigkeiten kein perfektes Resultat versprechen. Gleichzeitig frustriert der eigene hohe Anspruch an sich selbst auch, da es immer Fotografen gibt, die ich für talentierter halte, sei es nun was ihr Auge für Motive oder ihr Talent für EBV angeht.
Mittlerweile geht das schon so weit, dass ich die Fotografie teilweise als "Bürde" empfinde. Man schleppt das technisch nahezu perfekte Equipment im Urlaub immer mit, also muss ja zwangsläufig auch etwas Tolles dabei als Resultat herumkommen, so mein Gedankengang, bei dem ich mich oft erwische. Von dem eigentlichen Akt des Fotografierens fühle ich mich dabei oft regelrecht entfremdet. So technisch sinnvoll ein elektronischer Sucher z.B. auch sein mag, so fühlt er sich manchmal an wie eine Barriere zwischen dem Motiv und mir. So grandios die Bildqualität meiner Z7 auch ist, so frustrierend ist es oft, am Ende doch bestenfalls mittelmäßige Fotos damit zu machen.
Also was tun, um aus dieser Entwicklung wieder herauszukommen? Was tun, um wieder wirklich Freude am Fotografieren zu haben? Achtsam dabei zu sein und das wieder als den inspirierenden, erholenden und somit irgendwie auch meditativen Prozess wieder erleben zu können?
Ist es nur mein Mindset, das sich ändern muss? Oder würde eine bewusst imperfekte Kamera zumindest unterstützend wirken können? Oder sollte ich den Prozess neu denken? Vielleicht lieber bereits das JPEG in der Kamera zum Zeitpunkt der Aufnahme optimal hinbekommen anstatt später am Rechner das RAW so lange bearbeiten, bis ich frustriert feststelle, dass das Foto über ein mittelmäßiges Andenkenbild nicht hinaus kommen wird?
Ich bin ratlos und gleichermaßen frustriert, weil es sich irgendwie um so ein "Erste Welt Problem" zu handeln scheint. Denn je mehr technische Perfektion im Überfluss vorhanden war, desto weniger Spaß hatte ich, wobei ich nicht beantworten kann, ob es nun wirklich auf die immer bessere Technik zu schieben ist oder einfach der achtsame "Entdeckergeist" im Laufe der Zeit verloren gegangen ist.
Ein gewichtiger Faktor ist auf jeden Fall auch das Aufkommen der Handyfotografie, denke ich. Vor 10-15 Jahren hatte ich entweder gar kein Smartphone oder nur eins mit einer grottigen Kamera. Zur großen Kamera gab es also ohnehin kaum eine Alternative. Das ist jetzt anders. Heute machen Smartphones oft richtig brauchbare Fotos und zumindest solange die Festbrennweite des Handys dem Motiv halbwegs gerecht wird, fotografiere ich oft unachtsam einfach im Vorbeigehen - die Rechenpower des Handys wird es schon irgendwie so hinbiegen, dass es zumindest als Andenken ganz brauchbar aussehen wird.
Vielleicht geht es ja anderen hier ähnlich und vielleicht hat der ein oder andere sogar eine Lösung dafür gefunden, die er hier teilen mag.