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Welcher Achromat für welches Objektiv?

Gast_38439

Guest
Hallo,

ich möchte mich von meinem 50mm 2,5 Compact Makro trennen
und wegen der Lichtstärke ein 50mm 1,4 holen.

Da ich gelegentlich auch Makros im Lichtzelt machen möchte und mir ein Makroobjektiv im Moment zu teuer ist wollte ich mir evntl. einen Achromaten zulegen.
Nun bräuchte ich eine Empfehlung welchen Achromat bis max. 100€
ich für welches meiner Objektive nehmen sollte.
Ich habe dann eben das Canon 50 1,4 das 85mm 1,8 das 135 2,0 und das 70-200 4L.
Welches Objektiv wäre am sinnvollsten für diese Verwendung und mit welchem Achromat?
 
Für das 50er brauchst du eine Nahlinse mit etwa +2 dpt (und evtl. eine weitere mit +3 bis +4 dpt). Für das 85er empfiehlt sich eine mit ca. +1 bis +1,5 dpt. Für die beiden Teleobjektive (135er und Telezoom) wären etwa +0,5 bis +0,75 dpt sinnvoll.

Leider sind Nahlinsen mit großen Einschraubdurchmessern und Stärken unter +1 dpt nur schwer erhältlich. Die meisten Nahlinsen sind für Teleobjektive zu klein und zu stark. Stattdessen könntest du dir beim 135er mit einem etwa 15 mm langen Zwischenring helfen. Grundsätzlich liefern (in Verbindung mit Nicht-Makro-Objektiven) gute Nahlinsen zwar die bessere Bildqualität als Zwischenringe ... aber kurze Zwischenringe sind bei Teleobjektiven in der Regel kein Problem.

Ob die Nahlinsen einfach (einlinsig) oder achromatisch (zweilinsig) sind, spielt für die Funktion und die erforderliche Stärke im Prinzip keine Rolle. Der Unterschied besteht allein darin, daß Achromate eine noch bessere Bildqualität liefern als einfache Nahlinsen ... und teurer sind.

Ein lichtstarkes Standardobjektiv ist natürlich eine feine Sache ... aber wenn möglich, solltest du das Makro-50er trotzdem behalten (und die Nahlinsen vergessen). Ich fürchte, wenn du's hergibst, wirst du's über kurz oder lang bereuen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt natürlich drauf an, welche Abbildungsmaßstäbe und Arbeitsabstände Du erzielen möchtest. Schätze aber, mir einem Satz Automatik Zwischenringe bist Du da flexibler und hast die bessere Abbildungsleistung. Mit dem 50er kommst Du dann bis etwa 1,5:1 und mit dem 135er auf bis ca. 1:2 bei reichlich Arbeitsabstand. Nur so, als Idee.
 
... und hast die bessere Abbildungsleistung.
Nein, hast du nicht.
 
AW: Re: Welcher Achromat für welches Objektiv?

Grundsätzlich liefern (in Verbindung mit Nicht-Makro-Objektiven) gute Nahlinsen zwar die bessere Bildqualität als Zwischenringe ...

Woran liegt das eigentlich ?

Im Gegensatz zu Telekonvertern ist da ja kein zusätzliches Glas vorhanden.


Zu den Achromaten:

ich habe einen Kenko1 D ...

An der D7100 mit dem 18-105: ... ohne Achromat gecropt sieht es einen Tick besser aus.
Das kann ggf. ja am "Croppotenzial" der D7100 liegen;
aber es ist so, dass es keinen Grund gibt, den Achromaten draufzuschrauben.


