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Sensorgröße und Blende

...und schon ist es richtig!

Es war vorher auch nicht falsch. Ich habe den Teil des Textes des TO auf den ich mich beziehe extra zitiert. Da steht nichts von ISO, gleichen Bilder oder ähnlichem. Sondern nur die Frage, welches System das richtige sein könnte.

Ich habe dem TO mit meiner Antwort auf diesen Teil seiner Überlegungen ein sehr einfaches Werkzeug an die Hand gegeben, mit dem er die Unterschiede von Systemen ungefähr in Blendunterschieden ausdrücken kann. Das verdeutlicht recht gut, was/welche Möglichkeiten einen später erwarten. Eine Blendstufe Unterschied bei Offenblende zweier ansonsten gleicher Objektive ist schon viel. Bei 2 oder 3 sind es dann schon Welten. So ausgedrückt kann, das eine Hilfe sein, die Unterschiede in Sensorgrößen besser zu erfassen - sofern man schon ein wenig Erfahrung mit dem Fotografieren gesammelt hat.
 
Moin lieber TO,

Ich fänds echt super, wenn jemand beide Arten Kameras hat und sie nebeneinander stellt und für mich einfach mal Bilder bei gleichen Einstellungen in etwas dunklerer Umgebung macht.

Dunklere Umgebung und damit Beispiele zum Rauschen habe ich gerade nicht zu bieten. Aber vielleicht trägt es ja zur Erhellung bezüglich einer der ursprünglichen Fragen bei – in der Hoffnung, dass du hier noch mitliest:

Wenn ich die Einstellungen gleich einstelle (sagen wir ISO100, Blende 1,8, 24mm Brennweite KB)... Sind die Bilder einer 1-Zoll und einer APS-C Kamera dann unterschiedlich in Bezug auf die Lichtstärke/Helligkeit oder gleich?

Den Begriff "Lichtstärke" lassen wir lieber mal außen vor. Das ist etwas anderes und trägt zu deinen Fragen nicht wirklich etwas bei.

Angehängt findest du ein Bild, das mit einer Sony ZV-1 (mit 1-Zoll-Sensor) bei einer Brennweite von 25,7 mm und Blende 4 gemacht ist. Den ziemlich exakt gleichen Bildausschnitt (leider habe ich ein wenig am Stativ gewackelt beim Umbau auf die andere Kamera) siehst du im zweiten Bild, das mit einer Canon EOS R5 bei einer Brennweite von 70 mm und Blende 4 gemacht ist. Die Belichtungszeit beträgt in beiden Fällen 1/400 Sekunde und der ISO-Wert 100.

Wenn du die Bilder anschaust, siehst du, dass die Bildhelligkeit bei beiden Aufnahmen etwa gleich ist (tatsächlich ist das Bild der R5 eine halbe Blende heller, was mehrere Gründe haben kann: die Aufnahme ist draußen entstanden und es waren Wolken am Himmel; die Sensoren von Canon und Sony bilden nicht identisch ab und die Objektive haben ziemlich sicher unterschiedliche Transmission, also Lichtdurchlässigkeit). Und so muss das auch sein: Gleiche Belichtungswerte (Blende, Belichtungszeit, ISO-Wert) liefern gleich helle Bilder. Genau das hatte beiti in seinem Beitrag #20 ja auch schon gezeigt – und bei seinem Beispiel passt das sogar tatsächlich exakt.

Zwar ist die Bildhelligkeit bei den beiden Bildern hier (praktisch) gleich, aber die Bilder unterscheiden sich natürlich stark von einander. Ich habe absichtlich auf den kleinen Baum ganz links am Bildrand scharfgestellt, damit das deutlich sichtbar wird. Während mit dem kleinen Sensor bei dieser Blende alles von vorne bis hinten ziemlich scharf ist, ist das Schloss bei dem Bild mit dem großen Sensor unscharf (was bei diesem Motiv nicht fürchterlich sinnig ist, aber ich hatte gerade kein anderes Motiv zur Hand) – es hat eine deutlich geringere Schärfentiefe. Auch das hatte beiti in seinem Beitrag ja bereits gezeigt.

