Re: Fragen zu Pentax-M-Objektiven
Ich bin von dem M 1:1,7/50 mm ganz überzeugt.
Und warum auch nicht? Ist schließlich ein gutes Objektiv. Ebenso gut wie die 1,7/50- und 1,8/50-Standardobjektive all der anderen Hersteller. Die sind auch alle ähnlich aufgebaut, nämlich als Doppel-Gauß mit sechs Linsen in vier oder fünf Gruppen. Wenn's vier Gruppen sind, dann hat's ein Kittglied vor der Blende und eines dahinter. Bei fünf Gruppen gibt's nur ein Kittglied, und das liegt stets hinter der Blende.
Der Aufbau der 1,4/50-Objektive unterscheidet sich von den Eins-Siebenern oder Eins-Achtern nur dadurch, daß sie sozusagen zwei Hinterlinsen haben statt einer. Ansonsten ist alles mehr oder weniger gleich. Und welche Bedeutung haben all diese Details aus Anwendersicht? Du ahnst es sicher schon: gar keine.
Die Eins-Vierer (und Eins-Zweier) sind halt ein wenig lichtstärker. Genau dafür brauchen sie 'ne Linse mehr, das macht sie vom allgemeinen Leistungsniveau her aber nicht grundsätzlich besser.
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... zwischen den so tiefgründig diskutierten technischen Unterschieden.
Tiefgründig!? Da bist du wohl in einer anderen Diskussion gewesen als wir ...
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Egal, was es für Konstruktion, Berechnung oder Linsengruppierungen hat, das Ergebnis der Bildqualität bei Verwendung einer Adaptierung wird sich da ja wohl nicht unterscheiden.
Natürlich nicht. Hat ja auch niemand behauptet.
Viel entscheidender ist der Zustand des Exemplars, das man in der Hand hat ... also, ob es gut zentriert und unbeschädigt ist, keine Schmiermittel verharzt und keine Schrauben locker hat. Da ist die Mechanik ebenso wichtig wie die Optik. Ein Objektiv, dessen Linsen in Stahl und Messing gefaßt sind, übersteht 30, 40 Jahre mit vielleicht mehreren Besitzerwechseln im Durchschnitt besser als eines aus Aluminium und Plastik.
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Wie sieht es mit dem Bokeh aus, wie sieht es mit der Anzahl der Blendenlamellen aus?
Die Zahl der Blendenlamellen ist egal (es sind sechs). Was das Bokeh angeht, da las ich einmal irgendwo eine interessante These: Objektive in der Nähe der Standardbrennweite – also bei Kleinbild sowas wie 35 mm bis 100 mm – tendierten zu einem schlechteren Bokeh, wenn sie eine oder zwei plane Kittflächen enthielten. Solche ganz ohne oder mit gekrümmten Kittflächen seien da im Vorteil. Plane Kittflächen gelten als Sparmaßnahme, denn sie nehmen dem Konstrukteur einen Freiheitsgrad, sind dafür billiger zu fertigen. Der Autor dieser Behauptung formulierte sie allerdings als Vermutung, weil sie seiner empirischen Erfahrung entsprach, konnte aber nicht sagen, ob es sich bloß um eine rein zufällige Koinzidenz handelte oder ob da wirklich ein ursächlicher Zusammenhang vorliegt.
Jedenfalls besitzt das SMC Pentax-M 1:1,7/50 mm eine Kittfläche hinter der Blende, und die ist plan. Was jener Hypothese zufolge schlecht wäre fürs Bokeh. Müßte man mal untersuchen ... also systematisch vergleichen mit ähnlichen Objektiven, deren Kittflächen ebenfalls plan sind, wie z. B. die späte Version des OM Zuiko MC Auto-S 1:1,8/50 mm, und mit solchen, deren Kittflächen gekrümmt sind, wie z. B. Minolta MC & MD Rokkor 1:1,7/50 mm oder frühe Version des OM F.Zuiko Auto-S 1:1,8/50 mm – oder SMC Pentax-M 1:1,4/50 mm
