AW: Testbericht FZ20
Ich bin mal auf deine Erfahrungen mit der Z3 gespannt, Andreas. Einen Nachfolger für meine 2100UZ suche ich auch schon lange.
Ich konnts nun doch nicht lassen und habe seit 2 Tagen eine FZ 20
Falls es Euch interessiert, hier ein erster Eindruck:
Die FZ20 ist kompakt, sehr gut verarbeitet, liegt recht gut in der Hand (allerdings durch das kleine Gehäuse nicht so gut wie z.B. die 300D). Sehr guter 2 Zoll großer LCD Monitor und recht kleiner aber ganz ordentlicher elektronischer Sucher. Die Ausstattung der FZ20 ist gigantisch und die Anbringung der Bedienelemente ergonomisch und der Bedienungsaufbau logisch.
Der Akku soll ca. 250 Bilder mit Display und Blitz halten, das scheint mir realistisch.
Die Auslöseverzögerung incl. Autofokus ist (auch abhängig von der gewählten von 4 möglichen Meßfeldeinstellungen) im WW Bereich flott, bei größeren und großen Brennweiten aber höchstens noch durchschnittlich (Ich schätze mal so 0,8 Sekunden).
Genial ist die manuelle Fokussierung über einen Drehring am Objektiv bei gleichzeitig 4-fach vergrößerter Sucher- bzw. Displaymitte.
Das klappt super, zumal man zusätzlich die Möglichkeit hat, mit dem Autofokus quasi auf Knopfdruck "vorzufokussieren". Dieses Feature habe ich noch bei keiner anderen Digi gesehen. Nach diesem automatischen Fokussieren über Betätigung eines Schiebeschalters am Objektiv bleibt die Fokussierung erhalten, und man kann zu einem beliebigen Zeitpunkt unter Umgehen einer weiteren Fokussierung auslösen. Mit etwas Übung wird damit die Schnappschusstauglichkeit der FZ20 deutlich erhöht.
Zum Bildstabilisator:
Es gibt 2 unterschiedliche Einstellungen, einen signifikanten Unterschied konnte ich ehrlich gesagt noch nicht feststellen.
Als Faustregel würde ich sagen: bei 432mm geht max. 1/60sec, besser 1/80sec verwacklungsfrei, im WW Bereich etwa 1/15sec bis 1/10sec sicher, bei 1/8sec habe ich schon Probleme. Die Werte finde ich angesichts der neuesten Stabi Generation (Mega OIS) etwas enttäuschend, das kann die alte Oly 2100UZ genau so gut.
Der Motorzoom des Leica Objektivs lässt sich übrigens top bedienen, ist schnell und dennoch sehr gut und genau einzustellen. Kein Vergleich z.B. zum Fummelzoom der Canon S1 IS.
Zum Wichtigsten, den Bildern:
Gute 5MP Bildqualität mit natürlichen Farben, sehr guter Detailauflösung und guter Schärfe. Belichtung (Mehrfeld) und Weißabgleich funktionieren hervorragend und äußerst zuverlässig. Der eingebaute Blitz ist von der kräftigen Sorte, dabei sehr gut abgestimmt und zusätzlich regelbar. Weiterhin gibt es einen Blitzschuh mit Mittenkontakt. Der Makro Modus erlaubt fast Objektivkontakt und profitiert natürlich noch vom Stabi.
Zum Rauschen: Bereits bei ISO 80 vorhanden und auch motivabhängig deutlich sichtbar (z.B. tiefblauer Himmel), ehrlich gesagt, hätte ich hier Besseres erwartet. In der Praxis und bei den meisten Motiven merkt man davon aber nichts. Und den tiefblauen Himmel können wir uns in den nächsten Monaten sowieso abschminken

Das Rauschverhalten lässt sich über 4 einstellbare Bildparameter beeinflussen, dazu gibts bei neatimage für Notfälle bereits sehr gut funktionierende FZ20 Profile.
Ich habe heute Nachmittag in einer Sporthalle Aufnahmen mit ISO400 gemacht, die waren durchaus brauchbar und nach neaten richtig gut.
Ein erstes Fazit wäre, Rauschfanatiker sollten vielleicht die Finger von dem Teil lassen, alle anderen können bedenkenlos zugreifen. ME ein äußerst rundes "Kamerasorglospaket" für fast alle Aufnahmesituationen, mit vielen tollen, durchdachten Features, einer sehr guten Bildqualität und (bis jetzt) wenig Schwächen.
Für einen Nachfolger würde ich mir wünschen:
Verbessertes Rauschverhalten
Einen klapp- und drehbaren Monitor
Einen vor allem im Telebereich schnelleren Autofokus
und noch ein paar Kleinigkeiten
Sollte quasi eine Kreuzung aus Canon G6 und FZ20 werden
