Der Junge mit der Nikon
Themenersteller
Sicherlich ein Nischenthema, aber es war gerade mal aktuell: https://www.dslr-forum.de/threads/nikon-pc-e-nikkor-45-mm-1-2-8d-ed.2154566/ . Canon und Nikon als die beiden klassischen Tilt/Shift-Anbieter haben derzeit ein sehr unterschiedliches Sortiment. Canon hat seine alten TS-E 24 mm, 45 mm und 90 mm in zwei Stufen durch Neukonstruktionen ersetzt und unten ein 17 mm und oben ein 135 mm drangesetzt. Die letzte Erneuerung war 2017, also zu einem Zeitpunkt, als zumindest Canon ganz genau wusste, dass das R-System kommen wird. Man hätte auch noch ein Jahr für eine R-Version warten können; ich vermute mal, man wollte absichtlich in Anbetracht der sowieso begrenzten Stückzahlen beide Systeme bedienen. Man kann ja EF an R adaptieren. Man hat nun also ein ziemlich komplettes Sortiment mit 17 mm, 24 mm, 50 mm, 90 mm und 135 mm, alles für EF.
Bei Nikon dagegen sieht es derzeit eher traurig aus. Man hatte lange Zeit Äquivalente zu den Canons mit 24 mm, 45 mm und 85 mm im Sortiment (kamen erst 2006 mit der D3), später ergänzt um ein 19 mm. Bei dessen Erscheinen gab es schon Gerüchte, Nikon würde das Bestandssortiment bald danach renovieren. Passiert ist nichts, lieferbar ist derzeit nur noch das 19 mm.
Im Gegensatz zum oben verlinkten praxisbezogenen Thread, in dem es um real verfügbare Objektive geht, soll es hier um das gehen, was Nikon für Z anbieten könnte. Nach meinem Verständnis kann man mittlerweile (vor allem spiegellos) einige Einschränkungen aufheben. Schon um 2017 gab es für die Canons ziemlich konkrete Gerüchte, dass sie mit AF kommen würden. Bestätigt hat sich das nicht. Fuji hat dieses Jahr für das GFX-System auch zwei Tilt-Shift-Objektive herausgebracht, ebenfalls ohne besondere technische Merkmale.
Bereits mit den Canon-EF-TS-E wurde die Einschränkung auf springblendenlose Funktion gekippt. Das erfordert eine motorische Ansteuerung der Blende, Nikon hat diesen Typ E genau mit den PC-E eingeführt. Die beiden Laowa-Shifts hingegen sind auf dem alten Stand stehengeblieben.
Geblieben ist die Einschränkung auf manuellen Fokus und manuelle Belichtungssteuerung. Das liegt daran, dass bei geshiftetem Objektiv sowohl sämtliche Fokussierhilfsmittel wie Schnittbild, Mikroprismen und Phasendetektion versagen bzw. falsche Ergebnisse liefern als auch die Belichtung falsch gemessen wird (es wird unterbelichtet). So stehen bei den PC-E-Nikkoren zwar Matrixmessung und sämtliche Belichtungsfunktionen im Prinzip zur Verfügung, aber nur ungeshiftet. Das korrespondiert mit dem klassischen Verfahren, dass man mit Kamera auf dem Stativ erst Belichtung und Fokus einstellt und dann shiftet (wobei die Belichtung natürlich gespeichert werden muss!) . Wozu man dann eine Programmautomatik braucht? Wüsste ich auch mal ganz gern.
Genau das müsste inzwischen besser gehen. Bei Nikon betrachte ich das inzwischen als überfällig, angekündigt ist nichts, genau deswegen schreibe ich das im Spekulationsforum. Die Erwägungen gelten im Prinzip systemübergreifend, aber bei Nikon kenne ich mich besser aus - und bei Nikon besteht der akuteste Handlungsbedarf. Ich gehe hierbei davon aus, dass man als Anwender nicht mehr strikt ans Stativ gebunden ist. Ist man auch heute nicht, digital ist schon vieles leichter geworden. Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass man als Anwender zuerst sein Motiv einpasst (was das Shiften einschließt) und sich dann um den Rest kümmert (also genau umgekehrt zum traditionellen Ansatz). Zurückgestellt wird bei mir die Verschiebung zwischen den Fotos nicht, und zum Wegpacken in die Tasche auch nur soweit wie aus Platzgründen nötiig.
