laptop24
Themenersteller
Letzte Woche war ich in der Lage (Bonuszahlung sei dank
) mal folgende Objektive gleichzeitig zu kaufen:
Nikon 18-200mm/f3,5-5,6 G ED VR II
Sigma 50mm/f1,4 EX DG HSM
Sigma 24-70mm/f2,8 EX DG HSM
Sigma 70-200/f2,8 EX DG OS HSM
Beim Kauf meiner Nikon D300s habe ich bewußt das Kit mit dem 18-200mm VRII gewählt, da ich jetzt endlich Gewissheit haben und mit meinen eigenen Augen sehen wollte, wie - sollte man diversen Usermeinungen Glauben schenken - "schlecht" die Top-Sigma Objektive gegen ein Nikon-Kit-Objektiv "tatsächlich" sind.
Anlass ist, dass ich gerade den Wechsel von Pentax zu Nikon vollziehe. An der Pentax habe ich u.a. das Sigma 50mm/f1,4 und das Sigma 70-200 HSM ohne OS.
Mit dem Sigma 50mm/f1,4 HSM an der Pentax hält sich meine Zufriedenheit in Grenzen. Der Autofokus sitzt leider oft daneben, aber wenn es denn fokussiert hat, dann ist es recht scharf. Mit dem 70-200 bin ich bisher sehr zufrieden; vom ersten Moment an. Der Fokus passt, die Schärfe ist ganz wunderbar.
Beim Wechsel zu Nikon wollte ich im Wesentlichen die gleichen Brennweiten abdecken. Nachdem ich jedoch fast ausschliesslich vernichtende Userbewertungen über das 24-70mm, recht ordentliche Userbewertungen über das 50mm und durchwachsene Bewertungen vom 70-200mm gelesen habe, war ich arg am zweifeln, ob ich nicht doch lieber in den sauren Apfel beisse und ein gebrauchtes Nikon 24-70 und 70-200 VRII kaufe (zusammen immerhin 3000€; gebraucht wohlgemerkt).
Also habe ich bei einem "Schnellvergleich" im Fotogeschäft das Nikon 70-200mm VRII und das Sigma 70-200mm OS ausprobiert. Ich war zwar von dem merklich schnelleren Autofokus des Nikkors beeindruckt, von der Bildqualität hat es mich aber überhaupt nicht vom Hocker gehauen. Nicht dass es schlecht gewesen wäre. Nein. Das Sigma war nur in meinen Augen optisch durchaus ebenbürtig. Nun wollte ich es also doch genauer wissen.
Kurzerhand habe ich also besagte Objektive zum bereits vorhandenen Kit-Objektiv gekauft. Nach ersten losen Tests und Bewertung am Kameramonitor, sah ich die vielen vernichtenden Usermeinungen schon bestätigt und habe mich bereits damit abgefunden viele Jahrzehnte auf die Objektive aus dem Nikon-Sortiment zu sparen. Aber dann habe ich mich mal hingesetzt und die Objektive wirklich gegeneinander verglichen. Gleiches Motiv, gleicher Abstand, gleiche Beleuchtung, Belichtung, Brennweiten, Blenden, etc.
Dabei habe ich mich nicht auf's Pixelpeepen bei 1600% Vergrößerung verlassen, sondern ich habe die Bilder in einer Größe bewertet, die für mich relevant ist, nämlich: üblicherweise in 10x15, maximal in 20x30 (ca. A4).
Dabei habe ich gleiche Brennweiten, bei gleichen Blenden aller Objektive gegenübergestellt. Ausserdem habe ich jedes Objektiv einmal mit Autofokus und einmal mit manuellem Fokus getestet.
Bei keinem Objektiv gabe es einen Fehlfokus. Mir ist es bei keinem Objektiv und in keiner Brennweite gelungen manuell mit vergrösserter Liveview-Ansicht schärfer zu fokussieren, als es die Kamera mit AF getan hat. Insofern bin ich mit der Fokussierleistung aller Objektive sehr zufrieden (gut das AF-Modul der D300s hat wohl auch damit zu tun
). Wohlgemerkt: die Objektive sind nicht selektiert. Ich habe alle Objektive genau einmal bestellt, und alle Objektive machen was sie sollen.
