Ob es die bessere Alternative ist, kommt auf die Prioritäten an.
In meinen Augen ist das Nikon Z 14-30/4 S definitiv die bessere Alternative, ganz einfach weil das Tamron vergleichsweise ein Ungetüm ist.
Das Tamron bringt 1100g ohne FTZ Adapter auf die Waage, bei Abmessungen von 98 x 145 mm, das ist nicht nur länger, sondern auch noch deutlich schwerer als mein 135mm f/1.8 S Plena bei 98 x 139,5 mm, 995g.
Das ist noch schwerer und sperriger, länger als das alte AF-S NIKKOR 14–24 mm 1:2,8G ED.
Mit FTZ Adapter haben wir hier also ein Monster von gewaltigen 1,235 kg, zu der so oder so schon enormen Baulänge von 145mm kommen noch mehrere, weitere Zentimeter an zusätzlicher Baulänge des FTZ dazu.
Wir nähern uns also so langsam der Baulänge eines 200mm Objektives, bei einem Gewicht das deutlich das meines Z 400/4.5 VR S übersteigt.
Dazu haben wir ein gewölbtes, herausstehendes Frontelement beim Tamron, erlaubt also keine Schraubfilter.
Solange man keine große Vielfalt bei den Filtern benötigt, reichen vermutlich Einsteckfilter Lösungen beim Tamron, ist man dort aber sehr breit aufgestellt, CPL, diverse ND-Filter, IR, Natural Night, Black-Mist/Glimmerglass, u.s.w., dann braucht es aufwendige, sperrige und sehr kostspielige Filterhalter/Glaslösungen.
Das Nikon Z 14-30/4 S wiegt glatte 752g oder ein 3/4 Kilogramm weniger als die Tamron + FTZ Kombination und hat dazu verlgieichweise mickrige Abmessungen von 89 x 85 mm.
Die Tamron FTZ Kombi ist also nicht nur ein 3/4 Kilogramm schwerer, sondern kommt mit FTZ auch auf mindestens die doppelte Baulänge im Packmaß.
Das Nikkor Z 14-30/4 S akzeptiert dazu Schraubfilter mit 82mm Durchmesser, ist also auch in diesem Punkt die wesentlich pragmatischere Lösung, wenn man frequentiert mit Filtern arbeitet.
Natives, integriertes lens profil für die Z8 & Z 14-30/4 S mit passender Distortion Korrektur für alle Brennweiten des Zooms, e.t.c. ist auch kein Nachteil, auch wenn es das in Software wie LRC wohl auch fürs Tamron (zumindest in Verbindung mit Sony oder alten F-mount bodys) geben dürfte, trotzdem weitere "Quality of Life" Vorteil beim Z Nikkor.
Zur Abbidlungsqualität des Tamron kann ich wenig sagen, da ich es anders als das Z 14-30/4 S nicht selber besitze, aber das Z 14-30/4 S schneidet in der Mehrzahl der Reviews und in der Summe der Brennweiten auf Augenhöhe mit dem alten AF-S NIKKOR 14–24 mm 1:2,8G ED ab, siehe Z 14-30/4 S Review von photographylife.
Es ist also mit Ausnahme von Abstrichen bei 14mm in den Randbereichen, ein Objektiv was in der Summe der Abbildungsleistungen auf Augenhöhe ist mit dem hochwertigsten Superweitwinkel Nikkor Zoom-Objektiv fürs F-mount, dem AF-S NIKKOR 14–24 mm 1:2,8G ED.
Das immense zusätzliche Gewicht des Tamron, inklusive der Fummelei mit dem FTZ und der dadurch bedingten zusätzlichen Schnittstelle und Fehlerquelle zwischen Objektiv und Kamera, würde ich mir nur geben, wenn das Tamron wirklich in einer komplett anderen Liga spielen würde, was ich stark bezweifele.
Selbst wenn ich die f/2.8 unbedingt benötigen würde, wäre eine 1,235 kg Kombi inklusive der Notwendigkeit eines Adapters, mit der Baulänge eines 200mm Teleobjektivs defintiv nicht meine Wahl.