AF: Nun, man muss bisher manuell fokussieren. Das geht durchaus auch mit geshiftetem Objektiv. Dafür hat man Life View mit Vergrößerung und kann zu diesem Zweck auch aufblenden. Das Scharfstellen direkt auf Mattscheibe (DSLR) oder dem Monitor (DSLR oder EVIL) oder im Sucherbild (EVIL) ist das einzige Verfahren, das auch bei geshiftetem Objektiv funktioniert. Logisch, was auf dem Sensor scharf ist, ist auch auf dem fertigen Bild scharf. Das sollte die Kamera mit Kontrast-AF eigentlich auch selbst hinkriegen können. Bei DSLR ging das noch nicht, spiegellos sehe ich da kein Problem. Der Fokusmotor ist sowieso im Objektiv "außerhalb" der Tilt/Shift-Operation, muss also durch bewegliche Teile hinweg angesteuert werden. Der Blendenmotor aber auch, und das funktioniert. Somit sollte es eigentlich möglich sein, PC-Nikkore mit AF anzubieten. Der muss nicht mal überragend schnell sein, er muss nur im Prinzip funktionieren.
Belichtungsmessung: Mir persönlich ist das inzwischen wurscht. Mit manueller Einstellung, Schätzen und Verifizieren komme ich digital ans gleiche Ziel. Andere mögen das anders sehen. Und es kann eigentlich auch anders gehen, und zwar immer schon (seit TS-E und PC-E) . Beim Shiften komme ich auf nötige Korrekturfaktoren von bis zu 1 2/3 Blendenstufen (mit dem PC-E 45 mm, ist aber vermutlich brennweitenunabhängig). Das ist allein durch Fehlmessung bedingt (kommt also in dieser Höhe im Vergleich zur schräg gehaltenen Kamera mit ungeshiftetem Objektiv hinzu) und hat nichts damit zu tun, dass man beim typischen Shiften nach oben in vielen Fällen ungewöhnlich hohe Anteile vom nicht neutralgrauen Himmel im Bild haben kann. Das kommt bei mittenbetonter Messung zum Tragen und resultiert am Ende in Summe in bis zu + 3 Blendenstufen Korrektur. Das hat mich dann dazu gebracht, die Nutzung der Blendenautomatik aufzugeben und manuell einzustellen. Meines Wissens weiß kein Tilt-Shift-Objektiv, wie weit geshiftet wurde. Das ist Mechanik, das wird weder irgendwie verarbeitet noch ins Exif geschrieben. Eigentlich sollte es aber möglich sein, einen elektrischen Positionsabgriff vorzunehmen (so wie Nikon es ja bei der Distanz für die Matrixmessung ja auch macht - das ist das D in der Typenbezeichnung). Das schöne daran: Das muss nicht mal sonderlich präzise sein. Die gesamte Distanz (11,5 mm bei Nikon) entspricht 1 2/3 Blendenstufen. Eine Korrektur in Drittelstufen würde völlig ausreichen, alles was darunter ist, liegt eh in der Toleranz. Man bräuchte also neben der Mittelstellung nur 5 Stufen zu jeder Seite, also etwa alle 2 mm. Wenn man besser sein will, wäre das sicher auch möglich, aber nicht wirklich nötig. Aus der Position wird dann die nötige Belichtungskorrektur ermittelt und angewendet. Und ins Exif schreiben kann man es zu Transparenzzwecken auch noch.
Zoom: Und dann war da noch dieser Beitrag: https://www.dslr-forum.de/threads/w...ielleicht-bald-doch-da.2142935/#post-16558923 , der angestoßen hat, woran ich eh schon mal gedacht hatte. Mechanik und Optik sind voneinander getrennt, der Mechanik ist es egal, welche Optik vorn dran sitzt (nicht umsonst gab es das auch schon mal als Adapterlösung mit Mittelformatobjektiv vorn dran). Somit kann man im Prinzip auch ein Tilt/Shift-Zoom bauen. Die Restriktionen kommen aus dem Anspruch: Weit übergroßer Bildkreis bei kleinbildgerechter Auflösung für hohe Ansprüche, dazu noch verzeichnungsarm. Man muss also konservativ rangehen: Begrenzter Brennweitenbereich, z. B. 24 bis 85 mm, mäßige Lichtstärke (4,0). Extreme Weitwinkel könnten auch eher schwierig werden.
