Das klingt so als gäbe es einen riesen Unterschied zwischen D3300 und D5300. In der Praxis ist der Unterschied aber sehr gering und die D3300 hat den AF-A Mode, den hat die D5300 nicht. Ich sehe nicht viel Mehrwert für die 100€ Aufpreis der D5300 (Klapp-Display, etwas besserer Blitz, Bracketing - was ich noch nie verwendet habe an keiner Kamera).
Um es zu konkretisieren:
Die Kameras haben einen sehr ähnlichen Sensor, sie haben auch beide den Expeed 4 Prozessor für die Bildgeneration. Können also im Manuellen Modus auch ähnliches liefern.
Für die ca. 100€ Aufpreis von der D3300 zur D5300 kriegt man aber:
- eingebautes GPS
- eingebautes WLAN (für bestimmte Nikon-Apps).
- einen etwas höher auflösenderen Monitor (720x480, statt den 640x480 bei der D3300), der zudem nicht nur klappbar, sondern um 180° dreh- und schwenkbar ist.
- statt der 11 Sensoren der D3300, (davon 1Kreuz-AF) nun ein AF-Feld aus 39 Sensoren (davon 9 Kreuzsensoren), das bedeutet, dass man damit wesentlich besser und treffsicherer den 3D-AF nutzen kann. Denn die Sensoren decken den Sucher bzw. das Bild einfach wesentlich besser ab.
- Die D5300 kann diverse Belichtungsreihen, praktisch bei HDR-Reihen oder schwierigen Lichtbedingungen
- Bei der D5300 lassen sich über die i-Taste und das Info-Display zusätzlich zu den bei der D3300 vorhandenen Funktionen auch noch ADL, HDR, Picture Control und Belichtungsreihen schnell einstellen. HDR und ADL muss bei der D3300 in mehreren Schritten über das Menu eingestellt werden, ebenso das Picture Control System
- Die D5300 kann auch 14-bit Compressed Raw, die D3300 nur 12-bit Compressed
- Das integrierte Mikrofon bei der D5300 ist ein Stereo-Mikrofon, das der D3300 ist nur Mono.
- Bei der D5300 lässt sich im Sucher optional ein Gitter einblenden, das z.B. bei der Architektur-Fotografie und ähnlichem, vor allem aber bei der Komposition generell nützlich sein kann
- Bei der D5300 lässt sich die Priorität des AF für AF-C einstellen (fokus/release).
- Bei der D5300 gibt es eine Spiegelvorauslösung/Exposure Delay, bei der D3300 nicht.
==> Wesentlicher Unterschied sind hier eben GPS, WLAN, Klappmonitor, das einblendbare Gitter, der deutlich besserer AF und die Möglichkeit für Belichtungsreihen. Und nicht zuletzt die Spiegelvorauslösung, die bei mittellangen bis langen Belichtungszeiten durchaus den Unterschied zwischen einem guten und einem misslungenen Bild machen kann.
Und ja - man kann durchaus auch alles Manuell an der D3300 einstellen. Die Kamera ist nicht unbrauchbar. Aber die D5300 unterstützt eben bisschen besser.
Wenn man aber z.B. HDR-Bilder machen möchte oder extreme Kontraste und Helligkeitsunterschiede im Bild hat, dann braucht man eine Belichtungsreihe, z.B. -2,0,+1 oder -1,0,+1. Für HDR baut man dann aus allen Bildern ein "optimales Bild", etwa mit Photoshop, Photomatix &Co. Und wenn man ein Modeshooting oder ein Porträt-Shooting macht, dann hat man durch die Belichtungsreihen später zwar viele Bilder mit Fehlbelichtung, die man löschen muss - aber eben auch welche, die gut getroffen sind.
Bei der D3300 muss man hier nach jedem Bild z.b. die Belichtungszeit manuell um 1LW oder 2LW verstellen. Bei der D5300 kann man einfach seine kleine Belichtungsreihe einstellen und los knipsen. Und die Kamera macht ständig automatisch Belichtungsreihen.
Und wenn man die Kamera beim Sport nutzt, dann hat man mit der D3300 wohl durchaus nach 100 Bildern das ein oder andere brauchbare. Aber mit dem besseren AF der D5300 (und da liegen wirklich Welten dazwischen!) hat man vermutlich deutlich mehr, die auf dem Punkt sitzen. Hier sind nicht nur mehr AF-Sensoren, sondern auch doppelt so viele CCD-Elemente im AF-Modul (rund 2000 im Multicam-4800DX statt 1000 im Multicam-1000DX).
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==> Ob einem die 100€ oder 200€ mehr für eine D5xxxx Kamera wert sind, das muss jeder selbst entscheiden. Manche wollen all diese Funktionen (und manche reizen auch selbst noch eine D7200 oder D5 komplett aus... ), andere brauchen nichts als einen einfachen Mittenspot Belichtungsmesser an einer kleinen Messucherkamera, ein 50mm Objektiv und einen Schwarzweißfilm.
Gute Bilder kann man jedenfalls, wenn man es kann, mit allen genannten. Und wer einfach kein Talent für das Fotografieren hat und nicht den richtigen Blick, der wird auch an einer D7200 oder einer D5 keine besseren Bilder machen als an einer D3300. Nur im Zweifel deutlich mehr Geld haben, das nur im Schrank steht und Staub ansetzt.