Manfred
 
Nein, hast du nicht.
Doch :)
Schnall mal nen Achromaten vor ein Objektiv mit variabler Brennweite, und vergleiche die Ergebnisse mit gleichem Maßstab bei Einsatz von Zwischenringen. Achte auf so "nebensächliche" Fehler wie Vignettierung, Bildfeldwölbung, Verzeichnung und CA. Eventuell hat die Kombination mit dem Achromaten leichte Vorteile bei der Auflösung in der Bildmitte.
Allenfalls bei symmetrischen Festbrennweiten könnte im ABM Bereich über 1:1 ein guter Achromat Vorteile haben. Dann dreht man aber die Optik einfach um.
Um den Objektivpark des TO sinnvoll mit Achromaten zu nutzen, braucht es mindesten drei, besser mehr, unterschiedliche Achromaten. Für den Preis von Einem bekommst Du aber schon den Satz ZR, der sich an allen vorhandenen Objektiven problemlos und sinnvoll verwenden lässt.
Bei Innenfokussierten Telezooms könnte die Abbildungsleistung mit einem dioptrienschwachen Achromaten günstiger ausfallen. Ein sinnvoller, passender Achromat für das 70-200er wird im Handel garnicht zu finden sein, eventuell passt die Frontlinsengruppe einer ollen 500er "Wundertüte". ZR passen auch hier jedenfalls ohne großen Aufwand.
Woran liegt das eigentlich ?
Objektive sind für einen bestimmten Abbildungsmaßstab/Objektentfernung optimal korrigiert. Normale Objektive etwa im Bereich von 20m bis Unendlich. Makroobjektive meist um 1:1. Kommst Du sehr viel näher an Dein Objekt ran, als konstruktiv vorgesehen, wird die Korrektur zunehmend ungünstiger. Bei einfachen, symmetrischen Festbrennweiten kann die Korrektur für den Nahbereich mit vorgesetztem Achromat günstiger ausfallen. Bei unsymmetrischen WW- oder Telekonstruktionen, nochmehr bei Objektiven mit variabler Brennweite oder gar Innenfokussierung ist die resultierende Korrektur ohne Kenntnis der exakten optischen Konstruktion aber praktisch völlig vom Zufall abhängig. Kann gut gehen, aber schon bei geringfügig veränderter Zoomstellung oder Entfernungseinstellung völlig daneben liegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich liefern (in Verbindung mit Nicht-Makro-Objektiven) gute Nahlinsen zwar die bessere Bildqualität als Zwischenringe ...
Woran liegt das eigentlich? Im Gegensatz zu Telekonvertern ist da ja kein zusätzliches Glas vorhanden.
Das liegt daran, daß Nicht-Makro-Objektive für den durch die Auszugsverlängerung geänderten Strahlengang nicht gemacht sind. Deshalb gibt's mit Zwischenringen stärkere Bildfeldwölbung, stärkere Verzeichnung und geringere Randschärfe. Es gibt ja bei vielen Objektiven sogar schon innerhalb des objektiveigenen Einstellbereiches einen spürbaren Abfall der Bildqualität im Nahbereich – deshalb werden insbesondere hochwertige Weitwinkelobjektive mit Floating Elements ausgestattet, um diesem Leistungsverlust im Nahbereich entgegenzuwirken.

Mit Nahlinsen aber ist der Strahlengang innerhalb des Objektives so wie im Fernbereich, wo Nicht-Makro-Objektive ihre beste Leistung bringen. Zwar bringen Nahlinsen, insbesondere billige, ihrerseits Abbildungsfehler mit sich. Die fallen aber zumindest bei mittelguten Nahlinsen immer noch geringer aus als die Leistungsverluste mit Zwischenringen. Und mit sehr guten Nahlinsen – also Achromaten – ergibt sich bei einem guten Grundobjektiv im gemäßigten Nahbereich (etwa 1:10 bis 1:2) eine Abbildungsleistung, die der eines echten Makroobjektives praktisch nicht nachsteht.

Bei noch größeren Abbildungsmaßstäben sind Nahlinsen, selbst gute, aber doch irgendwann überfordert. Es geht schon, wenn's sein muß – man kann mehrere Nahlinsen miteinander oder mit Zwischenringen kombinieren. Doch die so erreichbare Abbildungsleistung ist begrenzt (dennoch für viele Zwecke u. U. noch ausreichend). Für hohe Ansprüche geht bei Maßstäben um 1:1 herum nichts über ein richtiges Makroobjektiv.
 
Schnall mal 'nen Achromaten vor ein Objektiv mit variabler Brennweite und vergleiche die Ergebnisse mit gleichem Maßstab bei Einsatz von Zwischenringen.
Diesen Vergleich probierst du besser erst einmal selber aus :rolleyes:


Um den Objektivpark des Thread-Eröffners sinnvoll mit Achromaten zu nutzen, braucht es mindesten drei, besser mehr, unterschiedliche Achromate. Für den Preis von einem bekommst du aber schon den Satz Zwischenringe, der sich an allen vorhandenen Objektiven problemlos und sinnvoll verwenden läßt.
Deswegen habe ich ihm empfohlen, lieber sein vorhandenes Makroobjektiv zu behalten. Kein Objektiv ist so billig wie das, welches man schon hat.
 
Diesen Vergleich probierst du besser erst einmal selber aus.
Ist mein täglich Brot seit Jahrzehnten.
Ach ja!? Wie oft pro Tag vergleichst du denn Nahlinsen mit Zwischenringen?

Nein, laß nur. War 'ne rhetorische Frage. Es ist völlig klar, daß du's noch niemals ausprobiert hast. Solltest du wirklich einmal tun, das ist sehr aufschlußreich.

