Seraphin84
Themenersteller
Hallo allerseits
Vorweg, für jene die gerne die praktisch veranlagten Tipps geben, mir ist klar, dass ich folgende Überlegungen auch durch den Praxisversuch mit einem Zoom-Objektiv "bearbeiten" könnte. Allerdings würde mich in diesem Zusammenhang auch interessieren, hier etwas in die theoretische Tiefe einzusteigen, gerade auch um die nötige Entfernungen zu einem Motiv abschätzen zu können, wenn noch keine betreffende Brennweite vom bisherigen Repertoire abgedeckt wird.
Bspw. möchte ich die ungefähre Entfernung zwischen Motiv und Kamera bei einer bestimmten Brennweite und Sensorgröße berechnen, um das Motiv vollständig auf der gesamten Sensorgröße abzubilden..
Meine Idee hierzu, erst der Bildwinkel anhand der Formel: alpha = 2 * arctan( d / 2 / f ) ... zu berechnen. Hierbei wird alpha der (längsseitige, am Beispiel Hochformat) Bildwinkel , d ist die reale Höhe des Motivs und f die Brennweite des Objektivs.
Anschließend habe die Formel für den Sehwinkel: beta = 2 * arctan( l / 2 / g ) ... umgeformt nach g. Daraus ergibt sich dann die Formel: g = l / 2 / tan( beta / 2 ) ... zur Berechnung der Entfernung des Motivs von der Kamera. Dabei ist l die abgebildete Größe auf dem Sensor, entspricht somit der Sensorlänge, und beta müsste dann meinem Verständnis nach ebenfalls alpha entsprechen.
Für eine Nikon D3100 (DX-Format) bekomme ich dann gerundet folgende Werte:
Brennweite // Objektgröße // Entfernung
35mm // 1,8m // 2,7m ... Mensch, Ganzkörper-Portrait
50mm // 1,8m // 3,9m
60mm // 1,8m // 4,7m
35mm // 0,5m // 0,7m ... Mensch, Brust-Kopf-Portrait
50mm // 0,5m // 1,0m
60mm // 0,5m // 1,2m
... soweit so gut, die Werte kann ich derzeit zwar nicht überprüfen, scheinen aber schonmal plausibel. Wenn ich nun zu Makroaufnahmen komme, erhalte ich jedoch Entfernungen von wenigen cm, und damit auch unterhalb der Scharfstellgrenze ausgewählter Makroobjektive. Das liegt allerdings möglicherweise daran, dass diese Formel oben für den Fokus im unendlichen gilt?
Also habe ich versucht, anhand weiterer Formeln, konkret jener der Bildweite: 1 / f = 1 / b + 1 / g ... und B / G = b / g ... eine Formel abzuleiten, welche ich für diesen Fall nutzen könnte. f ist hierbei die Brennweite, b die Bildweite, g wiederum die Entfernung zum Motiv, B die Abbildungsgröße auf dem Sensor (entspricht somit wieder der Sensorlänge), und G die Größe des Motivs.
Da b mir unbekannt ist, habe ich die eine Formel in die andere eingesetzt und erhalte dann: g = G * f / B + f.
Wenn ich dabei als Motivgröße für die Makroaufnahme von einem Makro 1:1 -Objektiv ausgehe, erhalte ich folglich eine Motivgröße die gleich der Sensorgröße ist und sich demnach wegkürzt, übrig bleibt demnach eine doppelte Brennweite als Entfernung. Im Falle einer Makro 1:4 Abbildung (Motivgröße = 4 x Sensorlänge) nimmt die Entfernung noch deutlicher zu.
Wenn ich das wie oben durchrechne, komme ich bspw. auf folgende Werte:
Brennweite // Objektgröße // Entfernung
60mm // 23,1mm // 12cm ... Makro 1:1
90mm // 23,1mm // 18cm
180 mm // 23,1mm // 36cm
60mm // 92,4mm // 30cm ... Makro 1:4
90mm // 92,4mm // 45cm
180mm // 92,4mm // 90cm
... ob diese Werte plausibel sind, vermag ich nicht zu sagen. Widerspricht sich aber beispielsweise mit dem Tamron SP AF60mm F/2.0 Di II LD [IF] Macro 1:1, welches eine Naheinstellgrenze von 23cm hat und auch anderen Makro 1:1 Objektiven die deutlich höhere Naheinstellgrenzen haben.. Würde meine obige Rechnung stimmen, fehlen 11cm um Makro 1:1 zu erreichen. Und ich glaube da nun eher der Spezifikation/Werbung, als meiner Rechnung.
Kann mir hier jemand von euch sagen, ob bzw. welche meiner Formel-Herleitungen und Berechnungen stimmen bzw. wo meine Denkfehler liegen und wie es richtig gehören würde.
Wie eingangs erwähnt, wäre es das Ziel, bspw. für Kaufentscheidungen, abschätzen zu können, wie weit ein Motiv mit ungefähr bekannter Größe entfernt sein darf/muss, um bei einer bestimmten Brennweite bei bekannter Sensorabmessung in voller Größe auf den Sensor abbilden zu können.
