Hallo Dirk,
Das ist ein "Neutralgrau" als mittlerer Wert zwischen 0,0,0 und 255,255,255 eines Monitors.
Also einfach nur genau 50% Helligkeit.
Das hat nichts zu tun mit einer Graukarte und einem Belichtungsmesser

GrußDirk
... aber vielleicht sollten wir erst einmal etwas die Begrifflichkeiten klären
Der Thread-Eröffner hatte nach RGB-Werten gefragt, das ist eine Begrifflichkeit aus der EBV: mit dem Pipettenwerkzeug kann man in einem Foto eine graue Fläche "aufnehmen" (z.B. auch eine Fläche der Graukarte, die dann die von mir geposteten Werte je nach Einstellung Lab/rgb hat, wenn es sich um eine sogenannte neutralgraue "Farbfläche" handelt. Alle anderen Kombinationen (wie die von Dir genannten) ergeben natürlich auch Grautöne, aber eben kein Neutralgrau. Mit dem Pipettenwerkzeug auf diese Grautöne ergibt das aber kein Reinweiß (ob solch eine kühle Farbdarstellung für das Bild dann auch immer das Beste ist, sei mal dahingestellt).
So war ja auch der Thread erst verstanden worden ("... willst Du selber eine Graukarte ausdrucken?").
Im Vordergrund der Anfrage stand aber die "Eichung ... des kamera-internen Belichtungsmessers"; Ziel ist dabei aber doch nicht die korrekte Belichtung (das macht man mit der EV-Korrektur oder einer optimalen Matrixmessung z.B. von NIKON), sondern die möglichst farbstichfreie Weißdarstellung.
Nun zur Graukarte:
Das ist ein ganz anderes Thema - der Hersteller einer solchen Karte hat mehrere Möglichkeiten, wie er das Ergebnis technisch umsetzt, um dann in der EBV eben diesen Wert 50-0-0 oder 128-128-128 zu erreichen; von der karte her sind auch andere Kombinationen möglich, dazu gehört neben der Farbgebung aber z.B. auch der Reflexionsgrad der Karte.
Kein Hersteller verrät Dir aber sein Rezept; selberbasteln bedeutet dann aber Ausprobieren: Da keiner ein Spekrometer zur Verfügung hat, heißt das Pipettenaufnahme in der EBV (s.o.) und Kontrolle am fertigen Bild (ist Weiß auch Reinweiß).
Dieser Aufwand lohnt auch nur, wenn man im Motiv überhaupt deutlich wahrnehmbare reinweiße Flächen hat; bei RAW erübrigt sich das aber, da braucht man eigentlich eine Graukarte nur, wenn man wie in der Produktfotografie im Studio relativ zu Weiß "konstante" Farben erzeugen will/muss. Fehlen in der normalen Fotografie weiße Flächen, spielen die sogenannten "Erinnerungsfarben" eine viel größere Rolle, ein nach Graukarte optimiertes Bild wird da von den meisten Betrachtern als unnatürlich oder unangenehm empfunden.
ich meine
- das Drucken lohnt sich nicht, kauft man von NOVOFLEX z.B. die Zebrakarte (A5) und schneidet sie durch, hat man zwei A-6 karten, im Nahbereich mit Zoomobjektiv völlig ausreichend, um eine fast bildfüllende Aufnahme für den manuellen Weißabgleich machen zu können
- ein Problem stellt noch die Reflexion dar, wie man also die Karte optimal zum Lichteinfall orientiert; denn auch mit einer gekauften Graukarte kann man ganz unterschiedliche Werte erhalten - von Eichung dann also keine Spur mehr; hier hilft ein kleiner Trick: am Kartenrand, der nachher die Senkrechte des Sucherbildes ist, klebt man einen schmalen Streifen Tesaband auf; dann richtet man die Karte so aus, bis die spiegelnde Reflexion (sofern diese überhaupt vorhanden ist) auf dem Streifen verschwindet und macht dann mit der Kamera den manuellen Weißabgleich.
viele Grüße
Michael Lindner (Bielefeld)