Ich vermute, "mein täglich Brot seit Jahrzehnten" sollte heißen, du verwendest regelmäßig Zwischenringe und erzielst damit einwandfreie Ergebnisse. Was bei niedrigen Ansprüchen an die Abbildungsleistung durchaus sein kann. Niedrig sind die Ansprüche, wenn man dreidimensionale, tiefengestaffelte Motive ablichtet – dann steht ein Hauptmotiv scharf in der Bildmitte und ist umgeben von unscharfem Vorder- bzw. Hintergrund. Hierbei ist die Abbildungsleistung des optischen Systems am Bildrand bedeutungslos.

Doch bei hohen Qualitätsansprüchen braucht man nicht einmal einen Zwischenring, um die Überlegenheit von Nahlinsen, insbesondere von Achromaten, gegenüber einfacher Auszugsverlängerung nachzuweisen. Schraubt man einen Achromaten mit +2 dpt auf ein 50-mm-Standardobjektiv und stellt den Entfernungsring auf Unendlich, so ergibt sich ein Abbildungsmaßstab zwischen 1:10 und 1:9. Diesen schafft das Objektiv auch allein, ohne Nahlinse, nämlich bei Einstellung auf etwa 0,6 m, was einer Auszugsverlängerung von gerade einmal 5 mm entspricht. Vergleicht man nun also in dieser Weise ein übliches sechslinsiges 1,8/50 mm oder siebenlinsiges 1,4/50 mm bei Abbildungsmaßstab 1:9 mit und ohne Nahlinse, so sieht man bei genauem Hinsiehen sogar schon im Spiegelreflexsucher, daß die Leistung mit Nahlinse besser ist. Und bei größeren Abbildungsmaßstäben fällt der Vorsprung der Nahlinse noch größer aus. (Einige der modernsten lichtstarken Standardobjektive besitzen Floating Elements oder Rückteilfokussierung zur Verbesserung der Nahbereichsleistung. Mit solchen fällt der Vorteil der Nahlinse natürlich kleiner aus oder verschwindet ganz – jedenfalls solange man im Einstellbereich des Objektives bleibt.)

Daß Achromate Zwischenringen unterlegen seien, hast du dir vermutlich ausgedacht ... oder gelesen bei einem Autor, der es auch niemals selber ausprobiert hat. Die Zeiten, wo Fachbücher von Fachleuten geschrieben wurden, sind lange vorbei. "Das Profibuch zur Canikon XyZ" aus dem Data-Becker- oder Franzis-Verlag wird heutzutage von Lohnschreibern hingeschludert, die sich ihr Halbwissen bei Wikipedia angelesen haben. In diesen Büchern kann man tatsächlich regelmäßig nachlesen, Zwischenringe seien überlegen, weil sie keine fehlerbehaftete Optik enthalten. Doch auch nach hundertfacher Wiederholung bleibt diese Behauptung weiterhin falsch.
 
AW: Re: Welcher Achromat für welches Objektiv?

Vergleicht man nun also in dieser Weise ein übliches sechslinsiges 1,8/50 mm oder siebenlinsiges 1,4/50 mm bei Abbildungsmaßstab 1:9 mit und ohne Nahlinse, so sieht man bei genauem Hinsiehen sogar schon im Spiegelreflexsucher, daß die Leistung mit Nahlinse besser ist. Und bei größeren Abbildungsmaßstäben fällt der Vorsprung der Nahlinse noch größer aus.

Das entspricht meinen Erfahrungen. Ich habe mal Uhrenaufnahmen gemacht mit 50mm/1,8, Achromat und 6MP Sensor und später mit 50mm/1,8, Zwischenring und 12MP Sensor. Abbildungsmaßstab so bei 1:4. Die Bilder mit dem Achromaten waren besser.
 
Mir geht es einfach darum solche Dinge in der Größenordnung etwa einer Armbanduhr in einem 50x50x50cm Lichtzelt mit Blitzen ablichten zu können.
Ich sollte also einen geringeren Mindestabstand Objektiv - Objekt bekommen um mit dem Objektiv bis an die Öffnung des Lichtzeltes ranzukommen.

Lieber habe ich eine bessere BQ als einen größeren Abbildungsmaßstab, kann ja dann auch noch etwas croppen.

Ich habe bei a....n eine Marumi DHG Achromaten +3 entdeckt,
wäre der was für mein 70-200 f4?
Oder was könnte man empfehlen?

Das 50er makro ist mir halt mit seinen f2,5 doch öfters zu Lichtschwach
weshalb ich es gegen ein 1,4er tauschen möchte.
Alternativ könnte ich auch ein gebrauchtes 50mm 1,8 und ein gebrauchtes Makro nehmen, aber ob ich mit dem Joghurtbecher zufrieden sein würde ist die andere Frage und 1,4 sind es halt auch nicht.
 
