Am meisten lernst du wohl zu Bildkomposition, wenn du dir viele Bilder von guten Landschaftsfotografen anschaust und du die Aufnahmen, welche dich ansprechen, versuchst etwas zu analysieren, was deren „Ausstrahlung“ ausmacht. Entsprechende Galerien mit tollen Bildern findest du viele im Internet, zum Beispiel:
Hans Strand
Bruce Percy
Xavier Jamonet
Usw.
Wenn du zusätzlich noch Hinweise zur Komposition von Landschaftsfotos möchtest, wären vielleicht
dieses oder
dieses E-Book was für dich.
Grundsätzlich gibt es zwei „technische“ Probleme in der Landschaftsfotografie: durchgängige Schärfe und die Bewältigung grosser Kontrastunterschiede (Meist zwischen Himmel und Landschaft). Zur Bewältigung beider Probleme gibt es verschiedene Möglichkeiten, welche je ihre Vor- und Nachteile haben. Es lohnt sich deshalb, sich mit verschiedenen Methoden auseinanderzusetzen, um möglichst für alle Situationen fotografisch gut gerüstet zu sein.
Für eine durchgängige Schärfe im Bild wurden ja bereits das Verrechnen mehrerer gleicher Bilder mit unterschiedlichem Fokuspunkt („Focus Stacking“) und das Fokussieren mit Hilfe der „Hyperfokalen Distanz“ genannt. Alternativ wäre auch in bestimmten Situationen möglich, auf das Hauptmotiv im Vordergrund zu fokussieren und danach die Blende soweit zu schliessen, bis der Hintergrund scharf wird. Du „verschenkst“ bei dieser Methode vielleicht etwas Schärfe im Hintergrund (Weil vielleicht gar nicht soweit abblenden kannst, dass der Hintergrund richtig scharf wird oder nicht die optimale Blende des Objektivs genutzt wird), dafür hast du die Schärfeebene (Und damit die maximale Schärfe) exakt auf dem Objekt im Vordergrund (Und nicht hinter dem Objekt wie beim Fokussieren mit Hilfe der Hyperfokalen Distanz). Der Vollständigkeit halber seien auch noch Tilt-Shift-Objektive erwähnt, bei denen du am Objektiv die Schärfeebene so einstellen kannst, dass alles von vorne bis hinten scharf abgebildet wird. Zu Bedenken gilt auch, dass in der Realität entferntere Objekte meistens weniger scharf zu sehen sind als naheliegende. Man sollte sich da also nicht zu sehr darauf versteifen, immer absolut von vorne bis hinten alles knackscharf abbilden zu können. Ich würde jedoch auf jeden Fall darauf achten, dass der Vordergrund scharf abgebildet wird.
Grosse Kontrastunterschiede meisterst du entweder mit einer Serie Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung, die du dann manuell oder automatisch zu einem Bild verrechnest oder mit dem Einsatz von Verlaufsfiltern, welche du während der Aufnahme vor dem Objektiv platzierst.
Von der Verwendung eines Polfilters im Zusammenspiel mit einem UWW-Objektiv wie weiter vorne erwähnt rate ich dir ab, ausser du brauchst diesen um Reflexionen auf Wasseroberflächen usw. zu minimieren. Du läufst sonst Gefahr, dass der Himmel „fleckig“ wird, falls dieser auf der Aufnahme zu sehen ist. Ausgebleichte Farben im Bild verhindern (für diesen Zweck wird der Polfilter oft eingesetzt) kannst du, in dem du nicht während den Mittagsstunden fotografierst oder später in der Verarbeitung am Computer die Farbsättigung im Bild leicht erhöhst.
Es ist klar, dass einige der hier beschriebenen Techniken die Verwendung eines Statives praktisch unumgänglich machen. Deshalb lohnt sich die Anschaffung eines stabilen Stativs, wenn du etwas ambitioniertere Landschaftsfotografie betreiben möchtest, falls dieses nicht schon vorhanden ist.
Daneben möchte ich noch darauf Hinweisen, dass Landschaftsfotografie nicht unbedingt bedeutet, mit einem UWW-Objektiv zu Fotografieren.
Er hier zum Beispiel schafft auch ohne Effekthascherei spannende Kompositionen und Bilder. Der u.U. dramatische Effekt bei der Verwendung von UWW-Objektiven nutzt sich selbst bei gekonnter Anwendung mit der Zeit vielleicht auch etwas ab. Ich habe mittlerweile schon zur genüge Aufnahmen gesehen, bei denen ein oller Stein oder sonst ein Objekt prominent im Vordergrund abgelichtet wurde, im Hintergrund jedoch die schönste Landschaft aber nur noch mikroskopisch klein zu erkennen war. Das finde ich dann jeweils etwas schade.