Da ich derzeit in Japan lebe und natürlich auch schon in so manchen Foto- und Elektronikgeschäft war, kann ich vielleicht ein wenig dazu beitragen.
1. Nicht alles ist unbedingt billiger in Japan. Manches ist tatsächlich billiger (z.b. die Nikon D90 oder D5000). Manches ist einfach gleich teuer. Und manches ist gar deutlich teurer als in Deutschland (z.B. das Nikon 18-105 VR, wenn man es einzeln kauft).
Daher Tipp Nr. 1: Entscheide dich, was du haben möchtest. Dann vergleiche Preise, um zu sehen, ob es überhaupt Sinn macht, die gewünschte Kamera in Japan zu kaufen. (Preisvergleichsmöglichkeiten, siehe weiter unten)
2. Einschränkungen beim Produkt:
a) Das mitgelieferte Ladegerät hat einen Stecker der amerikanischen/japanischen Bauart. Du brauchst also, wenn du in Deutschland bist, einen kleinen Adapter (1€ bis 5€). Über die Spannung muss man sich in der Regel keine Gedanken machen, sind meist universal ausgelegt.
b) Nicht jede Kamera lässt sich auf deutsche Menüs umstellen. Englisch bietet aber eigentlich jede Kamera.
c) Garantie: Die Garantie gilt nicht für alle Produkte weltweit. Da solltest du dich ggf. auch informieren. Bei Nikon gilt die Garantie für Objektive weltweit, für Kamerabodys soweit ich weiß, allerdings nicht! Sprich, du musst ggf. auf die Garantie verzichten.
3. Zoll:
Wenn du einen neuen Body kaufst, wirst du leicht über die Zollgrenze zur Einfuhr von Waren im Reiseverkehr kommen. Wenn du kontrolliert wirst, werden dann nochmals rund ein Fünftel des Kaufpreises fällig. Und das kann dann ggf. bedeuten, das der Preisvorteil dahin ist.
4. Preise:
Eine japanische Preissuchmaschine wäre z.B.
www.kakaku.com (Achtung: manche Produkte haben in Japan einen anderen Namen, z.B. die Canon EOS Modelle; und manchmal findet man auch nur etwas, wenn man die japanische Schreibweise in Katakana verwendet. Aber meist klappt es.)
Ebenfalls ein guter Anhaltspunkt wäre
www.amazon.co.jp (bei vielen Kameras tatsächlich konkurrenzfähige Preise, aber natürlich nicht immer). Die Seite lässt sich irgendwo auch auf englisch umschalten.
5. Einkaufsmöglichkeiten:
Biccamera: Das ist sozusagen der MediaMarkt/Saturn auf japanisch. Und so ist es auch mit den Preisen, die sind manchmal ok bis günstig, aber meistens deutlich überteuert. Ich kaufe da nur sehr selten etwas. Allerdings ist es richtig, dass Biccamera 5% (manchmal sogar 10%) für ausländische Reisende gewährt. Es gibt auch manche andere Händler die das machen.
Tokyo, Akihabara: Das vermeintliche Paradies für Fotofreunde entpuppt sich bei näherem Hinsehen eigentlich eher als Mythos. Schnäppchen habe ich in Tokyo eher in einem Outletstore in Ikebukuro gesichtet.
Am billigsten ist natürlich meist der Einkauf übers Internet. Wenn du allerdings nur auf Reisen dort bist, ist das natürlich nicht so leicht, es sei denn, du hast Kontakte vor Ort. Aber trotzdem kann es sinnvoll sein, die Preisvergleiche zu nutzen, da mancher Händler ja auch Filialen hat (insbesondere in Tokyo).
Ansonsten kann es hilfreich sein, je nach Reiseziel, mal nach empfehlenswerten Händlern (ggf. auf Englisch) zu googlen.
6. Handeln:
Obwohl in Japan eigentlich sehr unüblich (ebenso wie Trinkgeld), kann man bei manchen Elektronikhändlern durchaus mal sein Glück versuchen und nach Preisnachlässen fragen (insbesondere, wenn man weiß, dass es das Produkt woanders günstiger gibt). Es kommt zwar nicht häufig vor, aber manchmal hat man Glück. Und fragen kostet ja bekanntlich nichts. Ein Freund von mir, hat so kürzlich seinen MP3-Player günstiger bekommen.
Schöne Grüße aus Japan,
Timo