DispalyCal habe ich mir gestern Abend schon geladen. Ist tatsächlich eine sehr gute, einfach zu bedienende Software. Farbdarstellung und weißpunkt, lassen sich allerdings nicht so genau überprüfen.
Über das "einfach zu bedienen" kann man streiten.
Hei der neuesten Version von HCFR kann man noch immer nur einen groben Display Typ auswählen (LCD White LED IPS (WLED AC LG Samsung) z.B.)
Das ist doch schon was. Bei der Spyder-Software sind es auch nur fünf verschiedene.
Beinhaltet der Spyder 5 nicht eine interne korrektur ?
Ja, die Korrektur für den Spyder selber. Aber zusätzlich wird eine Korrektur für den Monitor gebraucht.
Hättest du einen Tipp, wie ich die Kalibrierung (delta E) vor und nachher vergleichen könnte ?
Verifizieren kann man bestenfalls, wie gut die Ist-Werte nach der Kalibrierung mit den Soll-Werten übereinstimmen. Das ist insofern nicht selbstverständlich, als die Kalibrierungssoftware "an vielen Reglern drehen" muss, um dem Soll nahezukommen. Also auch wenn das Messgerät perfekt misst, garantiert das noch nicht, dass hinterher auch die Kalibrierung perfekt ist. Was das "Austüfteln" der besten Einstellungen angeht, hat übrigens DisplayCal einen guten Ruf. Dafür dauert die Kalibrierung mit DisplayCal auch sehr lang. Anschließend bekommt man auch eine Übersicht mit Soll- und Ist-Werten angezeigt.
Die Frage ist nur, was eine solche Verifizierung nützt. Ob nun die Farbtemperatur und das Gamma beim Kalibrieren perfekt getroffen wird, ist doch ziemlich egal. Das Gamma wird ohnehin im Rahmen des Farbmanagement nochmal anhand des Ist-Wertes angepasst - und dann spielt keine Rolle, wie genau der Ist-Wert nach Kalibrierung war. Die kalibrierte Farbtemperatur ist von vornherein unwichtig (es sei denn, man hat einen Normlicht-Arbeitsraum), weil das Auge sich sowie an die jeweilige Monitorfarbe gewöhnen muss. Am ehesten sinnvoll wäre eine Überprüfung der Grautreppe - wobei man das auch optisch ganz gut sieht, also dafür braucht man nicht unbedingt ein Messgerät.
Viel interessanter als die Genauigkeit der Kalibrierung wäre, wie genau die Primärfarben des Monitors gemessen wurden, weil sie die Grundlage des Profils und somit des Monitor-Farbmanagements bilden.
Beim Messen des Ist-Zustandes des kalibrierten Monitors (Primärfarben, Helligkeitskurven, Grauwerte, Weißpunkt, Schwarzpunkt) kommt es einzig auf die Genauigkeit von Messgerät und Korrekturtabellen an. Abweichungen durch falsche Korrektur-Kompromisse, so wie bei der Kalibrierung, kann es hier nicht geben.
Da weiß ich aber keine Methode zur Verifizierung, weil dasselbe Messgerät mit denselben Korrekturdaten ggfs. immer dieseben Messfehler produziert. Man könnte höchstens mit einem anderen/höherwertigen Messgerät (am besten einem Spektralphotometer) gegenmessen.
Sobald ich etwa HCFR starte, wird mein, durch DisplayCal erstelltes Profil deaktiviert.
Nicht das Profil wird deaktiviert, sondern es werden die Kalibrierungsdaten aus der LUT der Grafikkarte gelöscht. Das ist grundsätzlich sinnvoll, wenn man den Monitor hardwaremäßig kalibrieren will (was nun mal der Zweck von HCFR ist). Um die vorhandene Kalibrierung gegenzumessen, ist es natürlich hinderlich.