Mir geht es einfach darum solche Dinge in der Größenordnung etwa einer Armbanduhr in einem 50x50x50cm Lichtzelt mit Blitzen ablichten zu können.
Ich sollte also einen geringeren Mindestabstand Objektiv - Objekt bekommen um mit dem Objektiv bis an die Öffnung des Lichtzeltes ranzukommen.

Lieber habe ich eine bessere BQ als einen größeren Abbildungsmaßstab, kann ja dann auch noch etwas croppen.

Ich habe bei a....n eine Marumi DHG Achromaten +3 entdeckt,
wäre der was für mein 70-200 f4?
Oder was könnte man empfehlen?
Generell: https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=604270

Speziell: Canon +2 Achromat 500D in 72 mm für das 135/2 oder der +4 Achromat 250D in 58 mm für 50er und/oder 85er.
 
Ich habe [...] einen Marumi DHG Achromaten +3 entdeckt, wäre der was für mein 4/70-200? Oder was könnte man empfehlen?
Äh ... soll ich dir den Beitrag #2 noch einmal vorlesen?


Das 50er Makro ist mir halt mit seinen f/2,5 doch öfters zu lichtschwach, weshalb ich es gegen ein 1,4er tauschen möchte.
Und das 1,4/50 zusätzlich kaufen (statt gegen das 2,5/50 tauschen) ist finanziell vollkommen ausgeschlossen? Evtl. gebraucht?

Jedenfalls bekommst du mit einer +3-dpt-Nahlinse einen Arbeitsabstand ab Nahlinse von 33 cm, wenn das Objektiv (egal, welches) auf unendlich eingestellt ist, und einige Zentimeter näher, wenn das Objektiv auf seine eigene Nahgrenze eingestellt ist – wieviel näher genau, das hängt vom Objektiv ab.

Das harmoniert sehr gut mit einem 50er und sollte mit dem auf 70 mm eingestellten Telezoom auch noch recht gut funktionieren. Bei mittlerer oder langer Brennweite des Zooms aber wird der Abbildungsmaßstab riesig und die Abbildungsleistung eher gering ... denn +3 dpt sind für ein Teleobjektiv eigentlich etwas zu viel. Für viele bildmäßige Zwecke, bei denen es auf das letzte Quentchen Schärfe nicht so ankommt, mag's trotzdem noch schöne Resultate geben.

Im übrigen will ich von Zwischenringen nicht grundsätzlich abraten. Denn es ist völlig richtig, was oben bereits gesagt wurde: Sie sind preiswert und vielseitig einsetzbar. Ob der im Vergleich zu Nahlinsen etwas höhere Verlust an Abbildungsleistung für deine Einsatzzwecke wesentlich oder unwesentlich ist, mußt du allerdings selber herausfinden.
 
Mir geht es einfach darum solche Dinge in der Größenordnung etwa einer Armbanduhr in einem 50x50x50cm Lichtzelt mit Blitzen ablichten zu können.
Das 50er makro ist mir halt mit seinen f2,5 doch öfters zu Lichtschwach.

Verständnisfrage - wozu brauchst Du beim Blitzen die größere Lichtstärke? Zumal Du dafür Schärfentiefe verlierst ...
 
Verständnisfrage - wozu brauchst Du beim Blitzen die größere Lichtstärke? Zumal Du dafür Schärfentiefe verlierst ...


Hatte mich wohl schlecht ausgedrückt,
die Lichtstärke bezog sich auf die Nutzung des 50er bei AL Situationen Indoor
und nicht auf die Makrofotografie.
Ich hatte es eben für beides genutzt und für Makro ist es ja auch gut nur für den Rest eben öfter zu Lichtschwach.
Und für nochmal ein 50er 1,4 zum bestehenden 50 2,5 hab ich im Moment kein Geld und zwei 50er Objektive ja auch irgendwie blöd.
 
... Gegenstandsweite 100 km ...
Na ja – das Ding rechnet nicht richtig ... doch mit deinen eigenen Rechenkünsten steht's offenbar auch nicht zum besten :D


Solch ein Unsinn ist mir selten begegnet!
Ja, es wird einfach die Brennweite der Nahlinse als neue Gegenstandsweite ausgegeben. Für ein auf unendlich eingestelltes Objektiv wäre das sogar korrekt. Ansonsten ist das Murks.

Aber mit Hilfe der Dünne-Linsen-Formel 1/f = 1/g + 1/b sowie der Definition des Abbildungsmaßstabes m = b/g kann sich alles auch selber ausrechnen, das ist ja kein Hexenwerk (f = Brennweite, g = Gegenstandsweite, b = Bildweite, m = Abbildungsmaßstab).
 
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