Zunächst solltest du überlegen, ob du 10 Bit überhaupt brauchst.
Das macht nur Sinn, wenn du extrem dynamische Lichtverhältnisse hast und du auch ggf stark nachbearbeiten wirst.
Die 10 Bit bringen nicht mehr Dynamikumfang, sondern du hast nur mehr, also feinere Kontrastabstufungen zwischen dem hellsten und dem dunkelsten Bereich des Bildes. Du bekommst also keine extra Reserven nach unten (Schatten) oder oben raus (Lichter).
Hier siehst du es anhand eines Scheinwerfers wie sich 8 Bit von 10 Bit unterscheiden:
Bei 8 Bit hättest du bei der Bearbeitung wie im Videobeispiel ggf sehr unfeine sichtbare Abstufungen, während der Übergang bei 10 Bit sehr flüssig bleibt.
Du wirst es in den meisten Situationen nicht sehen und es bringt meist mehr Nachteile als Vorteile.
10 Bit braucht auch mehr Speicher und Rechenleistung, also wird auch die Kamera wärmer, der Akku geht schneller leer und die Speicherkarte ist schneller voll.
10 Bit Videos wird dir auch fast keine keine kostenlose Software bearbeiten können und Video Player sofern sie diese überhaupt abspielen, spielen sie selbst mit super Hardware oft sehr ruckelig ab.
Die Kamera wird dann evtl auch zickig was die Speicherkarten angeht zwecks Leistung.
Ich persönlich mache nur noch 8 Bit und nehme die Videos einfach so nah wie möglich mit einem meiner eigenen Bildprofile "fertig" auf, so dass ich nur noch ggf Farben und Kontraste im Nachgang regeln muss. Das ganze kommt in Shotcut - einfacher kann man Videos kaum bearbeiten, vor allem wenn man sich nicht in die komplizierten Programme hineinarbeiten will.
Weiterer Vorteil: Fast jede kostenlose Software und ziemlich jeder Video Player spielt die 8 Bit Videos ab und dein Rechner muss hinterher auch nicht so stark rödeln.
Was das Bildprofil angeht, würde ich mich durchprobieren was dir farblich gefällt.
Neben HLG2 (einer meiner Favoriten) und co kannst du auch noch das Farbprofil wählen. Das macht sehr viel aus.
Du kannst die Farben in der Helligkeit einzeln nachjustieren, was die Farben dann teils kräftiger oder blasser wirken lässt.
Ich würde nichts wählen, was ISO 100 blockiert. Ein PP mit ISO 800 als Start-ISO finde ich sehr sinnfrei.
Wenn du realitätsnah und "fertig" filmen willst und nicht bzw nicht viel bearbeiten möchtest, dann kannst du auch ein normales Bildprofil der Kamera wählen (also nicht PP) und auch dort Schatten und Lichter einstellen. Bei den Sonys mit dem neuen Menü wie deiner geht das mittlerweile.
Noch mehr Dynamikumfang falls mehr Spielraum für die Bearbeitung wichtig ist, bekommst du aber nur über Picture Profiles.
Eine Hochzeit würde ich persönlich einfach mit einem normalen selbst eingestellten Bildprofil filmen, wenn es keine außerordentlichen Gegebenheiten vor Ort gibt. Dazu noch Schatten hoch und Lichter runter, dann kann ich hinterher auch noch was mit dem Kontrastregler nachjustieren. Ich wechsle die Bildprofile bzw PP je nach Bedarf. Ich habe da mehrere Settings für verschiedene Situationen selber erstellt und dann probiere ich durch was in der jeweiligen Szene am besten aussieht. Schwarzwert beim PP noch nachjustieren, mehr mache ich nicht.
Etwas Zeit sollte man sich nehmen, um sich alles auf die eigenen Bedürfnisse einzustellen und ein paar Tests bleiben auch nicht aus, um sich mit den Möglichkeiten vertraut zu machen.
4K würde ich in jedem Fall aufnehmen. Ich selbst filme in NTSC 60p, einfach weil ich gerne die Option für Slowmotion habe.
Sicher kann dir auch das eine oder andere Video in YT ein paar Anregungen geben und dir helfen, die verschiedenen Einstellungen besser zu verstehen.
Die eine Einstellung die perfekt ist, gibt es nicht, besonders nicht wenn man gerade erst anfängt.