Vielleicht hat man bei C1 den Implementierungsaufwand unterschätzt. Dann ist der Herbst gekommen und (fast) alle Mitbewerber haben ihre neuen Releases auf den Markt gebracht. Und C1 versucht, auf dieser Welle zeitlich mitzuschwimmen. Von den Releaseinhalten ist es nicht so viel. ...
Vielleicht wird aber seitens der Nutzer der Aufwand der Betreuung und Programmpflege, z.B. für neuen Kameras übers Jahr unterschätzt.
Vielleicht ist das, aus dem vorjährigen Upgrade generierte finanzielle Polster irgendwann aufgebraucht.
Vielleicht ist es schwer, ein sehr gutes Programm noch mit Anreizen aufzupäppeln, um die Kassen für ein weiteres Jahr zu füllen.
Und bestimmt ist es angesichts des schrumpfenden Kameramarktes, angesichts der auf Instagram und Co. getrimmten Apps für den Mainstream, sprich die Smartphone-Nutzer nicht nur für die klassische Kameraindustrie, sondern auch für die Software-Industrie, die Raw-Entwickler und Bildbearbeitungs-Programme anbietet, zunehmend schwieriger, renommierte Programme zu pflegen, an neue Kameras anzupassen ...
Ein breit aufgestellter Konzern wie Adobe wird da mehr Ressourcen haben, um ein Programm wie Lightroom notfalls zu "beatmen". Zumal LR für nicht wenige die "Einstiegsdroge" in die Adobe-Welt den dürfte.
CaptureOne steht dagegen allein da. Da gibt es kein nachgeschaltetes Produkt aus der eigenen Schmiede.
Und da wären noch die "Goldgräber", die jedes Jahr ein neues Programm vollmundig ankündigen, Versprechungen mal schnell vergessen, und mal ganz locker nebenbei im Announcement verkünden, dass die Benutzer der Vorgänger ihre Datenbanken vergessen können
Ich will da keine Namen nennen
So manche Bildbearbeitungssoftware ist über die Jahre sehr gut ausgereift.
Ich persönlich könnte mit Capture One 20 gut leben. Wenn ich eine neue Kamera kaufe, dann würde ich sogar einen Fuffi für ein ergänzendes RAW-Modul für das alte CaptureOne ausgeben.
Scheinbar kann man aber in der Software-Industrie damit nicht leben. Hat nicht DXO vor vielen Jahren mal so eine Lösung angestrebt und ist letztlich davon abgekommen?
Lange Rede meinerseits und hoffentlich nicht zu kurzer Sinn
:
- wir werden uns meiner Meinung nach mittel- bis langfristig damit abfinden müssen, dass nicht nur die Kamera- und Objektiv-Industrie mit steigenden Preisen auf die Veränderungen reagieren aus, sondern auch die Hersteller von Raw-Entwicklern bzw. von Gesamtpakten nachziehen werden.
Hier hängen wir, besonders die Raw-Fotografen "an der Nadel".
Das ist meinerseits ausdrücklich nicht negativ hinsichtlich der Softwareindustrie gemeint!
Das ist die technische Entwicklung, das ist der Markt, das ist Bedarf und Nachfrage und am Ende der Kette sind es die Bildbearbeitungsspezialisten bei den Software-Firmen.
Gruß
ewm