Hallo,
leider lese ich von Deinem Problem gerade zum ersten mal. Aber mit Optik, da kenne ich mich ein bisschen aus, ich schreibe hier mal so ein bisschen was rein, wenns Dir hilft, dann gut, wenn nicht, dann auch gut.
Grundsätzlich sind Projektoren so aufgebaut:
(x<D=|D>D<
wobei x die Lichtquelle ist, D sind Kondensorlinsen, | ist das Gobo und < = > beschreibt jeweils den Verlauf der Lichtstrahlen Zwischen den Elementen. Die ( symbolisiert einen sphärischen Reflektor, der die Lichtstrahlen der Lampe, die in die "falsche" Richtung abgestrahlt werden, durch den Mittelpunkt der Lampe nach vorne wirft. Das D ganz rechts ist das Objektiv.
Was ist zu beachten:
Die Lampe muss genau im Mittelpunkt des Reflektors liegen, damit die Lichtstrahlen vernünftig nach vorne geworfen werden. Lässt man den Reflektor weg, halbiert sich die Lichtstärke.
Eine punktförmige Lichtquelle wäre dafür optimal, in der Praxis bedecken die Wendeln von Diaprojektoren eine Fläche von ca. 1cm x 1cm.
Die Lampe muss ebenfalls möglichst genau im Brennpunkt der ersten Kondensorlinse liegen. Die Lichtstrahlen, die von der Lampe ausgesendet werden, laufen ja sternförmig in alle Richtungen von der Lampe weg. Dieser erste Kondensor hat die nun Aufgabe, möglichst viel Licht von der Lampe "einzusammeln" und dann die Lichtstrahlen parallel duch die Goboebene zu schicken. In der Praxis sind hier oft 2 Linsen zu finden, die gemeinsam diese Aufgabe erfüllen.
Dann kommt die Goboebene.
Dann kommt eine weitere Sammellinse. Diese hat nun die Aufgabe, die Lichtstrahlen wieder so zu bündeln, dass alle Lichtstrahlen, die das Gobo passiert haben, durch das Objektiv laufen. Noch einmal anders erklärt: Das Gobo ist größer als das Objektiv (wenn man den Durchmesser betrachtet). Die Lichtstrahlen fallen parallel durch das Gobo. Also würden die meisten Lichtstrahlen am Objektiv vorbei fallen. Also setzt man eine Linse dazwischen, die fast die selbe Brennweite hat, wie das Objektiv. Diese Linse bündelt die parallelen Lichtstrahlen so, dass sie sich im Objektiv treffen.
Jetzt wird es kompliziert. Jede Sammellinse hat ja nicht nur einen Brennpunkt, sondern auch einen (bzw. ganz viele) Bildpunkte.
Das Objektiv ist so angeordnet, dass der Bildpunkt auf der einen Seite genau auf der Goboebene liegt; auf der anderen Seite liegt der zugehörige Bildpunkt auf der Projektionsfläche. Dann hat man eine scharfe Abbildung.
Bei Deiner Bastellösung würde ich mal folgendes untersuchen: Liegt die Blitzröhre wirklich genau an dem Punkt, wo vorher die Wendel der Lampe gesessen hat? Wie groß ist der Durchmesser der Biltzröhre? Wenn das mehr als 1cm ist, dann ist es warscheinlich, dass genau das "Loch" in der Mitte der Blitzlampe da liegt, wo eigentlich das Licht herkommen sollte. In dem Fall würde ich mal versuchen, mit dem Abstand Röhre-Kondensor zu spielen, das ist theoretisch zwar nicht ganz richtig, praktisch könnte das aber evtl. was bringen.
Den Reflektor hast Du bestimmt weggelassen, oder?
Hast Du evtl. auch Linsen mit ausgebaut? Gerade den ersten Kondensor vergisst man leicht.
Hoffe, ich konnte Dir ein bisschen helfen. Wenn Du noch Fragen hast, dann frag einfach. Wenn ich es nicht vergesse, schaue ich hier mal wieder vorbei.
Ach ja:
www.diy-community.de ist ein prima Forum, wenn es um Fragen der Optik bei Projektionen geht.
Viel Erfolg,
Sebastian
edit:
ich sehe gerade, der Kondensor ist ja da, den hast Du also nicht weggelassen. Aber die Blitzröhre ist viel zu groß, um als punktförmige Lichtquelle durchzugehen. Da, wo eigentlich das Licht herkommen sollte, ist ja nur Luft. Probier doch mal was aus: Knubbel mal ein Stück Alufolie zu einer Kugel mit ca. 1cm Durchmesser und kleb die in die Mitte des Blitzes. Dann baust Du den Projektor wieder zusammen, so dass diese Alukugel genau da liegt, wo mal die Wendel der Lampe gesessen hat. Das wird auch kein großer Wurf, aber wenn dann ein bisschen mehr Licht vorne rauskommt, weißt Du zumindest, wo Du angreifen kannst. Und: ja, Du musst tiefer rein.