Würdest du nun wollen, dass das mit der Kleinbildkamera gemachte Bild auch in Bezug auf die Schärfe so aussieht wie das mit der Sony gemachte, müsstest du die Blende weiter schließen – je kleiner die Blende (also je größer die Blendenzahl), desto größer die Schärfentiefe. Du müsstest dann ziemlich genau auf Blende 11 abblenden. Damit dann die Bildhelligkeit noch stimmt, müsstest du dann außerdem natürlich die Belichtungszeit verlängern (was dann je nach Motiv und abhängig davon, ob du ein Stativ verwendest, das Bild wiederum verändern würde, indem beispielsweise abgebildete Personen, die sich bewegen, verschwimmen oder du das Bild verwackelst) oder den ISO-Wert erhöhen. Dabei würde dann das Rauschen verstärkt (nicht durch den höheren ISO-Wert, sondern dadurch, dass nun weniger Licht auf den Sensor trifft), so dass das Rauschen ziemlich exakt dem des kleineren Sensors entspricht (de facto sind die Sensoren von Canon und Sony nicht identisch, so dass eine der beiden, vermutlich die Sony, etwas weniger rauscht; das Gesagte gilt also nur für mehr oder weniger gleiche Sensortypen).

Umgekehrt könntest du natürlich auch wollen, dass das mit dem kleinen Sensor aufgenommene Bild so aussieht, wie das mit der Kleinbildkamera aufgenommene. Dann müsstest du dort entsprechend die Blende öffnen, also auf Blende 1,4 aufblenden – was mit dieser Kamera nicht geht, da sie bei dieser Brennweite bis maximal 2,8 aufblenden kann. Das bedeutet also, dass exakt dieses Foto mit dieser Kamera nicht aufzunehmen wäre. Aber hätte man eine Kamera mit 1-Zoll-Sensor und einem geeigneten Objektiv, würde das durchaus gehen (mal abgesehen davon, dass man noch ein ND-Filter benötigen würde, weil auch der ISO-Wert nicht stark genug abgesenkt werden könnte).
 

Anhänge

Es war vorher auch nicht falsch. Ich habe den Teil des Textes des TO auf den ich mich beziehe extra zitiert. Da steht nichts von ISO, gleichen Bilder oder ähnlichem. Sondern nur die Frage, welches System das richtige sein könnte.

Ich habe dem TO mit meiner Antwort auf diesen Teil seiner Überlegungen ein sehr einfaches Werkzeug an die Hand gegeben, mit dem er die Unterschiede von Systemen ungefähr in Blendunterschieden ausdrücken kann. Das verdeutlicht recht gut, was/welche Möglichkeiten einen später erwarten. Eine Blendstufe Unterschied bei Offenblende zweier ansonsten gleicher Objektive ist schon viel. Bei 2 oder 3 sind es dann schon Welten. So ausgedrückt kann, das eine Hilfe sein, die Unterschiede in Sensorgrößen besser zu erfassen - sofern man schon ein wenig Erfahrung mit dem Fotografieren gesammelt hat.

Nein, Du schreibst man bekommt mit einem 4 mal größeren Sensor bei Blende 8 die gleichen Ergebnisse wie mit dem kleineren bei Blende 2.
Das ist halt schlicht falsch, zumindest wenn man von gleichen Voraussetzungen ausgeht.
Wie soll den jemand der gerade erst anfängt sich mit Fotografieren zu beschäftigen, denn Gedankensprung hinbekommen, dass er für gleiche Bilder die Empfindlichkeit in deinem Beispiel von z.B. ISO 100 auf ISO 1600 stellen muss um gleiche (korrekt belichtete) Bilder zu bekommen?

Mal ganz davon abgesehen, ist diese Betrachtungsweise IMO praxisfremd und bringt den Fragesteller für seine Entscheidung nicht weiter oder führt in eine falsche Richtung. Warum gibt es wohl keine Objektive im Standardbrennweitenbereich mit Anfangsblende 8 egal für welches Sensorformat?