Natürlich konnte ich das Nikkor nicht bei 50mm und f1.4 dem Sigma gegenüberstellen. Aber das Sigma 50mm schlägt sich bei f3,5 nicht schlechter, als das Nikon bei 50mm und f3,5. Die Schärfe überzeugt mich bei beiden. Ausgehend von der Schärfe bei f3,5 ist sie am 50mm Sigma bei f2,8 und bei f2,0 auch sehr gut. Bei f1,4 sieht man durchaus, dass es weich wird. Aber das ist ja kein Wunder und da kann auch Nikon nichts dran ändern.
Mein persönliches Fazit dieser etwas länglichen Erklärung ist:
Das Sigma 50mm/f1,4 EX DG HSM ist durchgehend so scharf, um an APS-C Kameras definitiv nicht als Gurke durchzugehen. Einzig bei f1,4 habe ich eine gewisse Weichheit gesehen.
Das Sigma 24-70/f2,8 EX DG HSM ist bei 24mm@f2,8 etwas weich, in allen anderen Brennweiten bei allen Blenden konnte ich keine Schwächen erkennen.
Das Sigma 70-200/f2,8 EX DG OS HSM hat mich völlig überzeugt. Alle Brennweiten in allen Blenden sind ohne Fehl und Tadel.
Einzig die Bauqualität der neuesten Ausgaben scheint sich geändert zu haben. Das tolle EX-Finish der Objektive (diese fein glitzernde Beschichtung) scheint bei Sigma wegrationalisiert worden zu sein. Mein 50mm von der Pentax ist noch komplett beschichtet. Die Nikon-Version (neueren Baujahrs) hat diese Beschichtung nur noch am Fokusring, nicht jedoch am restlichen Gehäuse und an der Geli. Ebenso ist das 70-200 nur noch an wenigen Stellen beschichtet, was insgesamt etwas merkwürdig aussieht, weil z.B. die Stativschelle noch immer das Finish hat. Ausserdem rastet die Geli vom 70-200 nicht mehr so schön stramm am Objektiv ein, wie ich es vom 70-200 HSM II gewohnt bin.
Insgesamt bin ich mit allen drei Sigma-Objektiven sehr zufrieden und werde sie behalten.
Wer das Geld hat und sich nicht scheut es auszugeben, der greife zu Nikon Objektiven. Für alle anderen gilt: auch Sigma weiss, wie man gute Objektive baut.
Ich bin mir im Klaren, dass mein Test keinen wissenschaftlichen Ansprüchen genügt. Aber genau das ist es, was ich wollte. Nur weil etwas messbar ist, ist es noch lange nicht praxisrelevant. Und genau diese messbaren Ergebnisse liessen mich immer wieder an der Tauglichkeit der Objektive für meinen Anspruch und Zweck zweifeln.
Ja; das Nikon Objektiv mag drei Zeilen mehr auflösen. Und ja; das Nikon Objektiv mag am FX-Sensor weniger vignettieren. Na und; das interessiert mich nur am Rande. Ich habe keinen FX-Sensor und ich habe auch keinen 24MP Sensor.
Diese Praxisrelevanz wollte ich nun endlich mal für meine Zwecke geklärt haben. Vielleicht hilft das dem Einen oder Anderen die Zweifel auszuräumen, bzw. bei der Entscheidung für oder gegen Sigma Objektive.
PS.: Den Test werde ich heute oder morgen nochmal machen. Zum ersten habe ich noch ein Nikon 24-70/f2,8 bestellt, das gestern noch nicht angekommen war. Zweitens habe ich als Testmotiv einen LCD Wecker genommen, weil die LCD-Anzeige sehr scharf und kontrastreich ist. Im Nachhinein hat sich das aber als ungünstig erwiesen, weil durch die Glasdicke des Displays immer ein Schatten der einzelnen Digits zu sehen ist. Das hat die Bewertung der Schärfe unnötig kompliziert gemacht.

