Moin,
ich verwende seit einiger Zeit beruflich (fast) ausschließlich ein iPad Pro – als Experiment. Mein »Workflow« unterscheidet sich, wenn ich unterwegs oder wenn ich im Büro bin. Unterwegs werden die Bilder mit dem SD Card Adapter importiert, dann aus der Camera Roll nach Pixave. Dort durchgesehen, die zu entwickelnden Bilder an Affinity Photo geschickt, entwickelt, Abzüge einerseits zurück nach Pixave fürs Verschlagworten, andererseits richtig skaliert aus Affinity raus an die Redaktionen (entweder via FTP / FileBrowser, die üblichen Shared-Ordner wie Box oder Dropbox oder zur Not Mail). Im Büro umgehe ich die Camera Roll (und damit den sofort anspringenden iCloud Photo Library Sync), indem ich die Bilddateien über den SD-Leser im Fileserver einlese und dann übers LAN aufm iPad öffne. [1]
Das funktioniert gut, und auch wegen den Farben gab es bisher keine Reklamationen von wegen Falschfarben oder Übersättigung oder Qualitätsproblemen o.ä.. Aber: bequem ist anders. Im Thread wurde es schon gesagt; die Bedienung hat etwas von Anno 2006 oder so, und gegenüber »richtigen« Raw-Konvertern wie Capture One liegt das Entwicklungsmodul von Affinity Photo um viele Jahre zurück.
Aber ebenfalls, nun ja, aber: Es kommt auch auf den Einsatzbereich an. Ich muss in den meisten Fällen nur 3-7 Fotos aufs Mal in meine Redaktionen schicken, noch dazu kaum bearbeitet (Retusche z.B. komplett verboten). Dass Affinity ohne Batchbearbeitung oder extreme Dynamikreserven daher kommt ist für meinen Job als Journalist also sekundär bis egal. Wenn ich aber größere Kundenaufträge habe, so ab 30 abzugebende Bilder, oder wenn bei einem Auftrag hunderte Fotos zusammenkommen, oder eines statt für Reportage für die Werbung herhalten soll, führt für mich kein Weg an Capture One vorbei. Das kam in den letzten zwei Monaten meines Experiments allerdings nur 3x vor.
Cheers,
-Sascha
[1]: Da es sich um ein Experiment handelt und nicht ein Einstampfen aller meiner Rechner, landen die so entwickelten Bilder und die Raw-Originale natürlich im Anschluss noch in meinen Capture-One-Katalogen.
Aber in so ein, zwei Punktversionen könnte theoretisch Pixave-for-iPad so weit sein, dass zumindest meine Verwaltungsansprüche zu 80-90% gedeckt wären.