Gruß Alex
 
Wie verhält sich das in Bezug auf Licht?

- Bekomme ich mit den 3,5-5,6 Objektiven und dem größeren Sensor die gleiche Lichtstärke?
- Wenn ich die Einstellungen gleich einstelle (sagen wir ISO100, Blende 1,8, 24mm Brennweite KB)...
Sind die Bilder einer 1-Zoll und einer APS-C Kamera dann unterschiedlich in Bezug auf die Lichtstärke/Helligkeit oder gleich?

Also ich weiß nicht ob ich das richtig verstehe, aber ich merks mit immer so:

LICHT = LICHT PRO FLÄCHE MAL FLÄCHE


FLÄCHE ist dann die Sensorfläche und wenn LICHT PRO FLÄCHE gleich ist, bekommt der kleinere Sensor weniger Licht. Wieviel LICHT PRO FLÄCHE ankommt wird u.a. mit der Blendenzahl geregelt, bei Blende 1,8 kommt doppelt soviel LICHT PRO FLÄCHE an wie bei Blende 2,5. Wieviel LICHT PRO FLÄCHE der Sensor verkraften kann wird mit der ISO eingestellt. Bei ISO 100 ist es z.B. doppelt soviel wie bei ISO 200. Ja, ich glaub das müßte so etwa hinhauen.
 
AW: Re: Sensorgröße und Blende

U
Es gehen insgesamt vier Primärfaktoren in die Berechnung der Schärfentiefe ein (und dazu noch einige Sekundär- und Tertiärfaktoren, die aber im allgemeinen vernachlässigt werden). Das war aber nicht die Frage. Die Frage war: Welchen Einfluß hat das Aufnahmeformat auf die Schärfentiefe? Und da gilt: Größeres Format liefert größere Schärfentiefe.

Die Frage, die du (und andere) offenbar im Sinn haben, lautet: Welchen Einfluß hat das Aufnahmeformat auf die Schärfentiefe bei konstantem Bildwinkel? Und hier gilt: Bei gleichem Bildwinkel liefert das größere Format die kleinere Schärfentiefe.

Wenn man das Thema akademisch aus den verschiedenen Blickwinkel betrachtet, kann man das so sehen. In der Praxis betrachtet man die Frage doch unter der Randbedingung "mit gleichem Bildwinkel". Dies ist auch hier gegeben, weil die Frage nach Kit-Zoom oder 1" Kompakte die Hersteller mit Objektiven ausstatten, die durch passende Brennweite denselben Bildwinkel abdecken.
 
Wenn man das Thema akademisch aus den verschiedenen Blickwinkel betrachtet, kann man das so sehen.
Man muß es so sehen – weil man nur dann klar sehen, Korrelationen von Kausalitäten unterscheiden und auch andere Fälle als immer nur den Standardfall begreifen kann.

.
In der Praxis betrachtet man die Frage doch unter der Randbedingung "mit gleichem Bildwinkel".
Na sicher ... das Adaptieren älterer Objektive an Kameras mit kleinerem Aufnahmeformat ist ja auch vollkommen praxisfern und noch nie vorgekommen, nicht wahr!? :devilish:
 
Da ich ja gerne Bilder im dunklen mache, brauche ich etwas lichtstarkes.
Diese 1-Zoll-Kompaktkameras bieten ja meist mit 1,8-2,8 recht lichtstarke Objektive.

Nun frage ich mich, ob es mir einen Vorteil bringt, wenn ich eine APS-C Kamera kaufe... Problem dabei ist, dass lichtstarke Objektive ja recht teuer sind und die Kit-Objektive oft nur so 3,5-5,6 haben.

Wenn man solche Vergleiche anstellt, berechne ich -wie andere User im Thread davor auch- immer die äquivalente Blende in Kleinbild, weil man diese gut einschätzen kann. Vergleichbare Sensor-Qualität vorausgesetzt skaliert die Leistung im Dunkeln mit der äquivalenten Blende. Und die Schärfentiefe (bei gegebenem Bildwinkel) sowieso.

