So, ich habe mir die B700 jetzt doch schon gegönnt, weil ich mit der Bestellung nicht in der heißen Vorweihnachtsphase landen wollte und bis zum nächsten Jahr vermutlich nicht durchgehalten hätte.
Erster Eindruck: Liegt mir richtig gut in der Hand und ist sehr ordentlich verarbeitet. Als langjähriger Pentax- und Canon-Nutzer habe ich mit der etwas ungewohnten Menüstruktur nach kurzer Draufsicht überhaupt keine Probleme. Etwas ärgerlich finde ich die Position des Stativgewindes: nicht in der optischen Achse, sondern nach rechts versetzt sehr nah neben dem Akkufach. Damit ist es unmöglich, eine Schnellwechselplatte anzuschrauben, ohne den Deckel für den Akku- und Speicherkartenschacht zu blockieren. War wohl platzbedingt nicht anders möglich.
Ein externes Akkuladegerät ist, wie schon mal erwähnt, nicht im Lieferumfang enthalten. Aber zumindest ein Netzadapter und ein USB-Kabel, mit denen man den Akku laden kann, während dieser sich in der Kamera befindet (Laden an der Steckdose dauert damit etwa drei Stunden). WiFi, Bluetooth und Video sind nicht meine Baustellen, dazu kann ich nicht viel sagen.
Mein etwas älterer RAW-Konverter kann erwartungsgemäß mit den "NRW"-Dateien der B700 nichts anfangen. Entgegen meiner Gewohnheit bei DSLR werde ich wahrscheinlich auch auf regelmäßige RAWs verzichten und diese nur in ausgewählten Situationen bei Einzelbildern aktivieren (die müssen vor der Weiterverarbeitung dann zunächst mal umständlich durch einen DNG-Konverter).
Beim Zoomen im Telebereich vielleicht eine kleine Ernüchterung: Die "1440 mm" (Bildwinkel KB-äquivalent) hören sich ja erstmal gigantisch an. Es
ist auch deutlich mehr Telewirkung als z.B. mit 250 oder 300 mm an APS-C. Allerdings auch nicht sooo viel mehr, wenn man berücksichtigt, dass man mit der DSLR doch mehr Cropreserven hat, ohne dass das Bild unansehnlich wird. Ich finde den Zoomsprung von 400 mm (entspricht einem 250er-Tele an APS-C) auf 1440 mm jedenfalls in der Praxis nicht ganz so gewaltig, wie es sich anhört. Allerdings kann man über die optische Zoomgrenze hinaus ja auch noch einen Digitalzoom zuschalten und noch weiter reinzoomen (was aber ja nichts anderes als Croppen ist). Der Stabi leistet jedenfalls gute Arbeit, so dass auch am langen Zoomende noch Freihandaufnahmen möglich sind.
Also, die erste Befummlungsphase hat das Gerät bestanden. Ich werde es wohl behalten als praktische kleine Zusatzkamera neben verschiedenen DSLR und DSLM. Jetzt fehlt halt noch das Wichtigste - Bilder... Momentan ist hier leider absolut kein brauchbares Licht (Nebel, Nieselregen und/oder Dunkelheit...). Das wäre nicht "fair" gegenüber der Kamera, sie bei miesesten Lichtbedingungen zu testen, wo man normalerweise gar nicht erst rausgehen würde. Vorzeigbare Beispielbilder von draußen werden also erst etwas später folgen.

Die 100%-Ansicht sieht bei einem solchen Minisensor natürlich nicht so gut aus wie bei APS-C oder KB, aber für ansehnliche Fotos in PC-Bildschirmgröße wird es sicher reichen, da mache ich mir keine Sorgen.