Orlando ist ein sehr beliebtes Reiseziel in Florida.
Viele Urlauber fahren wegen der Shoppingmöglichkeiten und den Freizeitparks wie Disneyland, Seaworld oder den Universalstudios hin.
Wer abseits vom Trubel etwas Natur erleben mag, dem will ich hier drei Locations vorstellen.
Beginnen möchte ich mit.... einem Freizeitpark!
Ich gestehe, dass ich dem Besuch eines Parks vorab kritisch gegenüber stand und ihn auch bewusst die ersten zwei mal aus dem Weg gegangen bin.
Da auf Merritt Island aber so gut wie nichts los war (verglichen mit den ersten zwei Aufenthalten), habe ich nach Alternativen gesucht.
Eine Alternative heißt: Gatorland (
Kartenlink)
Im Süden von Orlando liegt der Erlebnispark, der sich (wie der Name schon sagt) auf die Show mit Alligatoren (und anderen Tieren) spezialisiert hat.
Beim Verlassen des Parks habe ich mir das teilweise angeschaut... sorry... grauenhaft wie da mit Kreaturen umgegangen wird. Nicht mein Ding, aber jeder ist da anders gestrickt.
Der Gatorland Park bietet die Möglichkeit des "early access" für Fotografen an. Man
muss um 07:30 Uhr am südlichen Teil des Parkplatzes sein (sonst ist wieder geschlossen), um durch ein kleines Nebentor in den Park zu gelangen. Es werden einem dort 25 USD von der Kreditkarte abgebucht (Stand 03/2018) und man kann vor den eigentlichen Besuchern in einen kleinen abgegrenzten Teil des Parks herein.
Also machte ich mich früh morgens auf den Weg. Die Temperaturen waren nah am Gefrierpunkt:
Nach dem Eingang gelangt man auf einem Holzsteg über einen Teich zu einer sogenannten Rookery, dort spielt sich die Action ab.
Eine Rookery ist ein Areal, wo sich diverse Vogelarten zur Brut und Paarung treffen. In der Regel befinden sich diese Rookeries in Bäumen und Büschen.
Während der Brutzeit haben die Vögel eine sehr schöne Ausfärbung des Gefieders, welches außerhalb dieser Zeit nicht so ausgeprägt ist.
Der Dreifarbenreiher hat in der Zeit rubinrote Augen mit blauem Schnabelansatz:
Tricolored heron (Egretta tricolor) by
Wolfram Eigenbrodt, auf Flickr
Die Silberreiher haben einen grünen Schnabelansatz und bilden auf dem Rücken lange Prachtfedern aus:
Great egret (Ardea alba) by
Wolfram Eigenbrodt, auf Flickr
In Gatorland sind die Tiere derart an Menschen gewöhnt, dass sie sehr wenig Scheu zeigen. Teilweise könnte man (was man nicht macht!) die Tiere berühren, selbst beim brüten.
So gelingen auch Nahaufnahmen von Küken, wenn diese auch oft hinter Zweigen verdeckt wenig Möglichkeiten für Top Aufnahmen bieten.
Hier habe ich auf Zehenspitzen mit ausgestreckten Armen versucht, den Zweigen aus dem Weg zu gehen:
Great egret (Ardea alba) by
Wolfram Eigenbrodt, auf Flickr
Die fotografischen Möglichkeiten richten sich nach dem Verlauf der Sonne. Später am Vormittag kämpft man mit Gegenlicht in Teilen des Areals, es bleiben aber noch genügend Motive zur Auswahl.
Neben den Alligatoren im Teich (keine Bange, sie können nicht auf den Steg) findet man Silberreiher, Dreifarbenreiher, Schmuckreiher und Waldstörche. Auch ein Pfau lies sich blicken. Ich denke aber, der gehört zum Park. Vorgenannte Arten sind ansonsten aber allesamt Wildlife im Park.
Gegen Mittag verlässt man die Rookery im Gatorland. Da hat man dann eh hunderte Bilder im Kasten, das Licht taugt nix mehr und man kann (sofern man mag) gegen Aufpreis sich weiter im Freizeitpark aufhalten.
Wer also ein tolles Naturerlebnis abseits des Familienurlaubs sucht, ist mit Gatorland am frühen Morgen sehr gut bedient. Es lohnt sich.
Tricolored heron (Egretta tricolor) by
Wolfram Eigenbrodt, auf Flickr
Great egret (Ardea alba) by
Wolfram Eigenbrodt, auf Flickr
Great egret (Ardea alba) by
Wolfram Eigenbrodt, auf Flickr
An Brennweite kann man von 70 bis 700mm am Vollformat alles verwenden.
Mit einer Cropkamera und 70-300mm geht es, ich würde jedoch eines der 150-600er empfehlen.
Die nächsten Tage werde ich dann noch zwei weitere locations im Großraum Orlando vorstellen. Diesmal mit "richtigem" Wildlife. Versprochen