finepixler schrieb:
Hhm. Ich persönlich hatte mich auch für das 17-85 IS USM interessiert. Zur Auswahl standen damals als Allroundobjektiv das 17-85 IS USM, das 28-135 IS USM und das Tamron 28-75 DI. Letztendlich entschied ich mich nicht zuletzt wegen der eher durchschnittlichen Testergebnisse auf photozone.de und den DC-Tau Testergebnissen auf digitalkamera.de gegen das 17-85 IS USM. Abgesehen von den nicht unerheblichen Schwächen im WW und bei Offenblende (Verzeichnungen, Vignettierungen und Farbsäume) war der Preis mit ausschlaggebend. Für ein 600 Euro teures Objektiv, welches im Brennweitenbereich von 17 bis 55mm nicht wesentlich besser ist als das Kit-Objektiv, plündere ich nicht mein Sparschwein. Es ist mir völlig klar, dass bei man bei einem 5-fach Zoomobjektiv, dessen Brennweitenbereich im WW bei 17mm beginnt, kompromissbereit sein muß. Aber wie bereits erwähnt. Nicht zu diesem Preis.
@finepixler
Letztlich hast du das Problem, vor dem wir stehen, doch sehr gut beschrieben. Es geht doch eigentlich immer darum, was man womit, in welcher beabsichtigten Qualität erreichen möchte und ob man dann dafür bereit ist, den geforderten Preis xxxx zu zahlen.
Hier gehen die Meinungen natürlich und teilweise berechtigt immer auseinander. Dies hängt nicht zuletzt auch vom eigentlichen Bedarf, den Fotografiegewohnheiten, den unterschiedlich geforderten Qualitäten und dem zur Verfügung stehenden Budget ab.
In deiner Auswahl standen das 17-85, das 28-135 und das Tamron 28-75. Es wäre ja schön gewesen, wenn du uns deine Lösung auch mitgeteilt hättest.
Deiner HP konnte ich entnehmen, dass die Wahl wohl auf die Kombi 18-55 und Canon EF 28-135mm f3,5-5,6 IS USM gefallen ist. Das ist ja auch in Ordnung so, wenn es deinem persönlichen Bedarf entspricht.
Diese von dir getroffene Auswahl spielt sicher bei vielen Usern hier im Forum eine Rolle und zieht sich mehr oder weniger wie ein roter Faden durch das Forum. Ergänzen könnte man deine Auswahl sicher noch mit dem Sigma 18-50, dem 17-40 von Canon, den Vertretern der 18-125/200 Klasse die in solchen Threads auch eine Rolle spielen.
Warum ist das aber eigentlich so?
Aus meiner Sicht wird hier ein sehr klares Problem sichtbar, für welches es leider (noch) keine ideale/idealere Lösung gibt.
Wir suchen zumeist eigentlich ein Zoomobjektiv für eine 1,6er Crop- Kamera, welches gut verarbeitet ist, einen relativ großzügigen Zommbereich ab 17/18 mm im Vergleich zu 28 mm am Kb besitzt, schnell und sicher fokussiert, dazu noch recht lichtstark sein soll, eine passable Abbildungsleistung an den Tag legt und wo der preislliche Rahmen auch noch akzeptabel sein soll.
Hier lassen uns die Produzenten (egal welchen Namen sie tragen) aber leider lange suchen und aus meiner Sicht auch eindeutig im Regen stehen. Es hat nicht nur etwas damit zu tun, dass eine SLR nun mal dafür da ist, Objektive austauschen zu können. Hier fließen sicher auch Produktionsprobleme und Marketingstrategien mit ein. Zwei und mehr Optiken für einen recht nahen Anwendungsbereich verkaufen sich letztlich ja auch besser.
Hier kommt jetzt unsere Kompromissbereitschaft ins Spiel! Nicht die der Hersteller, die bieten uns leider zu wenig Komprisse für dieses Problem. Wir müssen uns entscheiden, wozu wir mehr tendieren. Benötigen wir einen größeren Brennweitenbereich, eine höhere Lichtstärke, eine bessere Verarbeitung, eine perfektere Abbildungsleistung und sind wir bereit den fälligen Preis zu zahlen. Bis dahin, ob wir einen recht nahen Brennweitenbereich (der zugegebn den wohl größten Unterschied ausmacht), mit mehreren Objektiven abdecken möchten. Dies ist dann eben im Ergebnis die von uns abgeforderte Individualentscheidung, die bekanntlich, auch sehr unterschiedlich ausfallen kann.
Um unsere Entscheidung u.U. leichter zu machen, bedienen wir uns häufig unterschiedlichster Informationsquellen. Dies können natürlich auch Testberichte, Usermeinungen in Foren, ein eigener "vor dem Kauf Test" und vieles mehr sein. Allein auf Testberichte basierten meine bisherigen Kaufentscheidungen zumindest nicht. Sie geben mir aber einen Anhaltspunkt dafür, mit welchen Problemen ich unter Umständen zu rechnen habe, wenn von den von dir aufgezählten "nicht unerheblichen Schwächen im WW und bei Offenblende (Verzeichnungen, Vignettierungen und Farbsäume)" gesprochen wird. Unabhängig davon, das andere Objektive diese Probleme auch aufweisen, liegt es dann an mir diese Fehler zu selektieren und eine Bereitschaft zu finden (oder eben nicht) damit leben zu können. Quasi diesen Kompromiss bezüglich dieser Optik einzugehen. Diese Entscheidung haben wir leider nicht nur bei Objektiven dieses Brennweitenbereiches zu treffen, sie begegnet uns eben immer wieder, egal ob SWW, Tele, Makro, Konverter, Stativ... etc.. Wenn wir dann mit unseren getroffenen Kompromissen zufrieden sind, können wir fast glücklich sein.
Hiermit möchte ich nicht die Probleme des 17-85er wegreden. Es gehört aber auch dazu, die Vorzüge aufzuzeigen, wie: schneller und treffsicherer Fokus, gute Verarbeitung, goßzügiger Brennweitenbereich ab 17mm, IS. Hierfür kassiert Canon letztlich ja auch nicht schlecht, wie du festgestellt hast.
Hier relativiert sich deine Aussage allerdings etwas.
Preislich machen die unterschiedlichen Anschaffungen kaum noch die Bohne aus. Das Kit dürfte gebraucht zwischen 55,-- und 75,-- Euro über den Tisch gehen und das 28-135 IS USM kostet neu ca. 430,-- Euro. Damit liegen wir also bei ca. 500,-- Euro, welche das 17-85 heute auch nur noch kostet. Zumindest hier relativiert sich deine Aussage etwas.
Vor einem guten halben Jahr lagen die Preise für das 17-85 durchschnittlich noch über 570,-- Euro.
Auch ich könnte mit weniger eingegangenen Kompromissen beim 17-85 besser leben. An erster Stelle nenne ich hier die Lichtstärke. Mit den restlichen Kompromissen habe ich mich gut arrangieren können., könnte aber natürlich auch auf diese verzichten.
Ich finde aber eben keinen flexibleren Zoom mit den von mir geschätzten Produkteigenschaften. Vorschläge nehme ich gern entgegen.
Gruss, bond007.