Ich will im Sommer ins Miniaturwunderland fahren. Aktuell habe ich nur das Nikkor 18-105.
Mit dem 18-105er (VR?) bist Du schon mal ganz gut ausgestattet. Etwas lichtstärker wäre das Sigma oder Tamron 17-50mm F2.8, am besten mit OS (Sigma) oder VC (Tamron). Alternativ das Sigma 17-70mm F2.8-4.0, das immerhin 1:2-Pseudomakros ermöglicht.
Weiteres Verbesserungspotential sehe ich nur, wenn ein Stativ (+Kabelauslöser!) verwendet wird. Da der Platz im MiWuLa sehr begrenzt ist, rate ich zu einem Einbeinstativ. Ich habe dazu vor nicht allzu langer Zeit das Manfrotto 560B-1 mit 234RC gebraucht erstanden und es hat sich seitdem dank stabilem Fuß vor allem im MiWuLa gut bewährt. Der Nachteil des Einbeinstativs ist, dass es zu Schwingungen neigt und ggf. erstmal etwas auspendeln muss. Aber dann (nach ein paar Sekunden) sind relativ lange Belichtungszeiten (bei 105mm etwa bis zu 1/2 Sekunde, aus meiner Sicht) möglich, die man benötigt, wenn man im MiWuLa nicht mit der ISO in den höheren 4- bis 5-stelligen Bereich möchte.
Eine 35mm oder 50mm Festbrennweite (z.B. F1.8) kann sinnvoll sein, um bewegte Objekte (Züge, Autos, Schiffe, Flugzeuge) "einzufrieren". Der Unterschied von etwas mehr als einer Blendenstufe zum 17-50er F2.8 ist allerdings nicht weltbewegend.
Ich bin sehr glücklich mit meinem Sigma 105mm F2.8 Macro OS HSM, welches prinzipiell "echte" 1:1-Macros ermöglicht. Ein Beispielbild, das den maximalen Abbildungsmaßstab nicht ganz ausnutzt, habe ich mal angehängt.
Tamron 70-200 f2,8 VC (ist dann auch gleich FX tauglich und eine hervorragende Portrait Linse)
Das ist sicher ein tolles Objektiv, aber aus meiner Sicht für das MiWuLa nicht sinnvoll. Mit einem maximalen Abbildungsmaßstab von 1:8 sind die kleinstmöglichen Bildausschnitte auf APS-C mehr als 18 x 12cm groß, bei einem Mindestabstand zum Motiv von 1,30m. Damit sind Übersichtsausnahmen sicher gut möglich, aber kaum Details. Insbesondere der erste halbe Meter an der Anlagenkante ist damit unerreichbar. Und mit 1,5kg (mit Kamera sogar 2kg) würde ich im MiWuLa auch nicht lange rumlaufen wollen.
Die 70-300er haben durchschnittlich nur eine Naheinstellgrenze von ±1.50m, sind also aus meiner Sicht ebenso beschränkt sinnvoll wie das 70-200er. Insbesondere sind sie mit Lichtstärken zwischen 4 und 7 (je nach Brennweite und Modell) sehr lichtschwach, was bei den mittelmäßigen Lichtverhältnissen im MiWuLa entweder hohe ISO (Rauschen!) oder lange Belichtungszeiten (stabiles Stativ!) erfordert.
Zusammenfassung:
Wenn bewegte Objekte im Vordergrund stehen dann am besten eine lichtstarke Festbrennweite.
Wenn Makroaufnahmen wichtig sind (für mich DAS wichtigste im MiWuLa) dann am besten ein Makro, bestenfalls bildstabilisiert mit Brennweite zwischen 85mm und 105mm (kürzere Brennweiten, z.B. 40mm oder 60mm sind für 1:1-Makros nicht besonders sinnvoll, weil man dann sehr nah dran muss). Ob Tamron, Sigma oder Nikkor (am teuersten!) ist relativ egal.
Vergleichsthread.