Bedienelemente: Es könnte alles so schön einfach sein, vor allem auch die optische Konstruktion, wenn man aufs Tilten verzichten würde (und Laowa macht das auch so). Ich persönlich brauche das nicht. Leider würde der Verzicht auf das Tilten aber auch den Absatz schmälern und die eh schon grenzwertig niedrigen Stückzahlen weiter schrumpfen lassen. Die Tiltmechanik braucht viel Platz, dadurch ist die Optik weiter weg von der Sensorebene und muss entsprechend komplizierter ausfallen. Heißt: Die verringerte Distanz zum Sensor bei spiegellosen Kameras wirkt sich bei Tilt/Shift kaum aus, das ist Peanuts im Vergleich zur Distanz, die durch die Shift- und vor allem Tilt-Mechanik verplempert wird. Zudem haben DSLRs mit ihrem Spiegelkastenvorbau die Bedienung noch etwas erleichtert, man braucht ja nicht nur den Platz zum Tilten und Shiften, sondern auch für die Bedienelemente, alles am Handgriff und am Akkuunterbau (Z9) vorbei. Möglicherweise kann man das vereinfachen, wenn man zumindest das Shiften motorisiert. Man braucht dann Tasten an der Kamera fürs Rauf- und Runtershiften (zumindest die Nikons haben ja genug belegbare Funktionstasten). Der Shiftabgriff für die Belichtungssteuerung wäre dann auch gleich mit dabei.
So, bis hierhin halte ich das alles noch für realistisch und konservativ. Man kann aber auch noch über alternative Lösungen spekulieren:
Es gab (oder gibt) eine Pentax, die den Sensor verschieben kann. Ich meine, es wäre die K-1 gewesen, finde das aber nicht mehr wieder. Die Verschiebung war meines Wissens auf 15% limitiert, möglicherweise nur nach oben und unten. Zum Vergleich: Die Nikons können um 48% in vertikaler Richtung oder 32% in horizontaler Richtung shiften. Zudem hat die Pentax dabei den spezifizierten Bildkreis verlassen, und im DSLR-Sucher sieht man eh nicht, was rauskommt. Die Verschiebung war (soweit mir das mal erklärt wurde) auch nicht dauerhaft, sondern wurde immer wieder zurückgesetzt. Spiegellos geht das alles besser, man hat für Z ein großes Bajonett, man braucht dann eben eine shiftende Kamera und Objektive mit geeignetem Bildkreis. Somit braucht man für beides Spezialgerät. Das ist eine drastische Einschränkung, aber in der Anwendung ist es dann simpel. Die Kamera müsste den Sensor um z. B. 10 mm nach oben und unten shiften können, zur Seite wäre bei 6 mm schon Ende, mehr passt nichts ins Bajonett (das wären immerhin noch 42% bzw. 13%). Diese Verstellwege sind nur im Rahmen des Bildkreises kombinierbar, man könnte nicht 10 mm nach oben und 6 mm zur Seite shiften. Kann man heute auch nicht, die 11,5 mm sind eine einzige Verschiebung, die nach Belieben angewendet werden kann, auch diagonal. Nun ja, das Tilten fällt dabei natürlich aus, aber als Ergebnis hätte man wunderschön kurze Objektive, die man auf das kurze Auflagemaß optimieren kann. Die Kamera würde allerdings möglicherweise etwas größer werden.