Quelle für die Ausgangsformeln: Wikipedia (Bildwinkel und Bildweite)
Vorweg, für jene die gerne die praktisch veranlagten Tipps geben, mir ist klar, dass ich folgende Überlegungen auch durch den Praxisversuch mit einem Zoom-Objektiv "bearbeiten" könnte. Allerdings würde mich in diesem Zusammenhang auch interessieren, hier etwas in die theoretische Tiefe einzusteigen, gerade auch um die nötige Entfernungen zu einem Motiv abschätzen zu können, wenn noch keine betreffende Brennweite vom bisherigen Repertoire abgedeckt wird.
Bspw. möchte ich die ungefähre Entfernung zwischen Motiv und Kamera bei einer bestimmten Brennweite und Sensorgröße berechnen, um das Motiv vollständig auf der gesamten Sensorgröße abzubilden..
Meine Idee hierzu, erst der Bildwinkel anhand der Formel: alpha = 2 * arctan( d / 2 / f ) ... zu berechnen. Hierbei wird alpha der (längsseitige, am Beispiel Hochformat) Bildwinkel , d ist die reale Höhe des Motivs und f die Brennweite des Objektivs.
Anschließend habe die Formel für den Sehwinkel: beta = 2 * arctan( l / 2 / g ) ... umgeformt nach g. Daraus ergibt sich dann die Formel: g = l / 2 / tan( beta / 2 ) ... zur Berechnung der Entfernung des Motivs von der Kamera. Dabei ist l die abgebildete Größe auf dem Sensor, entspricht somit der Sensorlänge, und beta müsste dann meinem Verständnis nach ebenfalls alpha entsprechen.
Für eine Nikon D3100 (DX-Format) bekomme ich dann gerundet folgende Werte:
Brennweite // Objektgröße // Entfernung
35mm // 1,8m // 2,7m ... Mensch, Ganzkörper-Portrait
50mm // 1,8m // 3,9m
60mm // 1,8m // 4,7m
35mm // 0,5m // 0,7m ... Mensch, Brust-Kopf-Portrait
50mm // 0,5m // 1,0m
60mm // 0,5m // 1,2m
... soweit so gut, die Werte kann ich derzeit zwar nicht überprüfen, scheinen aber schonmal plausibel. Wenn ich nun zu Makroaufnahmen komme, erhalte ich jedoch Entfernungen von wenigen cm, und damit auch unterhalb der Scharfstellgrenze ausgewählter Makroobjektive. Das liegt allerdings möglicherweise daran, dass diese Formel oben für den Fokus im unendlichen gilt?
Also habe ich versucht, anhand weiterer Formeln, konkret jener der Bildweite: 1 / f = 1 / b + 1 / g ... und B / G = b / g ... eine Formel abzuleiten, welche ich für diesen Fall nutzen könnte. f ist hierbei die Brennweite, b die Bildweite, g wiederum die Entfernung zum Motiv, B die Abbildungsgröße auf dem Sensor (entspricht somit wieder der Sensorlänge), und G die Größe des Motivs.
Da b mir unbekannt ist, habe ich die eine Formel in die andere eingesetzt und erhalte dann: g = G * f / B + f.
Wenn ich dabei als Motivgröße für die Makroaufnahme von einem Makro 1:1 -Objektiv ausgehe, erhalte ich folglich eine Motivgröße die gleich der Sensorgröße ist und sich demnach wegkürzt, übrig bleibt demnach eine doppelte Brennweite als Entfernung. Im Falle einer Makro 1:4 Abbildung (Motivgröße = 4 x Sensorlänge) nimmt die Entfernung noch deutlicher zu.
Wenn ich das wie oben durchrechne, komme ich bspw. auf folgende Werte:
Brennweite // Objektgröße // Entfernung
60mm // 23,1mm // 12cm ... Makro 1:1
90mm // 23,1mm // 18cm
180 mm // 23,1mm // 36cm
60mm // 92,4mm // 30cm ... Makro 1:4
90mm // 92,4mm // 45cm
180mm // 92,4mm // 90cm
... ob diese Werte plausibel sind, vermag ich nicht zu sagen. Widerspricht sich aber beispielsweise mit dem Tamron SP AF60mm F/2.0 Di II LD [IF] Macro 1:1, welches eine Naheinstellgrenze von 23cm hat und auch anderen Makro 1:1 Objektiven die deutlich höhere Naheinstellgrenzen haben.. Würde meine obige Rechnung stimmen, fehlen 11cm um Makro 1:1 zu erreichen. Und ich glaube da nun eher der Spezifikation/Werbung, als meiner Rechnung.
Kann mir hier jemand von euch sagen, ob bzw. welche meiner Formel-Herleitungen und Berechnungen stimmen bzw. wo meine Denkfehler liegen und wie es richtig gehören würde.
Wie eingangs erwähnt, wäre es das Ziel, bspw. für Kaufentscheidungen, abschätzen zu können, wie weit ein Motiv mit ungefähr bekannter Größe entfernt sein darf/muss, um bei einer bestimmten Brennweite bei bekannter Sensorabmessung in voller Größe auf den Sensor abbilden zu können.
Quelle für die Ausgangsformeln: Wikipedia (Bildwinkel und Bildweite)