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Wie existiert der Piktorialismus heute?

Hektor122

Themenersteller
Hey Leute,

ich schreibe eine Semesterarbeit über den Piktorialismus. Der Piktorialismus war die fotografische Stilbewegung, die sich vom sachlichen Charakter der Fotografie emanzipieren wollte und der Kunstfotografie letztendlich ein Gesicht verlieh. Ob Fotografie jetzt Kunst ist oder nicht, darüber lässt sich diskutieren. In letzter Konsequenz würde ich diese Frage jedoch mit ja beantworten - die Fotografie kann, abhängig von Künstler und Absicht, zur Kunst werden. Aber darüber dreht es sich in meinem Thread erstmal nicht (;

Ich hoffe hier im Forum sind einige "künstlerisch-angehauchte" Fotografen und können meiner Fragestellung weiterhelfen:
Gibt es erkennbare Tendenzen eines Post-Piktorialismus? Gerade im Zeitalter der Digitalfotografie ist die Spurensuche nach der Kunstfotografie unheimlich schwer finde ich. Sind jetzt etwa die Photoshop-Maestro die neuen Piktorialisten? Kennt ihr helfende Lektüre oder Artikel?

Grüße (;
 
Ist nicht seit Mitte/Ende des 20. Jahrhunderts der Piktoralismus als Stilrichtung der künstlerischen Fotografie "verpönt", da er letztendlich nur versuchte die Malerei zu imitieren?
 
Der Piktorialismus war die fotografische Stilbewegung, die sich vom sachlichen Charakter der Fotografie emanzipieren wollte und der Kunstfotografie letztendlich ein Gesicht verlieh.
Jein. Richtig ist, dass seit dem Aufkommen der Fotografie die Frage herrschte, ob, wann und wie Fotografie "Kunst" sein kann. Der Piktoralismus war ein Versuch, sich als Kunstform anzudienen, die Anerkennung als solche war jedoch eher fliessend - es gab Bestrebungen vor dem Piktoralismus, und die eigentliche Anerkennung als Kunstform erfolgte erst nach diesem (straight photography, neue Sachlichkeit).
Zur Geschichte empfehle ich Michel Frizot, falls mehr Muße vorhanden ist sich mit dem Thema zu beschäftigen hier.

Gibt es erkennbare Tendenzen eines Post-Piktorialismus? Gerade im Zeitalter der Digitalfotografie ist die Spurensuche nach der Kunstfotografie unheimlich schwer finde ich. Sind jetzt etwa die Photoshop-Maestro die neuen Piktorialisten? Kennt ihr helfende Lektüre oder Artikel?

Auch hier: jein. Man kann insofern von Post-Piktoralismus sprechen, wenn man die ästhetisierende, idealisierende Verarbeitung anspricht - die findet dann aber eher abseits des Kunstdiskurses statt. Im Kunstbereich selber gibt es manche Tendenzen, mit starker Bearbeitung und Verfremdung den Authentizitätsanspruch von straight/documentary/ Sachlichkeit in Frage zu stellen, zu parodieren oder ins absurde zu verdichten. Das würde ich aber nicht als Piktoralismus bezeichnen, da hier nichts mehr in dem Maße auf Malerei rekurriert, wie es früher der Fall war. Vielleicht ist das auch gar nicht mehr möglich. Eher möglich - und seit Jahrzehnten gängig: die "Übernahme" von seiten der Malerei (siehe Richter etc.)
Literatur müsste eigentlich tonnenweise zu finden sein, Google regelt!
 
Ist nicht seit Mitte/Ende des 20. Jahrhunderts der Piktoralismus als Stilrichtung der künstlerischen Fotografie "verpönt", da er letztendlich nur versuchte die Malerei zu imitieren?

Ja. Großteils war es ja auch einfach nur Kitsch. Besonders skurril wurde es nach dem Symbolismus, da sich die Malerei völlig anderen Themen zuwandte. Stieglitz hat es ja noch rechtzeitig begriffen :)
 
Liest man den Piktoralismus vorrangig als Bemühung, als "künstlerisch" wahrgenommen zu werden, stellt sich zudem die Frage, wozu es denn einen neuen geben sollte. Die Fotografie ist doch längst "in der Kunst angekommen". Wobei es natürlich immer legitim ist, zu zitieren oder Gedanken aus anderen Bereichen im neuen Kontext zu verknüpfen. Insofern wäre vielleicht Konkrete oder Generative Fotografie zu nennen - aber neu ist das auch nicht.
 
@To,
ich glaube du bist um deine frage zu Beantworten hier Falsch, genau wie in den anderen Fotocomunitys die ich kenne, hier regiert eher der Geist des gemeinen Kleinbildzüchters.
 
@To,
ich glaube du bist um deine frage zu Beantworten hier Falsch

Wieso? Tseo hat doch schon fleißig geliefert, damit lassen sich viele Seiten Semesterarbeit füllen.

Ich finde es immer spannend, dass hier scheinbar fast ohne geistige Vorarbeit (für Hausaufgaben) lediglich hineingefragt wird, ohne sinnvolle Diskussionsansatzpunkte in Form von Aussagen zu liefern. Und dass etwas "unheimlich schwer" zu beurteilen ist, ist für mich keine sinnvolle Aussage. Schon die Grundlagendefinition des Themas ist ziemlich falsch, was ja auch tsoe schon korrigiert hat.
 
tsoe hat wirklich klasse Beitrag geleistet. Danke dafür.

