Der Stabilisator des 12-100 legt auf den Gehäuse-IS noch einmal eine Schippe drauf.
Richtig – aber nur eine.
Die Wirkung des Dual-IS wird gern überschätzt. Wenn der Stabilisator im Kameragehäuse eine um, sagen wir, sechs Blendenstufen (eigentlich: Lichtwerte ... aber bleiben wir ruhig beim üblichen Jargon) längere Belichtungszeit aus freier Hand erlaubt und der im Objektiv vielleicht fünf, dann addieren sich deren Wirkungen im Dual-IS-Betrieb nicht etwa auf 6 + 5 = elf. Sondern die bessere der beiden Stabilisatorwirkungen (hier: sechs Stufen) verbessert sich durch Dual-IS um etwa eine weitere Stufe, oder vielleicht anderthalb (in unserem Beispiel also auf rund sieben). Wenn's bei wenig Licht Spitz auf Knopf steht, ist eine gute Stufe zusätzlich schon etwas wert ... aber das ist jetzt auch nicht soo schrecklich viel.
Dafür ist das M.Zuiko 1:4/12-100 IS Pro um eine Blendenstufe lichtschwächer als das M.Zuiko 1:2,8/12-40 Pro. Unterm Strich läuft das ungefähr auf das gleiche hinaus, was die Möglichkeiten zu unverwackelten Freihandaufnahmen bei wenig Licht angeht. Nur das M.Zuiko 1:4/12-45 Pro ist hier etwas im Nachteil ... aber auch nur um rund eine Blendenstufe, dafür ist's halt kleiner, leichter und handlicher. Und günstiger in der Anschaffung.
Als das 4/12-45 neu herauskam, gab es viel Unverständnis und Häme hier und in anderen Internet-Foren. Wer braucht so ein Objektiv, wenn's doch schon ein 2,8/12-40 und ein 4/12-100 gibt!? Aber alle ... oder na ja, die meisten, die das 4/12-45 haben, sind voll des Lobes über die angenehme Kombination aus sinnvollem Brennweitenbereich, ausreichender Lichtstärke – immerhin besser als bei 1:3,5-5,6/14-42 –, vergleichweise kleinen Abmessungen, kurzer Nahgrenze und sehr guter Abbildungsleistung.