Entweder würde ich dann das Budget für ein Z 14-24/2.8 S aufstocken, oder eine Kombination aus Nikon Z 14-30/4 S + Festbrennweite wählen, je nach Bedarf so etwas wie ein Viltrox 16/1.8 AF, oder ein Z 20/1.8 S als Ergänzung.
Wenn man allerdings kein Problem mit dem Gewicht und den Abmessungen der Tamron + FTZ Kombi hat, spricht natürlich nichts dagegen es weiterhin zu verwenden.
Optisch ist es ein sehr hochwertiges UWW Zoom laut den Reviews, die mir bekannt sind auf Augenhöhe in der Summe mit dem AF-S NIKKOR 14–24 mm 1:2,8G ED, bei f/2.8 teilweise sogar etwas besser.
Will man sich also hier nochmals signifikant verbessern, bleibt eigentlich nur der Griff zum Nikkor Z 14-24/2.8 S.
Ich persönlich, obwohl ich grundsätzlich kein Problem mit schweren, großen Objektiven habe, solange es leistungstechnisch gerechtfertigt und damit für mich alternativlos ist, würde mir die Tamron & FTZ Kombi defintiv nicht geben.
Ein Z 14-30/4 S würde da schon fast das Gewicht eines Z8 Bodys im Vergleich einsparen und hat dazu noch ein viel bequemeres Packmaß, weil vergleichweise winzig.
Aber selbst das Z 14-24/2.8 S, wenn es unbedingt f/2.8 und das maximale optische Level für diese Kategorie Zoom sein muss, würde satte 585g Gewichtsersparnis bringen.
Das Tamron & FTZ ist also eher die Kategorie "Dinosaurier Kombi" aus DSLR Zeiten, wo man schon sehr hargesotten sein muss, das einem dieses enorme Gewicht mit FTZ und diese vergleichweise gewaltigen Abmessungen nicht den Spass an der Freude nehmen.
Über die Vorteile die Mirrorless bei den Abmessungen der Objektive gebracht hat, kann man sicherlich streiten, aber wenn es eine Objektiv-Kategorie gibt wo es wirklich massiv spürbar ist, dann sind es exakt diese Kategorie der UWW-Zooms.
Die Vorteile im Bereich mount diameter und flange distance, so wie die zusätzlichen Optionen diverse optische Abberationen softwarseitig anzugehen um Designspielräume in anderen optischen Konstruktionsbereichen zu bekommen, haben hier viel kompaktere Lösungen verfügbar gemacht.
Da wo Kompaktheit nicht im Vordergund stand, Z 14-24/2.8 S, hat man das optische Leistungsniveau nochmals deutlich gesteigert und gleichzeitg bei den Abmessungen/Gewicht deutlich eingespart zu den DSLR f/2.8 UWW Zoomlösungen.
Bei Lösungen wie dem Z 14-30/4 S hat man dadurch eine extreme Kompaktheit für ein derartig extremes Brennweitenspektrum gewonnen und hält dabei in der Summe das optische Niveau im geteilten Blendenbereich, für welches vormals die f/2.8 UWW Monsterzooms herhalten mussten.
Am Ende hängt es natürlich stark von der Nutzung und den Anwendungsbereichen ab.
Wenn ich gezielte Anwendungen wie Astro, Architektur, Real Estate, Event und Ähnliches machen will, wo ich wohlmöglich mit dem Auto anfahren kann, die f/2.8 sehr nützlich sein können, ich oft mit Stativ arbeite, also eher stationär mit einem UWW Zoom arbeiten will, dann spielen Faktoren wie Gewicht, Abmessungen, vermutlich eine untergeordente Rolle, ganz anders wenn ich eine Lösung für Reisen, Wandern, Städtetrips, Tages-Touren, e.t.c suche.
Für Allroundnutzung ist das Z 14-30/4 S ohne Zweifel die viel geignetere Lösung, erst Recht wenn man mit mehreren Objektiven unterwegs sein will, einfach mal den Platzbedarf beim Packmaß mindestens halbieren und über ein 3/4 kg Gewicht einsparen, sind da ein Segen.