Letztlich ist dein Problem: Du willst was günstiges, kompaktes. Aber ein Fotografiesches Metier (wenig Licht), welches das Revier der großen, teuren Geräte ist: Lichtstares Objektiv und großes Format.
Die äquivalente Blende zeigt gut, wo welches Equipment auf dieser Skala liegt. Kleine Sensoren sind bei wenig Licht einfach benachteiligt.

Wenn sich deine Motive nicht bewegen, kann ein guter Bildstabilisator dies etwas aushebeln. Ein Stativ, noch viel mehr. Der verzicht auf Zoom, wenn man Festbrennweiten verwendet kann einen auch etwas weiter bringen. Ja nach Kamera System kann man bei APS-C ein 1,8/50mm recht günstig erwerben "Nifty-Fity". Andere Brennweiten kommen meist teurer.

Ich bin am Ende bei MFT gelandet. Bei diesem System bekommt man relativ preiswert die F 1,8mm Festbrennweiten 17mm; 25mm und 45mm entspricht Gemäsigtes Weitwinkel, Standart und kleines Tele Objektiv. Diese bringen bei wenig Licht etwa 1 Blende Bildqualität Vorteil gegenüber 1" Kompakte. Mit den Kit-Zoom allerdings liegt MFT eine Blende schlechter während APS-C wie gesagt gleich auf liegt. Für mich ist das nicht so wichtig.

Anbei habe ich eine Aufstellung gemacht, bei der die Äquivalenzblenden der verschiedenen Kombinationen berechnet sind. In der 2 Tabelle ist das dann in Blenden Stufen Differenz umgerechnet. Zur Verdeutlichung 2 Skalen anhand ISO-Werten, welche Qualität man im Vergleich damit erzielen kann. Man sieht 1" und APS-C Kit sind etwa gleich auf. Verbesserung mit einer F 1.8 Festbrennweite, je nach Sensorgröße.

Wechsel auf APS-C Plus Kit macht also dann Sinn, wenn eine FB dazu genommen wird.
 
Hi an alle,

vielen Dank für all die Antworten.
Ja, ich lese noch mit. Ich komme allerdings tatsächlich nicht so schnell mit, wie ihr mir antwortet.

Ich glaube das ein oder andere verstanden zu haben... :eek:


[...]
Lieber basser7, darf ich diese Diskussion bezüglich deiner Ausgangsfrage mal kurz zusammen fasen?

Wenn die Kameras ungefähr das gleiche Baujahr haben, wirst du mit einem Kit-Objektiv keinen nennenswerten Unterschied sehen können.


Ja, die Ausgangsfrage :D ... vielen Dank dafür.
Du sagst also quasi, dass ein Objektiv mit kleinerer Blende (also größerem Wert) in etwa das gleiche liefert.

Moin lieber TO, [...]

Vielen Dank für deine ausfühliche Erklärung und die Beispielbilder.

Eine Sache hier ist mir jetzt doch wieder unklar.
Du zeigst mir ja mit den Bildern deutlich, dass gleiche Einstellungen (teils angepasst wie zB die Brennweiter), gleich helle Bilder liefern, während dann zB andere Dinge, wie zB die Schärfentiefe unterschiedlich sind.
Oder?

Ich habe gestern abend ein Video bei youtube gesehen, der quasi das gleiche gemacht hat (also 2 Bilder mit unterschiedlichen Kameras bei sonst exakt gleichen Bedinungen) und dort war deutlich ersichtlich, dass das Bild der Kamera mit dem kleineren Sensor dunkler war und etwa 2 Blendenstufen vergrößert werden musste, um in etwa das gleiche Bild zu erhalten.


Leider finde ich das Video gerade nicht mehr... ich suche aber noch weiter und werde es nachreichen...


Es scheint im allgemeinen ein schwieriges Thema zu sein... so scheint es mir.
 
