AW: Objektiv Tarnug
@ -MIK-
als ich noch in der brd weilte, war ich jäger, so mit flinte und so, da erlebt man schon seine abenteuer mit durchgeknallten freizeitrambos. darunter auch der eine oder andere fotograf.
allerdings hat meine sehkraft im laufe der jahre nachgelassen, reviere werden auch immer teurer, dewagen hab ich die flinte gegen die kamera mit gewehrkolben vertauscht. der ansitz ist aber immernoch der selbe, das beuteschema ging eher in richtung räuber. luchse, gelegentlich mal ein wolf, der sich aus tschechien zu mir verirrt, vor 2 monaten mal ein elch, der hier im waldviertel auf der piste war...
und wir haben alle was davon. ich kann mir die "jagdergebnisse" an die wand hängen und die "opfer" ziehen weiter ihrer wege.
zum abschluss noch eine anekdote: vor jahren bin ich an der ostalb angesessen, einfach rauf auf den ansitz, morgens um 4 uhr, bewaffner mit ner kaffeekanne und sicher nicht grade leise. unter dem ansitz hat sich ne rotte schwarzkittel niedergelassen, die sind erst ne stunde später wieder verschwunden, als ein bauer mit dem trecker über die wiese kam. das rotwild war ähnlich scheu, liess sich erst von dem bauern in die flucht schlagen. auch auf luchse bin ich angesessen, nach drei morgen dasitzen haben sie mich als teil der natur angenommen.allerdings war ich mit nem 500er schon hart an der grenze, was reissen zu können. nach ner woche haben die sich nicht mal mehr von nem teleblitz stören lassen.
im grossen und ganzen ist einfach so, das tarnung, meiner meinung nach, weit überschätzt wird. ich erinnere daran, als man beim bund die braunen schnürstiefel einführte, weil man die auf dem nachtsichtgerät nicht sehen konnte. die rote armee wäre sicher erschrocken, wenn sie in ihren nachtsichtgeräten tausende deutscher soldaten ohne füsse gesehen hätte. und auch die tollen camo-muster scheinen nicht der weisheit letzter schluss zu sein, das österreichische bundesheer kommt immernoch ohne grossen verluste mit monocolor aus.
tarnmaterial als mechanischen schutz der objektive halt ich auch für eher zweifelhaft, wnn man nicht grade mit dem langen tele bei nacht durch den wald stürzt.
tarnzelte sind nur insoweit sinnvoll, als das sie den blick nach innen abschirmen, tarnen muss man sie trotzdem. und da dürfte man mit dem revierförster/jäger recht schnell ärger bekommen. überhaupt reagieren tiere eher verschreckt, wenn sie einen geruch nicht zuordnen können.
ich will jetzt keinem den spass an seinem tarnzelt nehmen, ich hab selber eins, aber das könnte auch blau oder gelb oder sonstwas sein, wenn sich das wild dran gewöhnt hat, ists ihm schlicht egal. was so ein zelt auf alle fälle bietet, ist schutz vor dem klima. im niesel auf dem ansitz ist was echt widerliches.
eine wirklich gute lösung zur unauffälligkeit und klimaschutz ist übrigens ne alte fallschirmkappe (tc10) die gibts auch in lindgrün für 20-30 euro. auf ein paar stöcke aufgespannt toppt das jedes tarnnetz und gibt sogar bei lokalem wetter (40cm schnee) mit nem esbitkocher darin gut warm.
mfg oscar