...ist er auch nicht.
Nur weil man ein Stück Hardware, sprich das Messauge verwendet, ist das noch keine Hardwarekalibration lieber jack.slater.
Weil das Ganze häufig durcheinander gewürfelt wird, an dieser Stelle mal Definitionen zur Kalibrierung damit wir alle "die gleiche Sprache" sprechen:
"Kalibrieren" mit Testbildchen und nacktem Auge:
Ist kein kalibrieren, sondern ein über den Daumen gepeiltes Schätzen.
Was subjektiv "richtig" ausschaut, kann objektiv (also mit Messgeräten ermittelt) vollkommen daneben liegen. Warum? Weil das Auge eben leicht beeinflussbar ist, sich anpasst und dadurch eben kein Ersatz für ein Messgerät sein kann.
Mit anderen Worten: Ein so eingestelltes Gerät kann im Grunde nie eine Basis für anschließende Bildbearbeitung sein.
Denn das Ergebnis sieht ausschließlich auf diesem PC+Monitor "wie gewünscht" aus.
Kalibrieren mit Software und Messgeräten:
Variante 1 (mit wenigen Ausnahmen alle Monitore die weniger als 800 Euro kosten): Software hat
keinen Zugang
in die Monitorelektronik und kann ihn somit nicht selbständig umprogrammieren.
Sowas nennt man Softwarekalibration. -Trotz Verwendung von Hardware in Form eines Messauges.
Hierbei werden einige Werte am Monitor (sofern durch die Software und/oder Monitor möglich) manuell nach Vorgabe der messenden Software und Sonde soweit möglich "gerade gerückt", der Rest der Anpassung findet während der Profilierung über Korrekturen der Grafikkarte statt.
Alles was über die Grafikkarte geregelt werden muss, führt automatisch zu Tonwertverlusten. Warum?
Vereinfacht erklärt, weil die Grafikkarte zunächst bereits "voll aufgedreht" ist und eigentlich auch so bleiben sollte. Wenn dies aber zu einem noch nicht neutralen Bild am wenig leistungsfähigen Monitor führt, musst du die Kanäle der Grafikkarte soweit "zuschrauben", bis ein neutrales Bild am Monitor entsteht. Beim Zuschrauben gehen dir natürlich Tonwerte sprich Farbnuancen flöten...
Variante 2 (Königsklasse):
Spezielle Software vom Monitorhersteller, die Zugang in die Monitorelektronik erhält, und mit dem Messgerät gemeinsam den Monitor selbständig auf die vorgegebenen Werte umprogrammiert.
Je leistungsfähiger und präziser der Monitor, desto weniger (i.d.R. gar nichts) bleibt bei der Profilierung übrig, was die Grafikkarte zusätzlich negativ beeinflussen müsste um zum gewünschten neutralen Ergebnis zu gelangen.
Sprich: Die Profildaten enthalten lediglich die Beschreibung zum Monitor, jedoch keine zusätzlichen Korrekturdaten, die dir die Grafikkarte "verbiegen". Tonwertverluste bleiben also aus.
Hardwarekalibrierung bezieht sich also auf den Monitor, nicht aufs Messauge.
Bedeutet also, dass die Hardware (der Monitor!) umprogrammierbar ist.