Sehr guter und fein justierender Getriebeneiger und in eingeschränkter, aber durchaus praktikabler Form auch als "Kugelkopf" einzusetzen. Wie schon gesagt wurde: unbedingt zu empfehlen, wenn er zur Fotoaufgabe, bzw. zum Arbeitsstil passt.
Schön (und meiner Meinung nach auch unabdingbar) ist die Möglichkeit, die Getriebe auszuschalten für die Schnellverstellung - ein Merkmal, an dem der große Bruder Arca Cube krankt, weil es ihm fehlt.
Ich hatte mir den d4 für mein Gitzo Carbon-Systematic Serie 3 als Ergänzung zu meinem großen Arbeitsstativ Gitzo Systematic Serie 4 (Alu) und den Manfrotto Getriebeneiger 405 Pro geholt, da das Serie 4 für mobile Einsätze, sprich zum Herumwandern bei der Suche nach geeigneten Motiven einfach zu schwer und damit ungeeignet ist. Und für diesen Zweck ist der d4 der perfekte Neiger: Ich kann mit dem Fahrrad und dem Stativ am Tragegurt über der Schulter durch die Stadt rasen und Motive suchen. Und habe ich ein Motiv gefunden, kann ich mit dem d4 praktisch genauso präzise arbeiten wie mit dem Manfrotto 405.
Allerdings ziehe ich den Manfrotto für das gezielte Arbeiten trotzdem vor, weil er in drei Ebenen Getriebe besitzt und nicht nur in zwei wie Arca d4 und Cube. Außerdem bietet er mit seiner beachtlichen Größe meinen großen Händen bequemeres Arbeiten. Und ich finde es befremdlich, dass ein fast 1000-Euro-Stativkopf nicht butterweich läuft! Mein d4 läuft etwas zu rau für meinen Geschmack und vor allem in "Wellen". D.h. er läuft ein Stück weit weicher und dann wieder härter - abwechselnd in Wellenform. Der Manfrotto läuft dagegen in allen drei Ebenen weich und gleichmäßig - leider nicht so leicht, wie man es z.B. von Linhof gewohnt ist. Allerdings spielen weder Manfrotto, noch Arca annähernd in der gleichen Liga wie Linhof!

(Zum Vergleich beispielsweise der Linhof Getriebeneiger 3D-Micro.)
Fazit: Für den Zweck, wie ich es beschrieben habe, ist der d4 perfekt und absolut alternativlos auf dem Markt. Auch die Übersichtlichkeit der Verstellknöpfe gefällt mir gut: rund für die Getriebe - tropfenförmig für die Sperren. Insofern Dank an Arca, dass sie ihn entwickelt haben.
P.S. Noch ein kleiner Hinweis zur Funktion, weil das in den Web-Beschreibungen nirgends so richtig deutlich wird: Der d4 besitzt oben UND unten je einen Panoramateller. Und das erspart einem eine zusätzliche Nivelliereinrichtung - die ist durch die beiden Teller schon integriert! Wenn ich mit Hilfe der Getriebe und des unteren Tellers die Kamera ins Wasser stelle und zum Motiv ausrichte, kann ich die Kamera mit dem oberen Teller drehen, wie ich will - sie bleibt immer im Wasser - auch bei 360° Schwenks! Nützliche Sache das. Bei meinem Manfrotto musste ich einen externen Nivellierkopf untersetzen, wodurch der Kopf insgesamt so hoch gebaut hat, dass ich nicht mehr gerne damit gearbeitet habe. Ich habe dann den Nivellierkopf wieder herausgenommen und stelle das Stativ durch Winkelung der Beine ins Wasser. Geht auch, aber nicht so schön wie bei dem d4!
Nicht über das merkwürdige Aussehen der Stativbeine wundern: Zum Schutz meines Rückens beim Transport am Schultergurt und des empfindlichen Carbons gegen faserbrechende Stöße habe ich eine Lage Moosgummi als Polsterung um die Beine gepflastert.