Wenn man bereit zu völlig bekloppten Ideen ist, kann man auch noch weitergehen. Man verschiebt dann nicht den Sensor, sondern nur die Aufnahmeauswahl auf einem übergroßen Sensor. Die Abmessungen wären die gleichen wie oben, der Sensor wäre 44 x 48 mm groß. Dieser Sensor wäre nicht als ganzes nutzbar, die Ecken wären abgeschattet. Diagonal wäre man also begrenzt, wie beim Sensorshift. "Hässliche" Nebenwirkung: Man würde durchaus auch vergrößerte zentrale Ausschnitte unterbringen können, damit würde Nikon Z durch die Hintertür, was Nikon immer abstreitet: ein Mittelformatsystem. Tja, wäre wunderschön, wenn man einfach im Sucher shiften könnte. Und ja, ich weiß, dass es dieses Sensorformat nicht gibt, und der Sensor sauteuer wäre.
Bei Nikon dagegen sieht es derzeit eher traurig aus. Man hatte lange Zeit Äquivalente zu den Canons mit 24 mm, 45 mm und 85 mm im Sortiment (kamen erst 2006 mit der D3), später ergänzt um ein 19 mm. Bei dessen Erscheinen gab es schon Gerüchte, Nikon würde das Bestandssortiment bald danach renovieren. Passiert ist nichts, lieferbar ist derzeit nur noch das 19 mm.
Im Gegensatz zum oben verlinkten praxisbezogenen Thread, in dem es um real verfügbare Objektive geht, soll es hier um das gehen, was Nikon für Z anbieten könnte. Nach meinem Verständnis kann man mittlerweile (vor allem spiegellos) einige Einschränkungen aufheben. Schon um 2017 gab es für die Canons ziemlich konkrete Gerüchte, dass sie mit AF kommen würden. Bestätigt hat sich das nicht. Fuji hat dieses Jahr für das GFX-System auch zwei Tilt-Shift-Objektive herausgebracht, ebenfalls ohne besondere technische Merkmale.
Bereits mit den Canon-EF-TS-E wurde die Einschränkung auf springblendenlose Funktion gekippt. Das erfordert eine motorische Ansteuerung der Blende, Nikon hat diesen Typ E genau mit den PC-E eingeführt. Die beiden Laowa-Shifts hingegen sind auf dem alten Stand stehengeblieben.
Geblieben ist die Einschränkung auf manuellen Fokus und manuelle Belichtungssteuerung. Das liegt daran, dass bei geshiftetem Objektiv sowohl sämtliche Fokussierhilfsmittel wie Schnittbild, Mikroprismen und Phasendetektion versagen bzw. falsche Ergebnisse liefern als auch die Belichtung falsch gemessen wird (es wird unterbelichtet). So stehen bei den PC-E-Nikkoren zwar Matrixmessung und sämtliche Belichtungsfunktionen im Prinzip zur Verfügung, aber nur ungeshiftet. Das korrespondiert mit dem klassischen Verfahren, dass man mit Kamera auf dem Stativ erst Belichtung und Fokus einstellt und dann shiftet (wobei die Belichtung natürlich gespeichert werden muss!) . Wozu man dann eine Programmautomatik braucht? Wüsste ich auch mal ganz gern.
Genau das müsste inzwischen besser gehen. Bei Nikon betrachte ich das inzwischen als überfällig, angekündigt ist nichts, genau deswegen schreibe ich das im Spekulationsforum. Die Erwägungen gelten im Prinzip systemübergreifend, aber bei Nikon kenne ich mich besser aus - und bei Nikon besteht der akuteste Handlungsbedarf. Ich gehe hierbei davon aus, dass man als Anwender nicht mehr strikt ans Stativ gebunden ist. Ist man auch heute nicht, digital ist schon vieles leichter geworden. Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass man als Anwender zuerst sein Motiv einpasst (was das Shiften einschließt) und sich dann um den Rest kümmert (also genau umgekehrt zum traditionellen Ansatz). Zurückgestellt wird bei mir die Verschiebung zwischen den Fotos nicht, und zum Wegpacken in die Tasche auch nur soweit wie aus Platzgründen nötiig.
