Für Aufnahmen unter freiem Himmel benutze ich mit alten Ai-Schätzchen und meiner D60 die Sunny16-Regel (die eigentlich Grundausstattung jedes Fotografen sein sollte) und es funktioniert prima, wenn man sich mal wieder dran gewöhnt hat, seinen eigenen Sinnen zu vertrauen...
Lediglich unterhalb EV 10, also gerade in Innenräumen, bin ich da noch nicht so wirklich geübt...
Sunny16 in Kurzform:
Bei hellster Sonne (=Mittagssonne, keine Wolken) Blende 16, Belichtungszeit ist 1/ISO.
Sprich: Sommertag, helle Sonne, Film mit ISO 100 in der Kamera: Blende 16, 1/100 oder 1/125 einstellen. Dieses entspricht EV15
Je nach gewählter ISO oder sonstigen Wünschen zu Schärfentiefe darf der Fotograf auch entsprechend Äquivalente Kombinationen von Blende/Zeit aussuchen
Bei weniger Licht (Nachmittags, Abends oder Wolken am Himmel) wird entsprechend die Blende weiter geöffnet: Wenig Wolken am Himmel: 1 Blende auf, Himmel fast zugezogen: 2 Blende auf, Himmel komplett verhangen, aber noch hellgrau: drei Blenden auf etc.
Dann gelten noch einge Faktoren: Untergrund reflektierend, wie Schnee oder Sand: eine Blende weiter zumachen, Objekt im Schatten: eine Blende weiter aufmachen als nach obiger Regel errechnet.
Wichtig ist hier auch das Verständnis, dass man im Gegensatz zum Beli in der Kamera eine echte incident-Light-Messung macht, also was wirklich auf das Motiv drauffällt- in der Regel sogar besser als die reflektierte Messung...
Gab früher bereits recht detaillierte Belichtunstabellen/Rechenschieber, bekannt u.a. die Version von Agfa, die als "Belichtungstabelle" heute noch teilweise für nen Euro in der Bucht zu bekommen ist oder online als Scan.
Auch die Suche nach "Tomsk 1d" gibt nen Bausatz zu nem simplen Belichtungsmesser, der seinen Dienst zuverlässig ohne Batterien tut.
Einige Anhaltspunkte:
LW 17: weißes Motiv im vollen Sonnenschein
LW 13-15: „normal“ helle Motive im Sonnenschein
LW ~10-12: Tageslicht bei düsterem, bewölktem Himmel
LW ~7-9: typische Innenaufnahmen
LW ~3: Nachtaufnahmen auf beleuchteten Straßen