Hallo, Gemeinde!
Das ist bei einigen Zeitungen gängige Praxis. Die rechnen auch nicht damit, dass Du dich überhaupt beschwerst.
Das ist bei ALLEN Zeitungen gängige Praxis. In einer Redaktion kommen täglich hunderte von Mails an, mindestens die Hälfte davon enthält Fotos und kaum eine davon gibt einen Urheber an. Um all diese Urheberrechte zu klären, müsste die Zeitung ein fünf- bis zehnköpfiges Team beschäftigen. Diesen Aufwand finde ich völlig unverhältnismäßig. Das Geld sollen sie lieber den Fotografen zahlen (tun sie leider nicht, ich weiß). Da behelfen sich die Verlage dann mit dem pauschalen Hinweis in den allgemeinen Geschäftsbedingungen, dass unaufgefordert eingesandtes Material nicht honoriert wird... Anders wäre so ein Redaktionsalltag auch nicht aufrecht zu erhalten.
Sachlage: ich machte mit meiner Freundin ( sie ist mitgelaufen ) ein paar Fotos bei einem Firmenmarathon wo auch Arbeitskollegen von Ihr mitgelaufen sind.
Ist mir schon so oft passiert, und ist jedesmal ärgerlich, da es oft schöne Eigenwerbung wäre. Mein letztes Beispiel: Ich habe für ein Theaterprojekt fotografiert. Der Theater-Öffentlichkeitsmensch gibt die Bilder mit Urheberhinweis im Dateinamen an die Zeitung.
Beides sind typische Beispiele für PR. Sowas geht täglich massenhaft bei Zeitungen ein. Die Theatergruppe, die Firma will auf sich aufmerksam machen, schickt eine Pressemitteilung an die Redaktion und "vergisst" dabei die Nennung des Fotografennamen. Die Zeitung bringt (wunschgemäß) den Bericht - und ist dann schuld, weil sie den nicht bekannten Namen weggelassen hat? Oder sie soll gar noch ein Honorar zahlen? Ich habe es in ähnlichen Threads schon mehrfach geschrieben, aber hier nochmal: Was ihr beschreibt ist WERBUNG! Und wenn Ihr werben wollt, dann könnt Ihr kein Honorar fordern sondern ihr müsst die Zeitung dafür bezahlen.
@Michael: Du schreibst, der Urheberrechtshinweis hätte "im Dateinamen" gestanden. Kann ich mir schwer vorstellen. Meinst Du, in den Exif- oder den IPTC-Daten? Wie kannst Du dann erwarten, dass das jemand findet? Die Mehrheit der Redakteure weiß nichtmal, was Exif oder IPTC ist. Und wenn es wirklich im Dateinamen stand, wäre es auch nicht besser. Um ein Foto unserem ziemlich modernen Redaktionssystem zur Verfügung zu stellen, muss ich der Bilddatei einen Namen mit höchstens acht Buchstaben geben. Ich glaube kaum, dass das reicht, um Deine Urheberschaft noch kenntlich zu machen. Deshalb:
Ich denke dass die Zeitungen da sehr leichtfertig damit umgehen ... Ich finde es ja toll dass man sein gemachtes Bild in der Zeitung sofort erkennt, aber leider steht keine Name darunter wie es bei "großen" Zeitungen gang und gebe ist !!
Nein, DU bist da sehr leichtfertig mit umgegangen. Du hättest bei der Weitergabe der Bilder auf die CD einfach den Hinweis brennen sollen, dass der Abdruck der Bilder bei Namensnennung honorarfrei ist.
Jede Woche kommt das Thema neu auf, langsam wird es langweilig. Ich wäre froh wenn jemand meine Fotos abdrucken würden. So bekämen sie auch andere Leute zu sehen und würden nicht auf der Festplatte aufs Löschen warten.
Und jede Woche hat es die gleichen Ursachen: Die Zeitung wusste einfach nicht, wer der Urheber war. Wie sollte sie ihn also nennen? Die Threadstrater verlangen ja zumeist gar kein Honorar sondern nur die Namensnennung. Und ebendas können sie sicherstellen, wenn sie dem Foto den Hinweise "Abdruck bei Namensnennung honorarfrei" hinzufügen...
Also in dem Vorgang selbst kann ich keinen Skandal erkennen. Skandalös ist allenfalls:
Vorallem ist dieses Bild schon 9 Monate alt !
Das ist ja dann wohl kein Wochenblatt sondern eher ein Jahrbuch

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Hi,
daß dieses Vorgehen bei Euch so üblich ist, heißt nicht, daß es richtig ist. Es leistet m.M.n. dem Bruch des Urheberrechts vorschub. Kein Bild, dessen Urheber für Euch unbekannt ist, ist frei von Urheberrechten. Es ist Eure Pflicht, den Urheber festzustellen, nach den Rechten zu fragen oder das Bild halt NICHT zu veröffentlichen. Schließlich seid Ihr es, die das Bild veröffentlicht, nicht die Quelle, von der Ihr es habt.
Gruß
Markus
Wie ich eingangs schon schrieb, kommen täglich hunderte solcher Mails in einer Redaktion an. Die alle zu überprüfen, wäre einfach unmöglich. Man könnte sie allenfalls wegwerfen, aber glaubst Du, dass das im Interesse der Einsender wäre? Die wollen doch schließlich für sich werben. Solche Werbung veröffentlichen Zeitungen dann. Im Falle der Theater-AG sogar kostenlos. Was ist daran verwerflich? Wenn in einer Redaktion Text und Fotos "mit der Bitte um Veröffentlichung" eingehen, dann muss die Redaktion davon ausgehen können, dass eine Veröffentlichung erwünscht ist. Es wäre doch widersinnig, dann nochmal rückzufragen ("Wollt Ihr wirklich...?") Steht dann dabei "Bei Namensnennung honorarfrei" sollte bei der Veröffentlichung eine Namensnennung erfolgen. Entscheidend ist, dass der Fotograf mit der Theater-AG klärt, dass der Hinweis eben dabeisteht. Was Ihr hier macht, ist, die Zeitungen für Eure Versäumnisse zu schelten. DAS ist unprofessionell!