AF: Nun, man muss bisher manuell fokussieren. Das geht durchaus auch mit geshiftetem Objektiv. Dafür hat man Life View mit Vergrößerung und kann zu diesem Zweck auch aufblenden. Das Scharfstellen direkt auf Mattscheibe (DSLR) oder dem Monitor (DSLR oder EVIL) oder im Sucherbild (EVIL) ist das einzige Verfahren, das auch bei geshiftetem Objektiv funktioniert. Logisch, was auf dem Sensor scharf ist, ist auch auf dem fertigen Bild scharf. Das sollte die Kamera mit Kontrast-AF eigentlich auch selbst hinkriegen können. Bei DSLR ging das noch nicht, spiegellos sehe ich da kein Problem. Der Fokusmotor ist sowieso im Objektiv "außerhalb" der Tilt/Shift-Operation, muss also durch bewegliche Teile hinweg angesteuert werden. Der Blendenmotor aber auch, und das funktioniert. Somit sollte es eigentlich möglich sein, PC-Nikkore mit AF anzubieten. Der muss nicht mal überragend schnell sein, er muss nur im Prinzip funktionieren.
Belichtungsmessung: Mir persönlich ist das inzwischen wurscht. Mit manueller Einstellung, Schätzen und Verifizieren komme ich digital ans gleiche Ziel. Andere mögen das anders sehen. Und es kann eigentlich auch anders gehen, und zwar immer schon (seit TS-E und PC-E) . Beim Shiften komme ich auf nötige Korrekturfaktoren von bis zu 1 2/3 Blendenstufen (mit dem PC-E 45 mm, ist aber vermutlich brennweitenunabhängig). Das ist allein durch Fehlmessung bedingt (kommt also in dieser Höhe im Vergleich zur schräg gehaltenen Kamera mit ungeshiftetem Objektiv hinzu) und hat nichts damit zu tun, dass man beim typischen Shiften nach oben in vielen Fällen ungewöhnlich hohe Anteile vom nicht neutralgrauen Himmel im Bild haben kann. Das kommt bei mittenbetonter Messung zum Tragen und resultiert am Ende in Summe in bis zu + 3 Blendenstufen Korrektur. Das hat mich dann dazu gebracht, die Nutzung der Blendenautomatik aufzugeben und manuell einzustellen. Meines Wissens weiß kein Tilt-Shift-Objektiv, wie weit geshiftet wurde. Das ist Mechanik, das wird weder irgendwie verarbeitet noch ins Exif geschrieben. Eigentlich sollte es aber möglich sein, einen elektrischen Positionsabgriff vorzunehmen (so wie Nikon es ja bei der Distanz für die Matrixmessung ja auch macht - das ist das D in der Typenbezeichnung). Das schöne daran: Das muss nicht mal sonderlich präzise sein. Die gesamte Distanz (11,5 mm bei Nikon) entspricht 1 2/3 Blendenstufen. Eine Korrektur in Drittelstufen würde völlig ausreichen, alles was darunter ist, liegt eh in der Toleranz. Man bräuchte also neben der Mittelstellung nur 5 Stufen zu jeder Seite, also etwa alle 2 mm. Wenn man besser sein will, wäre das sicher auch möglich, aber nicht wirklich nötig. Aus der Position wird dann die nötige Belichtungskorrektur ermittelt und angewendet. Und ins Exif schreiben kann man es zu Transparenzzwecken auch noch.
Zoom: Und dann war da noch dieser Beitrag: https://www.dslr-forum.de/threads/w...ielleicht-bald-doch-da.2142935/#post-16558923 , der angestoßen hat, woran ich eh schon mal gedacht hatte. Mechanik und Optik sind voneinander getrennt, der Mechanik ist es egal, welche Optik vorn dran sitzt (nicht umsonst gab es das auch schon mal als Adapterlösung mit Mittelformatobjektiv vorn dran). Somit kann man im Prinzip auch ein Tilt/Shift-Zoom bauen. Die Restriktionen kommen aus dem Anspruch: Weit übergroßer Bildkreis bei kleinbildgerechter Auflösung für hohe Ansprüche, dazu noch verzeichnungsarm. Man muss also konservativ rangehen: Begrenzter Brennweitenbereich, z. B. 24 bis 85 mm, mäßige Lichtstärke (4,0). Extreme Weitwinkel könnten auch eher schwierig werden.