Ich habe gestern abend ein Video bei youtube gesehen, der quasi das gleiche gemacht hat (also 2 Bilder mit unterschiedlichen Kameras bei sonst exakt gleichen Bedinungen) und dort war deutlich ersichtlich, dass das Bild der Kamera mit dem kleineren Sensor dunkler war und etwa 2 Blendenstufen vergrößert werden musste, um in etwa das gleiche Bild zu erhalten.

ging es dabei um den selben Bildausschnitt oder die selbe Brennweite. Was war gleich was war anders? Bei unterschiedlichen Systemen kann nicht alles gleich sein. Du solltest ja gemerkt haben, dass Du hier sehr exakt formulieren musst :D
 
Moin,

Du zeigst mir ja mit den Bildern deutlich, dass gleiche Einstellungen (teils angepasst wie zB die Brennweiter), gleich helle Bilder liefern, während dann zB andere Dinge, wie zB die Schärfentiefe unterschiedlich sind. Oder?

Genau. Ich muss am größeren Sensor natürlich eine größere Brennweite nehmen, wenn ich vom selben Standort aus denselben Bildausschnitt fotografieren möchte (um etwa den Faktor 2,7, da der 1-Zoll-Sensor in jeder Dimension um etwa den Faktor 2,7 kleiner ist). Das ist die einzige Änderung zwischen den beiden Aufnahmen. Alle Belichtungsparameter habe ich, wie geschrieben, unverändert gelassen: Blende 4, Belichtungszeit 1/400 Sekunde, ISO 100.

Nur für den Fall, dass du es genauer wissen willst – praktisch alles von dem Folgenden ist zuvor schon von anderen Leuten hier gesagt worden, nur vielleicht in der Vielzahl der Beiträge nicht immer ganz leicht nachvollziehbar. Wenn du es nicht genauer wissen willst, ignoriere einfach die folgenden Absätze.

Die Schärfentiefe ist dann natürlich unterschiedlich, wenn ich in diesem Szenario nur die Brennweite verändere, die Blende aber gleich lasse – soll heißen: die Blendenzahl beibehalte. Wie hier, glaube ich, auch schon gesagt wurde, gibt die Blendenzahl ja nicht unmittelbar die Größe des "Lochs" an, durch das Licht fällt, sondern sie bezieht sich auf eine Brennweite. Deshalb liest man auch häufig solche Angaben wie f/4 für die Blende, wobei f die Brennweite des Objektivs bezeichnet. Bei einer Brennweite von 25,7 mm hat bei Blende 4 das "Loch", durch das Licht auf den Sensor fällt, also einen Durchmesser von 25,7/4 mm = 6,425 mm. Bei einer Brennweite von 70 mm hat dieses "Loch" bei Blende 4 einen Durchmesser von 70/4 mm = 17,5 mm – ist also etwa 2,7 mal so groß.

Jeder Punkt unseres Motivs, der außerhalb der Schärfeebene liegt, wird nun nicht auf einen Punkt in der Bildebene, sondern auf eine mehr oder weniger große Scheibe abgebildet – siehe das erste angehängte Bild, in dem der Kegel eingezeichnet ist, über den der Punkt links, in diesem Fall ein Punkt, der vor der Schärfeebene liegt, auf den Sensor rechts abgebildet wird. Die Linsenkonstruktion ist hier natürlich drastisch vereinfacht, aber für das Prinzip ist das egal. Links von der Linse siehst du die Blende – oder besser gesagt, das Loch, durch das Licht einfallen kann. Wenn dieses Loch nun kleiner ist – siehe das zweite angehängte Bild – ist der Kegel spitzer, wodurch die Scheibe, die von dem Punkt erzeugt wird, kleiner wird. Diese Scheiben sind die Zerstreuungskreise oder Streukreise des abgebildeten Punkts.