Nikon 18-200mm/f3,5-5,6 G ED VR II
Sigma 50mm/f1,4 EX DG HSM
Sigma 24-70mm/f2,8 EX DG HSM
Sigma 70-200/f2,8 EX DG OS HSM
Beim Kauf meiner Nikon D300s habe ich bewußt das Kit mit dem 18-200mm VRII gewählt, da ich jetzt endlich Gewissheit haben und mit meinen eigenen Augen sehen wollte, wie - sollte man diversen Usermeinungen Glauben schenken - "schlecht" die Top-Sigma Objektive gegen ein Nikon-Kit-Objektiv "tatsächlich" sind.
Anlass ist, dass ich gerade den Wechsel von Pentax zu Nikon vollziehe. An der Pentax habe ich u.a. das Sigma 50mm/f1,4 und das Sigma 70-200 HSM ohne OS.
Mit dem Sigma 50mm/f1,4 HSM an der Pentax hält sich meine Zufriedenheit in Grenzen. Der Autofokus sitzt leider oft daneben, aber wenn es denn fokussiert hat, dann ist es recht scharf. Mit dem 70-200 bin ich bisher sehr zufrieden; vom ersten Moment an. Der Fokus passt, die Schärfe ist ganz wunderbar.
Beim Wechsel zu Nikon wollte ich im Wesentlichen die gleichen Brennweiten abdecken. Nachdem ich jedoch fast ausschliesslich vernichtende Userbewertungen über das 24-70mm, recht ordentliche Userbewertungen über das 50mm und durchwachsene Bewertungen vom 70-200mm gelesen habe, war ich arg am zweifeln, ob ich nicht doch lieber in den sauren Apfel beisse und ein gebrauchtes Nikon 24-70 und 70-200 VRII kaufe (zusammen immerhin 3000€; gebraucht wohlgemerkt).
Also habe ich bei einem "Schnellvergleich" im Fotogeschäft das Nikon 70-200mm VRII und das Sigma 70-200mm OS ausprobiert. Ich war zwar von dem merklich schnelleren Autofokus des Nikkors beeindruckt, von der Bildqualität hat es mich aber überhaupt nicht vom Hocker gehauen. Nicht dass es schlecht gewesen wäre. Nein. Das Sigma war nur in meinen Augen optisch durchaus ebenbürtig. Nun wollte ich es also doch genauer wissen.
Kurzerhand habe ich also besagte Objektive zum bereits vorhandenen Kit-Objektiv gekauft. Nach ersten losen Tests und Bewertung am Kameramonitor, sah ich die vielen vernichtenden Usermeinungen schon bestätigt und habe mich bereits damit abgefunden viele Jahrzehnte auf die Objektive aus dem Nikon-Sortiment zu sparen. Aber dann habe ich mich mal hingesetzt und die Objektive wirklich gegeneinander verglichen. Gleiches Motiv, gleicher Abstand, gleiche Beleuchtung, Belichtung, Brennweiten, Blenden, etc.
Dabei habe ich mich nicht auf's Pixelpeepen bei 1600% Vergrößerung verlassen, sondern ich habe die Bilder in einer Größe bewertet, die für mich relevant ist, nämlich: üblicherweise in 10x15, maximal in 20x30 (ca. A4).
Dabei habe ich gleiche Brennweiten, bei gleichen Blenden aller Objektive gegenübergestellt. Ausserdem habe ich jedes Objektiv einmal mit Autofokus und einmal mit manuellem Fokus getestet.