Die Orientierung des Piktorialismus an die zeitgenössische Malerei, wie Naturalismus und Impressionismus, ist mir bewusst und dass die Aufnahme der Fotografie in den Kunstkosmos sehr lange ging ebenfalls. Natürlich habe ich mich mit diesem Thema auseinandergesetzt (ich fahre ja selbst die künstlerische Schiene). Nur momentan erschließt sich mir der Piktorialismus als abgeschlossener Akt. Und meine Arbeit verlangt auch nach Aussagen hinsichtlich moderne und zukünftige Existenz des Piktorialismus.
Und ich recherchiere auch selbstständig im Hintergrund, nur gern halte ich auch das Forum parallel am laufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es stellt sich mir noch die Frage, ob du über Post-Pictorialismus oder Neo-Pictorialismus nachdenken möchtest? Du verwendest den ersten Begriff, deine Fragestellung zielt aber auf den zweiten Begriff.

Sicherlich ist es immer ein guter Ansatz einen Begriff wie den Pictorialismus einer kunsthistorischen Betrachtung zu unterziehen, den Kategorien, Methoden und Denkstrukturen der Teildisziplin der Geschichtswissenschaften zu folgen. Dies ist eine der Aufgaben eines Schülers, so entstehen Semesterarbeiten, die den akademischen Anforderungen genügen.

Es macht aber auch einen Heidenspaß die Gedanken frei fliegen zu lassen und das Gelernte gegen den Strich zu kämmen, einer subjektiven Reflexion zu unterziehen. Dies ist die Aufgabe eines Schülers, der nicht sein ganzes leben lang Schüler bleiben will. Allerdings kann man im akademischen Betrieb, wie er sich heute als historische Tatsache darstellt, damit ggf. ganz schön daneben greifen. ;)

Eine gute Semesterarbeit zeichnet sich wohl aus der Kombination beider Herangehensweisen aus - der Student zeigt, dass er zur Rezeption der vorhandenen Literatur und zur subjektiven Reflexion fähig ist. Um Einwänden vorzubeugen: Ob eine zunächst subjektive Reflexion objektivierbar ist, im geisteswissenschaftlichen Sinne "wahr" ist, entscheidet erst der akademische Diskurs.

Beispielhaft möchte ich dir mal einige steile Thesen anbieten...

Medium und Verfahren sind völlig beliebig - weder das Medium, noch das Verfahren qualifiziert oder disqualifiziert einen Gegenstand des Ausdrucks als Kunstform

Die Fotografie war und ist daher eine gleichberechtigte Kunstform

Der Versuch, die Geschichte der Fotografie als Geschichte der Emanzipation zu einer Form der Kunst zu deuten, ist entsprechend grundsätzlich falsch

Als gleichberechtigte Kunstform ist sie im Verhältnis zu den anderen Formen der Kunst der eigentliche Akkumulationspunkt der klassischen Moderne

Im Innenverhältnis ist sie bis heute geprägt vom Dualismus zwischen objektiver und subjektiver Fotografie

Die Fotografie der neuen Sachlichkeit und der Pictorialismus sind Ausdruck dieser beiden Strömungen

Entsprechend wirkt der Pictorialismus ohne Unterbrechung und bis heute in der Fotografie fort

Der Pictorialismus ist daher keine abgeschlossen Kunstepoche oder Stilrichtung

Das Wesen der subjektiven Fotografie im Allgemeinen und des Pictorialismus im Besondern ist, dass er sich nicht auf die immanenten Möglichkeiten des Mediums Fotografie beschränkt, vielmehr alle Fragestellungen des Ausdrucks durch Kunst zuwendet

Das Projekt der neuen Sachlichkeit ist gescheitert

Bernd und Hilla Bechers "Typologien" stellen keinen neuen Anfang dar, vielmehr den Endpunkt der Fotografie der neuen Sachlichkeit als enzyklopädische Randnotiz

Bereits die erste Generation der Düsseldorfer Schule der neuen Sachlichkeit, wendet sich von dem vergeblichen Versuch der Bechers das Subjektive, die Poesie und das Politische aus der Fotografie zu verbannen ab

Gurskys Werk ist exemplarisch hierfür

Es ist subjektiv, poetisch und politisch und es bedient sich einer Technik der Malerei der klassischen Moderne; der Technik der Collage


Gursky, Ruff, Krieg und wie sie alle heißen, ja selbst Richter in einigen seiner Schaffensphasen, alles Pictorialisten.

*höhö*

Die subjektive Fotografie ist die bestimmende Strömung der heutigen Fotografie, es hat nur noch keiner gemerkt.

*juhu*

Der herausragende Neo-Pictorialist unserer Zeit bin ich! Hat aber auch noch keiner gemerkt...

:(

Greets
/bd/
 
Zuletzt bearbeitet:
OMG was gab es für interessante Diskussionen. Leider ohne viele Teilnehmer, und auch von mir unbemerkt geblieben. Was wohl aus der Arbeit des TE geworden ist?
 
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