Soooo, die 5D mk2 ist jetzt seit einer Woche bei mir und ich wollte kurz Rückmeldung geben.
Wunschzettel war:
- hätte gerne min. 20 MP für Ausschnitte oder Großformat
- größeren ISO-Spielraum bei schwachem Licht
- ein größerer Dynamikumfang wäre nett
- größerer Bildschirm
- Live-View
- schwenkbares Display
Als ich deinen Startbeitrag gelesen hatte, fiel mir sofort meine Canon 5D Mark II ein - bis auf das Klapp-Display hat die eigentlich alles worauf du anscheinend Wert legst.
Und genau so habe ich es dann auch empfunden.
Ich hatte - gänzlich unwissenschaftlich - etliche Fotos mit demselben Objektiv und beiden Bodies gemacht.
Die Bildqualität allgemein und v.a. Aufnahmen bei hoher ISO waren merklich besser.
Das größere und vor allem deutlich höher auflösende Display mit Live-View-Möglichkeit ist für mich ein riesen Zugewinn.
Die Raws sind prima und die Daten werden auch eine ganze Ecke flotter auf die Karte geschrieben.
Beim Dynamikumfang ist der Sprung nicht besonders groß, aber doch noch erkennbar.
Klasse finde ich auch, dass jetzt die ISO auf dem oberen Display angezeigt werden.
Das ist mal das, was mir nach der kurzen Nutzung so aufgefallen ist. Ich habe mich dabei noch nicht in neue Funktionen eingelesen/-arbeitet. Das kommt erst noch nach und nach.
Als vorläufiges Fazit steht aber schon fest, dass ich mit der mk2 die kommenden Jahre erstmal glücklich sein kann und werde.
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Einen kleinen vagen Ausblick in meine Kamerazukunft erlaube ich mir aber doch noch. (mit viel Geschwurbel - aber ist ja mein Thread...
)
Tut also nicht viel zur Sache und
darf gerne überlesen werden!
Zur vollen Glückseligkeit fehlt mir ja immernoch mein Klappdisplay. Zudem ist mir aufgefallen, dass ich doch etwas möglich kompaktes bevorzuge.
Ich hatte die 5D ja lange nicht in der Hand und der Vergleich zur LX100 ist schon krass. Ich werde mir also erstmal second hand den 40mm Pfannkuchen als Immerdrauf gönnen.
Irgendwann - vielleicht zum nächsten Runden - soll aber die letzte Kamera kommen.
Eigentlich war ich da bei der RP oder R8. Die sind ja schon eine ganze Ecke kleiner.
Nach meinem Kenntnisstand wird es keine Fremdobjektive mit RF Anschluss und Autofokus geben, Canon unterbindet das.
Aber diese Nachricht hat mir dann schon zu denken gegeben und ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich weiterhin bei Canon bleiben möchte.
Manuell fokusierbare scheint es ja einige zu geben, aber die Schnittstelle für den Autofokus dichtzumachen, ist eine Firmenpolitik, die mir irgendwie nicht schmeckt. Ich hatte zum Abi meine erste analoge Spiegelreflex bekommen und seit dem einige Bodies gehabt - immer von Canon. Bin mir nicht sicher, ob das beim nächsten so bleibt.
Zumal mir die Bedienung der LX100 besser gefällt. Mein Ideal wären eigene Rädchen für Belichtungszeit, ISO und Blende.
Diesbezüglich gefällt mir die ZF von Nikon schon mal sehr gut.
Evtl. verabschiede ich mich sogar vom Vollformat und wechsle zu Fuji und APS-C.
Durch meine volle Zufriedenheit mit Panasonic, würde ich auch eine Lumix Sx nicht ausschließen
Sind aber alles nur flüchtige Gedanken...
Ich war eh ziemlich erschlagen bei dem Versuch eine Dekade Kameraentwicklung im Schnelldurchlauf abzufrühstücken.
Wenn ich sehe, was sich so getan hat, stellt sich mir schon die Frage, wo das enden wird.
Seit dem letzten Update kann ich auf dem Handy mit einem Klick Personen freistellen, ein anderes macht eine Serienaufnahme von Gruppen und bastelt jeweils die "besten" Köpfe in ein Bild.
Der aktuelle Autofokus folgt selbstständig Menschen, Tieren und Autos, HDR-Aufnahmen und Fokus-Bracketing/Stacking macht die Kamera auch fast selbst.
Was kommt als nächstes? Die KI sagt uns, in welche Richtung wir schwenken sollen, damit der Ausschnitt mehr Spannung erzeugt?
Ich bin recht zwiegespalten. Die technische Entwicklung wird nicht stehenbleiben und ich verstehe, dass es auch gerne genutzt wird. Weniger Ausschuss, spektakulärere Bilder, bessere Bildqualität bei jedweden Lichtverhältnissen...
Ich nutze ja auch die Möglichkeiten und will sie nicht missen: Live-View, Bildstabilisator, ISO-Wahl, Autofokus
Aber um so mehr es an technischen Helferlein gibt, umso mehr schwindet auch die Magie des Fotografierens, die mich seit jungen Jahren mitgenommen hat.
Ich frage mich, wie Berufsfotografen die Entwicklung sehen. Stand jetzt ist es bestimmt eine Arbeitserleichterung verglichen mit vergangenen Jahren. Aber kann man bald einem Achtjährigen eine hochintelligente Kamera in die Hand drücken und die beiden machen dann den Job?
Ich selbst bin Mediendesigner und gebe mich keiner Illusion hin: Das Aussterben meines Berufes werde ich wohl noch zu Dienstzeiten miterleben.
Die Fälle, in denen man völlig vergrutze Kundenfotos irgendwie brauchbar machen musste, sind schon vorbei. Jeder Handwerker liefert mittlerweile brauchbares Material. Und bald ist die KI kreativer als ich - in meinem Kopf fehlen halt die Portfolios sämtlicher im Internet vertretenen Designer und Agenturen, aus denen ich ein Mixup machen kann.
Äh ja - ich hab ja schon gewarnt abzudriften.
Was wird also bei mir als Ersatz für 5Dmk2 irgendwann einziehen?
Es wird wenn möglich kleiner, hat ein Klappdisplay und ist spiegellos.
Eine Bedienung von Blende, Belichtungszeit und ISO über die klassischen Rädchen wäre toll.
Bei den Objektiven würde ich komplett auf Festbrennweiten gehen (ebenfalls möglichst klein).
Und es wird ganz sicher ein manuelles dabei sein.
Aber alles frühestens in 5 Jahren....