Bedienelemente: Es könnte alles so schön einfach sein, vor allem auch die optische Konstruktion, wenn man aufs Tilten verzichten würde (und Laowa macht das auch so). Ich persönlich brauche das nicht. Leider würde der Verzicht auf das Tilten aber auch den Absatz schmälern und die eh schon grenzwertig niedrigen Stückzahlen weiter schrumpfen lassen. Die Tiltmechanik braucht viel Platz, dadurch ist die Optik weiter weg von der Sensorebene und muss entsprechend komplizierter ausfallen. Heißt: Die verringerte Distanz zum Sensor bei spiegellosen Kameras wirkt sich bei Tilt/Shift kaum aus, das ist Peanuts im Vergleich zur Distanz, die durch die Shift- und vor allem Tilt-Mechanik verplempert wird. Zudem haben DSLRs mit ihrem Spiegelkastenvorbau die Bedienung noch etwas erleichtert, man braucht ja nicht nur den Platz zum Tilten und Shiften, sondern auch für die Bedienelemente, alles am Handgriff und am Akkuunterbau (Z9) vorbei. Möglicherweise kann man das vereinfachen, wenn man zumindest das Shiften motorisiert. Man braucht dann Tasten an der Kamera fürs Rauf- und Runtershiften (zumindest die Nikons haben ja genug belegbare Funktionstasten). Der Shiftabgriff für die Belichtungssteuerung wäre dann auch gleich mit dabei.
So, bis hierhin halte ich das alles noch für realistisch und konservativ. Man kann aber auch noch über alternative Lösungen spekulieren:
Es gab (oder gibt) eine Pentax, die den Sensor verschieben kann. Ich meine, es wäre die K-1 gewesen, finde das aber nicht mehr wieder. Die Verschiebung war meines Wissens auf 15% limitiert, möglicherweise nur nach oben und unten. Zum Vergleich: Die Nikons können um 48% in vertikaler Richtung oder 32% in horizontaler Richtung shiften. Zudem hat die Pentax dabei den spezifizierten Bildkreis verlassen, und im DSLR-Sucher sieht man eh nicht, was rauskommt. Die Verschiebung war (soweit mir das mal erklärt wurde) auch nicht dauerhaft, sondern wurde immer wieder zurückgesetzt. Spiegellos geht das alles besser, man hat für Z ein großes Bajonett, man braucht dann eben eine shiftende Kamera und Objektive mit geeignetem Bildkreis. Somit braucht man für beides Spezialgerät. Das ist eine drastische Einschränkung, aber in der Anwendung ist es dann simpel. Die Kamera müsste den Sensor um z. B. 10 mm nach oben und unten shiften können, zur Seite wäre bei 6 mm schon Ende, mehr passt nichts ins Bajonett (das wären immerhin noch 42% bzw. 13%). Diese Verstellwege sind nur im Rahmen des Bildkreises kombinierbar, man könnte nicht 10 mm nach oben und 6 mm zur Seite shiften. Kann man heute auch nicht, die 11,5 mm sind eine einzige Verschiebung, die nach Belieben angewendet werden kann, auch diagonal. Nun ja, das Tilten fällt dabei natürlich aus, aber als Ergebnis hätte man wunderschön kurze Objektive, die man auf das kurze Auflagemaß optimieren kann. Die Kamera würde allerdings möglicherweise etwas größer werden.
Wenn man bereit zu völlig bekloppten Ideen ist, kann man auch noch weitergehen. Man verschiebt dann nicht den Sensor, sondern nur die Aufnahmeauswahl auf einem übergroßen Sensor. Die Abmessungen wären die gleichen wie oben, der Sensor wäre 44 x 48 mm groß. Dieser Sensor wäre nicht als ganzes nutzbar, die Ecken wären abgeschattet. Diagonal wäre man also begrenzt, wie beim Sensorshift. "Hässliche" Nebenwirkung: Man würde durchaus auch vergrößerte zentrale Ausschnitte unterbringen können, damit würde Nikon Z durch die Hintertür, was Nikon immer abstreitet: ein Mittelformatsystem. Tja, wäre wunderschön, wenn man einfach im Sucher shiften könnte. Und ja, ich weiß, dass es dieses Sensorformat nicht gibt, und der Sensor sauteuer wäre.