Ist die Scheibe klein genug, werden wir sie immer noch als Punkt wahrnehmen – wie klein sie sein muss, damit wir sie so wahrnehmen, hängt davon ab, wie genau wir das Bild betrachten. Wenn wir sehr nah herangehen oder stark hineinzoomen, werden wir natürlich auch schon kleine Scheiben nicht mehr als scharfe Abbildung eines Punktes ansehen, während wir bei normaler Betrachtung des gesamten Bildes – wenn wir es beispielsweise als ganzes Bild auf dem Monitor oder als ausgedrucktes Bild aus einem solchen Abstand betrachten, dass wir das Bild als Ganzes anschauen – die Scheiben noch als Punkte wahrnehmen, schon allein deshalb, weil unser Auge unsere Wahrnehmung begrenzt.

Es gibt allerdings noch einen Haken an der Sache: Wir haben hier eben nur über Punkte auf dem Sensor gesprochen, aber wir gucken uns Bilder nicht auf dem Sensor an. Die Schärfentiefe betrachten wir daher an einem richtigen Bild – also wie eben schon gesagt, wenn wir das Bild auf dem Monitor oder einem Print ansehen. Sinnvoll vergleichen können wir natürlich nur Bilder gleicher Größe. Damit wir das aber können, müssen wir das Bild von dem kleineren Sensor stärker vergrößern als das Bild von dem größeren Sensor – in diesem Fall wieder um etwa den Faktor 2,7 (linear). Damit werden natürlich auch unsere auf dem Sensor noch hübsch kleinen Scheiben entsprechend stärker vergrößert.

Da könnte man nun meinen, dass sich das Ganze damit doch wieder erledigt hat und das ganze Rumgerechne für die Katz war. Tatsächlich ist dem aber nicht so, da – auch das wurde hier schon gesagt – die Zusammenhänge eben nicht so sind, dass sich das alles herausrechnet (Stichworte dazu waren, dass die Brennweite quadratisch in die entsprechenden Berechnungen eingeht, der Zerstreuungskreisdurchmesser linear). Um das zu verstehen, müssten wir allerdings noch ein Stück tiefer in die Materie eintauchen und verstehen, wie die einzelnen Faktoren zusammenspielen – und das führt spät am Abend dann vielleicht doch ein wenig zu weit.
 

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Zuletzt bearbeitet:
Ich habe gestern abend ein Video bei youtube gesehen, der quasi das gleiche gemacht hat (also 2 Bilder mit unterschiedlichen Kameras bei sonst exakt gleichen Bedinungen) und dort war deutlich ersichtlich, dass das Bild der Kamera mit dem kleineren Sensor dunkler war und etwa 2 Blendenstufen vergrößert werden musste, um in etwa das gleiche Bild zu erhalten.
Du meinst, zwei Blendenstufen aufgehellt? Das kann eigentlich nicht sein. Vielleicht sollte in dem Video eine krasse Abweichung oder irgendetwas anderes, Irreguläres gezeigt werden. Oder es waren doch nicht die gleichen Einstellungen, wie du es verstanden hast.
Es scheint im allgemeinen ein schwieriges Thema zu sein... so scheint es mir.
Also in der Theorie und (mit normalerweise nur leichten Abweichungen) in der Praxis, sieht es im Vergleich so aus:

Beispielkamera A: Hat einen Cropfaktor von 1 (Kleinbild-Sensor)
Beispielkamera B: Hat einen Cropfaktor von 2,7 (1-Zoll-Sensor)

(Der Sensor von Kamera A hat also die 2,7-fache Kantenlänge des Sensors von Kamera B und somit eine 7,29-fach größere Sensorfläche (weil 2,7² = 7,29). Beide Sensoren entstammen der gleichen Generation.)

