Die stärkere JPG-Komprimierung bei voller Auflösung sei nicht so verlustbehaftet wie von vornherein mit einer geringeren Auflösung zu fotografieren.
Kommt auf die Kamera an und darauf, inwieweit die höhere Kamerauflösung überhaupt noch nutzbar ist. Extrembeispiel: Wenn man die Bilder einer 4-MP-DSLR auf 3 MP runterskaliert, verliert man erheblich an Auflösung. Das sollte man also nicht tun, wenn man sich "für alle Fälle" eine gute Qualität erhalten will.
Aber wenn es um aktuelle Kompakte geht, die mit ihren 10 oder 12 MP längst das technisch vernünftige Maximum überschritten haben, verliert man durch eine Auflösungsreduktion auf z. B. 6 MP zunächst nichts. Insofern ist hier das Reduzieren der Auflösung eine gute erste Maßnahme, bevor man dann über stärkere Kompression nachdenkt.
Ich habe das mal vor ein paar Jahren in Paintshop Pro ausprobiert. Qualität auf Voreinstellung 80% belassen, Bild gespeichert, etwas verändert wieder gespeichert, was geändert...... usw. Nach etwa 50 mal Speichern hast du nur noch Pixelmatch!
Grundsätzlich sollte man bei der Aufnahme eine möglichst gute Qualität speichern, wenn auch mit Augenmaß im Hinblick auf den Speicherbedarf. (Z. B. ein alternatives Speicherformat, das in weniger als 1 % der Fälle eine sichtbare Verbesserung bringt, wäre keine Verdoppelung oder Verdreifachung des Speicherbedarfs wert. Daher ja die Überlegung, welche Auflösung man wirklich braucht und wie stark man in der Kamera komprimieren darf.)
Später, während der Bearbeitung und mehrfachen Speicherung am PC, ist JPEG allerdings keine gute Wahl. Hier kommt es auf ein paar Megabyte mehr oder weniger nicht an, und man weiß nie, wieviel Qualitätsreserve man im Zuge der Bearbeitung noch braucht. Also hierfür empfiehlt sich immer das verlustfreie Format des jeweiligen Bildbearbeitungsprogramms oder, wenn man programmneutral speichern muß, unkomprimiertes bzw. verlustfrei komprimiertes TIFF.
Am Ende der Bearbeitungskette, also für das fertige Bild, das nicht mehr weiter bearbeitet werden muß, ist dann wieder JPEG angesagt. Anders als bei der Aufnahme kann man fürs fertige Bild die Auflösung sehr viel radikaler reduzieren und die Kompression stärker anwenden, je nachdem, was mit dem Bild passiert. Besonders gilt das, wenn die Dateigröße ein kritischer Faktor ist (z. B. bei Bildern im Web oder Fotos, die übers Internet irgendwohin verschickt werden sollen). Je genauer der Verwendungszweck definiert ist, umso näher kann man an die Qualitätsgrenzen gehen. Jedoch gilt das immer nur für Kopien der Bilder; das Original in Originalqualität speichert man natürlich weiter, um bei Bedarf wieder darauf zurückkommen zu können.