Bei keinem Objektiv gabe es einen Fehlfokus. Mir ist es bei keinem Objektiv und in keiner Brennweite gelungen manuell mit vergrösserter Liveview-Ansicht schärfer zu fokussieren, als es die Kamera mit AF getan hat. Insofern bin ich mit der Fokussierleistung aller Objektive sehr zufrieden (gut das AF-Modul der D300s hat wohl auch damit zu tun

Natürlich konnte ich das Nikkor nicht bei 50mm und f1.4 dem Sigma gegenüberstellen. Aber das Sigma 50mm schlägt sich bei f3,5 nicht schlechter, als das Nikon bei 50mm und f3,5. Die Schärfe überzeugt mich bei beiden. Ausgehend von der Schärfe bei f3,5 ist sie am 50mm Sigma bei f2,8 und bei f2,0 auch sehr gut. Bei f1,4 sieht man durchaus, dass es weich wird. Aber das ist ja kein Wunder und da kann auch Nikon nichts dran ändern.
Mein persönliches Fazit dieser etwas länglichen Erklärung ist:
Das Sigma 50mm/f1,4 EX DG HSM ist durchgehend so scharf, um an APS-C Kameras definitiv nicht als Gurke durchzugehen. Einzig bei f1,4 habe ich eine gewisse Weichheit gesehen.
Das Sigma 24-70/f2,8 EX DG HSM ist bei 24mm@f2,8 etwas weich, in allen anderen Brennweiten bei allen Blenden konnte ich keine Schwächen erkennen.
Das Sigma 70-200/f2,8 EX DG OS HSM hat mich völlig überzeugt. Alle Brennweiten in allen Blenden sind ohne Fehl und Tadel.
Einzig die Bauqualität der neuesten Ausgaben scheint sich geändert zu haben. Das tolle EX-Finish der Objektive (diese fein glitzernde Beschichtung) scheint bei Sigma wegrationalisiert worden zu sein. Mein 50mm von der Pentax ist noch komplett beschichtet. Die Nikon-Version (neueren Baujahrs) hat diese Beschichtung nur noch am Fokusring, nicht jedoch am restlichen Gehäuse und an der Geli. Ebenso ist das 70-200 nur noch an wenigen Stellen beschichtet, was insgesamt etwas merkwürdig aussieht, weil z.B. die Stativschelle noch immer das Finish hat. Ausserdem rastet die Geli vom 70-200 nicht mehr so schön stramm am Objektiv ein, wie ich es vom 70-200 HSM II gewohnt bin.
Insgesamt bin ich mit allen drei Sigma-Objektiven sehr zufrieden und werde sie behalten.
Wer das Geld hat und sich nicht scheut es auszugeben, der greife zu Nikon Objektiven. Für alle anderen gilt: auch Sigma weiss, wie man gute Objektive baut.
Ich bin mir im Klaren, dass mein Test keinen wissenschaftlichen Ansprüchen genügt. Aber genau das ist es, was ich wollte. Nur weil etwas messbar ist, ist es noch lange nicht praxisrelevant. Und genau diese messbaren Ergebnisse liessen mich immer wieder an der Tauglichkeit der Objektive für meinen Anspruch und Zweck zweifeln.
Ja; das Nikon Objektiv mag drei Zeilen mehr auflösen. Und ja; das Nikon Objektiv mag am FX-Sensor weniger vignettieren. Na und; das interessiert mich nur am Rande. Ich habe keinen FX-Sensor und ich habe auch keinen 24MP Sensor.
Diese Praxisrelevanz wollte ich nun endlich mal für meine Zwecke geklärt haben. Vielleicht hilft das dem Einen oder Anderen die Zweifel auszuräumen, bzw. bei der Entscheidung für oder gegen Sigma Objektive.
PS.: Den Test werde ich heute oder morgen nochmal machen. Zum ersten habe ich noch ein Nikon 24-70/f2,8 bestellt, das gestern noch nicht angekommen war. Zweitens habe ich als Testmotiv einen LCD Wecker genommen, weil die LCD-Anzeige sehr scharf und kontrastreich ist. Im Nachhinein hat sich das aber als ungünstig erwiesen, weil durch die Glasdicke des Displays immer ein Schatten der einzelnen Digits zu sehen ist. Das hat die Bewertung der Schärfe unnötig kompliziert gemacht.