----------

Fallbeispiel 01:

Kamera A) Brennweite 270 mm, f/2.0, ISO 100, Bel. 1/400 Sek
Kamera B) Brennweite 100 mm, f/2.0, ISO 100, Bel. 1/400 Sek

Worin sind die Bildergebnisse gleich?
  • Bildausschnitt (weil die Brennweite mit dem Crop-Faktor multipliziert wurde)
  • Helligkeit (weil die restlichen Parameter gleich sind)
Worin unterscheiden sich die Bildergebnisse?
  • Die Schärfentiefe bei A ist geringer
  • Das Rauschen bei B ist stärker (nämlich so stark, wie es bei Kamera A mit ISO 729 wäre, wegen der 7,29-fach größeren Sensorfläche)

----------

Fallbeispiel 02:

Kamera A) Brennweite 270 mm, f/5.4, ISO 729, Bel. 1/400 Sek
Kamera B) Brennweite 100 mm, f/2.0, ISO 100, Bel. 1/400 Sek

Worin sind die Bildergebnisse gleich?
  • Bildausschnitt
  • Helligkeit (weil die unterschiedliche Blende von der entsprechend unterschiedlichen ISO ausgeglichen wird)
  • Rauschen (weil die ISO mit dem Quadrat des Crop-Faktors multipliziert wurde)
  • Schärfentiefe (weil die Blende mit dem Crop-Faktor multipliziert wurde)
Worin unterscheiden sich die Bildergebnisse?
  • [im Sinne dieser Betrachtung: nichts]

----------


Fallbeispiel 03:

Kamera A) Brennweite 270 mm, f/5.4, ISO 100, Bel. 1/400 Sek
Kamera B) Brennweite 100 mm, f/2.0, ISO 100, Bel. 1/400 Sek

Worin sind die Bildergebnisse gleich?
  • Bildausschnitt
  • Schärfentiefe
Worin unterscheiden sich die Bildergebnisse?
  • Bildhelligkeit, da nur einer der drei Parameter (Blende) abweicht und von keinem der beiden anderen ausgeglichen wird. Foto A ist viel dunkler.
  • Rauschen; Foto A rauscht weniger, sofern man das bei der unterschiedlichen Helligkeit vergleichen will. Hellt man das Foto auf, rauscht es gleich stark, da es dann quasi auf ISO 729 angehoben wird. Dann hätten wir wieder Fall 02.

----------

Übrigens: Ich habe den Akku meiner Kompakten geladen, aber ein Vergleich wäre irrelevant oder irritierend, weil die Kompaktkamera sehr alt ist und man so das Rauschen mit meiner DSLR oder DSLM nicht vergleichen kann. Denn die Kameras entstammen eben nicht der gleichen Generation. Daher lasse ich das mal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beispielkamera A: Hat einen Cropfaktor von 1 (Kleinbild-Sensor)
Beispielkamera B: Hat einen Cropfaktor von 2,7 (1-Zoll-Sensor)

Das ist echt übersichtlich gemacht!(y)

Da trittbrettfahre ich doch einfach mal mit. Wie ist es denn hier

Fallbeispiel 04:

Kamera A) Brennweite 100 mm, f/2.0, ISO 100, Bel. 1/400 Sek
Kamera B) Brennweite 100 mm, f/5.4, ISO 729, Bel. 1/400 Sek

bzgl.

  • Bildausschnitt
  • Helligkeit
  • Rauschen
  • Schärfentiefe


?????
 
Moin,

der Bildausschnitt ist ein ganz anderer, die Helligkeit ist gleich, das Rauschen bei Kamera B ist stärker und die Schärfentiefe bei dieser Kamera deutlich größer ist bei beiden gleich. Ob es wirklich sinnvoll ist, zwei sehr unterschiedliche Bilder in Bezug auf Schärfentiefe zu vergleichen (das eine ist ja mit einem sehr moderaten Teleobjektiv, das andere mit einem starken Teleobjektiv aufgenommen), würde ich allerdings in Frage stellen wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!
Fallbeispiel 04:

Kamera A) Brennweite 100 mm, f/2.0, ISO 100, Bel. 1/400 Sek
Kamera B) Brennweite 100 mm, f/5.4, ISO 729, Bel. 1/400 Sek
Die Ausführung meines Vorredners müssten meines Erachtens stimmen.

  • Bildausschnitt -> Kamera B zeigt viel weniger vom Motiv; hat "quasi 2,7 mal näher rangezoomt." Entspricht also 270 mm an Kamera A.
  • Helligkeit -> Ist identisch, da die unterschiedliche Blende von der entsprechend angepassten ISO ausgeglichen wird.
  • Rauschen -> Ist bei B sehr deutlich höher, weil der ohnehin schon 7,29-fach kleinere Sensor eine 7,29-fach höhere ISO anwendet.
  • Schärfentiefe -> Ist tatsächlich gleich (bei gleichem Motivabstand!), da bei B die größere Blendenzahl (= größere Schärfentiefe) vom "Lupeneffekt" des Crops genau ausgeglichen wird. Das Foto vom kleineren Sensor muss also stärker vergrößert werden und dabei werden die Unschärfen wieder sichtbar.
 
... und die Schärfentiefe bei [Kamera B] deutlich größer ist bei beiden gleich.
Überraschenderweise ist beides richtig ... je nach Sichtweise.

.
Ob es wirklich sinnvoll ist, zwei sehr unterschiedliche Bilder in Bezug auf Schärfentiefe zu vergleichen (das eine ist ja mit einem sehr moderaten Teleobjektiv, das andere mit einem starken Teleobjektiv aufgenommen), würde ich allerdings in Frage stellen wollen.
Ja, genau das wäre hier das Problem.

Denn absolut gesehen wären die Schärfentiefen zwar gleich. Der kleinere Streukreisdurchmesser wird durch die entsprechend kleinere Blende exakt ausgeglichen.

Doch relativ gesehen erschiene die Schärfentiefe im Bild aus der kleinerformatigen Kamera B größer – ebenso wie der (absolut gleiche) Abbildungsmaßstab relativ größer wäre. Soll heißen, die Tiefe ist größer in Relation zu Breite und Höhe des erfaßten Bildfeldes. Wenn das Motiv über das ganze Bildfeld deutlich tiefengestaffelt ist, so würde das subjektiv als größere Schärfentiefe wahrgenommen werden.

Aus diesem Grunde ist es unsinnig, sich über die Gleichheit oder Ungleichheit von Schärfentiefen unterschiedlicher Bilder allzu viele Gedanken zu machen.
 
Wieder vielen Dank für all die Antworten. Gerade habe ich leider nicht die Zeit alle Antworten im Detail zu lesen, werde das aber am Wochenende nachholen.

ging es dabei um den selben Bildausschnitt oder die selbe Brennweite. Was war gleich was war anders? Bei unterschiedlichen Systemen kann nicht alles gleich sein. Du solltest ja gemerkt haben, dass Du hier sehr exakt formulieren musst :D

Moin,
Genau. Ich muss am größeren Sensor natürlich eine größere Brennweite nehmen, wenn ich vom selben Standort aus denselben Bildausschnitt fotografieren möchte (um etwa den Faktor 2,7, da der 1-Zoll-Sensor in jeder Dimension um etwa den Faktor 2,7 kleiner ist). Das ist die einzige Änderung zwischen den beiden Aufnahmen. Alle Belichtungsparameter habe ich, wie geschrieben, unverändert gelassen: Blende 4, Belichtungszeit 1/400 Sekunde, ISO 100.


Ich habe das Video gefunden...

5:38
Das Bild, über das ich schrieb, wird hier gezeigt.
Er hat mit zwei verschiedenen Kameras jeweils mit der Normalbrennweite, was so wie ich es verstanden habe KB 50mm entspricht, ein Bild aufgenommen.

5:52
Hier die beiden Bilder mit "komplett gleichen Einstellungen" (abgesehen von der Brennweite) und er spricht hier von 2 Unterschieden (Helligkeit und Tiefenschärfe)
--> Die Bilder sind bei ihm also nicht gleich hell.

6:25
Er passt die Bilder dann an, indem er die Blende bei dem oberen Bild anpasst.
--> Zwei gleiche Bilder


Seine Bilder sind also bei gleichen Einstellungen nicht gleich, deine @tewahipounamu schon.
Warum? Wer macht was anders?
 
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